Around Annapurna - Ein atemberaubendes Erlebnis

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Re: Around Annapurna - Ein atemberaubendes Erlebnis
Zur Überbrückung gibt es jetzt Hirnjogging - Handschriftentzifferung und einen kleinen Einblick in die bewusstseinserweiternde Wirkung von Höhenluft.

Die Vorderseiten der Ansichtkarten kennt ihr ja.


Nepal_1+2 von kelme_sis auf Flickr


Nepal_2+3 von kelme_sis auf Flickr

Da das alles nicht in der richtigen Abfolge auf meinen Scanner passt, müsst ihr ein wenig Puzzeln.
 
Ich war jeden Tag zweimal am Briefkasten und habe geschaut, wann das nächste Puzzleteil kommt. Das letzt hat ganz schön auf sich warten lassen, aber wir warten ja gerne ...
 
Mich haben vor allem die Handschriften überfordert,
und der Gag, dass erst Nr. 1+3 abgebildet sind, dann Nr. 2+3... ;)

Aber schöne Idee! :daumen:

Und jetzt alle zu Hause nochmal Schönschrift üben!!! :aufreg:
 
Ich war jeden Tag zweimal am Briefkasten und habe geschaut, wann das nächste Puzzleteil kommt. Das letzt hat ganz schön auf sich warten lassen, aber wir warten ja gerne ...

Du Glücklicher !
Mein drittes Puzzleteil kam nie an :heul: ... wurde vermutlich vom Yeti gefressen.

... aber es gab da noch ein individuelles Filmdokument von den drei Helden. GAANZ großes Kino ! Erschütternd authentisch, hochdramatisch und zugleich emotional ergreifend. :daumen:

Bis Freitag ...
Lance
 
Du Glücklicher !
Mein drittes Puzzleteil kam nie an :heul: ... wurde vermutlich vom Yeti gefressen.

Waas? Dabei wurden die Karten "paarweise" eingeworfen. Ok, der Briefkasten am Flughafen war nicht sehr vertrauenserweckend, zumal mich die Farbsymbolik etwas irritiert hat. Aber es war die wirklich letzte Gelegenheit, die Pusselteile (dem is neue Rechtsschreibung) los zu werden.

Es gab in KTM sogar den gläsernen Briefkasten, da hätte man sich Anregungen holen können ... wenn man welche gebraucht hätte ... was bei uns ja nicht der Fall war ... sogar auf nur knapp 1400m Höhe. Es gäb sogar ein Bild vom 'Making off'. Waren wohl noch die Nachwriklungen des GRANDIOSEN PASSTAGES !!!;)

Am Freitag haben wir ja Gelegenheit, die fehlenden Passagen zu vervollständigen. Lass´ und mal ein paar Schorle trinken und danach die Sache öffentlich austragen :lol: . Da reicht uns aber ein Papier in Postkartengröße garantiert nicht aus.
 
...
Und jetzt alle zu Hause nochmal Schönschrift üben!!! :aufreg:

Uh! Hatten wir unterwegs schon gemacht. Eine Karte komplett in Schreibschrift geschrieben ... ich kam mir vor, wie in der ersten Klasse

Du Glücklicher !
Mein drittes Puzzleteil kam nie an :heul: ... wurde vermutlich vom Yeti gefressen. ...

:eek:
Einen Yeti haben wir nicht gesehen ... wer könnte dann noch die Karte verspeist haben?

... Morgen abend geht's weiter. VERSPROCHEN!!

:):daumen:
 
Der Yeti, der sich in Eurem Gepäck versteckt hatte, war bei uns im Garten:

12773746cb.jpg
 
8. Biketag: 22.10.12

Passtag!! Wow, endlich....der große Tag!!!
Aber der Reihe nach...:D
Die letzte Nacht war mal richtig mies! Wahnsinn!
Peer hatte mir abends seine Daunenfüßlinge gegeben, die nachts für warme Füße sorgen sollten. Ich hatte sie den ganzen Abend unter die Daunenjacke gepackt, so daß sie gleich mal schon schön angewärmt sind, wenn ich reinschlupfe. In den Schlafsack selbst hab ich alles gepackt, was ich am nächsten Morgen anziehen und direkt am Körper tragen würde. Also Radhose, Handschuhe, Socken, Knielinge. Das lange Unterhemd hab ich gleich angezogen. Frühstück haben wir für 4.15 Uhr vereinbart, d.h. gegen 4 Uhr spätestens aufstehen. Daher sind wir auch schon recht früh ins Bett. Andererseits war's auch so kalt im Gästeraum, da wollte man schon recht früh in den Schlafsack.
Das Bett ist bretthart und furchtbar unbequem. Ich muß höllisch aufpassen, nicht aus dem Bett zu fallen, da die Matratze nur aufliegt und mitrutscht, wenn ich mich umdrehe. Meine Füße sind trotz der Füßlinge eiskalt. Meine 2 Zimmergenossen sind auch recht unruhig. Es dauert nicht lange, da steht die PantherKuh zum ersten Mal auf, um auf die Toilette zu gehen. Ich merke allerdings auch schon einen Druck auf der Blase. Ich will nicht raus in die Kälte!! Ich versuche, mich abzulenken, aber der Druck wird immer stärker. Also schäl ich mich halt doch aus dem Schlafsack, zieh die Stirnlampe an und stürme aus dem Zimmer. Es ist nämlich jetzt wirklich dringend. Ich muß gestehen, dass ich mich aber weigere, die Toiletten aufzusuchen...den Anblick möchte ich mir nach Möglichkeit ersparen. Geschweige denn, mich der Gefahr aussetzen, auf der Keramikfläche auszurutschen und....igitt!
Also ab in die Prärie, Stirnlampe aus....und dann schnell wieder ins Bett.
Schlafen ist nicht, maximal dösen. Die PantherKuh ist recht aktiv und muß öfter raus. Der Arme...bei der Kälte ist es doppelt unangenehm. Ich muß leider auch noch mal. Wieder biege ich ins Feld ab. Diesmal fällt mir ein, was ich mir schon die ganze Zeit vorgenommen hatte und werfe endlich einen Blick zum Nachthimmel. UNBESCHREIBLICH SCHÖN!! Wahnsinn, sowas hab ich ja noch nie gesehen!! Der Himmel ist wolkenlos und es sind unbeschreiblich viele Sterne zu sehen und alle völlig klar und fast ohne zu flackern. Ich hab noch nie soviele Sterne gesehen..ich kann's kaum fassen. Leider ist es schweinekalt und ich bin nur leicht bekleidet. Deswegen kann ich den Anblick nicht so lange genießen, wie ich gerne würde und mach mich auf den Rückweg. Gerade als ich den Weg zurück einschlage, kommt mir die PantherKuh entgegen. Ups, hat er bemerkt, dass ich nicht aus der Richtung der Toiletten kam? Er lässt sich mal nichts anmerken. Wurscht! Schnell zurück ins Bett. Den Rest der Nacht muß ich nicht mehr raus, aber es ist auch nicht mehr allzu lange, bis der Wecker klingelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurz vor 4 Uhr also stehen wir auf, ziehen uns schnell an, packen die Taschen, die wir direkt den Trägern übergeben und treffen uns zum Frühstück im Gastraum. ich muß nun leider doch mal auf eine richtige Toilette und suche extra eine, die möglichst weit entfernt ist von den Schlafräumen, in der Hoffnung, dass sie weniger frequentiert ist. Die Rechnung geht leider nicht auf. Ich werde mir und den Mitlesern hier ersparen, das in epischer Breite zu beschreiben...ein Haufen Leute, keine Klospülung, das Wasser gefroren....alle müssen aber....lasst Eure Phantasie spielen und setzt nochmal ordentlich was obendrauf...:kotz:Da hilft nur Nase und Augen "auf Durchzug" stellen...sozusagen.
Ich geselle mich zu den anderen, benutze eine besonders große Menge Desinfektionsmittel und warte auf's Frühstück. Und warte....und warte....
Das klappt ja mal gar nicht. Irgendwie werden die Nachbartische alle versorgt, nur an unseren Tisch wird weder Tee noch was zu Essen gebracht. Das gibt's doch gar nicht. Die Zeit rückt immer weiter voran und wir werden langsam unruhig. Endlich taucht auch mal Ramesh auf, der sich die ganze Zeit noch nicht hat blicken lassen. Er scheint noch ziemlich müde zu sein. Er wirkt, als würde er neben den Schuhe stehen. Naja, tun wir momentan alle irgendwie. Peer klärt ihn über die Situation auf und er verschwindet in der Küche. Nach einer Weile kommt er zurück. Offensichtlich ist mit unserer Bestellung was schief gelaufen und daher nichts vorbereitet. Na klasse! Ausgerechnet heute! Es dauert dann eben noch eine ganze Weile, bis wir versorgt werden. Leider ist das Frühstück dann auch denkbar schlecht. Mein Omelett ist auf der Unterseite schwarz...genau wie alle anderen Omeletts, die serviert werden. Und auch der Rest ist eher ungenießbar. Aber irgendwie hab ich eh keinen großen Hunger. Es ist einfach zu früh. Wir beeilen uns und treffen uns dann gegen 5.30 Uhr draußen zur Abfahrt. Es ist eiskalt. Wir stehen alle bereit, die Stirnlampen an und warten. Ramesh ist verschwunden. Nach einer Weile taucht er auf und Peer klärt uns auf, dass Ramesh sich wohl am Abend zuvor den Magen verdorben hat und unter Durchfall leidet. Das erklärt allerdings einiges und es wird nun auch sehr deutlich, dass es ihm gar nicht gut geht.
Wir laufen los. Innerhalb kürzester Zeit sind meine Hände eiskalt. Ich bin wirklich überrascht, wie schnell das geht, obwohl ich ja die isolierten Griffe umfasse und das Rad schiebe. Der Rest des Körpers ist aber einigermaßen warm. So beiß ich die Zähne zusammen und schiebe. Es geht gleich richtig steil und verblockt los. Es strengt sehr an und wir legen nach ca. 100 hm (?), am Hubschrauberlandeplatz die erste kleine Pause ein. Ich nutze die Gelegenheit und lasse die Arme kreisen, damit das Blut wieder in die Fingerspitzen fließt. Boaaah, tut das weh, wenn die Finger wieder warm werden!!! Ich weiß ca. 5 Minuten lang nicht, wohin mit mir....es tut einfach nur höllisch weh...uuaaaaahhh!!! Abartig!
Aber irgendwann ist auch das überwunden und ich hab den Kopf wieder frei. Schließlich geht so langsam die Sonne auf und diese beeindruckende Landschaft, in der wir uns nun schon seit Tagen bewegen, kommt wieder zum Vorschein. Für mich hat sie immer noch nichts von ihrem Reiz verloren. Ganz im Gegenteil!! Ich bin immer noch völlig begeistert!


Thorong Phedi by PantherKuh von *monesi* auf Flickr
 
Wir haben in Thorong Phedi besprochen, dass jeder sein Tempo geht und wir uns im ca. 400 m höher gelegenen High Camp wieder sammeln und uns eine kurze Teepause gönnen.
Nach dem kurzen Zwischenstopp auf dem Helikopterlandeplatz laufen wir also wieder los. Jeder findet seinen Tritt. Ramesh quält sich extrem, so scheint es. Ich mache mir echt Sorgen, aber ich kann es auch nur schlecht einschätzen und so orientiere ich mich an Peer, der ihn besser kennt. Solange der also nicht übermäßig unruhig wird, in Anbetracht Rameshs Zustand, werd ich's auch nicht. (Ähnlich wie beim Flug durch Turbulenzen, wenn man die Flugbegleiterinnen und deren Reaktionen im Auge behält ;)).
Da ich die Schmerzen von zuvor nach Möglichkeit vermeiden möchte, bleibe ich zwischendurch immer mal wieder stehen und lasse die Arme kreisen. Das funktioniert auch ganz gut.
Der Weg zum High Camp war im Vorfeld als sehr steil und beschwerlich beschrieben worden, was sich auch bewahrheitet. Es ist ein echtes Stück Arbeit bis zur nächsten Pause.


zum High-Camp by PantherKuh von *monesi* auf Flickr


zum High-Camp by Toralf von *monesi* auf Flickr


zum High-Camp (4800m) by PantherKuh von *monesi* auf Flickr

Wir gönnen uns ca. 30 Minuten für einen heißen Tee und um ein bißchen warm zu werden. Aber mittlerweile bewegen wir uns auch schon in der Sonne und so ist die Kälte nicht mehr unser vorrangigstes Problem. Was sich nun immer deutlicher bemerkbar macht, ist die dünne Luft. Es ist unglaublich, wie oft man stehen bleiben muß, um nach Luft zu schnappen. Man ist dann aber nicht einfach nur außer Puste, man steht mir offenem Mund da und holt rein was geht. Als hätte man gerade einen 200m-Lauf mit angehaltenem Atem absolviert. Dann beruhigt man sich wieder, läuft wieder los und denkt, super, eben geht's. Das Gefühl hält genau die ersten 5 Schritte (die in sehr gemäßigtem Tempo gesetzt werden, wohlgemerkt) und dann merkt man schon wieder, wie man abbaut. Unvorstellbar und sehr schwer zu beschreiben, wenn man's nicht erlebt hat. So bewegen wir uns also langsam aber stetig und mit einer Vielzahl kleiner Verschnaufpausen zu unserem nächsten verabredeten Zwischenstopp mit Teepause, dem Teehäuschen auf 5100m.


zum Thorong La von *monesi* auf Flickr


zum Thorong La von *monesi* auf Flickr


zum Thorong La by PantherKuh von *monesi* auf Flickr


zum Thorong La by PantherKuh von *monesi* auf Flickr

Ich muß fast lachen, wenn ich nicht so fertig wäre: Das Teehaus wird nach einem etwas steileren Anstieg auf einem Zwischenplateau sichtbar. Ich habe noch ca. 60-80m zu überwinden und bin ziemlich erleichtert, da wir ja hier eine kurze Pause machen wollen. Ich laufe also darauf zu....und muß nochmal stehenbleiben, weil mir die Luft ausgeht auf halber Strecke...:eek: :lol:


Teehaus (5100m) by PantherKuh von *monesi* auf Flickr


zum Thorong La von *monesi* auf Flickr


Teehaus 5100m von *monesi* auf Flickr
 
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