Auftakt der Chili Enduro Series 2023 am Geißkopf: Showdown im Schlick

Ehrlich gesagt fand ich die Orga um das Rennen etwas verbesserungswürdig. Auf der Webseite stand etwas von 900 Höhenmetern insgesamt, die man schon am ersten Tag abspulen musste. Am zweiten waren es glaube ich um die 600. Dann eine Fitness von 2/5 angegeben, was ich so nicht unterschreiben kann. Da wurde schon mehr gefordert, vor allem auf dem Uphill-Flow. Auch die nötige Fahrtechnik hätte ich bei den Bedingungen eher bei 4/5 gesehen.

Man hat zwar am Freitag beim Briefing die Grundlegenden Infos bekommen, aber die Startplätze für den ersten Renntag waren erst halb zehn Abends da. Dann gabs keine Info, ob es eine Gesamtdauer für die Renntage gibt. Hat es dann aber anscheinend nicht. Der Prolog war im unteren Stück sehr komisch abgesteckt und einfach nur unnötig mühsam durch den lehmigen, nassen Boden und die extra aufgestellten Rampen.

Auch das Thema Stage 6 wurde heiss diskutiert. Aber die Veranstalter meinten, die sei doch super zu fahren. Bei der Witterung hätte die Strecke einfach aus dem Rennen genommen werden müssen, vor allem, weil es im Prinzip ein Privateer-Rennen war. So viele haben da gestruggelt, auch Raphaela Richter und Jasper Jauch. Die Stage war einfach unnötig schwer. Am Ende hat sich sogar Leon, der an Tag 1 richtig abgegangen ist, angeblich den Kopf verletzt bzw. ist da draufgefallen und hat dann abgebrochen.

Stage 4 war für eine Blind-Stage fast zu schnell. Alles war eigentlich super gerade abgesteckt und dann kam im unteren Stück plötzlich so ein harter kleiner Links-Turn, den man schnell übersehen hat und dann direkt auf einen großen Stein geknallt ist. Auf der Stage hat sich auch einer die Wirbelsäule verletzt. Generell gab es viel zu viele Unfälle und DNF. Von knapp 330 Anmeldungen sind am Ende nur 187 in die Wertung gekommen und fast 60 haben abgebrochen oder sich verletzt.

Ich muss aber auch sagen, dass das Goodiebag ganz gut war und vor allem Stage 1, 3, 7, 8 und 9 richtig Spaß gemacht haben. Generell waren das Rennen und die Leute ganz nett und auch die Möglichkeiten zum Campen sehr gut. Für fast 180 Euro Teilnahmegebühr hätte man aber mehr erwarten können. Das war das Upland Enduro in Willingen irgendwie besser.

Das Chilli Enduro Rennen am Geisskopf möchte ich nicht schlechtreden, denn es hat am Ende soweit alles funktioniert und insgesamt auch gut unterhalten. Auch die Mühe der Veranstalter, ein solches Event auf die Beine zu stellen, bewundere ich. Trotzdem hatte ich das Gefühl, als wollten die Macher unter allen Umständen etwas gezwungen Schweres umsetzen.

Kommendes Jahr wäre ich aber wieder dabei, weil ich den Großteil der Strecken wirklich gut fand. Trotzdem war es für die Zielgruppe gefühlt doch teilweise zu fordernd. Hier ist echt noch Potenzial nach oben.
 
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Fand es fürs erste Rennen der Chili insgesamt sehr gelungen und der TT vom letztem Jahr recht ähnlich, fürs Wetter kann ja niemand was, da hätte man nur besser drauf reagieren müssen mit z.B. 4 langsamer abstecken und die 6 nicht gleich nach einer durchregneten Nacht als erste Stage anbieten wo noch keiner warm/wach ist.
GROßES Lob auch an den DJ der mega aufgelegt hat und den Sprecher dessen Humor ich sehr feier.
 
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