Back to the roots oder Bericht von der nächtlichen Reinigungsfahrt

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27. Juli 2001
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Berlin
Es war schon ein kleines Wunder, dank der konsequenten Löschung des geistigen Dünnpfiffes der letzten Tage, kam ein kleiner Thread unter der braunen Soße zum Vorschein, der uns daran erinnerte, wo unsere geistigen und physischen Stärken herkommen. Sich besinnend auf diese lukullischen Ausfahrten, traf sich eine Abordnung des ESK zur Selbstgeißelung um für die Entgleisungen des B/B-Forums zu büßen.

Mit der Selbstkasteiung fingen einige schon vor der Tour an, in dem sie das geänderte Startfenster ignorierten und 40 Minuten in der Kälte standen. Nach dem Pda seinen gefrorenen Urin in der Ecke abschlug, ging die Hatz los. Die Regeln des Warmfahrens ignorierend, zeigte Menis, was für eine Wut er im Bauch hatte. Der leider nicht mehr fallende Regen, hatte den Grunewald in eine zähe Pampe verwandelt, die einem vorgaukelte, das Kreuz Jesu hätte sich im Hinterrad verfangen. Und das wir göttliche Begleitung hatten, stand außer Frage. J-Coops Heiligenschein war nicht zu übersehen und wurde auch schon mit einer Faserbank der Enterprise verwechselt.

In wilder Fahrt erklommen wir eine Steigung nach der anderen. Gelegentlich gab es Pausen, in denen wir auf Nachzügler warteten bzw. suchten, gelegentlich nahm Menis eine Bodenprobe und gelegentlich fällt El auf die rechte Seite. Obwohl es nicht regnete, standen einigen das Wasser im Gesicht....

Nicht nur weil Nicolais Lampe sich dem Ende neigte, wurde er allein zur Reiter-Oase zurück geschickt. Die nachfolgenden Minuten der Buße und Geißelungen sollten ausschließlich dem ESK vorbehalten bleiben. Schließlich konnte ein Anwärter dafür nichts, was in den letzten Tagen so ab ging. Fotodokumentarische Beweise wurden auf der Stelle vernichtet, um sie nicht in die Hände von Amnesty International fallen zu lassen. Nur soviel kann ich wiedergeben: Menis nahm das mit den „Back to the roots“ zu wörtlich, das Kreuz das wir mitschleppten, wurde nach seiner Verwendung ordnungsgemäß verbrannt, Arthur musste mit seinen Zähnen seine Kette richten, zufällige Zeugen der Gräueltaten wurden durch Blendung des Augenlichtes beraubt und die Truppe kam nicht geschlossen im Ziel an , da der Sanitätstrupp mit den Schwerverletzten nicht nachkam.

Trotz allem entstiegen wir wie Phönix aus der Asche gestärkt und gereinigt dem Grunewald. Über das anschließende Gelage an der Tränke der Reiteroase dürfen nun andere Berichten.....

Ritzelflitzer
 
feiner nieselregen benetzte die erhitzten gemüter. kühl und erbarmungslos in nebel gehüllt trafen sich ackerbauer, arthur dent, el-diabolo, j-coop, jockel, nicolai, pda, ritzelflitzer und menis. es galt sich frei zu fahren – anspannung vibrierte in leisen schwingungen, gedämpft wurde leise geflüstert – nur a. dent hatte von alledem nichts mitbekommen und drehte die musikanlage des raumgleiters bis zur automatischen pegelbegrenzung auf.

dunkelgrau schoben sich die lichtkegel in den feuchtmatschigen g-wood. er wollte uns heute nicht und gab sich widerspenstig. es war zeit buße zu tun, sich den namen des eisenschweins neu zu erarbeiten; es war zeit radzufahren, regen im gesicht, matsch um die ohren, feuchte wurzeln unter den reifen (wie rifli schon richtig bemerkte hatte das teilweise niederschmetternde auswirkungen...).

der weg führte uns zunächst vorbei an der großen kiesgrube, dann rechts hinein in den ersten singletrail. über den müllberg vorbei am postfenn – achterbahnartige wege zurück bis kurz vor den teufelssee und von dort aus auf eine weitere runde die alle steigungen des g-wood miteinander zu verbinden scheint. ja – es wurde gedrückt und wie in alten tagen flog der verhangene wald an uns vorbei. alle gaben alles und dampfend eroberten wir uns die achtung des waldes zurück.

und es war eine schöne tour. wie immer verband uns das erlebnis, die uns umgebende natur, die dunkelheit und das sportliche ereignis. wie immer wurde auch gewartet und am ende doch nicht gemeinsam angekommen und schließlich wurde wie immer bier getrunken und schnitzel gefressen. irgendwie war dann die welt auch wieder in ordnung. rikman, gpunkt und – hmmmm – wie hieß der nette fahrradhändler aus potsdam noch – waren zur nachbesprechung in die oase geeilt und es wurde auf den ewig währenden esk angestoßen, es wurde auf das neue mitglied onespeed getrunken und schließlich verließen wir geläutert und in freundschaft vereint die oase in richtung bett... menis
 
Original geschrieben von ritzelflitzer
Über das anschließende Gelage an der Tränke der Reiteroase dürfen nun andere Berichten.....

Ritzelflitzer

...so soll es sein, Flitzelritzer!

Ich betrat als letzter die heilige Höhle der Schnitzeloase, da der Wechsel meiner Kleider nicht problemlos bewältigt worden konnte. Ein loses Zwirnende meines Polyacryl-Pullovers hatte sich an meinem rechten Ohr verfangen. Der Kampf mit den Strickgewalten muß Minuten gedauert haben; als ich jedoch aus meiner Ohnmacht erwachte...Nun, ich schweife ab!

Stufen hoch, Tür auf, und ein feuchter heißer Schwall salziger Luft schlug mir entgegen. Ah, die Jungs haben bereits die Mäntel weggehängt. Getränke und Speisen waren flugs bestellt, die Stimmng setzte sich und SAUFKOP schwebte drohend über uns. EL, der nervös auf seinem Sitzelement umherzappelte, bat um das Wort. Kurzum: Einsicht, Reue, Prost! Papst Jockel sprach noch schnell das Wort zum Donnerstag, dann hieß es: Auf die Schnitzel, fertig, los!

Die Uhr muß 2 geschlagen haben, als ich mich mit einem Lächeln in meinem Gesicht in meinem nordöstlichsen Zimmer horizontal verharrend wiederfand. Ohne auf die Details eingehen zu wollen, das Problem emotioneller Unforschheit der letzten Tage ist erwartungsgemäß ESK-mäßig geklärt worden. SAUFKOP wird richten und ich kann beruhigt meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen: Das Forum im Namen des ESK mit literarischen Seitensprüngen zu versorgen.
 
Hi,

Für mich war es der erste Nightride. Ich hab lange hin und her überlegt ob ich mir das wirklich antuhen will. Alles so spät .. am nächten Tag wieder arbeiten .. kein richtiges Licht, naja .. egal, ich fahr mit, schließlich will ich ESK - Anwärter sein, dache ich mir. !! :)

Nach den ersten Metern merkte ich das ich mir vielleicht doch den falschen Tag ausgesucht hatte für meinen ersten Nightride, scheinbar hatten alle noch eine ziemliche Wut im Bauch, wegen der letzten Vorfälle im Forum. Das Tempo wahr für meine Verhältnisse ziemlich hoch, so kam es wie es kommen mußte, plötzlich wahren alle Weg, ich stand alleine im Dunkeln, im Grunewald rum. Mmmmh ... dache ich, kaum Licht, keine Ahnung wo ich bin. Naja .. nich rumjammern, ich werde die anderen schon wiederfinden. Bin erst eine Weile in die falsche Richtung gefahren, wieder umgedreht, über eine Brücke, den Berg runter, da wahren denn auch wieder die anderen zu sehen. :love:

Menis meinte, die anderen wollen noch ne richtige Runde drehen, für mich sei es das beste mich allein zur Reiteroase durchzuschlagen. Er fuhr noch ein Stück mit mir zu einem Weg von wo ich allein weiterfahren sollte ... Die Reiteroase war nicht mehr schwer zu finden, nach ca. 10 Minuten habe ich es wieder gefunden.

Ich behaupte auch diesmal öffentlich das es mir Spaß gemacht hatt !! :D

P.S. Hier noch ein paar Dinge die mich beeindruckt haben:

1.) J-Coop's Faserbank auf dem Helm, die leuchtenden Ventilkappen, wirklich geil !!
2.) Wisst ihr eigentlich wie geil das aussieht, ein bisschen Nebel, diese Lichtkulisse durch den Grunewald, die reflektierenden Klamotten ...
3.) PDa, wie kann man so schnell mit nur einem Gang fahren ??!

Original geschrieben von ritzelflitzer
Fotodokumentarische Beweise wurden auf der Stelle vernichtet ...

Bis dann,
Nicolai

Bis auf dieses eine Foto:
 

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Original geschrieben von Ackebua
und ich kann beruhigt meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen: Das Forum im Namen des ESK mit literarischen Seitensprüngen zu versorgen.
:daumen: (ich liebe diesen smilie)

wie gerne wär ich dabei gewesen, aber ich hatte auch nen netten abend und die berichte haben für das fehlen entschädigt!

rob
 
Pünktlich um 19:50 spuckte mich die S-Bahn am Bhf. Grunewald aus. Unten angekommen traf ich Nicolai und wir begaben uns zu jener legendären Unterführung wo bereits Pda, Ackebua und El mit ihrem Gewissen kämpften.
Nachdem auch Arthur, Jockel und Rifli eingeschwebt waren ging die Hatz los. Die Wege waren weich wie Butter und klebten wie Pattex. In der Luft hing ein beängstigender Dunst, der jedes Geräusch verschluckte. Dieser Nebel wurde von den meisten unserer Lampen weggebrannt, doch Nicolai's Kerze leistete nicht genug, so dass er neben dem schlamm auch noch mit der zähen Brühe in der Luft und der Dunkelheit zu kämfen hatte.
Ab und zu verloren dadurch einige den Anschluß. Dann wurde aber das ESK Logo in die Nebel über dem Dickicht projeziert, so dass die Zusammenführung meist wieder gelang.
Irgendwann wies Menis dann Nicolai den Weg zur Oase, wo dieser schon mal die Schnitzelfresser ankündigte und das Bier kaltstellen ließ.
Für den Rest hieß es jetzt noch mal alles geben. Der Untergrund und der nicht enden wollende Anstieg auf den Havelberg erinnerten an Ilmenau und verlangten einem jeden das letze ab. Bei Arthur war inzwischen das Licht ausgefallen, so dass wir ihm den rechten Weg leuchten mußten. Menis verlor noch sein Schutzblech, dessen Konus er aus Sorge um sein Steuersätzchen nur leicht angetüdelt hatte. So setze er die Fahrt einhändig fort.
Trotzdem gelang es unserer Beleuchtergruppe um Arthur Dent nicht direkt an der Hinterrädern der Führungsgruppe zu bleiben, so dass wir an einer Gabelung den falschen Abzweig wählten.
Dank Ackebua's hervorragender navigatorischer Fähigkeiten gelang es uns trotz minimaler Sichtweiten dem Grunewald einmal mehr lebend zu entkommen und hatten unser Gewissen bereinigt.

In der Oase warteten bereits Nicolai, G., Chrisu und Rikman und nachdem auch Menis, Jockel und Rifli angekommen waren wurde wie seit Urzeiten gefressen, gesoffen und jede Menge diskutiert.
Auf jeden Fall weiß der ESK noch wo seine Wurzel liegen und manche kennen ihre seit diesem Donnersnacht noch etwas besser;) .
 
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