Beläge zu nah an Scheibe !

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Hi !

Ich fahre seit kurzem eine Hope XC4.
Dies ist meine erste Scheibenbremse - daher bin ich noch recht unerfahren in diesem Bereich ... aber ihr könnt mir sicher weiterhelfen.

Mein Problem:
Die hintere Bremse zieht sehr schlecht.
Wenn der Bremspunkt etwa dem der vorderen Bremse (funktioniert gut!) entsprechen soll, sind die Beläge derart nah an der Scheibe, das sie stark schleifen.
Wenn ich die Beläge soweit entferne bis sie nicht mehr schleifen, kann ich die Bremshebel bis zum Lenker ziehen ohne das eine spürbare Bremswirkung entritt.

Als erstes dachte ich, dass Luft im System war, deshalb hab ich sie einfach mal entlüftet.
Dies hat aber auch nicht geholfen.
Auch der "Trick" mit dem Eindrücken der Kolben (hab ich hier irgendwo mal im Forum gelesen) hat nicht geklappt.
 
Ich hab bemerkt, dass die Kolben ziemlich ungleichmäßig ausfahren !
Ist das normal ?
Sie lassen sich zumindestens nicht durch einfaches Eindrücken richten.
Das Schleifen kommt dann dadurch, dass beim Einstellen des Druckpunkts die Beläge sich derart v-förmig legen, dass sie vorne (die vorderen Kolben) schon Anliegen, obwohl sie hinten noch kaum ausgefahren sind :confused:
 
das mit den Kolben ist nicht so wichtig d.h. normal.
Wie hast du sie entlüftet ? hast du die Kolben vorher richtig reingedrückt das ist wichtig den sonst ist alles umsonst. Wenn nicht drück sie vor dem entlüften ganz rein.
 
So ... jetzt hab ich zumindestens die Vorderbremse so hinbekommen, dass sie kaum noch schleift.
Nachdem ich ca. 3 Stunden alles mögliche ausprobierte, habe ich die Scheibe so zwischen dien Belägen zentriert, dass bei angeschwungenen Rad kein Geräusch mehr zu hören war.
Wenn man allerdings ein bissl seitlich gegen den Lenker schlägt, hört man wieder was :rolleyes:

Das hat wohl damit zu tun, dass meines Erachtens die Beläge zu nah an der Scheibe sind (weniger als 1mm) - dabei hab ich noch beobachtet, dass die Scheibe eine klitzekleine Unwucht hat.

Alles in allem finde ichs echt komisch, dass der Abstand bei nem vernünftigen Druckpunkt so gering sein muss !?!

Naja - morgen werd ich mich an die Hinterbremse machen ..,
 
Der Luftspalt zwischen Belag und Scheibe ist wenige Zehntelmillimeter. Das ist normal. Du musst Dir auch nicht allzu viel Mühe geben beim Zentrieren. Wie Du bemerkt hast streift der Belag bei der geringsten Belastung der Gabel entweder links oder rechts. Hinten wirst Du dasselbe erleben. Die Nabe und der Hinterbau werden sich unter Last verformen so das immer einer der Beläge streift.
 
Ja gibt es. Durchmesser von Geberkolben und Nehmerkolben stehen in einem bestimmten Verhältnis. Das ist das hydraulische Uebersetzungsverhältnis, daraus resultiert die Bremskraft. Der Hub von Geber- und Nehmerkolben steht im selben Verhältnis. Das heisst je grösser die Uebersetzung, desto grösser die Kraft der Nehmerkolben und desto kleiner der Hub der Nehmerkolben.
 
Danke erstmal für die Erklärung!
Die Sache mit kurzer Hub --> mehr Kraft leuchtet mir ein.

Was ich trotzdem nicht verstehe, warum die Kolben in so unterschiedlichen Abständen anliegen.
Wenn das vordere Paar 0,1mm absteht (d.h. gerade noch so ohne Schleifen) ist das hintere Paar noch um einiges mehr als 1mm entfernt.
Die Folge: Die Spitzen die Beläge schleifen schon, und ich kann trotzdem nicht meinen gewünschten Druckpunkt anlegen (obwohl ich mittlerweile schon ziemlich tolerant geworden bin und den Hebel fast bis zum Lenker ziehe..).

Was mich vorallem stutzig macht, ist, dass das ganze schonmal ziemlich gut funktioniert hat - bis ich halt entlüftet hab ... :confused:
 
Ok ... ich hab die hintere Bremse soweit ganz gut hinbekommen.

Daraufhin hab ich mich nochmal der Vorderen gewidmet - akurat entlüftet, Kolben vorher reingedrückt usw.

Das Problem mit dem Schleifen ist aber immer noch da.
Die Sache ist, dass ein leichtes Schleifen mich nicht stören würde (hinten schleifts auch ein wenig ... ist aber ok), es ist aber so stark, dass das Rad nach ein paar Umdrehungen stehenbleibt :mad:

Wenn ich mir die Kolbenbewegungen genau ansehe, dann scheint es daran zu liegen, dass einer der vier Kolben bei Entlastung zu weit zurückgeht und ein Belag dadurch viel zu schräg steht.

Dies ist bei der hinteren Bremse nicht so, deshalb geh ich davon aus auch nicht normal.

Wär echt dankbar, wenn jemand nen Tipp dazu hätte, wie man die Kolben eingermaßen "synchronisieren" kann.
 
Vier Kolben synchronisieren wird schwierig. Eine Möglichkeit ist die Bremszange zu reviedieren! Ist aber vermutlich etwas über das Ziel hinausgeschossen. So wie Du schreibst streift der Belag so dass das Rad nach wenigen Umdrehungen stehen bleibt. Der Verlust an Vortrieb durch dieses Bremsen ist aber gering, sehr gering. Solange beim Fahren kein Schleifgeräusch entsteht das Dich stört, gibts nur eins: fahren. Das Problem mit den unsychronisierten Kolben kann sich mit der Zeit entschärfen.
 
...bin jetzt mal nbissl durch die Stadt gecruist und muss sagen ,dass das Schleifgeräusch mich ganz schön nervt...man kann es schon eher als "Rasseln" beschreiben - so ähnlich wie das Leerlaufgeräusch einer HR-Nabe. Ich hoffe das gibt sich wirklich mit der Zeit.

Letztendlich kann ich aber nur sagen, für 200 EUR pro Bremse sollte man solche Probleme nicht erwarten.

Ausserdem ist durch das mehrfache DOT nachgießen ein Tropfen auf mein Schalthebel-Gehäuse gelangt, wodurch sich ein schwarzer Fleck auf dem silbernen Plastikteil gebildet hat.
Kann man das irgendwie wieder wegbekommen ? (Ich befürchte fast nicht)
 
HI Maikl,

du hast tatsächlich eine XC4? Diese Bremsanlage ist ein geschlossenes System. Mit den Rändelmuttern auf dem Ausgleichsbehälterdeckel läßt sich der Abstand der Beläge zur Scheibe respektive der Druckpunkt der Bremse verstellen.

Außerdem sind die Nehmerkolben in den Bremszange mit einer Rückholfeder (Tellerfederpakte) ausgestattet, die die Kolben, bei entsprechender Einstellung des Druckpunktes an der Rändelmutter des Bremshebels, gleichmäßig vollständig zurückziehen. Daher kann ich nicht nachvollziehen, weshalb sich die Kolben ungleichmäßig rückstellen sollten.

Es ist allerdings um so wichtiger, daß der Bremssattel exakt mittig ausgerichtet ist und fluchtet. Dazu sollten die Bremssattalaufnahmen an Rahmen und Gabel plangefräst sein!

Daß die Scheibe nicht ganz plan läuft ist normal. Auch müssen sich die Bremsbeläge mit der Zeit erst anpassen.

Mein Tipp zum Schluß: Wer wenig Erfahrung mit Scheibenbremsen hat, sollte sie sich vom Händler dranbauen lassen. Dann muß der Händler dafür sorgen, daß nichts mehr schleift.
 
Ich glaub die exakte Ausrichtung des Bremssattels hab ich mit diversen Unterlegscheiben schon ziemlich gut hinbekommen.

Wie gesagt, liegt es an einem Kolben, der sich nicht wie die anderen drei ausfährt.
Auf der gegenüberliegenden Seite sind die beiden Kolben schön in einer Ebene, bloss auf der betreffenden hängt ein Kolben in unbelasstetem Zustand ca. 1 mm hinterher...
Das hat zur Folge, das sich der eine Bremsbelag zu schräg stellt (d.h. nicht einigermaßen parallel zu dem anderen ist).
Wenn ich am Bremshebel ziehe, kommt der betreffende Kolben schneller raus als die anderen und am Ende liegen alle 4 schön parallel, wie es sein sollte.

Ich hab schon überlegt, ob ich den ganzen Bremssattel mal ausseinander nehme ... ist das empfehlenswert?
Bzw. wie bekomme ich die Kolben aus der Bremshälfte ?
Die Dinger gibts ja auch zum Nachbestellen - also muss man sie ja irgendwie wechseln können, oder ?
 
so ... ich hab mir heut mal die Zeit genommen und die kleineren Kolben ausgebaut...
Bis auf ein wenig Bremsabriebsstaub konnte ich nichts feststellen - sah eigentlich alles ganz gut aus.
Die größere Kolben hab ich allerdings nicht rausbekommen :confused:

Jedenfalls ist jetzt das "Rasseln" weg - d.h. die Kolben scheinen etwas synchroner zu laufen.
Beim Fahren hört man eigentlich kaum was - nur wenn man ganz genau hinhört.
Naja vielleicht gibt das sich auch noch mit der Zeit...
 
Mein Gott, ich hab auch eine XC 4, aber solche Probleme kenne ich nicht. Wenn ein Kolben so klemmt hilft nur Demontage und sorgfältige Inspektion, ev. mal die Kolben untereinander tauschen und gucken ob der Kolben in der anderen Bohrung auch schlecht geht. Vielleicht ist intern auch irgendeine Feder gebrochen? Gerade die C2 und die XC 4 sind schleiftechnisch absolut problemlos, man muß nur ab und zu mal am Lenker nachstellen... in letzter Zeit quietscht meine hintere etwas mehr als gewohnt, das ist aber auch schon das einzige.
 
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