Das Eichsfeld als kleiner, hügeliger Landstrich im Nordwesten Thüringens ist sicher als Bikerevier den meisten von euch noch unbekannt. Deshalb dachte ich mir, ich schreibe auch einen kleinen Tourbericht, um unsere Gegend und Umgegend den anderen Bikern der Welt etwas näherzubringen.
Für den letzten Sonntag hatten die Wetterfrösche ja Sonnenschein versprochen und so quälte ich mich auch schon kurz nach sieben aus dem Bett. Nach diesen vier Wochen Regen, in denen ich nur kurze, schlammige Ausflüge in die umliegenden Wälder unternehmen konnte, wollte ich noch eine größere Tour in diesem Spätsommer unternehmen (Der Herbst kommt erst noch ).
Ein Blick auf's Thermometer: 4,8°C. Zieh dich warm an!
Kurz nach acht fuhr ich los. Ringsum feuchtkalter Nebel und kein Mensch weit und breit.
Nach zwei Minuten war ich aus unserem kleinem Dorf heraus. Auf dem geschottertem Feldweg ging es stetig steigend in Richtung Westerwald (es gibt da noch einen, der soll etwas größer sein und heißt genauso). Die ersten 5km und gut 200Hm bis auf die Höhe ließen mich die Kälte vergessen. Ein Stück über den Bergrücken und dann ging es heidi, flott auf der anderen Seite runter nach Martinfeld. Der Weg war noch recht feucht und so hatte ich bald Dreckkrümel vom Helm bis zu den Schuhen.
In Martínfeld schlief noch alles und so fuhr ich weiter, über menschen- und vor allem autoleere Landstraßen zum Hoheberg.
Der erste Waldweg, den ich sah, war meiner. Leider stieg er bald so steil an und hatte so viele querliegende Äste und Stämme auf dem Weg, daß ich nicht mehr fahren konnte. So mußte ich etwa 100Hm hochwärts schieben. Aber dann wurde es flacher und ich konnte fahren! Die Sonne kam endlich auch durch den Nebel und die Tour wurde zum Genuß.
Der Regen der letzten Wochen hatte die Waldwege ziemlich aufgeweicht und ohne Schutzbleche, wie ích fuhr, sah ich bald aus wie ein Steuselkuchen. Doch das war mich ziemlich schnuppe.
Die zwei Rehe, die plötzlich vor mir auftauchten, hielten mich wohl auch für ein Waldtier und zogen deshalb ganz furchtlos und gemächlich ins Unterholz.
Nach insgesamt zwei Stunden Fahrzeit erreichte ich mein Ziel: die Teufelskanzel. Ein Felsvorsprung, etwa 300m über dem Werratal, von dem man eine herrliche Aussicht auf einen hufeisenförmigen Mäander der Werra hat, den der Sage nach der Teufel bei einem seiner Ausflüge hinterließ. Da sage noch einer was gegen uns Mountainbiker.
Ein paar Fotos geschossen und dann hinunter nach Lindewerra. Der Waldweg dorthin war so aufgeweicht, daß ich oft bis über die Felgen im Modder versank. Dazu voller Steine und Geäst. Mein Bordcomputer (Tacho zu sagen wäre beim CM414 nicht angemessen) zeigte 27% Gefälle. Nicht ganz einfach! So ging es 300m hinunter und ich kam mit meinem Bike dreckig aber heil am Werrastrande an.
Nun auf Werraradweg heimwärts. Auf diesem gemütlichen Pfad, den Oma und Opa sonntags für einen kleinen Ausflug mit dem Rad benutzen, ereilte mich dann doch mein Schicksal.
Hinter Bad Sooden wurde es mir unter meinem Helm zu heiß. Die Sonne stand jetzt hoch am Himmel. Und so packte ich meinen Helm in den Rucksack und zog mir ein flottes Basecap auf den Kopf. Nun ging es mit 25 30 km/h in Richtung Heimat.
Auf einem leicht abschüssigen Stück nahm ich lässig fahrend einen Schluck aus meiner Trinkflasche. Die linke Hand am Lenker hob ich den Kopf, um mir das erfrischende Wasser in die Kehle laufen zu lassen. Da riß mir plötzlich der Fahrtwind die Mütze vom Kopf. Ich schaute ihr nach und meine linke Hand nutzte diesen Augenblick meiner Unaufmerksamkeit und zog, ohne das ich es ihr befohlen hatte, die Vorderradbremse. Sie hatte es an diesem Morgen schon oft gemacht und die gut Clara tat wie ihr geheißen!
Die Trägheit meines Körpers, der vorwärts schoß, drückte jetzt den Lenker quer, den die dumme linke Hand nun nicht mehr allein gerade halten konnte. Mit dem unbehelmten Kopf voran, krachte ich über den Lenker auf den Asphalt. Glücklicherweise konnte ich meine Birne noch soweit einziehen, das ich über die Schulter einen Salto schlug. Mein geliebtes Bike folgte meinem Flug, es war ja noch mit mir mittels der Klickies verbunden. Jedoch, irgendwann während der Flugphase löste es sich auf wunderbare Weise von mir. Ich hörte es dann etwa fünf (oder waren es zehn) Meter vor mir scheppernd aufschlagen.
Kurzum, bis auf eine schmerzende Schulter war mir nichts passiert. Trinkflaschen, Satteltasche und Luftpumpe fand ich im Gras und mein Fahrrad konnte ich auch wieder flott bekommen: Der Lenker hatte sich einmal um sich selbst gedreht und alle Seil- und Bremszüge um sich gewickelt. Doch das war bald wieder klar.
Mit dem Helm auf dem Kopf und einer höllisch schmerzenden Schulter fuhr ich die letzten 35km über gemäßigte Feld- und Radwege nach hause.
Insgesamt doch eine schöne und lehrreiche Tour.
(Es war wohl mein dämlichster Sturz überhaupt)
Für die Statistiker:
79km 898Hm AV=18,1km/h (Pausen nicht gerechnet) / øSteigung=8% max.25% / øGefälle=8% max.27% / Temp. 5-19°C
Gruß
Sketcher
P.S. Die Schulter tut kaum noch weh.
Für den letzten Sonntag hatten die Wetterfrösche ja Sonnenschein versprochen und so quälte ich mich auch schon kurz nach sieben aus dem Bett. Nach diesen vier Wochen Regen, in denen ich nur kurze, schlammige Ausflüge in die umliegenden Wälder unternehmen konnte, wollte ich noch eine größere Tour in diesem Spätsommer unternehmen (Der Herbst kommt erst noch ).
Ein Blick auf's Thermometer: 4,8°C. Zieh dich warm an!
Kurz nach acht fuhr ich los. Ringsum feuchtkalter Nebel und kein Mensch weit und breit.
Nach zwei Minuten war ich aus unserem kleinem Dorf heraus. Auf dem geschottertem Feldweg ging es stetig steigend in Richtung Westerwald (es gibt da noch einen, der soll etwas größer sein und heißt genauso). Die ersten 5km und gut 200Hm bis auf die Höhe ließen mich die Kälte vergessen. Ein Stück über den Bergrücken und dann ging es heidi, flott auf der anderen Seite runter nach Martinfeld. Der Weg war noch recht feucht und so hatte ich bald Dreckkrümel vom Helm bis zu den Schuhen.
In Martínfeld schlief noch alles und so fuhr ich weiter, über menschen- und vor allem autoleere Landstraßen zum Hoheberg.
Der erste Waldweg, den ich sah, war meiner. Leider stieg er bald so steil an und hatte so viele querliegende Äste und Stämme auf dem Weg, daß ich nicht mehr fahren konnte. So mußte ich etwa 100Hm hochwärts schieben. Aber dann wurde es flacher und ich konnte fahren! Die Sonne kam endlich auch durch den Nebel und die Tour wurde zum Genuß.
Der Regen der letzten Wochen hatte die Waldwege ziemlich aufgeweicht und ohne Schutzbleche, wie ích fuhr, sah ich bald aus wie ein Steuselkuchen. Doch das war mich ziemlich schnuppe.
Die zwei Rehe, die plötzlich vor mir auftauchten, hielten mich wohl auch für ein Waldtier und zogen deshalb ganz furchtlos und gemächlich ins Unterholz.
Nach insgesamt zwei Stunden Fahrzeit erreichte ich mein Ziel: die Teufelskanzel. Ein Felsvorsprung, etwa 300m über dem Werratal, von dem man eine herrliche Aussicht auf einen hufeisenförmigen Mäander der Werra hat, den der Sage nach der Teufel bei einem seiner Ausflüge hinterließ. Da sage noch einer was gegen uns Mountainbiker.
Ein paar Fotos geschossen und dann hinunter nach Lindewerra. Der Waldweg dorthin war so aufgeweicht, daß ich oft bis über die Felgen im Modder versank. Dazu voller Steine und Geäst. Mein Bordcomputer (Tacho zu sagen wäre beim CM414 nicht angemessen) zeigte 27% Gefälle. Nicht ganz einfach! So ging es 300m hinunter und ich kam mit meinem Bike dreckig aber heil am Werrastrande an.
Nun auf Werraradweg heimwärts. Auf diesem gemütlichen Pfad, den Oma und Opa sonntags für einen kleinen Ausflug mit dem Rad benutzen, ereilte mich dann doch mein Schicksal.
Hinter Bad Sooden wurde es mir unter meinem Helm zu heiß. Die Sonne stand jetzt hoch am Himmel. Und so packte ich meinen Helm in den Rucksack und zog mir ein flottes Basecap auf den Kopf. Nun ging es mit 25 30 km/h in Richtung Heimat.
Auf einem leicht abschüssigen Stück nahm ich lässig fahrend einen Schluck aus meiner Trinkflasche. Die linke Hand am Lenker hob ich den Kopf, um mir das erfrischende Wasser in die Kehle laufen zu lassen. Da riß mir plötzlich der Fahrtwind die Mütze vom Kopf. Ich schaute ihr nach und meine linke Hand nutzte diesen Augenblick meiner Unaufmerksamkeit und zog, ohne das ich es ihr befohlen hatte, die Vorderradbremse. Sie hatte es an diesem Morgen schon oft gemacht und die gut Clara tat wie ihr geheißen!
Die Trägheit meines Körpers, der vorwärts schoß, drückte jetzt den Lenker quer, den die dumme linke Hand nun nicht mehr allein gerade halten konnte. Mit dem unbehelmten Kopf voran, krachte ich über den Lenker auf den Asphalt. Glücklicherweise konnte ich meine Birne noch soweit einziehen, das ich über die Schulter einen Salto schlug. Mein geliebtes Bike folgte meinem Flug, es war ja noch mit mir mittels der Klickies verbunden. Jedoch, irgendwann während der Flugphase löste es sich auf wunderbare Weise von mir. Ich hörte es dann etwa fünf (oder waren es zehn) Meter vor mir scheppernd aufschlagen.
Kurzum, bis auf eine schmerzende Schulter war mir nichts passiert. Trinkflaschen, Satteltasche und Luftpumpe fand ich im Gras und mein Fahrrad konnte ich auch wieder flott bekommen: Der Lenker hatte sich einmal um sich selbst gedreht und alle Seil- und Bremszüge um sich gewickelt. Doch das war bald wieder klar.
Mit dem Helm auf dem Kopf und einer höllisch schmerzenden Schulter fuhr ich die letzten 35km über gemäßigte Feld- und Radwege nach hause.
Insgesamt doch eine schöne und lehrreiche Tour.
(Es war wohl mein dämlichster Sturz überhaupt)
Für die Statistiker:
79km 898Hm AV=18,1km/h (Pausen nicht gerechnet) / øSteigung=8% max.25% / øGefälle=8% max.27% / Temp. 5-19°C
Gruß
Sketcher
P.S. Die Schulter tut kaum noch weh.