Interessant, dass auch so ist, wenn beide Elternteile bikebegeistert sind...
Ja, ich hab ganz ähnliche Erfahrungen mit meiner Tochter gemacht.
Anfangs konnte ich mit der im Hänger Touren von 35 KM machen.
Da hat sie aber immer geschlafen. Dann auf einmal mit 2,5 etwa (oder war es schon früher???) ging das gar nicht mehr.
Dann ging auch nur noch max. 30-45 Minuten mit Ziel Spielplatz oder Picknick etc.
Mit 3 hat sie langsam das Radfahren gelernt. Ich habe von Anfang an auf Kubikes gesetzt.
Anfangs gehen halt nur ganz kurze Strecken und es braucht immer eine Motivation.
Kinder können sich in dem Alter nicht lange für das monotone Radeln an sich begeistern.
Hat auch was mit Aufmerksamkeitsspanne etc. zu tun. (Meine Freundin ist Erzieherin und hat schon oft versucht, mir das zu erklären)
Eine große Herausforderung war auch nochmal,
bremsen zu lernen. Das hat länger gedauert, als das Radeln selber.
Letzten Sommer (4,5) konnte ich die komplette Strecke zum KiGa (ca. 9 KM) schon zwei oder drei Mal mit ihr fahren.
Sie bleibt da allerdings etwa alle 500 Meter stehen.
"Papa mich juckt was", "meine Hand ist eingeschlafen", "Papa mich juckt wieder was", "Papa die Sonne blendet mich", "Papa ich muss schneuzen", "der
Helm ärgert mich", "Oh eine Katze"
So dauern die 9 KM dann etwa eine Stunde. Wichtig ist aber, zu warten, bis sie das selber will. Ich habe relativ bald gelernt, sie in die Richtung zu bugsieren unter anderem durch Belohnungen.
Für´s
Bremsen lernen gab´s z. B. eine
Klingel. Sie wollte immer eine und ich habe ihr gesagt, dass sie die
Klingel überfordern würde, wo sie noch nichtmal mit der Bremse klar kommt. Wichtig ist da natürlich, das Versprechen SOFORT einzulösen!
Dann habe ich ihr gesagt, dass sie die Strecke zum KiGa irgendwann mal selber fahren DARF! wenn sie groß genug dafür ist und so eine lange Strecke durchhält.
Dass es irgendwann langweilig ist, habe ich ihr vorher erklärt und dass sie wenn sie sich dafür entscheidet, das zu machen, auch durchhalten muss. Wie weit der Weg ist, wusste sie von Hänger und Sitz. Teilweise habe ich auch ihr Rad auf dem Gepäckträger mitgenommen und sie konnte dann von selber radeln auf Hänger wechseln.
Der FollowMe hat unseren Radius dann wieder erheblich erweitert, war beim Thema Durchhaltevermögen aber komplett kontraproduktiv

Ist aber ok so. Es soll ja Spaß machen.
Auf den FolloMe wird man übrigens auch pro 10 KM geschätzt 5 mal angesprochen. Das motiviert die kleine zusätzlich, weil immer das Gefühl aufrecht erhalten wird, dass es etwas ganz cooles ist.
Jetzt bildet sie sich immer ein, sie kann mal mit auf eine Mehrtagestour kommen

Ich habe mit ihr ausgemacht, dass es im Frühling das erste Rad mit Gangschaltung gibt und wenn sie damit gut klar kommt, können wir mal eine Radltour zum Zeltplatz machen. Vorher machen wir aber die Härteprobe und fahren ca. 25 KM zum Starnberger See und mit der S-Bahn zurück. Vielleicht leihen wir uns in Starnberg als Belohnung oder Motivation noch ein Boot aus. Da bleibt natürlich heimlich die Mama als Backup in Rufbereitschaft zu Hause.
Das alles funktioniert aber halt nur, wenn das Kind eine gewisse Eigenmotivation mitbringt.
Und es gab halt bei uns ein gewisses Loch. Vom Alter her steckt ihr da gerade genau drin.