Biken mit (Klein-)Kindern

Frolleinchen81

#nevernotriding
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26. November 2017
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Hello. Mich würde interessien, wir ihr biken und Kinder unter einen Hut bringt? Mein Mann und ich sind früher wirklich viel gefahren (RR und MTB) und straucheln jetzt ein bisschen, das Biken ins Familienleben zu integrieren. Unsere Kinder sind knapp 2 und 3.5 und fahren derzeit im Thule CX mit uns mit. Es wird ihnen aber zusehends immer enger und langweiliger im Hänger und wir fahren max. 45' mit Ziel Spielplatz o.ä. Aufgrund des Hängers ist auch die Wahl der Wege sehr eingeschränkt. Jetzt kann man natürlich sagen: so ist es eben mit Kindern, aber vielleicht gibt es hier Familien, die das besser lösen als wir? Derzeit fährt mein Mann noch an und mal eine schnelle Runde am Abend und ich alleine eigentlich nicht. Dafür schraube ich als Kompensation abends an meinem Fuhrpark und bestelle neue Teile, das geht langsam ins Geld...

Danke & Happy Trails
Nina
 
Ich war/bin auch oft unterwegs mit meinen Kurzen (da ganz ohne Auto). Im Hänger war man schon ein wenig eingeschränkt im Wald. Auf der Straße geht's dann schon eher, gerade im Flachen.
Mit dem Trailgator ist die Bodenfreiheit auch nicht so der Burner, besonders, wenn es Absätze runtergeht hat man schon mal gerne Kontakt mit dem Hinterrad der Zugmaschine oder dem Vorderrad des Trailers...
Meinen beiden hat's aber immer riesig Spaß gemacht, mit dem Chariot die Treppen runterzufahren (bei Doppelbesetzung Helm an, da die Köppe sonst aneinander dotzen können! So eine Einlage auf der Tour kommt aber immer gut an!), jetzt fahren die schon länger selber Treppen runter. Das geht so ab 4-5 Jahre los, wenn man klein anfängt. Dafür muß aber die Koordination passen und die Armlänge, damit die hinter den Sattel kommen.

Ein wenig einschränken muß man sich halt schon, aber wenn man die Begeisterung weckt, dann wollen die von selbst. Mit 5 gingen schon Touren von 10+km. Mit 7 fuhr unsere Große auch schon größere Anstiege (300-400hm) selber und unsere Kleine ist im Kiga die einzige mit Kettenschaltung:daumen: Bergauf wird die halt noch ein wenig geschoben, aber die 70m/10% zur Turnhalle will sie schon allein schaffen.

Wichtig ist immer: wenn die wollen, dann schaffen die es. Wenn nur die Eltern es wollen, dann bringt's nix.

Der Nikolauzi
 
Hallo

Wir hatten am Anfang einen Singletrailer, ab unter einem Jahr, bis etwa vier. Am Anfang ist sie immer eingeschlafen. Mit zunehmendem Alter wurde es unserer kleinen aber auch mal langweilig. Mit was zu Essen im Hänger gings dann erstaunlich lange ohne zu meckern. Für diese Saison testen wir mal die Followme Kupplung. Auf längeren Strecken nutzen wir momentan einen Weehoo Igo, quasi das Mittelding zwischen Hänger und Nachläufer.
Entspannt sitzen, aber bei Bedarf kann mitgetreten werden.

Mfg Stefan
 
Anhänger hat bei uns nie funktioniert. Dafür wollte meine Kleine schon mit 2 ein " Fahrrad", in dem Fall ein gefedertes Laufrad von Kokua.

https://www.kokua-shop.com/epages/62501574.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/62501574/Products/1.1

Davon hätten wir bei jedem Waldspaziergang 3 verkaufen können. Danach gings weiter mit enem Islabike und durch die Erfahrungen mit dem Laufrad ging das Fahradfahren lernen sehr schnell. Aber "richtige" Touren kann man mit Kindern erst mal vergessen, das wird denen schnell langweilig und berghoch sind sie auch mit guten Rädern limitiert. Was super geht: Ausflüge zu Spielplätzen, mit dem Gelände spielen ( Pumptracks, Trails ), kombinierte Aktivitäten wie Picknicken fahren mit dem Rad. Pausen sind wichtig.
Meine ist jetzt 10 und fährt S1 Trails, da wirds langsam interessant und ich krieg sie kaum noch aus dem Wald raus wenn wir unterwegs sind ;-)
 
Interessant, dass auch so ist, wenn beide Elternteile bikebegeistert sind...

Ja, ich hab ganz ähnliche Erfahrungen mit meiner Tochter gemacht.
Anfangs konnte ich mit der im Hänger Touren von 35 KM machen.
Da hat sie aber immer geschlafen. Dann auf einmal mit 2,5 etwa (oder war es schon früher???) ging das gar nicht mehr.
Dann ging auch nur noch max. 30-45 Minuten mit Ziel Spielplatz oder Picknick etc.

Mit 3 hat sie langsam das Radfahren gelernt. Ich habe von Anfang an auf Kubikes gesetzt.
Anfangs gehen halt nur ganz kurze Strecken und es braucht immer eine Motivation.
Kinder können sich in dem Alter nicht lange für das monotone Radeln an sich begeistern.
Hat auch was mit Aufmerksamkeitsspanne etc. zu tun. (Meine Freundin ist Erzieherin und hat schon oft versucht, mir das zu erklären)
Eine große Herausforderung war auch nochmal, bremsen zu lernen. Das hat länger gedauert, als das Radeln selber.

Letzten Sommer (4,5) konnte ich die komplette Strecke zum KiGa (ca. 9 KM) schon zwei oder drei Mal mit ihr fahren.
Sie bleibt da allerdings etwa alle 500 Meter stehen.
"Papa mich juckt was", "meine Hand ist eingeschlafen", "Papa mich juckt wieder was", "Papa die Sonne blendet mich", "Papa ich muss schneuzen", "der Helm ärgert mich", "Oh eine Katze"
So dauern die 9 KM dann etwa eine Stunde. Wichtig ist aber, zu warten, bis sie das selber will. Ich habe relativ bald gelernt, sie in die Richtung zu bugsieren unter anderem durch Belohnungen.
Für´s Bremsen lernen gab´s z. B. eine Klingel. Sie wollte immer eine und ich habe ihr gesagt, dass sie die Klingel überfordern würde, wo sie noch nichtmal mit der Bremse klar kommt. Wichtig ist da natürlich, das Versprechen SOFORT einzulösen!
Dann habe ich ihr gesagt, dass sie die Strecke zum KiGa irgendwann mal selber fahren DARF! wenn sie groß genug dafür ist und so eine lange Strecke durchhält.
Dass es irgendwann langweilig ist, habe ich ihr vorher erklärt und dass sie wenn sie sich dafür entscheidet, das zu machen, auch durchhalten muss. Wie weit der Weg ist, wusste sie von Hänger und Sitz. Teilweise habe ich auch ihr Rad auf dem Gepäckträger mitgenommen und sie konnte dann von selber radeln auf Hänger wechseln.
Der FollowMe hat unseren Radius dann wieder erheblich erweitert, war beim Thema Durchhaltevermögen aber komplett kontraproduktiv :-) Ist aber ok so. Es soll ja Spaß machen.
Auf den FolloMe wird man übrigens auch pro 10 KM geschätzt 5 mal angesprochen. Das motiviert die kleine zusätzlich, weil immer das Gefühl aufrecht erhalten wird, dass es etwas ganz cooles ist.

Jetzt bildet sie sich immer ein, sie kann mal mit auf eine Mehrtagestour kommen :-)
Ich habe mit ihr ausgemacht, dass es im Frühling das erste Rad mit Gangschaltung gibt und wenn sie damit gut klar kommt, können wir mal eine Radltour zum Zeltplatz machen. Vorher machen wir aber die Härteprobe und fahren ca. 25 KM zum Starnberger See und mit der S-Bahn zurück. Vielleicht leihen wir uns in Starnberg als Belohnung oder Motivation noch ein Boot aus. Da bleibt natürlich heimlich die Mama als Backup in Rufbereitschaft zu Hause.

Das alles funktioniert aber halt nur, wenn das Kind eine gewisse Eigenmotivation mitbringt.

Und es gab halt bei uns ein gewisses Loch. Vom Alter her steckt ihr da gerade genau drin.
 
Meine Erfahrung bisher:
Mein Sohn (22M) hält auch wenige Stunden im Anhänger durch. Der singt vor sich her, sieht sich die Landschaft an etc. Nach einer gewissen Zeit merkt man aber, dass es ihm aber zu ungemütlich wird und gepaart mit dem Bewegungsdrang ist eine Weiterfahrt dann nur noch mit Motzen möglich.
Was mir beim Anhänger gegen den Strich geht ist die mangelhafte Kommunikationsmöglichkeit. Entweder ich muss nach hinten brüllen, damit was bei ihm ankommt oder mich nach hinten lehnen und den Kopf drehen, ehe ein Wort verständlich bei mir ankommt. Und die Kontrolle, ob er pennt und dabei den Kopf zu sehr auf der Seite liegen hat, habe ich halt auch nur wenn ich mich umdrehe. Meiner Frau macht das insgesamt nichts aus, sie fährt gerne mit Anhänger. Sie ist aber auch bedeutend langsamer damit unterwegs.
Für mich fiel die Entscheidung, den Kindertransport künftig nicht mehr mit Anhänger sondern Lastenrad zu machen. Das Kind sitzt direkt vor dem Fahrer und ist immer in dessen Blickbereich. Der Sichtbereich für das Kind ist erheblich größer, vor allem nach Vorne.

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Eine Testfahrt habe ich schon auf diese Weise gemacht. Ging knapp 2 Stunden, das war aber trotz Fettcreme in seinem Gesicht schon grenzwertig, weil die Windschutzscheibe noch fehlt. Zweimal kurz angehalten, damit sich die Backen wieder aufwärmen können. Hat aber nicht gemotzt - im Gegenteil, die Laune war super. Bin gespannt wie das im Sommer wird. Für Mai steht bereits eine >500km Radreise mit Lastenrad an. Geplante Tagesleistung 50km, immer schön mit für ihn interessanten Zwischenzielen. Sein Laufrad kommt auch noch mit, dann kann er stellenweise auch nebendran fahren, um den Bewegungsdrang zu kompensieren. Und so könnte ich mir gut vorstellen, dass man auch längere Wochenendausflüge machen kann. Das Lastenrad bietet auch für zwei Kinder noch Platz, wenn man eine überbreite Kiste drauf baut und eine Sitzbank installiert. Gibt sogar Kabinen für die Räder, damit man auch bei Regen noch fahren kann.
Ob man so eine Investition tätigen sollte, um für einen kurzen Zeitraum von 2-3 Jahren die Kinder zu transportieren, bleibt jedem selbst überlassen ;)
 

Anhänge

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Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dem Singletrailer gemacht, da waren auch große Tagestouren in der Pfalz mit hohem Trailanteil möglich. Krönung war der Aufstieg zum Karwendelhaus. Unser Junior mag Hörbücher sehr und betrachtet sehr interessiert die Landschaft. Unterhalte mich dann auch immer mit ihm. Pausen sind natürlich sehr wichtig. Jetzt hat er aber mit 4 keine Lust mehr auf Anhänger, mal schauen wie es mit Followme klappt. Ansonsten einfach im Interesse der Kinder handeln, wenns ihnen nicht gefällt, sollte man nicht den eigenen Kopf durchsetzen wollen.
 
Unsere Jungs sind auch noch klein (2,5 und fast 4 Jahre alt). Leider haben die beiden Monster :D überhaupt keine Lust, Stundenlang im Anhänger zu sitze. Wir haben den Thule Chariot Sport 2. Die sitzen da so eng nebeneinander, dass spätestens nach 10 Minuten der Kampf um die beste Sitzposition beginnt. Ich habe es aufgegeben. Da meine Frau nicht dem Radeln verfallen ist, suche ich mir zeitliche "Inseln" und drehe so oft es geht, meine hausrunde für 2 Stunden.
Im Sommer ist ein AlpenX mit einem Kumpel geplant, dafür muss ich halt doch etwas trainieren...aber ehrlich gesagt, ist es mir so gerade zu wenig. Um den Familienfrieden zu wahren, akzeptiere ich die Situation so wie sie ist und versuche in den nächsten Jahren mein Pensum wiedre etwas zu steigern...

Kette rechts!
 
Anhänger kam für uns nicht in Frage, schon aus Platzgründen.

Bei uns gab es zum 3. Geburtstag zum ersten Rad (16'') ein FollowMe und zeitweise kam noch ein Kindersitz dazu. An beide Elternräder kamen Zugachsen und Sitzhalter. Wir sind damit von Anfang an, auch dann mit zwei Kindern, gerne mal mehrstündige Touren gefahren. Einfach losgefahren und wenn die Puste ausging kam das Kinderrad an den Haken, zwischendurch wurde immer wieder abgekoppelt und zum Selberfahren motiviert. Gemeckere oder Langeweile gab es da eigentlich nie.

Besonders nach dem Umstieg auf ein 20''-Rad mit Schaltung zum 5. Geburtstag wurde das FollowMe für die Große immer mehr nur noch Rückversicherung und kam dann eigentlich erst wieder für die jüngere (mittlerweile auf dem reaktivierten 16er unterwegs) zum Einsatz. Ab je 5½ Jahren war das Teil dann bei beiden Mädels komplett arbeitslos und wurde verkauft.

Letzten Sommer konnte man mit den beiden (mittlerweile 7 und 10 Jahre alt und auf 24'' und 26'' unterwegs) problemlos 60km-Touren fahren. Die sind selber treten gewöhnt.

kc85
 
Anhänger kam für uns nicht in Frage, schon aus Platzgründen.

Bei uns gab es zum 3. Geburtstag zum ersten Rad (16'') ein FollowMe und zeitweise kam noch ein Kindersitz dazu. An beide Elternräder kamen Zugachsen und Sitzhalter. Wir sind damit von Anfang an, auch dann mit zwei Kindern, gerne mal mehrstündige Touren gefahren. Einfach losgefahren und wenn die Puste ausging kam das Kinderrad an den Haken, zwischendurch wurde immer wieder abgekoppelt und zum Selberfahren motiviert. Gemeckere oder Langeweile gab es da eigentlich nie.

Besonders nach dem Umstieg auf ein 20''-Rad mit Schaltung zum 5. Geburtstag wurde das FollowMe für die Große immer mehr nur noch Rückversicherung und kam dann eigentlich erst wieder für die jüngere (mittlerweile auf dem reaktivierten 16er unterwegs) zum Einsatz. Ab je 5½ Jahren war das Teil dann bei beiden Mädels komplett arbeitslos und wurde verkauft.

Letzten Sommer konnte man mit den beiden (mittlerweile 7 und 10 Jahre alt und auf 24'' und 26'' unterwegs) problemlos 60km-Touren fahren. Die sind selber treten gewöhnt.

kc85
Danke für Deine Erfahrungen/Bericht.... Hoffe ich werde es so ähnlich auch umsetzen können.
 
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