2022-05-05 Vorgeplänkel - Anfahrt Tag 2
Der Regen begleitet mich den ganzen Vormittag - leicht, aber unablässig.
Die Strecke zieht sich durch nasse Wälder und flache nasse Felder.
Spektakuläre Landschaft, das passende Wetter: Heidelberg Grenzhof.
Ein kurzer Lichtblick - die Neckarfähre nach Ladenburg. Optisch eine Gierseilfähre, tatsächlich aber mit Motor und im Wasser liegendem Kettenvortrieb.
Nach einer Kaffeepause beim Bäcker
hinter Viernheim wieder ausgiebig Wald.
Ich übe, während des Fahrens zu essen. So machen es die schnellen Langstreckenfahrer.
Schwierig, gelingt aber allmählich besser.
An der Strecke nach Lorsch tut sich überraschend ein grüner Slotcanyon auf.
Den kann ich natürlich nicht auslassen.
Die Wände sind mit bedrohlich wirkenden Elementen versehen.
Und ganz weit vorn, da bewegt sich was Grosses Dunkles!
Ich erwäge kurz, die Bärenglocke zu montieren, bewege mich dann aber mutig vorwärts.
Es ist ein hochgewachsener Spaziergänger mit riesigem schwarzem Regenschirm. In der Hand hält er eine grosse weisse Tüte. Merkwürdig, so kilometerweit im Wald...
Am Ende des Canyons bekomme ich eine Ahnung davon, was es mit der Tüte auf sich haben könnte. In den Folientunneln gedeihen Erdbeeren.
Pilze hat er gesammelt, natürlich.
Erst am Südrand von Lorsch endet der Wald, und auch der Regen.
So ist die legendäre Torhalle noch recht frei zu sehen. Die Karolinger haben da wirklich was nettes hinterlassen.
Bei Gernsheim kurzer Kontakt mit dem Rhein.
Im Weiteren zackle ich über flache Felder nordwärts. Erst ab Königstädten ist es abwechslungsreicher, teils - Hassloch - beinah parkartig.
Was mir überhaupt nicht klar war: Raunheim liegt unmittelbar unter der Einflugschneise. So auch die gebuchte Unterkunft.
Die vielen Flieger stören nachts aber weniger als das Dauergedröhn der Autobahn gestern.
Und anders als die Maikäfer stürzt von denen auch keiner ab.