Hi,
so was ähnliches ist mir mit meiner Frau in der nähe von Köln auch passiert.
Wir waren im Hochsommer so gegen 20.00 Uhr unterwegs Tageslicht bis nach 22.00 Uhr - als wir in einen Weg abbogen, den wir bereits hundert mal gefahren waren. Auf diesem Weg stand halb im Graben ein Auto mitten im Forest abgestellt. Der Weg war so breit das mindestens ein LKW dort hätte lang fahren können, stellenweise war in der Mitte Grünzeug.
Dieser Weg mündet zuletzt in einen Trampelpfad entlang einer Bundesbahnlinie und der wiederum zwischen die Gärten von Wohnhäusern (so was nennt man in Köln Pädchen kleiner Pfad) so das wir max. 800 m entfernt von Wohnhäusern und Gärten und etwa 250 bis 300m von der Bahnlinie Köln-Euskirchen waren, als wir auf den Grünrock trafen. Dieser saß am Rande einer Lichtung auf einem Hochsitz mit angelegter Flinte.
Wir hatten weder den Jäger noch den Hochsitz wahrgenommen, jedoch sprach uns der Waidmann unfreundlich an, von wegen das wir auf diesem Weg nichts zu suchen hätten und das wir überhaupt nach Einbruch der Dämmerung nicht in den Wald dürften. Dabei senkte der Knabe seine Zwillingsflinte auch auf uns.
Da ich der Meinung war das wir:
A)noch keine Dämmerung hätten,
B) auf einem Pfad der so breit ist das ein LKW darauf kann auch Radfahren dürfen,
C) zu Fuß zu jeder Tages und Nachtzeit sogar durchs Unterholz robben könnte und Ihn
D) auf das Landeswaldgesetz NRW hinwies
und Ihm das auch genauso freundlich mitteilte, meinte er mich mit dem Schimpfwort Grundschullehrer zu bezeichnen. Nachdem Hinweis darauf , das wir sein uns PKW Kennzeichen gemerkt hätten, setzten wir den begonnenen Weg unbehelligt fort.
Nach dieser Geschichte habe ich mich dann mit dem Stattliche Forstamt und dem zuständigen Revierförster in Verbindung gesetzt, um meinen Unmut los zuwerden. Der Revierförster, Angestellter beim Forstamt, hatte durchaus Verständnis und lies durchblicken das dieser bewaffnete Zeitgenosse auch Ihm ein Ärgernis sei. Namen und Adresse wollte er uns aus Datenschutzgründen nicht nennen, aber er empfahl das wir uns das Forstamt wenden sollten und versprach sich den Knaben vorzunehmen. Wir versprachen im Gegenzug die bisher geübte Rücksichtnahme weiter zu pflegen.
Beim Forstamt war das Verständnis weniger ausgeprägt. Als erstes erklärte man uns dort das wir uns gefälligst auf befestigten Wegen zu halten hätten. Auf meine Antwort, das auf dem besagten Weg ein Auto gewesen sei und dass das wohl befestigt ist, meinte der Beamte, das es sich bei dem Weg um eine Holzrückelinie handelt (!) und zugelassene Wege wassergebundene Kieswege seien (?).
Das beste ist jedoch das durch diesen Forst, eine durch die Kreisverwaltung ausgewiesene Wasserburgenroute führt. Diese offizielle Fahrradroute ist zum Teil über Strecken ausgeschildert, die unter Freunden als Singeltrails gelten. Dieser Hinweis nahm dem Amtmann zwar den Wind aus den Segeln, aber auch er wollte den Namen des Jägers nicht rausrücken und man müsse ja verstehen dass ein Jagdpächter, der eine hohe Pacht zahle auch seinen Jagderfolg haben wolle. Aha, und wo wirtschaftliches Interesse herrscht, da schwindet die Moral, denn die Pacht fliest in den Haushalt des jeweiligen Forstamtes.
Da wir jedoch die Autonummer des Wagens hatten, haben wir den Fall angezeigt und die Staatsanwaltschaft hat sich darum gekümmert. Da diese Jagd so dicht an den Häusern und der Bundesbahnlinie liegt, ist dort zukünftig der Jagdbetrieb eingestellt und der Knabe hat auch keinen Jagd/Waffenschein mehr. Aber das beste kam noch: nach der ganzen Sache und nach dezentem Hinweis durch den Staatsanwalt, entzog das Straßenverkehrsamt dem Herren den Führerschein, da er wegen seines Verhaltens offensichtlich nicht dazu geeignet wäre ein Kfz im Straßenverkehr zu führen und da der Herr bereits 65 war, wurde der Führerschein entgültig entzogen. Auch sein Einspruch brachte im nix.
Und ich hab´mich gefreut wie ein Schneekönig.
Happy Trails
Lord