lucie
der Schrecken der Straße
Ich behaupte mal, daß für eine technische, steile, langsam gefahrene Abfahrt ein Hardtail mit guter Gabel prima funktioniert, geht ja eh übers VR aber eine Radtour über banale Feldwege mit kleinen Steinchen, Wurzeln usw. auf einem Aluhardtail zur Qual werden kann (oben genannte Beschwerden usw.), dann wenigstens mit einen flexenden Carbonrahmen.
Äh, was verstehst Du unter einer "Radtour"? Genau das mache ich mit dem HT oder dem Gravelbike, ein Fully käme mir bei derartigen Unternehmungen (Feldwege, kleine Steinchen oder Wurzeln) gar nicht in den Sinn.
Ja, ein HT setzt eine etwas aktivere Fahrweise voraus, man kann nicht immer einfach so im Sattel hocken bleiben. Aber das trainiert ja auch verschiedenste Muskelgruppen und ist wohl demnach auch nicht unbedingt das Schlechteste.
Meine Rücken- und Nackenprobleme (ok, es waren nur Protrusionen im Bereich LWS) liegen Jahre zurück und kamen ganz offensichtlich von der falschen Sitzposition (Sattel- und Lenkerhöhe, Sattelposition, Länge Vorbau, Lenker, zu großer oder zu kleiner Rahmen etc.) und einem mit meinem Hintern nicht harmonierenden Sattel.
Da sind auch leider einige Jahre des Lernens und des "Erfahrens" ins Land gegangen, bis ich mein System wirklich verstanden und umgesetzt habe. War finanziell natürlich auch nicht ganz schmerzfrei.

Pauschal kann man zu der hier angefragten Problematik ohnehin nix sagen, es tickt jeder einfach ein wenig anders und hat andere Erfahrungen und Präferenzen, hat mit sich selbst und den jeweiligen Bikes unterschiedliche Dispute geführt und auch mit der Entwicklung in der Bikeindustrie gehadert.
Ich bin auch mal davon ausgegangen, 26" wäre für mich das Nonplusultra, inzwischen weiß ich, dass es bei 168cm Körpergröße auch ein 29er mit 120mm FW - auch in technischem Gelände - tut - zumindest für die ausgedehnten Tagestouren mit vielen Hm hoch wie runter mit unterschiedlichsten Untergründen.
Für alles andere nutze ich vorzugsweise das HT. Im Winter darf sich das Fully gern die Matsch- und Salzpackungen ersparen und sich wieder auf die wärmere Jahreszeit freuen.
Beim HT fahre ich mit 2.6er Schlappen, mit sogar relativ viel Luftdruck, um bei irgendwelchen Spielereien Durchschläge zu vermeiden, und kann auf hiesigen Kopfsteinpflastertrassen hier bei uns in der Stadt (und davon gibt es hier reichlich, gefühlt S 2/3

Ob jetzt HT oder Fully, muss die Fragestellerin am Ende selbst entscheiden.
Grundsätzlich wären aber noch einige Fragen zu stellen bzw. zu beantworten, was genau möchte sie eigentlich fahren, einfach nur Touren oder will sie Zukunft auch mehr technisch fahren? Welches Budget steht überhaupt zur Verfügung (wenn Neukauf wirklich schon gesetzt ist) und käme ein Selbstaufbau auch in Frage (setzt aber vorraus, das man ganau weiß, was man will und braucht)?