Hallo Zusammen
Eine Eselsweg-Tour mal ohne An- bzw. Abreise anzugehen, das ging mir nicht mehr aus dem Kopf und das wollte ich in diesem Jahr noch angehen. Inzwischen traute ich mir und meinem Fahrrad, welches ja im Prinzip genau dafür konzipiert wurde, so eine Nummer auch zu. Aber die Tage wurden schon deutlich kürzer, folglich nahm der Herbst die Tour mehr und mehr in die Zange. Am Samstag lagen die Bedingungen aber endlich vor und so stellte ich mir den Wecker auf 0400. Bis Schlüchtern waren es 90 km und ich beschloss vor Allem in den ersten 2 Stunden auch Straßen zu verwenden, da mit wenig Verkehr zu rechnen war.
Sonnenaufgang nach den ersten 50 km auf dem Weg ins Kinzigtal.
Die erstaunlich warme Rheintalluft hatte ich hinter mir gelassen und der Nebel ließ mich frieren. Von meinem Lenker tropfte das eingesammelte Wasser nur so herunter. Aber ich lag genau im Zeitplan, aß regelmäßig meine Bananen und trank Cola. Mein Kollege Stefan wollte den Eselweg mit fahren und hatte mit der Strecke noch eine Rechnung offen. Als wir vor gut zwei Jahren dort fuhren, stürzte er, brach sich das Schlüsselbein und musste abbrechen. Der warme Kaffee, den wir zusammen in Schlüchtern trinken würden, motivierte mich.
Er würde mit dem Zug kommen und um 0930 waren wir verabredet.
Morgens um zehn in Schlüchtern, schön Kaffeetrinken mit Stefan. Zum ersten Mal treffen mich auch warme Sonnenstrahlen und trocknen die vom Nebel durchnässte Kleidung.
Yepp, am Aussichtsturm waren wir auch. Beste Laune und richtig Bock aufs radeln brachte uns aber bald wieder auf die Strecke.
Der Spessart zeigte noch ganz wenig Anzeichen von gelb und die Sonne schien bei 23°C. Die Pfad war komplett trocken, da es auch an den Vortagen nicht geregnet hatte. Die schönen Flow-Trails rollten ganz wunderbar. So macht Fahrradfahren echt Spaß. Nebenbei kommt man praktisch ohne Navi aus, einfach immer die "E" Schilder suchen. Oft haben die auch einen Pfeil dabei und wenn nach 300 m keins mehr kommt, dann hat man wohl eine Abzweigung verpasst.
Immer wieder sonnige Plätz für eine kurze Pause.
Zünftige Brotzeit am Engländer.
Das Gasthaus am Echterpfahl ist leider immer noch geschlossen, also rollten wir bis nach Großheubach durch. Am Kloster holte uns Dieter ab, der mit seinem Rennrad bis zum Mümlingtal, kurz unter Obernburg, Windschatten geben würde. Er zog gewaltig und so verpassten wir bei aller Euphorie sogar den Sonnenuntergang. Bei völliger Dunkelheit fuhren wir dann wieder zu zweit über Breuberg in den Odenwald. Auf einer einsamen Wald-Rast-Bank im Scheinwerferlicht unserer Räder, irgendwo oben auf einem Buckel, knabberten wir die letzten Dextrose-Tabletten und gravelten anschließend die letzten Kilometer.
Bikergrüße
Thomas