Mein Argument wäre in diesem Fall: Wie soll mann denn sonst zu den dafür vorgesehenen Orten kommen? Muss man nicht zumindest ein Mindestmaß an Mobilität zulassen??
Und um die Wichtigkeit dieser Frage zu bekräftigen: Wenn man eine sichere Rechstlage hat und zum Beispiel ein Präzedenzurteil diese offensichtliche Lücke füllen würde, dann könnte man irgendwelchen dahergelaufenen Straßenbullen im übertragenen Sinne den Stinkefinger zeigen.
Das mit dem Mindestmaß an Mobilität ist ein gutes Stichwort. Seh ich genauso, allerdings käme dann ja das Argument, dass man entweder schieben oder öffentliche Vekehrsmittel benutzen müsste, von denen man Busse eigentlich auch komplett ausschließen kann, denn kaum ein Busfahrer ist bereit, Fahrräder mitzunehmen.
Gäbe es eine aussagekrätige Statistik, die nicht nur mit Zahlen, sondern auch qualitativ belegt, dass BMX-Räder eine signifikante (!) Gefährdung des Straßenverkehrs darstellen, würde ich es einsehen.
Das mit dem Präzedensfall wäre natürlich auch eine feine Sache, nur dafür braucht man viel Zeit und Nerven. Zudem sind hier die Polizisten auch sehr hartnäckig und uneinsichtig - genau wie die Radfahrer. Nachdem heute (wie beinahe jeden Tag) wieder eine Kontrolle stattfand, habe ich mal ein wenig Google bemüht und alleine für diese Stadt gibt es da recht viele Ergebnisse. Z.B. gibt es mittlerweile extra einen Twitterservice, der die Kontrollen ankündigt (was in Anbetracht von 55.000 Einwohnern schon recht dekadent ist). Die Polizei regt sich nun natürlich darüber auf, weil es die Wirksamkeit der Kontrollen deutlich einschränkt.
Die Hartnäckigkeit zeigte sich in einem Interview mit einem Polizisten, der dann sagte, er würde die Leute, die schieben auch so gerne rausziehen und richtig bestrafen, weil er vermutet, dass die natürlich alle bescheid wissen usw. Mittlerweile nimmt das hier Züge an, die wirklich unangenehm sind. Jedes Mal, wenn man irgendwohin möchte, überlegt man sich dreimal, ob man fährt oder lieber schiebt. Das wird in diesem besonderen Falle natürlich daran liegen, dass sich Greifswald vor kurzem selbst den Titel Fahrradstadt Nr.1 Deutschlands verliehen hat. Verbessert hat sich für die Radfahrer seitdem nichts (wobei die Wege relativ i.O. sind), Kontrollen gibt es so gut wie jeden Tag. Zusätzlich ist meiner Meinung nach nur noch ein Frage der Zeit, bis es Fahrradstreifen geben wird.
Kontrollen ab und an sind ja ok, aber mittlerweile wird mehr oder weniger versucht, ganze Szenen aus der Stadt fernzuhalten. Skateboard fahren kann man eigentlich nirgendwo mehr. Entweder rufen die Leute direkt die Polizei oder verweisen auf den Skatepark, der auf dem Areal der Sportanlage zwar gut angenommen, von den Verantwortlichen aber auch nur widerwillig toleriert wird. So dürfen wir u.a. auch den Platz nicht betreten, wenn Fußballspiele stattfinden oder es wurde der komplette Schnee der Fußballfelder auf und im Skatepark entsorgt.
Die Frage ist nur, wie man das einer einheimischen Bevölkerung beibringt, die größtenteils sehr einfach gestrickt ist und deren Horizont bei Bier und Fußball endet.