Bremssattel BR-M765 durch BR-M8100 XC ersetzbar?

Registriert
16. September 2011
Reaktionspunkte
21
Hallo!

Die Shimano XT BR-M765 Hinterrad-Bremse am Rad meiner Freundin hat ein Problem. Sie quietscht und die Bremsleistung ist nicht gut.

Wir haben schon
  • die Bremsscheiben gründlich gereinigt,
  • die Beläge gereinigt und abgeschliffen und
  • danach die Beläge getauscht.
Die Bremsleistung wurde nicht besser, die Bremse quietscht noch. Es bleiben meiner Einschätzung nach eigentlich nur 2 mögliche Ursachen: entweder (1) sind die Bremsscheiben verglast (das scheint mir aber irgendwie unwahrscheinlich, das hätten wir ja sehen müssen, als wir die Bremsscheiben abgenommen und geputzt haben) oder (2) die Bremskolben sind undicht und die Bremse verliert Öl und sifft die (neuen) Beläge ein.

Leider ist Variante (2) um einiges wahrscheinlicher, obwohl ich dafür keinen wirklichen Nachweis finden konnte (wir haben schon mal entlüftet, es hat so gut wie nichts gefehlt im Ausgleichsbehälter. Wir haben auch schon einen Taschentuch-Test gemacht - das Ergebnis war für mich alles andere als eindeutig. Es gab zwar Abdrücke, aber die schienen mir eher mechanisch zu sein als "Ölflecken" (siehe Fotos anbei).

Naja, der langen Rede kurzer Sinn: Wenn ihr nicht noch eine Idee habt, was man testen kann, wird's wohl darauf hinauslaufen, dass wir den Bremssattel wechseln müssen. Gleichwertig und bezahlbar wäre wohl ein Shimano Deore XT BR-M8100 XC.

Meine Fragen sind:
  1. Ist dieser Bremssattel mit den alten Bremshebeln (Modellnummer hab ich jetzt nicht aufgeschrieben aber sind wohl die passenden M765) kompatibel?
  2. Die BR-M765 war eh auch schon Post Mount, oder?
  3. Was brauchen wir für den Tausch noch, außer den Bremssattel? Neue Leitungen? Irgendwelche neuen Schrauben?
  4. Zusatzfrage: könnte es auch an was anderem liegen als am Kolben? Irgendwas, was wir noch leicht testen können?
Danke schon jetzt für Eure Hilfe!
 

Anhänge

  • PXL_20211025_163705029.MV.jpg
    PXL_20211025_163705029.MV.jpg
    176,5 KB · Aufrufe: 63
  • PXL_20211025_163726327.MV.jpg
    PXL_20211025_163726327.MV.jpg
    135,4 KB · Aufrufe: 67
  • PXL_20211025_163739349.jpg
    PXL_20211025_163739349.jpg
    226,4 KB · Aufrufe: 56
  • PXL_20211025_163755849.jpg
    PXL_20211025_163755849.jpg
    243,9 KB · Aufrufe: 59

Anzeige

Re: Bremssattel BR-M765 durch BR-M8100 XC ersetzbar?
Um wirklich sicherzugehen: Bremshebel mit einem starken Gummiband fixieren und über Nacht stehenlassen.
Wenn der Hebel am nächsten Tag zum Lenker gewandert ist, dann ist der Sattel in der Tat undicht.
 
Du kannst genauso z.B. den BR-M6000 od. 6100 od. 7100 Sattel nehmen. Du brauchst aber sicherlich auch eine neue Bremsleitung welche dann zum Bremssattel passt. Der Anschluß oben beim Bremshebel ist kein Problem.
 
Danke für Eure Hilfe!

@d-T-o das werden wir sicher noch ausprobieren, aber wie funktioniert dieser Test? Dazu müsste es ja unten beim Bremssattel Öl rausdrücken, oder? Das scheint aber (wenn überhaupt) nur in so minimalen Dosierungen zu passieren, dass man es selbst mit dem Taschentuch-Test nicht gesehen hat... Oder verstehe ich das falsch?

@memphis35 Oh, die alte Bremsleitung passt nicht zum neuen Bremssattel? Wenn das so ist, brauch ich wohl auch eine neue Olive, oder?
 
Die Leitung sollte eigentlich wurscht sein, der geänderte Id ist weitestgehend irrelevant mmn. Ob die Olive wieder dicht wird am neuen Anschluss ist die andere Frage.

Hast du den alten Sattel schon entlüftet?
 
wir haben mal von oben entlüftet. So richtig (von oben und unten) haben wir noch nicht entlüftet.

Aber Luft im System würde auch nicht das Quietschen mit den komplett neuen Belägen erklären, oder? Außerdem ist auch nicht der Hebelweg schwammig (so wie man es bei Luft im System erwarten würde) sondern die Bremse bremst einfach schlecht:

Bei angezogener Bremse ist es (mit ein wenig Kraft) z.B. trotzdem möglich, das Hinterrad zu bewegen.
 
Oh, die alte Bremsleitung passt nicht zum neuen Bremssattel? Wenn das so ist, brauch ich wohl auch eine neue Olive, oder?
Kommt auf den Anschluß an . Da gibt es einen geraden Anschluß wie oben beim Bremshebel und verschiedene Versionen von Banjoanschlüssen beim Sattel . Aber ob der Anschluß vom Uraltsattel auf einen neuen passt ist halt fraglich. Pin u. Olive brauchst ev auch neu ( Bei einer neuen Leitung sind sie ja dabei ) . Und ob die neuen Pins zur alten Leitung passen kann ich auch nicht sagen.

Dazu müsste es ja unten beim Bremssattel Öl rausdrücken
Das kann so wenig sein das es schwierig festzustellen , Ich gebe dazu auch Löschpapier zwischen Kolben u. Beläge und spanne den Bremshebel mit einem Gummi gegen den Lenker . Und das über Nacht .
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber anständig entlüften würde ich auf jeden Fall mal, kostet ja nur paar Tropfen Öl.

Wenn es Wechsel von Mutter auf Banjo ansteht klar, ist das mehr Fummelei. Aber von Shimano gibts doch sonst nur zwei Leitungen soweit ich weiß. Die mit dem Messingpin und die mit dem silbernen Stahlpin. Die Oliven sind bei beiden die gleichen.
 
Ok, scheinbar ist das Banjo tatsächlich nicht kompatibel, weil bei bike24 gibt es die Bremsleitungen:
Leider kann man aus der zweiten Seite nicht rauslesen, ob der BR-M8100 Bremssattel und der BL-M765 Bremshebel kompatibel ist - vielleicht lässt sich das ja noch woanders rausfinden.
 
Aber anständig entlüften würde ich auf jeden Fall mal, kostet ja nur paar Tropfen Öl.

Wenn es Wechsel von Mutter auf Banjo ansteht klar, ist das mehr Fummelei. Aber von Shimano gibts doch sonst nur zwei Leitungen soweit ich weiß. Die mit dem Messingpin und die mit dem silbernen Stahlpin. Die Oliven sind bei beiden die gleichen.
klar, entlüften müssen wir wohl sowieso, wenn wir den Sattel wechseln. Aber für das vorliegende Problem ist es wohl nicht die Ursache...

Mit dem zweiten Satz machst Du mir jdfs. Hoffnungen, dass wir den Hebel behalten können.
 
Die Hebel sind bei Shimano alle untereinander kompatibel was die grundlegende Funktion angeht. Hauptunterschied sind eigentlich so Spielereien wie Hebelwegverstellung, Druckpunkt, Servowave generation. Der Sattel selbst ist ja "dumm".

Das ein schleichender Ölverlust am Kolben vorliegt ist durchaus möglich aufgrund der Beschreibung. Du kannst mal versuchen die Scheibe mit Aceton zu reinigen, den Belag mit 400 Schleifppapier etwas abzutragen und dann mit dem Brulee Brenner mal kurz zu flambieren. Wenn die Verölung nicht zu extrem ist, kann das den Belag gangbar machen. Danach nochmal testen obs für kurze Zeit besser ist. Wäre auch ein Hinweis auf einen kriechenden Verlust.
 
Hi

Habe beide Bremssattel hier. Kann dir am Nachmittag gerne Nachsehn.
Kann’s auch demontieren wenn du möchtest. Lg
Danke für das Angebot @mihael!

Was eventuell noch interessant wäre, ist, wie sich die Anschlüsse und Leitungen der beiden Bremsen unterscheiden, und ob die Hebel austauschbar sind (das wäre ja z.B. nicht der Fall, wenn sich der Durchmesser der Leitungen unterscheidet).

Aber ich glaube, alle grundsätzlichen Fragen sind eigentlich eh schon beantwortet, also musst Du Dir die Arbeit nicht antun bzw. nur, wenn Du Spaß daran hast.

@Schanzel: das könnten wir noch probieren. Unter der Annahme, dass die neuen Beläge noch in Ordnung waren, als wir sie gekauft haben, gibt es vielleicht sogar noch einen einfacheren Test, den wir noch durchführen werden:

Wir werden mein Hinterrad mit dem meiner Freundin tauschen und schauen, ob die Bremsleistung da besser ist - wenn ja, dann liegt es an der Scheibe, wenn nein, wohl am Sattel. Das klappt natürlich nur, wenn wir gleich breite Achsen haben und die Scheiben gleich groß sind - das müssen wir uns noch ansehen...
 
Der Durchmesser der Leitung ist bei den neuen Bremsen 0,2mm kleiner, das soll einen besseren Druckpunkt machen. Ich habe kürzlich erst wieder Sättel getauscht und man merkt da gar nix wegen des Durchmessers. Das mag bei den absoluten High End Modellen anders sein, das kann ich nicht beurteilen. Aber Um Deore auf- und abwärts ists wirklich egal. Bei den Hebeln ist der Unterschied vor allem wegen Servowave 1 und Servowave 2 bzw keinem Servowave - Bremskraft und vor allem Modulation.

Die kleineren Durchmesser haben halt einen kleineren Pin.

Selbst wenn das Ding einen Banjo Anschluss hat, gibts dafür Adapter.

Nicht verrückt machen lassen, das funktioniert. KAnnst doch sogar Magura und Shimano untereinander mischen, wichtig ist da nur dass das selbe Medium verwendet wird, also Dot vs Mineralöl und bei Shimano ists immer Mineralöl.
 
... und Mineralöl ist sooo viel angenehmer als Dot. Auf meinem Rad waren ursprünglich Formular Bremsen, die mich den letzten Nerv (und auch einige Euros) gekostet haben.

Nachträglich ärger ich mich nur darüber, den Wechsel auf Shimano-XT Bremsen nicht viel früher gemacht zu haben.

Die Magura-Bremszangen sind leider nicht erschwinglicher als die Shimano-XT, sonst hätten wir sie auch in Erwägung gezogen...
 
Ich bin sowieso der Meinung für die meisten Leute die nicht wirklich ambitioniert fahren, in den Alpen unterwegs sind oder sehr schwer sind reichen aktuelle Deore Niveau Shimanos absolut aus. Da würde ich mir gar keinen Kopf machen. Und da sollte dann beim Sattel vor allem ne Rolle spielen ob man Beläge von oben entfernen kann, welche Scheiben man fahren will (die lower end shimano Gruppen haben breitere Beläge und Reibringe, darauf sollte man achten). Weil wie gesagt, der Sattel ist an sich dumm. Der kriegt halt vom Geber Flüssigkeit, das wars.
 
Dem kann ich nicht viel hinzufügen. Wir werden uns die Bremse also nochmals genau ansehen und dann eine Entscheidung treffen. Ich werde dann irgendwann berichten.

Danke mal soweit für die Beratung!
 
Bei Scheibenbremsen ergibt sich Klemmkraft aus mechanischer Übersetzung mal hydraulische Übersetzung. Zusammen irgendwo zwischen 25- bis 35-fache Verstärkung der Handkraft. Das wird durch Verschleiß o.ä. nicht weniger, die Bremse kann gar nicht anders, also so zu klemmen, wie der Konstrukteur vorgegeben hat.
Die Klemmkraft mal Reibungsfaktor gibt die Bremskraft an der Scheibe. Dieser Reibungsfaktor ist immer das Problen, weil der ist nur gewünscht optimal hoch, wenn Beläge und Scheibe sauber und aufeinander eingebremst sind (d.h. vollflächig tragen). Wo sind dann die Fehler:
  • Gereinigte Scheiben, die doch nicht sauber sind. Dgl. mit Belägen.
  • Beläge tragen nicht vollflächig (sieht man im Tragbild) bzw. noch gar nicht eingefahren.
  • Scheiben nicht mit Sandpapier behandeln, weil diese Rauhigkeit erst die Beläge wieder mühsam abschleifen müssen. Beläge kann man abziehen, aber wichtiger ist, dass sie sauber sind.
  • Ein undichter Bremssattel (Kolben) versifft die Beläge, ist dann eben defekt und auszuwechseln. Kolben können brechen oder die Dichtung defekt gehen. Aber man kann auch selbst nachhelfen, wenn man durch Verkanten oder mit scharfkantigem Werkzeug die Kolbenseitenflächen verkratzt.
  • Ölreste vom Befüllen/Entlüften am Sattel kriechen überall hin. Drüberwischen reicht nicht, der Sattel muss außen in allen Sicken, Ritzen und Ecken (auch in den Kolben) ölfrei sein. Mit Spüli u.ä. reinigen reicht, aber den Kram natürlich mit klarem Wasser vollständig entfernen.
 
Zurück
Oben Unten