Brenner Grenzkammstraße und böser Bauer

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Die Sattelalm ist echt super! Hab vor ner Woche auch da übernachtet. Der Weg vom Luis geht ein stück nach der Sattelalm rechts hoch. Weg Nr. 80. Ist angeschrieben.
Wir ham diesen Weg genommen, weil wir keine Lust auf eine Konfrontation mit dem Bauern hatten und man anscheinend auf seinem Weg ja auch schieben muss. Wegen der Sache mit seinem Privatgrund: in den Bergen sind doch die meisten Wege auf Privatgrund. Wenn sich jeder so aufführen würde wie der dann wär bald nix mehr los in den Bergen!
 
Hallo,

bin letzte Woche auf einem Alpencross dort vorbeigekommen. Wir sind den Ausweichweg geschoben, weil entgegenkommende Wanderer sagten, der Bauer hätte alles abgesperrt (was auf den Fotos in diesem Thread ja auch sehen kann).
Diesen Weg findet man so:
Kurz nach der Sattelbergalm stößt man auf ein Gatter. Dort den rechten Schotterweg nehmen (den linken sind wir zuerst gefahren und der ist definitiv falsch). Das ist auch der Weg zum Bauern. Nach kurzer Zeit geht ein Wanderweg rechts bergauf. Hochfahren können den wahrscheinlich nur absolute Cracks, selbst die werden wohl zwischendurch anhalten, um den Puls wieder unter 250 zu bekommen.
Das Schieben auf dem Weg ist schon anstrengend, aber nicht extrem, weil man das Fahrrad kaum über Felsstufen drüberheben muss.

Viele Grüße,

Ansgar
 
Servus Klein123!!!!:herz:
Hab vor 2 Wochen auch Bekanntschaft mit dem total verblödeten Bauern gemacht!:kotz:
Er wollte mich sogar mit seinem Auto umfahren!!!!:mad:

Wollte mit ihm vernünftig reden:aufreg: , aber das hat nichts gebracht!!!:wut:

Das nächste Mal probier ich eine andere Route aus!!:hüpf:

Tschüsli!!!:winken:
 
Klein123 schrieb:
Wir haben am 15. Juli Bekanntschaft mit dem berühmt berüchtigten Bauern gemacht. also da haben wir´s ja echt nicht mehr geglaubt. So etwas haben wir ja noch nie erlebt. Da hatten wir echt Glück daß wir unversehrt davon gekommen sind, obwohl wir uns entschuldigt haben und versucht haben ganz ruhig und vernünftig mit denen zu reden. Also noch einmal würde ich es nicht drauf anlegen.
Ich meine irgendwie kann ich ja auch verstehen daß sie verärgert sind wenn das wirklich Privat-Grund ist, aber so auszurasten das ist echt nicht normal!!!:confused:


Da haben wir ja Glück gehabt, wir sind da 2003 gewesen. Und weil wir uns sehr auf die GPS-Daten vom U. Stanciu verlassen haben, sind wir dem Track, der fein säuberlich durch das Tor führte, gefolgt.

Wir haben Gott sei Dank niemanden angetroffen.
 
Hallo!

Gerade wieder zurückgekommen vom AlpenX.
Also wir sind wie geplant das Flachjoch gefahren kommend vom Tuxer und ich fand es SUPER, mein Highlight. Sind zwar 150-200hm zu tragan oder besser gesagt das Bike auf den Rücken zu schnallen, aber wie ich oben angekommen bin...:daumen:
Der Grenzkamm ist auch klasse. Unten im Tal ist halt absolut nix. Also entweder nach Sterzing blasen oder auf die Enzianhütte hoch (600hm) auf den Weg übers Schlüsseljoch.

Demnächst mehr...
 
UNSERE BEGEGNUNG MIT DEM BAUERN - EIN ERLEBNISBERICHT

Hi Leute,

hier schildere ich meine Begegnung mit dem Bauern letzte Woche, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Es war unsere dritte Alpencrossetappe auf dem Weg von Lenggries zum Gardasee. Wir übernachteten kurz vor dem Brenner in Nößlach im Humlerhof (sehr zu empfehlen). Bis kurz vor dem Frühstück hab ich noch nie was von einem Bauern gehört, bis einer meiner zwei Mitfahrer plötzlich die Wirtin fragte, wie die Situation mit dem Bauer dieses Jahr sei. Sie erwiderte, sie hätte dieses Jahr noch von keinen Problemen zwischen Radfahrern und dem Bauern gehört. Wir sollten es doch einfach versuchen. Ich wusste nicht wovon sie redeten. Scheinbar sollte es ein Privatgrundstück geben durch das unsere Route verläuft. Die Durchfahrt mit dem Fahrrad wäre aber legal. Auch meinte sie der Bauer würde inzwischen Geld vom Tourismusverband bekommen um die Radfahrer durchzulassen.

So weit so gut. Wir waren gespannt was uns erwarten würde. Erstmal mussten wir das Stück Straße runter nach Vinaders und auf der anderen Seite wieder hoch auf einer Schotterpiste zur Sattelbergalm. Von dort aus ging es weiter, in der Beschreibung stand was von eher rechts halten. Der Weg wurde immer schmäler und verläuft sich irgendwann als Trail. Nach kurzer Zeit kamen wir an einen Stacheldrahtzaun mit Schild "Achtung Staatsgrenze" und einem "Radfahren verboten" Schild. Hier musste es also sein. Im selben Moment kam uns eine Gruppe von etwa 6 Radfahrern von der anderen Seite entgegen, die anscheinend zurück geschickt wurden und sie meinten: "Da war eine wütende Frau, die wollte uns nicht durchlassen". Wir wollten es aber trotzdem versuchen. Mir war ja schon etwas mulmig, aber meine Mitfahrer behaupteten wir wären im Recht und der Bauer könnte nix machen. Also Räder und uns selbst über den Zaun gehoben und weiter. Nun waren wir in Italien. Um bessere Chancen zu haben dass sie uns nicht zurückschicken, machten wir aus, dass wir uns als Franzosen verstellten. Ich kann zwar kein Französisch aber egal. Meine Mitfahrer meinten sie würden das schon regeln. Nach etwa 50m Waldtrail kam ein Bach der in einer Linkskurve überquert wurde. Hier musste man schieben. Nach weiteren 30m lauerte sie tatsächlich hinter einem Hang. Schimpfend und wild mit einem Wanderstock in der Hand fuchtelnd schrie sie "ZURUCK! ZURUCK! Wehe ihr geht's weiter. Da hinten wartet mein Mann." Wir versuchten sie auf Französisch zu bequatschen, wurden dann aber eingeschüchtert und haben uns langsam getrollt.

Also kurze Lagebesprechung. Nach kurzem hin und her waren wir überzeugt. Wir müssen da durch. So steht es auch in der Beschreibung. Unsere Etappe war schließlich noch sehr lang, denn wir wollten noch bis zur Schneeberghütte und für Alternativen hatten wir keine Zeit. Der Plan war diesmal ohne irgendwas zu sagen einfach durchzurennen. Die Alte kommt uns eh nicht hinterher. Also wieder vor zur Linkskurve über den Bach und dann auf die Wiese, wo die Alte uns schon wieder erwartete. Sie erkannte uns natürlich. "Seids ihr jetzt schon wieder da. Spinnt ihr jetzt komplett...". Als wir hastig an ihr vorbeischoben fing sie wild an zu fluchen. Wir fingen an leicht zu rennen, denn sie machte Anstalten ihren Wanderstock gegen uns einzusetzen. Ich wollte weg hier. Nach etwa 50 Metern, an der Stelle wo der Trail in die Forststraße mündet, die vom Brenner zum Sattelberg heraufzieht, stand dann ihr Mann und sein weißer Geländewagen. Wir mussten also direkt an ihm vorbei. Auch er hatte als Waffe einen Wanderstock in der Hand. Sein Gesichtsausdruck verhieß nichts Freundliches. Seine Frau jagte uns von hinten und so wie es aussah liefen wir ihm direkt in die Arme. Einer von uns fluchte etwas auf französisch. Ich konnte mir nur vorstellen was es bedeutete. Die nächste Minute war zum schreien. Der Bauer stand neben seinem Auto und stellte sich uns in den Weg. Mein Gedanke war, wir müssen da jetzt vorbei, egal wie. Ich ging also einige Meter voraus und versuchte links am Auto vorbei zu kommen. Als er mich von der linken Seite aufhalten wollte, versuchten es meine Freunde von rechts. Er wechselte auf die rechte Seite weil sie dort zu zweit waren. Ich kam vorbei. Rannte etwa 15 m vor, deponierte dort mein Rad und war bereit notfalls den anderen zu helfen falls er gewalttätig werden sollte. Inzwischen kam auch der zweite von uns durch. Unseren dritten Mann hatte er sich jetzt aber vorgeknüpft. Der Bauer begann ihn anzurempeln und herumzuschubsen. Seine Frau hatte inzwischen von hinten aufgeholt. Zusammen droschen sie mit ihren Wanderstöcken auf das Rad unseres Mitfahrers ein und versuchten ihn davon abzuhalten die Stelle zu passieren. Mein Kumpel fluchte wieder auf französisch und die Bauersfrau versuchte es zu wiederholen, was sich ziemlich peinlich anhörte. Zwischendrin schrie sie immer wieder "ZURUCK! ZURUCK!" Nach kurzem hin und her, ich war bereit zu helfen, sagte die Frau. "Lass ihn gehen". Der Bauer holte sein Handy raus und tat so als würde er jemand anrufen wollen. Dies stellte sich aber schnell als Attrappe heraus. Unser dritter nutzte diese kurze Zeitspanne, als sie von ihm abließen, aus und rannte durch. Wir waren ziemlich außer Atem, ich sagte nur "Wir müssen weg hier!" und schwungen uns auf unsere Räder und begannen die Forststraße in Richtung Sattelberg hochzukurbeln.

Der Bauer ließ sich aber nicht so leicht abschütteln. Kaum 30s auf dem Rad hörten wir Motorengeräusche, er will uns also mit dem Jeep verfolgen. Ich hatte Angst. Mein Puls war so hoch wie niemals zuvor auf dieser Tour. Als wir zurückblickten und er immer näher kam, sind wir vom Weg runter und ab ins Unterholz. Nach ein bischen rumstreunen im Gelände hielten wir hinter einer Baumgruppe an, um uns von der Hetzjagd zu erholen. Oben sah man die Straße und sein Auto, der Bauer stand mit seiner Frau daneben und fluchte. Nach kurzer Zeit gingen wir weiter mitten durch die Pampa, die Räder teils schiebend, teils tragend. Wir versuchten uns so gut wie möglich parallel zur Straße zu halten, querten unterhalb der Sattelalm über Kuhweiden. Wir wussten dass die Straße ab der Alm (wohnt der Bauer da?) in Kehren nach oben zum Sattelberg zieht. Unser Plan war etwas links davon im Gelände aufzusteigen und bald wieder auf die Straße zu kommen, ohne dass der Bauer uns bemerkt. Wir merkten langsam, dass das Aufsteigen in der Wildnis ziemlich kraftraubend ist. Wir hörten immer wieder Motorengeräusche und fluchende Stimmen. Wir versuchten uns leise zu verhalten und flüsterten. Nach einiger Zeit stießen wir wieder auf die Straße. Doch kaum fuhren wir 20m sahen wir hinter einer Kurve sein Auto wieder. Er schien uns aber nicht zu bemerken. Also wieder ab ins Unterholz. Am besten diesmal für immer. Wir versuchten nun uns irgendwie in Richtung Sattelberg nach oben durchzuschlagen. Im Gelände fanden wir teilweise Radspuren. Von Vorgängern? Die Geräusche des Bauers entfernten sich zum Glück langsam. Als wir oben auf dem Sattelberg ankamen, waren wir dann doch froh dieses Hindernis geschafft zu haben. Ein Blick auf die Uhr verriet uns, dass wir einiges an Zeit verloren hatten. Immerhin waren wir so 2-3 Stunden auf dem Grundstück des Bauers.

Die Etappe wurde noch lange. Die Grenzkammstraße zog sich. Kurze Rast in Gossensaß. Wir waren erst um 17 Uhr in Sterzing, und hatten noch 2000 Hm bis zur Hütte vor uns. Versuchen wollten wir es. Stirnlampen hatten wir ja dabei. So standen wir dann abends um 10 in völliger Dunkelheit und Nebel auf der 2700m hohen Schneebergscharte. Zum Glück konnte man die Markierungen im Licht der Lampen einigermassen erkennen und eine Stunde später erreichten wir heil die Hütte. Diese ist sehr zu empfehlen. Eine Schutzhütte renoviert aus einem alten Bergwerkshaus.

Ich weiß nicht ob ich dem Bauer nochmal begegnen will, zugetraut hätte ich ihm alles. Zum Glück sind wir nicht in Amerika wo jeder einen Waffenschein hat, dann wäre es sicher anders ausgegangen.
 
Das ist ja eine richtige "Räuberstory"!!

Ich glaub', wenn ihr den Umfahrungsweg gewählt hättet, angesichts der "Panzerstaatsgrenze"... aber das wär' akademisch, darüber zu philosophieren.

Wie man merkt, ist der Bauer nach wie vor präsent - daher kann man nur davon abraten, sein Grundstück zu betreten.

Höchst bedauerliche Umstände, aber Realität.
 
Stirnlampen hatten wir ja dabei. So standen wir dann abends um 10 in völliger Dunkelheit und Nebel auf der 2700m hohen Schneebergscharte. Zum Glück konnte man die Markierungen im Licht der Lampen einigermassen erkennen und eine Stunde später erreichten wir heil die Hütte.

Warum habt ihr nicht in Sterzing oder von mir aus auch in Maiern übernachtet anstatt in völliger Dunkelheit die nicht gerade ungefährliche Tragepassage zur Schneebergscharte in Angriff zu nehmen? Wenn einer von euch ausgerutscht und abgestürzt wäre.....oh mann, ich wills mir gar nicht ausmalen!!! :ka:

Was den Bauer betrifft....:spinner:....was ist bei dem Mann und seiner Frau bloß schief gelaufen?
 
Warum ist bei dem Bauern was schief gelaufen? Er hat einen Zaun um sein Grundstück und wenn jemand drüberradelt wehrt er sich halt. Ich glaube nicht,dass es ein Servitut gibt das uns Bikern in seinem Gebiet das Biken erlaubt.
Immerhin ist die Situation ja von uns Bikern bzw. von Herrn Stanciu ausgelöst worden, der mit seiner TAC ohne zu fragen durch die Almen düst. Zumindest hat er dies angeblich bei der Sattelalm getan.
Seht es mal so: wenn du einen Garten hast machst du einen Zaun rum. Und stündlich öffnet den ein Fremder und radelt vorne rein, vorbei an deinem Frühstückstisch und hinten wieder raus. Würde dich das freuen, wenn du mit den "Gästen" oft Ärger hast?
Ich spreche mit vielen Bauern hier in der Gegend. Die meisten haben keine Probleme mit uns, solange wir uns benehmen. Sie verbieten aus verschiedenen Gründen einige Wege aber ansonsten kann man sich auf bestehenden Tracks und Strassen ohne Probleme bewegen.
Wenn ich solche "Abenteur" lese frage ich mich schon, ob die Biker wirklich glauben im Recht zu sein. Wenn ein Grundstück derart abgezäunt ist, man schon vorher weiß, dass es Probleme gibt, warum wird dann keine Alternativroute ausgewählt? Dieser Bauer wird mit jedem Vorfall noch mehr gereizt. Tut er das Richtige? Meiner Meinung nach nicht, denn die Biker machen nichts kaputt, keinen Lärm, nehmen in der Regel den Müll wieder mit (obwohl ich gestern am Geiseljoch bestimmt 8-10 Riegelverpackungen gesehen habe, die "naturliebende Transalpler" liegen ließen). Aber er will uns eben nicht auf seinem Grundstück. Und das können wir ihm nicht verbieten. Und mit solchen Aktionen wird es "uns" nie gelingen mit diesem Herrn je einen Einigung zu erzielen.
 
Ich glaube, egal ob Uli Stanciu nachgefragt hätte oder nicht, der Bauer würde genauso auf uns Biker oder Wanderer reagieren. Das ist eben einer von der übelsten Sorte und lebt wahrscheinlich in einer anderen Welt. Ich glaube auch nicht dass irgend jemand dem Bauern etwas kaputt macht wenn man durch sein Anwesen radelt. Der Typ ist total kaputt und seine Olle ebenso :spinner:
Einfacher hättens die drei gehabt wenn'se sofort die Umgehung genommen hätten. Aber danach ist man immer schlauer. Ich glaub die wollten einfach mal schauen was passiert <neugier>
Tolle Geschichte :D
 
@ banana-joe: Warum habt ihr denn nicht einfach die Schiebestrecke von der Sattelbergalm zum Sattelberg hoch genommen (Weg Nr. 80), nachdem sie euch zurück geschickt hatte? Da braucht man vielleicht 40-50 Min hoch und kommt direkt bei der Grenzkammstraße raus. Nachdem man ja auch auf dem Gelände des Bauern schieben muss ists doch eigentlich eh wurscht, wo man rauf schiebt. Wir ham vor 4 Wochen auf unserer Tour in der Sattelalm übernachtet und dann den Weg 80 raufgeschoben. So läuft man keine Gefahr, dem Bauern zu begegnen. Wär für euch wahrscheinlich deutlich schneller (und vor allem sicherer) gewesen!
 
ich frage mich nur warum bei bekannten probmen nicht einfach der oben genannte alternative weg genommen wird?

auch wenn die reaktionen des bauern sicher nicht okay sind und er auch von den anderen almbauern nicht wirklich geschätzt wird...aber gut es ist sein grund.....

also seits einfach vernüftig und nehmt den alternativen weg...dafür wurde er ja auch angelegt

mfg
clemson
 
Hehe, genau so wars. Ich war der "Franzose" und ich kann nur abraten (-;
Und nicht daß ihrs falsch versteht. Der Banana-Joe wollte sich sicher net über den Bauern beklagen. Im Gegenteil, wir waren uns einig, daß die Bauern-Episode das Highlight dieses AlpenX war. Davon werd ich noch meinen Enkeln erzählen (-;

Ich bin übrigens der Meinung, daß der Bauer einem nix tut. Rumgeschubst hat er zwar und mitm Stock gegen den Reifen geschlagen, aber der wusste schon was er darf und was net...
 
Naja, wär ja auch noch schöner, wenn der wirklich ernsthaft handgreiflich werden würde. Aber ich denk halt auch, man soll den einfach spinnen lassen. Es gibt ja die Umgehung und man vergibt sich doch nix, wenn man den Grund vom Bauern einfach umfährt. So schlimm ist die Schiebestrecke nicht und wenns dem allgemeinen Frieden dient... Wir hatten jedenfalls keinen Bock auf das Theater mit dem.
 
Die Idee mit dem Französisch ist aber so nebenbei in Tirol (Nord- und Südtirol) gar gar gar nicht gut!!!
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_am_Bergisel
Erst Krieg gegen Napoleon, dann von den Franzosen besetzt.....das sitzt unserem Bauernvolk noch in den Knochen hehe

Anekdote dazu: Als die Alliierten 1945 in Tirol einzogen hatten die Franzosen als erstes Inzing im Visier. Denn die Inzinger Schützen hatten nach wie vor die Flagge des napoleonischen Heeres von der Bergisel Schlacht 1809 in ihrer Gewahrsam, und die wollten die Franzosen zurück. So wird´s berichtet und so wir´s auch gewesen sein .....
 
Abgesehen von der Sache mit dem Bauern interessiert mich folgendes:
Ist Euch das landschaftliche Erlebnis einer Alpenüberquerung so völlig egal, dass ihr ein absolutes Highlight - wie es das Schneeberg-Gebiet ist - bei völliger Dunkelheit "absolvieren" wollt? Jedenfalls habt ihr ordentlich was versäumt, die alten Bergwerksanlagen, die Stimmung dort oben und den Blick von der Schneebergscharte zu genießen. Übernachtung in Maiern und zeitiges Aufbrechen Richtung Schneeberg wäre meiner Meinung nach lohnender gewesen. Müßts eben nochmal fahren.... ;-)
 
Das Verhalten des Bauerns ist sicherlich nicht normal, normal scheint heutzutage aber anscheinend der Mangel an Respekt vor Privateigentum und der Respekt vor den Bergen zu sein.

Ich bin die Strecke auch schon gefahren bzw. geschoben und habe verbotener Weise das Grundstück des Bauerns betreten, war allerdings damals nicht zur Hochsicherheitsgrenze :D ausgebaut und die Umgehung war noch nicht vorhanden.

Wie man auf die Idee kommt, im unbekannten, hochalpinen Gelände nachts noch unbedingt das Tageziel erreichen zu wollen, ist mir auch schleierhaft.

Allerdings hatte ich das Problem auch auf meiner Tour. Sattelalm-Moarerbergalm
 
Wir haben kurz überlegt in Maiern zu übernachten. Dies hätte uns aber zu sehr aus dem Rythmus gebracht. Die nächste Etappe wäre zu lang geworden, und einen Reservetag hatten wir nicht. Ich glaube Landschaftserlebnis hatten wir auch so genug. Und bei Nacht über die Scharte erwies sich als durchaus spannend. Es gibt Bergtouren, da ist es normal um 2 Uhr nachts loszugehen. Dem, der jedoch nicht weiß auf was er sich einläßt, auf keinen Fall anzuraten. Es besteht die Gefahr sich zu verirren. Oben auf der Scharte angekommen erwartete uns auf der anderen Seite nur eine schwarze gähnende Leere. Zitat eines Mitfahrers: "Da war mir jetzt aber doch ganz schön mulmig".

Dem Bauern und seiner Frau möchte ich übrigens in keiner Weise zu nahe treten. Mit Sicherheit ist es für beide Seiten besser eine Ausweichroute zu nehmen. Im Nachhinein war es aber eine Abwechslung zu sonst manchmal ödem Anstieg durch Skigebiete und Liftanlagen. Auf seinem Grund wurde es jedenfalls so schnell nicht langweilig.
 
Bei uns haben die beiden auch so durchgedreht. Der Bauer wollte uns sogar mit dem Auto anfahren als wir vor ihm auf das Rad aufgestiegen sind und weiterfahren wollten. Wenn man das nicht selbst erlebt hat dann glaubt man das eh nicht. Das es wo was gibt. Wenn die so weitermachen, haben sie eh bald einen Herzinfarkt.





banana-joe schrieb:
UNSERE BEGEGNUNG MIT DEM BAUERN - EIN ERLEBNISBERICHT

Hi Leute,

hier schildere ich meine Begegnung mit dem Bauern letzte Woche, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Es war unsere dritte Alpencrossetappe auf dem Weg von Lenggries zum Gardasee. Wir übernachteten kurz vor dem Brenner in Nößlach im Humlerhof (sehr zu empfehlen). Bis kurz vor dem Frühstück hab ich noch nie was von einem Bauern gehört, bis einer meiner zwei Mitfahrer plötzlich die Wirtin fragte, wie die Situation mit dem Bauer dieses Jahr sei. Sie erwiderte, sie hätte dieses Jahr noch von keinen Problemen zwischen Radfahrern und dem Bauern gehört. Wir sollten es doch einfach versuchen. Ich wusste nicht wovon sie redeten. Scheinbar sollte es ein Privatgrundstück geben durch das unsere Route verläuft. Die Durchfahrt mit dem Fahrrad wäre aber legal. Auch meinte sie der Bauer würde inzwischen Geld vom Tourismusverband bekommen um die Radfahrer durchzulassen.

So weit so gut. Wir waren gespannt was uns erwarten würde. Erstmal mussten wir das Stück Straße runter nach Vinaders und auf der anderen Seite wieder hoch auf einer Schotterpiste zur Sattelbergalm. Von dort aus ging es weiter, in der Beschreibung stand was von eher rechts halten. Der Weg wurde immer schmäler und verläuft sich irgendwann als Trail. Nach kurzer Zeit kamen wir an einen Stacheldrahtzaun mit Schild "Achtung Staatsgrenze" und einem "Radfahren verboten" Schild. Hier musste es also sein. Im selben Moment kam uns eine Gruppe von etwa 6 Radfahrern von der anderen Seite entgegen, die anscheinend zurück geschickt wurden und sie meinten: "Da war eine wütende Frau, die wollte uns nicht durchlassen". Wir wollten es aber trotzdem versuchen. Mir war ja schon etwas mulmig, aber meine Mitfahrer behaupteten wir wären im Recht und der Bauer könnte nix machen. Also Räder und uns selbst über den Zaun gehoben und weiter. Nun waren wir in Italien. Um bessere Chancen zu haben dass sie uns nicht zurückschicken, machten wir aus, dass wir uns als Franzosen verstellten. Ich kann zwar kein Französisch aber egal. Meine Mitfahrer meinten sie würden das schon regeln. Nach etwa 50m Waldtrail kam ein Bach der in einer Linkskurve überquert wurde. Hier musste man schieben. Nach weiteren 30m lauerte sie tatsächlich hinter einem Hang. Schimpfend und wild mit einem Wanderstock in der Hand fuchtelnd schrie sie "ZURUCK! ZURUCK! Wehe ihr geht's weiter. Da hinten wartet mein Mann." Wir versuchten sie auf Französisch zu bequatschen, wurden dann aber eingeschüchtert und haben uns langsam getrollt.

Also kurze Lagebesprechung. Nach kurzem hin und her waren wir überzeugt. Wir müssen da durch. So steht es auch in der Beschreibung. Unsere Etappe war schließlich noch sehr lang, denn wir wollten noch bis zur Schneeberghütte und für Alternativen hatten wir keine Zeit. Der Plan war diesmal ohne irgendwas zu sagen einfach durchzurennen. Die Alte kommt uns eh nicht hinterher. Also wieder vor zur Linkskurve über den Bach und dann auf die Wiese, wo die Alte uns schon wieder erwartete. Sie erkannte uns natürlich. "Seids ihr jetzt schon wieder da. Spinnt ihr jetzt komplett...". Als wir hastig an ihr vorbeischoben fing sie wild an zu fluchen. Wir fingen an leicht zu rennen, denn sie machte Anstalten ihren Wanderstock gegen uns einzusetzen. Ich wollte weg hier. Nach etwa 50 Metern, an der Stelle wo der Trail in die Forststraße mündet, die vom Brenner zum Sattelberg heraufzieht, stand dann ihr Mann und sein weißer Geländewagen. Wir mussten also direkt an ihm vorbei. Auch er hatte als Waffe einen Wanderstock in der Hand. Sein Gesichtsausdruck verhieß nichts Freundliches. Seine Frau jagte uns von hinten und so wie es aussah liefen wir ihm direkt in die Arme. Einer von uns fluchte etwas auf französisch. Ich konnte mir nur vorstellen was es bedeutete. Die nächste Minute war zum schreien. Der Bauer stand neben seinem Auto und stellte sich uns in den Weg. Mein Gedanke war, wir müssen da jetzt vorbei, egal wie. Ich ging also einige Meter voraus und versuchte links am Auto vorbei zu kommen. Als er mich von der linken Seite aufhalten wollte, versuchten es meine Freunde von rechts. Er wechselte auf die rechte Seite weil sie dort zu zweit waren. Ich kam vorbei. Rannte etwa 15 m vor, deponierte dort mein Rad und war bereit notfalls den anderen zu helfen falls er gewalttätig werden sollte. Inzwischen kam auch der zweite von uns durch. Unseren dritten Mann hatte er sich jetzt aber vorgeknüpft. Der Bauer begann ihn anzurempeln und herumzuschubsen. Seine Frau hatte inzwischen von hinten aufgeholt. Zusammen droschen sie mit ihren Wanderstöcken auf das Rad unseres Mitfahrers ein und versuchten ihn davon abzuhalten die Stelle zu passieren. Mein Kumpel fluchte wieder auf französisch und die Bauersfrau versuchte es zu wiederholen, was sich ziemlich peinlich anhörte. Zwischendrin schrie sie immer wieder "ZURUCK! ZURUCK!" Nach kurzem hin und her, ich war bereit zu helfen, sagte die Frau. "Lass ihn gehen". Der Bauer holte sein Handy raus und tat so als würde er jemand anrufen wollen. Dies stellte sich aber schnell als Attrappe heraus. Unser dritter nutzte diese kurze Zeitspanne, als sie von ihm abließen, aus und rannte durch. Wir waren ziemlich außer Atem, ich sagte nur "Wir müssen weg hier!" und schwungen uns auf unsere Räder und begannen die Forststraße in Richtung Sattelberg hochzukurbeln.

Der Bauer ließ sich aber nicht so leicht abschütteln. Kaum 30s auf dem Rad hörten wir Motorengeräusche, er will uns also mit dem Jeep verfolgen. Ich hatte Angst. Mein Puls war so hoch wie niemals zuvor auf dieser Tour. Als wir zurückblickten und er immer näher kam, sind wir vom Weg runter und ab ins Unterholz. Nach ein bischen rumstreunen im Gelände hielten wir hinter einer Baumgruppe an, um uns von der Hetzjagd zu erholen. Oben sah man die Straße und sein Auto, der Bauer stand mit seiner Frau daneben und fluchte. Nach kurzer Zeit gingen wir weiter mitten durch die Pampa, die Räder teils schiebend, teils tragend. Wir versuchten uns so gut wie möglich parallel zur Straße zu halten, querten unterhalb der Sattelalm über Kuhweiden. Wir wussten dass die Straße ab der Alm (wohnt der Bauer da?) in Kehren nach oben zum Sattelberg zieht. Unser Plan war etwas links davon im Gelände aufzusteigen und bald wieder auf die Straße zu kommen, ohne dass der Bauer uns bemerkt. Wir merkten langsam, dass das Aufsteigen in der Wildnis ziemlich kraftraubend ist. Wir hörten immer wieder Motorengeräusche und fluchende Stimmen. Wir versuchten uns leise zu verhalten und flüsterten. Nach einiger Zeit stießen wir wieder auf die Straße. Doch kaum fuhren wir 20m sahen wir hinter einer Kurve sein Auto wieder. Er schien uns aber nicht zu bemerken. Also wieder ab ins Unterholz. Am besten diesmal für immer. Wir versuchten nun uns irgendwie in Richtung Sattelberg nach oben durchzuschlagen. Im Gelände fanden wir teilweise Radspuren. Von Vorgängern? Die Geräusche des Bauers entfernten sich zum Glück langsam. Als wir oben auf dem Sattelberg ankamen, waren wir dann doch froh dieses Hindernis geschafft zu haben. Ein Blick auf die Uhr verriet uns, dass wir einiges an Zeit verloren hatten. Immerhin waren wir so 2-3 Stunden auf dem Grundstück des Bauers.

Die Etappe wurde noch lange. Die Grenzkammstraße zog sich. Kurze Rast in Gossensaß. Wir waren erst um 17 Uhr in Sterzing, und hatten noch 2000 Hm bis zur Hütte vor uns. Versuchen wollten wir es. Stirnlampen hatten wir ja dabei. So standen wir dann abends um 10 in völliger Dunkelheit und Nebel auf der 2700m hohen Schneebergscharte. Zum Glück konnte man die Markierungen im Licht der Lampen einigermassen erkennen und eine Stunde später erreichten wir heil die Hütte. Diese ist sehr zu empfehlen. Eine Schutzhütte renoviert aus einem alten Bergwerkshaus.

Ich weiß nicht ob ich dem Bauer nochmal begegnen will, zugetraut hätte ich ihm alles. Zum Glück sind wir nicht in Amerika wo jeder einen Waffenschein hat, dann wäre es sicher anders ausgegangen.
 
Ich habe lange über den "bösen bauer" mit der wirtin der wechselalm gesprochen. Als sie geschichten wie diese hier oben hörte, lachte sie. Der bauer würde niemandem was tun, meinte sie. Er ist einfach ein wilder hund, hat aber nie was wirklich böses getan.
Trotz zaun darf man über sein gründstück. Es handelt sich um einen offiziellen weg. Punkt. Das meint auch das TV von Gossensass.

ABER: ärger wird man immer wieder kriegen und irgendwann wird der alte mann (70) einen herzattack bei so viel aufregung bekommen. Im endeffekt sind wir wegen dem spaß mit dem bike unterwegs, deswegen empfehle ich die schiebestrecke zu nehmen damit unsere nerven geschont werden.
 
UNSERE BEGEGNUNG MIT DEM BAUERN - EIN ERLEBNISBERICHT

Hi Leute,

hier schildere ich meine Begegnung mit dem Bauern letzte Woche, die ich euch nicht vorenthalten möchte. .....

Der Bauer mag zwar verrückt sein, aber ihr seid doch auch nicht ganz dicht! Was war das denn für eine bescheuerte Aktion? Es kommen euch Leute entgegen, die euch noch warnen - trotzdem macht ihr weiter. Die Bäurin schickt euch zurück - und ihr versucht es nochmal, diesmal "mit der Brechstange". Wie blöd seid ihr denn? Könnt ihr euch nicht ausrechnen, dass ihr gezielt provoziert, und das leicht ausarten kann? Er schubst einen von euch, der schubst zurück, der Bauer stürzt blöd mit seinen 70+ Jahren?

Das Thema wurde hier schon x-mal diskutiert. Jedem, der eine Tour oder AX plant, muss das in seiner Vorbereitung auffallen. Es wurde schon mehrfach ganz klar empfohlen, den bekannten Ersatzweg mit unproblematischem Schiebestück zu nehmen.

Dank euch sind nun die Fronten wieder mehr verhärtet, und wir haben die schlechten Ruf weg.

Vielen Dank!
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück