Bruchsichere Lenker -was kann man tun?

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Moin,
nachdem mir letzte Woche der zweite Lenker in den letzten Jahren bei einer Stadtfahrt den Geist aufgegeben hat, würde ich mir gerne einen neuen anbauen, der mich nicht alleine läßt auf der Straße.
Nun habe ich mir die neuen Lenkers mal angeschaut, da sehe ich mehrere Trends:
1. Lenker mit Einlage: sind normale Lenker, die einen etwas kleineren Durchmesser haben und mit einer Teflon(?)umhüllung versehen sind. Könnte mir vorstellen, dass das die Kerbwirkung von Vorbauten abschwächt und den Anpreßdruck der Klemmung weiter verteilt. Andererseits sieht man es nicht, wenn sich Risse oder ähnliches entwickeln...
2. Oversized-Lenker: 31,8 scheint sich langsam durchzusetzen. Bringt in Bezug auf Sicherheit der größere Durchmesser was?
3. breite Klemmung: Syntace hat mit seinem VRO-System eine rechte breit gefasste Lenkerklemmung. Hat das Vorteile in Bezug auf Bruchsicherheit?
4. Stahllenker: korrigiert mich wenn ich mich irre, aber die Dinger biegen und brechen erst später (=Vorwarnzeit und -zeichen)

Gibt es andere Möglichkeiten, Lenker nicht brechen zu lassen? Welche der o.g. Lösungen machen Sinn?
 
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Servus,

hast du evtl. die Schrauben zu fest angezogen?

Einen Lenkerbruch am Stadtrad sieht man ja nicht alle Tage. Ich würde dir einen normalen Ritchey Comp, Pro oder WCS aus Alu am Stadtrad empfehlen. Günstig und in der Regel sehr haltbar.

Ansonsten einen Duraflite Carbon. Etwas teurer dafür leichter und auch quasi ermüdungsfrei.
 
Zu 1) Keine Ahnung, was du genau meinst. Es gibt viele Lenker, die im Klemmbereich des Vorbaus eine andere Struktur besitzen. Das ist aber meist nur da um den Lenker einfacher einzustellen. Kerbwirkung gibt es am Lenker nicht. Dazu müsste der Lenker durchbohrt (:eek:) oder abgestuft sein.
Ich nehme an, du redest von den Klemmkräften, die ein Hohlrohr theoretisch zum Kollabieren bringen können. Aber das sollte nur passieren, wenn du, wie Exekuhtot schon geschrieben hat, die Schrauben ohne Ende angeknallt hast.

Zu 2) Im normalen Bereich sind OS-Lenker in der Tat mittlerweile der Standard. Viele Leichtbauer schwören aber immer noch auf normale Klemmdurchmesser von 25,4mm. Der Vorteil von OS Lenkern ist, dass der Lenker durch den großen Durchmesser natürlich im Klemmbereich ein höheres Biegemoment aushalten kann. In der Praxis ist aber besonders bei Carbon natürlich die Verarbeitungsqualität entscheidender.

Zu 3) Das VRO System würde ich persönlich nur bei extremen Belastungen benutzen (Down-Hill und Co). Die Vorbauten werden dadurch deutlich schwerer und der Lenker muss auch einen Klemmbereich haben, der dafür breit genug ist. Hier kann längst nicht jeder Lenker verwendet werden.
 
Nun ja, der Lenker war nun auch schon 6 Jahre alt und wenn ich in den Wiegetritt gehe... War ein Vektor. Am Vorbau habe ich keine Grate oder so gesehen.
Einen Ritchey hatte ich auch im Auge - wenn es ein "normaler" Lenker werden soll. Karbon ist mir nix.
Interessant wäre aber, ob man mit einer der o.g. Mittel ein Mehr an Bruchfestigkeit rausholen kann.
 
Ich würde an Deiner Stelle mal Herrn Klieber anschreiben und Ihn fragen, ob es nicht vielleicht kostenlos Ersatz gibt.

Ich meine, 6 Jahre hin oder her. Das war ein Downhilllenker, der mit äußerster Stabilität wirbt! Und dann geht der bei städtischen Belastungen kaputt???

Ich als Hersteller, mit dem Namen, würde mich auf jeden Fall sehr kulant verhalten. Und ich denke, angesichts des Preises, ist die Marge bei Syntace groß genug, um auch einen solchen Schaden abzudecken!
 
Das erste nicht. OS ist steifer im Klemmbereich. Je nachdem, wo dir die Lenker bisher gebrochen sind (ich nehme mal an, im Vorbaubereich), dann kann das helfen. Breitere Vorbauklemmung macht imo nur bei DH und Co Sinn, wo es richtig zur Sache geht und das Gewicht egal ist.
 
12die4 hat doch im carbonlenker thread eine schöne darstellung des werkstoffverhaltens u. a. von alu gegeben (erweckt auch den eindruck ahnung zu haben und sich näher mit dem thema zu beschäftigen, 1a). wieviel musste der lenker in den 6 jahren aushalten? stürze, Nm (profirennfahrer arme und beine?), einsatzdauer. vielleicht war der echt einfach am ende?

Orangutanklaus... das ist doch kein Name für ne Katze!
Gruß,
Telefonmann
 
Korrektur: War ein Procraft-Lenker. Vektor ist am anderen Rad (und heile).

Naja, Karbon findet ja Kerben noch weniger nett als Alu. Und ich trau den Dingern bei Sattelstütze und Lenker/Vorbau einfach nicht. Vielleicht bin ich dazu altmodisch und von Erfahrungen aus der "Pionier"zeit von Karbon geprägt...

Profirennfahrer - sowohl Arme als auch Beine eher nicht. Das konzentriert sich alles in der Körpermitte bei mir (in den letzten 6 Jahren ;-)

Habe mal den Anfrangsthread durch "Stahl" ergänzt.
 
Was haltet ihr von dem Lenker hier? Erfordert natürlich nen neuen Vorbau wegen 31,8.
Alternativ denke ich über den hier nach.
Kann ich die mit nem Aluvorbau fahren? ich denke ja, lasse mich aber gern eines besseren belehren...
 
Natürlich kannst du einen Stahllenker mit einem Aluvorbau fahren. Die Materialien vertragen sich recht gut. Und so "kritische" Punkte wie unterschiedliche Wärmeausdehnung, was zu Spannungsrissen führen kann, ist am Bike ja auch irrelevant.

Allerdings sind die Dinger natürlich schon übelst schwer. 450g für einen Lenker... Wenn ich überlege, dass ich meinen 210g Alulenker schon wechsele, weil er mir zu viel wiegt (gegen einen 120g aus Carbon). Wieviel wiegt denn das restliche Bike?

Ich würde vielleicht lieber Aluminium und dafür einen namenhaften Hersteller und nicht die leichteste verfügbare Version nehmen. Ritchey, Syntace, FSA und Co. Gute Alulenker mit vielleicht 250g, wenn du etwas schwerer bist. Wenn der Vector bei dir funktioniert und du damit zufrieden bist, warum nicht nochmal so einen?

Vielleicht hattest du auch einfach nur Pech mit deinen zwei Lenkerbrüchen, weil wie gesagt das bei Stadtprofil nicht passieren sollte.
 
Gewicht ist an der Stadtmöhre (den ersten bruch hatte ich auch mit einer) nicht das Problem. Außerdem fallen 200g bei meinem Kampfgewicht auch nicht mehr so ins selbige ;-)
Alein schon wegen des hübschen Spruchs "Ever seen someone bust their ass when the aluminum lawn chair beneath them broke without warning?" würde mit dem Snafu liebäugelnn :lol: Rise ist mit 50mm auch OK. Ich werd's wohl tun.
 
Syntace wirbt schliesslich damit die dauerhaltbarsten Lenker überhaupt zu bauen. Da hätte ich keine Schmerzen auch nicht bei Carbon, die haben ja extra einen Prüfstand dafür entwickelt.

Ich selbst habe an zwei Rädern das VRO-System, nicht nur weil es sehr steif ist sondern auch weil es sich so genial einfach verstellen lässt.
VRO T-Stem funktioniert nur mit passendem Lenker (und wird auch nur so geliefert).
 
:D
Da hast Du wohl Recht. Ich fahr ihn trotzdem - mit einem Pitlock als Ahead-Kappe. Das schreckt ab.

Und mein "Stadtrad" steht meistens zuhause im Schuppen (nachts) oder auf dem gesicherten Firmengelände (tagsüber).
Zum in die Kneipe fahren hab ich dann noch ein Drittrad :D
 
Also an einem 'Stadtrad' würde ich absolut keine Carbonteile verbauen. Da weiss man doch nie, wer da so alles an dem Rad rumfummelt. Üblicherweise steht so ein 'Stadtrad' dann irgendwo angeschlossen und unbeaufsichtigt zu jedermann's Zugriff in der Stadt-Landschaft rum.

Was ich mich Frage: wieso bricht in der Stadt ein Lenker, der sogar für Offrad zugelassen war? Daher tippe ich mal eher auf einen Grad am Vorbau, oder die Schrauben waren unverhältnismäsig angeknallt. Üblich sind 8 - 10 Nm. Das ist nicht viel.

Oder hast du etwa einen Stahlvorbau mit einem Alulenker kombiniert? Das geht wegen der unterschiedlichen Materialhärte überhaupt nicht, d.h. ein Bruch wäre dann sowieso vorprogrammiert, egal welche Lenkerhersteller-Marke.
 
Habe nur ein Stadtrad. Da baue ich keine auf den ersten Blick hochwertigen Teile an. Habe mir jetzt nen Stahllenker bestellt.
Grat hat der Vorbau keinen, Anzugsmoment habe ich nicht gemessen. Alu-Lenker und auch Au-Vorbau.
 
Oder hast du etwa einen Stahlvorbau mit einem Alulenker kombiniert? Das geht wegen der unterschiedlichen Materialhärte überhaupt nicht, d.h. ein Bruch wäre dann sowieso vorprogrammiert, egal welche Lenkerhersteller-Marke.

Das ist ein altes Vorurteil und Blödsinn. Wenn der Vorbau keine scharfen Grate hat, passiert da garnix. Sonst könnte man z.b. in einem Stahlrahmen auch keine Alusattelstütze montieren.

6 Jahre ist ne Menge, wenn das Rad viel gefahren wird. Die meisten Hersteller schreiben eine (sicherlich konservative) maximal-Einsatzdauer von 2 oder 3 Jahren für Lenker vor.
Metallermüdung lässt sich bei einem derart auf Biegung belasteten Teil nicht stoppen, egal wer das herstellt.

Also, kauf dich einen Markenlenker, nicht zu leicht, und wechsel den nächstes mal in 2 oder 3 Jahren - bevor er bricht.
 
Das ist ein altes Vorurteil und Blödsinn. Wenn der Vorbau keine scharfen Grate hat, passiert da garnix. Sonst könnte man z.b. in einem Stahlrahmen auch keine Alusattelstütze montieren.

Also nach Betrachtung einer solchen Kombi (Stahlvorbau mit Alulenker) erscheint mir das durchaus einleuchtend zu sein, daß das eine ungünstige Kombi ist. Der Stahlvorbau ist nämlich ziemlich dünnwandig an der Lenkerhalterung, aber durch die Materialhärte (Stahl) auch ziemlich stabil.
Daraus ergibt sich, wenn man sich das mal Live am Objekt betrachtet, schon beim Hinsehen eine harte schmale Bruchkante wie ein Messer, die sich mit Sicherheit früher oder später in den Alu-Lenker einarbeiten wird....bis zum Bruch.

Aber das kann ja jeder für sich und seine eigene Gesundheit selbst verantworten.

P.S. ich vermute mal, daß das Problem bei Sattelstützen nicht so gravierend ist, weil die Verbiegung der Sattelstütze nicht so stark ist wie bei einem Lenker.
 
was hat die wandstärke des vorbaus mit dem lenker zu tun? entweder gibts einen scharfen grad oder nicht. kein scharfer grad -> kein problem.
 
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