Was hat das nun mit dem Zaskar zu tun?
Ich hatte ja geschrieben, dass ich bzgl. der Gabel noch etwas ganz anderes vorhabe.
Vor einiger Zeit hat jemand im "was-ist-das-wert"-Thread etwas gepostet, das mir auf anhieb gefiel. Zustand total verranzt und theoretisch unbrauchbar, aber für dieses Projekt gerade richtig.
Aber seht selbst, hier kommt die erste Steckprobe:
Die Kamera konnte die Farbe natürlich nicht einfangen, die Gabel ist schön knallig Neongelb.
Nun, welcher Teufel hat mich da geritten?!
Ein 1990er Zaskar mit Federgabel?
Also mir gefällt die Optik. Ich wollte unbedingt eine Gabel mit dicken Rohren, passend zum Rahmen. Und was hat dickere Rohre als eine Federgabel?
Aber: Federgabel widerspricht natürlich total der benötigten Einbauhöhe.
Macht aber nichts, da kam die Unishock mir und meinem Basteltrieb sehr entgegen:
Die Standrohre der Gabel sind an den Dichtungen und auch darunter schon ziemlich durch. Direkt an den Dichtungen ist die Beschichtung schon bis auf den Stahl runter. Das sieht natürlich nach nix aus und sollte nicht zu sehen sein, passt also gut zum Plan, die Gabel auf die gewünschte EBH herunter zu 'traveln'.
Also erstmal alles auseinander gebaut: 2 Schrauben lösen trennt das Casting von der Standrohreinheit, die wiederum nur mit 2 Stirnlochschrauben verschlossen sind. Fertig.
Innen bot die Gabel ein schauriges Bild: alles war mit schwarzem Öl überzogen.
Lappen herbei, zum Abwischen angesetzt: Sch***e! Das ist kein Öl, sondern eine zähe, extrem klebrige Masse. Die nächsten 10 Minuten verbrachte ich damit, den Lappen wieder von dem Zeug abzukratzen/-reißen.
Waren wohl die zerlaufenen Endanschlag-Elastomere. Also: einweichen und warten.
Dasselbe Spiel in den Standohren. Alles, was die Gabel mal an Elastomeren hatte, war zerlaufen zu dieser klebrigen zähen Masse. Lecker.
Leider habe ich von dem ganzen 'Schweinekram' keine Fotos gemacht (die Kamera wird es mir danken)
Aber immerhin hat es die Stahlfedern gut konserviert. 14cm lang, nicht zu hart, nicht zu weich.
Die müssen zum 'Traveln' natürlich raus und wurden durch ca. 11,5cm Elastomertürme ersetzt...
(die Elastomere samt Schraube etc. im Bild gehören nicht zur Scott, sondern zu einer Manitou, von der ich mir kurzerhand die Elastomere geliehen habe)
In den Standrohren ist als Anschlag für die Federn ein Ring eingebracht, der in der Mitte eine Bohrung mit ca. 8-10mm Durchmesser hat. Und hier kommen nun auch die gebastelten Federteller zum Einsatz, denn die Elastomere würden mit der Bohrung keine schöne Auflagefläche haben.
Jetzt fehlten natürlich 2,5cm Federelemente in den Standrohren zwischen den unteren Federtellern (an denen auch der Bolzen befestigt ist) und den Stirnlochschrauben (werde nochmal eine Zeichnung dazu anfertigen...). Dort habe ich etwas nachgebendes Dämpfungsmaterial eingebracht, ebenso zwischen den Schrauben und den Enden der Tauchrohre (gegen Durchschlagen).
Ergebnis: die Gabel hat nun eine EBH von ca. 397mm. Wenn ich mich draufsetze sind es etwa 390-392mm. Passt also.
Federweg? Gute Frage, ca. 10-15mm? Ist ja auch egal, braucht ein Zaskar ja nicht
Dann wurde heute noch der Schaft gekürzt. Zum Glück war da noch Luft, denn das obere Ende des Schaftes war leicht 'eierig', sodass die Steuersatzkontermutter nicht griff.
Jetzt passt alles wunderbar zusammen, ich bin jedenfalls zufrieden.
Evtl. noch ein Neon-Taperlite, damit die Gabel nicht so einsam ist?
Hier noch ein paar Schnappschüsse
Schmankerl zum Schluss:
Gute Nacht zum Herrentag!
Chris