Konnte heute die ersten Runden auf den Hometrails mit dem neuen Coil drehen. Ich werde hier jetzt keine Reden davon schwingen, wie geil alles ist. Viele Menschen tendieren dazu, dass was sie haben immer in den Himmel zu loben und es als „das Beste“ zu postulieren. Deshalb versuche ich mal halbwehs objektiv zu bleiben, bei meinen subjektiven Einsdrücken.
Dazu will ich vorher erläutern, wieso ich mit dem Luftdämpfer überhaupt so unzufrieden war, dass ich einen Umbau in Erwägung zog.
1.) Sensibilität: Als jemand der immer ein Enduro mit Coil gefahren ist, fehlte mir am spectral 125 ganz viel Sensibilität auf meinen Trails. Der Hinterbau fühlte sich recht harsch an, unharmonisch zur Gabel, die einen tollen Job macht und sehr feinfühlig arbeitet. Mit 25% SAG (wie von Canyon empfohlen), hat sich das Heck regelmäßig an Wurzelteppichen aufgehangen und mir speed geklaut, mich immer wie an stellen ausgebremst, an denen ich sonst speed generieren bzw halten konnte.
2.) Support: Mit 25% SAG hatte ich trotzdem nicht genug support in Anliegern und Kurven oder beim pushen. Das Bike fühlte sich gehemmt an.
3.) Durchschläge: auf meinen moderaten Hometrails hat der dämpfer sich zwar nach mehr als 125mm angefühlt, ist aber auf den Jumps trotzdem durchgeschlagen. Mit 25% SAG gings meistens halbwegs, da ich aber so schlecht mit 25% zurecht kam aufgrund der o.g. Kritik, bin ich cs. 30% gefahren. Da war dann etwas mehr Sensibilität und etwas mehr support. Aber dafür war das durchschlagen extrem.
Was macht der
RockShox Super Deluxe Ultimate Coil 2023 anders?
Er ist wesentlich sensibler. Ich fahre eine 650er Feder bei 95kg fahrfertigem Gewicht und lande auf den mm genau bei 25% SAG. Trotzdem ist der dämpfer mit coil mit 25% feinfühliger als der Luftdämpfer mit 30%. Ich komme schneller über wurzelteppiche und habe mega viel pop, um an kleinen Kanten abzuziehen. Der Support im Anlieger ist super, es fühlt sich wesentlich besser an als mit dem Luftdämper. Und Sprünge? Ich habe den Bottom Out Schutz erst ganz offen gelassen, dann zur hälfte geschlossen und zum Schluss ganz zugedreht. Von minus zu plus also. Dann bin ich zurück zu 4 von 5 (in Richtung plus). Damit war es perfekt. Das heck fühlt sich bei Landungen plötzlich wieder richtig supportiv an und behält die Geschwindigkeit bei. Man landet smooth und kann aus der Energie der Landung neue Geschwindigkeit mitnehmen. Das ist genau dss Feeling was ich am Enduro geliebt habe. RESERVEN, die dich weiter bringen.
Uphill? Die coil dämpfer wippt nicht und die mega geile uphill Performance des 125 ist genau gleich geblieben. Habe den dämpfer kein mal gelocked, kann dazu nichts sagen. Aber das war auch kein mal nötig. Das geringe Mehrgewicht habe ich jetzt nicht bemerkt.
Erster Eindruck nach dem Ride:
Ich habe das spectral 125 für meinen Einsatzzweck mit dem Umbau sowas von verbessert! Es fühlt sich an wie ein mini Enduro auf uphill Steroiden. Ich denke nicht, dass jeder mit dem Luft dämpfer unglücklich ist und sich deshalb auch nicht für jeden ein Umbau lohnt. Aber wer vom Enduro kommt, vielleicht auch groß und eher auf der muskulösen und damit Schwereren Seite, als auf der drahtigen Seite unterwegs ist, für den kann so ein Umbau Sinn machen Erst recht wenn das spectral das eine Bike für alles sein soll und alles bedeutet: uphill, sprünge, touren, knackige anstiege und gelegentlich mal bikepark.
Der Hinterbau hat genug progression, insbesonder in der Kombination mit dem HBOs, um super mit dem coil zu Harmonieren. Es vereint eigentlich die Vorteile beider welten perfekt (für mich).
Ich werde beim coil bleiben und berichten, wie sich das bike nächstes WE in Greenhill schlägt. Cheers an euch, danke für die ganzen Tipps und Ride on
Ps: danke fürs lesen, ich hoffe es war hilfreich.
PPS: das war nur der Eindruck von einem Ride, ca 3 std und immer wieder die gleichen drei sehr facettenreichen trails (jumpline, flowiger kurven trail, steiler Enduro trail mit vielen wurzeln, drops und steinfeldern) und jedesmal wieder berghoch aus eigener Kraft.