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carbon DH lenker?

Ich hatte erst den Reverse RCC 750 am Enduro. Sehr schicke Optik, bring ich (183cm/75kg) aber selbst am Enduro spürbar zum Flexen. Bei der geringen Wandstärke eigentlich auch keine Überraschung. Empfindlicher und vor allem sehr dünner Klarlack auf der Oberfläche. Ein harmloser Sturz mit Bremsgriff verdrehen reichte schon, um unschöne Riefen zu produzieren. Hab das Teil mittlerweile wegen Vertrauensverlust getauscht. Das geringe Gewicht (meiner nachgemessen 153 gr.) ist nett, das Produkt aber zu filigran.

Fahre nun einen Answer ProTaper Carbon 780. Seitens des Herstellers uneingeschränkt dh-tauglich und so fühlt er sich auch an. Mit 240gr. erstmal spürbar schwerer und die nahezu doppelte Wandstärke gibt auch Vertrauen. Das spürbare Flexen war nach dem Wechsel des Lenkers (und nur des Lenkers) weg. Der Klarlack ist auch spürbar unempfindlicher und dicker. Insgesamt ein Lenker, dem ich mindestens so sehr vertraue wie dem Alu-Pendant an meinem andern Bike, ProTaper DH 780.
Mehrere Bekannte fahren den ProTaper Carbon 780 am DH-Bike. Da sind einige schnelle und kräftige Leute dabei. Null Probleme.

Wenn Carbonlenker ans DH-Bike, dann würde ich ein solides Produkt eines verlässlichen Herstellers wählen. Easton Havoc, RF Sixc, Enve DH, Answer ProTaper. Den neuen breiten Syntace kenn ich nicht, dürfte aber sicher auch gut sein. Von Sachen wie Reverse, MT. Zoom usw. würde ich für DH definitiv die Finger lassen. Für AM mags ev. taugen.

Gruss pat


Danke schonmal für den ausführlichen beitrag:-)
also du meinst syntace sei gut ( ist ja ne deutsche firma).
was hälst du von schmolke (ist au deutsch; vom preis her zu urteilen müsste es sehr gut sein)?


gruß matthias
 
also du meinst syntace sei gut ( ist ja ne deutsche firma).
was hälst du von schmolke (ist au deutsch; vom preis her zu urteilen müsste es sehr gut sein)?
Syntace Lenker haben einen sehr guten Ruf. Und eine Kröpfung, die mir subjektiv nicht zusagt. Weshalb ich nicht mit eigenen Erfahrungen dienen kann.
Zu Schmolke kann ich nix sagen. Scheint hochwertig und teuer.

Gruss pat
 
hier ist ein Enve DH Plastelenker am Freerider im Einsatz, der wird ordentlich ranngenommen, allerdings bin ich nicht so schwer (60Kg).
bis dato kann ich nicht klagen, flexen ist nicht zu spüren, hällt unauffällig, ginish ist top, gekürzt auf 780 ist Bestens, ist auch nicht der Leichteste Plastelenker aber Vertrauen schenke ich ihm auf jeden Fall.

ein Specialized S-Works Carbonlenker ist auch schon eine ganze Weile am 150er Fully in Betrieb, dort das Selbe Spiel, auffällig unauffällig, alles top.

beim Enve Dh spricht m.M. nix dagegen ihn am Bigbike zu fahren.
 
Ich hab ne normale Metallsäge genommen. Alten ODI-Griff als Anschlag bei der gewünschten Breite montiert und dann entlang der Aluklemme gesägt. So gelang auf Anhieb ein sauberer Schnitt ohne jegl. Ausfransen o.ä.
Am Schluss dann noch mit ner feinen Flachfeile plan machen und Kanten anfasen, fertig.

Gruss pat
 
carbon lenker sind aus fasern. wenn du den lenker absägst liegen diese an der schnittkante frei. feuchtigkeit (soll ja leute geben die fahren auch bei schelchtem wetter^^) kann dort dann per kapillarwirkung eintreten. dann noch stürze dazu die auf dem lenkerende einwirken und das ding fängt allmählich an zu franseln. im ungünstigsten falle zieht wasser da ein, du fährst im winter bei schlechtem wetter zB, dann steht das bike draussen und es gibt minus temperaturen. was passiert mit der feuchtigkeit die in die fasern eingezogen ist? genau, sie wird zu eis, dehnt sich aus und "sprengt" die innere struktur des fasergewebes.... (hydrodynamik...) OK, zugegeben ein "worst case scenario" aber ich versiegele lieber die schnittkanten als hydrodynamische versuchsreihen zu starten :D
 
das mit der feuchtigkeit ist quatsch. die syntace erklärung trifft es da eher.

Aha, könntest Du mal erläutern woher Du dieses Wissen nimmst? Ich kenne von allen Anwendungen mit Endlos- Verstärkungsfasern das Problem die Faserenden dicht zu kriegen wenn man Teile nach der Fertigung noch mechanisch bearbeiten muss.

Zum Beispiel sind auf Länge geschnittene Luftfeder-Bälge nicht luftdicht wenn die Schnittkanten nach innen zeigen, weil die Luft durch die Faserstruktur austreten kann.
 
Genau deswegen frag' ich, das mit der Feuchte ist nämlich eben totaler Humbug, dafür hab' ich ja damals den Blogeintrag geschrieben :D

Aufspleißen tuts auch nur dann, wenn man falsch gekürzt hat, also mit einer nicht passenden Säge oder mit zu viel Druck gegen Ende.
 
Interessant ist das schon. In der Tat sind in Antriebsriemen Aramidfasern drin, vielleicht hab ich das daher im Kopf. Ich kann die Argumentation in Teilen nachvollziehen, hätte aber dennoch Bedenken dass sich die Faser wie ein Faden mit Flüssigkeit vollsaugt wenn sie nicht absolut von außen am Ausdehnen gehindert wird.

Abgesehen davon sind offene Karbon- und Glasfasern auch unschön spitz und scharf.

Von Polyamiden kenne ich das auch dass sie mit Wasser konditioniert tatsächlich "besser" sprich weniger spröde werden, wusste aber nicht dass eine Epoxid-Matrix im ausgehärteten Zustand auch hydrophil ist.

Sorry dass ich gedacht habe Du würdest hier nur Schei**hausparolen verbreiten. Danke für den Link!
 
Eine C-Faser ist Graphit. Saugt sich eine Bleistiftmine mit Wasser voll? Oder ein Diamant? Ist genau dasselbe soweit. Glasfasern genauso, eine Fensterscheibe quillt auch nicht wenns draufregnet. Außer Polymerfasern und Naturfasern nehmen die üblichen Verstärkungsfaser keine Feuchte auf. Nada. Null. Die Matrix halt schon.

Unschön Spitz und scharf sind die auch nur, wenn man schlecht gesägt hat und/oder nicht noch mal mit etwas feinem Schleifpapier (400er oder feiner, dann wirds perfekt glatt) drüber ist. Und das ist mit Alugraten etc. dasselbe, und auf einen schlecht abgesägten Alulenker packt auch keiner Sekundenkleber drauf, sondern geht noch mal mit der feinen Feile oder Schleifpapier drüber :lol:
 
Die Faser selber nicht, nein. Aber ein Faden aus Gewebe kann in den Zwischenräumen Wasser aufnehmen, egal aus was er ist.
Natürlich gilt das nicht wenn alle Zwischenräume mit Harz vollgesogen sind. Dann ist da ja kein Platz mehr.
 
Wenn man Luftporen hat (und die sollten Anteilig niedrig liegen, 1% oder drunter), dann sind die nicht über einen nennenswerten Bereich erstreckt in der Länge - so eine stellenweise nicht mit Matrix benetzte Faser ist ja nicht auf einer Länge von 5cm nicht benetzt, das spielt sich alles im µm-Bereich ab. 10µm von der Schnittkante weg wird man keine Kavität mehr haben, die eine Verbindung zur Oberfläche hat. Und selbst wenn man eine hätte, was soll passieren? Es wäre nach außen offen, selbs wens friert, würde es das "überschüssige" Wasser also erstmal rausdrücken bei den kleinen Abmessungen, und überhaupt Wasser da drin stehen zu haben übt ja im flüssigen Zustand erstmal überhaupt keine Beanpspruchung aus auf das Bauteil, das hat mit Kapillarkräften ja überhaupt nix zu tun (da würde sowieso die Öffnung auf der anderen Seite zum Druckausgleich fehlen, passiert also eh nicht).
 
Das ganze Vorgehen hinkt schon daran, dass handelsübliche Sekundenkleber nicht wasserfest sind. Also Gschmarri das damit versiegeln zu wollen. Kam irgendwann durch die Magazine auf. Das sind Schreibfuzzis und keine Fachleute (irgendwelcher Art) für Materialien und deren Verarbeitung. Die plappern auch nur Sch...hausparolen nach. Manchmal die von qualifizierteren Leuten und manchmal die von weniger qualifizierten.
 
Ich finde Carbon bei dem Einsatzzweck unproblematisch. Ich würde drauf achten nen Lenker von etablierten oder vertrauenswürdigen Herstellern zu kaufen. Im besten Fall irgendwas was explizit für DH freigegeben ist, ggf. lange Garantiezeiten hat und was nicht gerade einer der leichtesten verfügbaren Lenker ist.
Ich musste mich mit den Randbedingungen zw. nem Easton Havoc und nem Syntace entscheiden (die letztendlich auch beide ähnlich schwer waren) und hab aus finanziellen Gründen den Easton genommen. Bin damit auch öfter gestürzt mittlerweile => problemlos. Checke die sicherheitsrelevanten Teile eh alle 1-3 Monate.
Reverse z.B. war für mich pers. damals raus, da sie keine konkreten Aussagen zum zulässigen Einsatzzweck machen konnten (für "Enduro" freigegeben, nicht für DH. Ich kann da keine Grenze ziehen, Reverse konnte es auch nicht. Mittlerweile gibts ja glaubich nen expliziten DH-Lenker), Infos zu ner Prüfung über DIN-EN hinausgehend gab es auch nicht.

Grüße,
Jan
 
Eine C-Faser ist Graphit. Saugt sich eine Bleistiftmine mit Wasser voll? Oder ein Diamant? Ist genau dasselbe soweit. Glasfasern genauso, eine Fensterscheibe quillt auch nicht wenns draufregnet. Außer Polymerfasern und Naturfasern nehmen die üblichen Verstärkungsfaser keine Feuchte auf. Nada. Null. Die Matrix halt schon.

Unschön Spitz und scharf sind die auch nur, wenn man schlecht gesägt hat und/oder nicht noch mal mit etwas feinem Schleifpapier (400er oder feiner, dann wirds perfekt glatt) drüber ist. Und das ist mit Alugraten etc. dasselbe, und auf einen schlecht abgesägten Alulenker packt auch keiner Sekundenkleber drauf, sondern geht noch mal mit der feinen Feile oder Schleifpapier drüber :lol:

Dass "Vollsaugen" Quatsch ist, leuchtet mir ein. Bleistiftminen machen übrigens nur deshalb nicht, weil sie gebrannt sind.
Aber Wassermoleküle migrieren halt einfach, lagern sich irgendwo ein und ändern die Phase je nach Druck- und Temperaturunterschied vielleicht noch von gasförmig zu flüssig. Sogar in das Kristallgitter von Diamanten.
Nun ist es sicher auch Quatsch zu behaupten, dass ein Carbonlenker bei Frost platzt wie ein Wasserrohr. Die Wahrscheinlichkeit dürfte bei unversiegelten Schnittkanten innerhalb der mehrfachen durchschnittlichen Nutzungsdauer eines Carbonteils am Rad nicht mal wesentlich zunehmen. Vor Kräften von 2t/mm² bei 9% Volumenausdehnung hab ich trotzdem Respekt.

PS: spricht was gegen Nagellack zum Versiegeln von Schnittkanten?
 
Versiegeln bringt gegen Feuchte halt überhaupt nix, Wasser diffundiert durch den LAck odder was auch immer ganz genauso durch, wie durch Epoxy. Und es ist sowieso völlig unkritisch.
 
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