Carbon-Lenker gefährlich ?

subdiver

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In der neuen Bike kann man ja nachlesen, dass beim Belastungstest
die Hälfte der Carbonlenker gebrochen sind :eek:

Ist der Test praxisfremd, also nur Theorie, oder sind Carbonlenker gefährlich ?
Habt Ihr oder Bekannte von Euch schon gebrochene Carbonlenker gehabt ?
Sind Alu-Lenker denn stabiler oder gibt es nur keine aktuellen Test´s ?
 
ich fahr auch einen FSA K-Force. Bisher nichts negatives. Wurde so einer auch getestet. Wegen Praxistauglichkeit eines solchen Tests würden mich auch (fachkundige) Meinungen interessieren...

Gruß Walu
 
der Test sagt doch, dass selbst die schlechtesten Modelle 3000km in der Praxis aushalten, wobei ich mal denke, dass die Testfahrten vor Ort schon etwas härter waren, als das was der Druchschnittsfahrer normal fährt, also hält der schlechteste Lenker 5000km. Wo ist da das Risiko?
Interessant wäre es natürlich gewesen ein oder zwei Alulenker mit dazuzunehmen.
 
Das Gefährliche an kohlefaserverstärkten Kunststoffen ist, dass Du den Grad der Schädigung oder Ermüdung niemals sehen kannst, Mikrorisse bilden sich immer. Das Versagen tritt plötzlich ein! Das muss man sich klar vor Augen halten. Deshalb sind alle CFK-Teile überdimensioniert, wäre man in der Lage, eine sichere Schdensvorhersage zu treffen, dann wären alle CFK-Teile noch leichter. Einzige derzeitige Möglichkeit, den aktuellen Zustand der Komponente zu bestimmen ist eine zerstörende Werkstoffprüfung oder etwa eine Ultraschall oder Mikro-CT Untersuchung des Teils (theoretisch).
Vorsorge trifft man, indem man CFK-Teile nach Stürzen oder best. Zeitintervallen vorsorglich austauscht.
Die Frage ist nicht ob, sondern wann das Versagen eintritt.

was Unrest eigentlich meint, ist plastische Verformung. D.h. eine dauerhafte, nicht reversible Verformung, etwa ein Verbiegen eines Lenkers, das auf ein baldiges Versagen hindeutet.
Elastische Verformung tritt während der Nutzung ständig auf, wie weit sich ein CFK-Teil elastisch verformt und vor allem in welcher Belastungsrichtung, ist eine Frage der Anordnung der Fasern, respektive der Gewebe/Gelege-Lagen im Bauteil.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du das in Kombination mit dem Smiley als Beleidigung aufgefasst hast, dann will ich dir raten an deinem überdeutschen Weltbild zu arbeiten.
Nicht alle wollen dir was Böses! ;)
 
Ich hab den Bericht gerade gelesen und bin etwas zwiegespalten:

Positiv:
Sie haben auch leichte Sturzbelastungen eingebaut, obwohl dies die Hersteller aus Ihrer Garantie ausschließen. Das ist aber nachvollziebar sinnvoll: Nach einem kleinen Umfaller tauscht kaum ein Fahrer gleich den Lenker. Desweiteren wurden drei Lenker jeden Typs gemessen.

Negativ:
Da sich die breite "Käufermasse" ja auch im Mittel mit dem Drehmoment des Vorbaus vertut, wurden alle Lenker grundsätzlich mit 150% zulässigem Maximaldrehmoment in dem Vorbau der jeweiligen Firma eingebaut.
Ok, wenn das ein Lenker aushält -- Hut ab, aber wenn er versagt, heisst das noch lange nicht, dass er mit korrektem Drehmoment auch versagt hätte und daher prinzipiell problematisch wäre.

Schade eigentlich, die hätten ja durchaus das Thema Drehmomentüberschreitung extra testen können, verhunzen so aber ihre normalen Testergebnisse...
 
Würde es mich nie schmeißen, würde ich vielleicht auch über so ein Teil nachdenken. Stürze gehören aber nun mal dazu und deswegen sind Carbonlenker, Vorbauten und Sattelstützen in meinen Augen zu riskant.
Ein Bekannter hat sich ein abgebrochenes Lenkerstück in den Hals gerammt. Ist Gott sei Dank nach längerem Krankenhausaufenthalt bloß eine Narbe geblieben. Auf solche Bauteile sollte man sich verlassen können. Deswegen Finger weg von Carbon.
 
Merkwürdigerweise war beim letzten Test vor ein paar Jahren das Bild noch ein anderes. Damals wurden auch Alulenker mitgetestet. Damals trat bei mehreren Carbonlenkern zunächst eine Delamination auf, wenn ich mich recht erinnere, während bei manchen Alulenkern das Versagen unmittelbar eintrat. Man hat ja auch schon abgeknickte Alulenker gesehen.
Ich persönlich glaube nicht, dass Carbonlenker grundsätzlich gefährlicher sind, als solche aus Alu. Auch ein Lenker aus Alu kann unvermittelt brechen, wenn er z.B. im Bereich der Vorbauklemmung schon nicht erkannte Haarrisse aufweist.
 
Das Gefährliche an kohlefaserverstärkten Kunststoffen ist, dass Du den Grad der Schädigung oder Ermüdung niemals sehen kannst,
Mikrorisse bilden sich immer.

Vorsorge trifft man, indem man CFK-Teile nach Stürzen oder best. Zeitintervallen vorsorglich austauscht.
Die Frage ist nicht ob, sondern wann das Versagen eintritt.

Gilt das für alle Carbonteile ? Auch für Rahmen ?
Wenn ja, wäre das ein sehr teurer "Spaß" :rolleyes:
 
Nach jüngsten Erfahrungen muß ich sagen, daß ich mittlerweile mehr Vertrauen in Carbon habe als in Alu. Vorausgesetzt natürlich, daß beides von Herstellern kommt die ihre Sache verstehen.
Wie Carbon "bricht" sieht nicht immer gleich aus, das kommt stark auf das genau verwendete Material und dessen Verarbeitung an, Wandstärken, Auslegung etc. Genau wie es einen Unterschied macht, ob man bei einem Alu-Rahmen auf einen dickwandigen, "weichen" Rohrsatz oder eine dünnwandige Scandium-Legierung gesetzt hat.

Was man halt bei jedwedem "Leichtbau" Teil beachten muß/sollte sind die Hersteller-Vorschriften, Drehmomente/Pflege etc. Man kann nicht am Limit bauen und dann noch Reserven bis zum Umfallen einplanen.
 
Nach jüngsten Erfahrungen muß ich sagen, daß ich mittlerweile mehr Vertrauen in Carbon habe als in Alu. Vorausgesetzt natürlich, daß beides von Herstellern kommt die ihre Sache verstehen.Wie Carbon "bricht" sieht nicht immer gleich aus, das kommt stark auf das genau verwendete Material und dessen Verarbeitung an, Wandstärken, Auslegung etc. Genau wie es einen Unterschied macht, ob man bei einem Alu-Rahmen auf einen dickwandigen, "weichen" Rohrsatz oder eine dünnwandige Scandium-Legierung gesetzt hat.

Was man halt bei jedwedem "Leichtbau" Teil beachten muß/sollte sind die Hersteller-Vorschriften, Drehmomente/Pflege etc. Man kann nicht am Limit bauen und dann noch Reserven bis zum Umfallen einplanen.


Ja, und welcher Hersteller versteht denn was davon???
Meinst Du die 5 einzigen Hersteller für CFK-Teile aus dem asiatischen Raum, die für alle Fahrradhrsteller die Lenker und was weiß ich herstellen?:D

Oder meinst Du die paar kleinen Individuellen Firmen, die so teuer sind, dass sich keiner die Sachen leisten will und deren Ergebnisse auch nicht das wahre sind???


In diesem Sinne...............


PS: CFK ist weitestgehend noch Handarbeit, außer vielleicht beim A380-Rumpf, also großen Flächenteilen. Aber Lenker und so werden per Hand laminiert und solange das so ist, wirds nie ne gleiche Streuung geben wie z.B. beim Kinderriegel, denn der ist immer gleich!!!!
 
In diesem Sinne? Wenn man das Geld nicht hat sollte man von manchen Sachen einfach mal die Finger lassen. Und auch nicht verlangen, automatisch für kleines Geld dasselbe zu kriegen wie bei teuren Produkten.

Von den Großen meine ich z.B. Easton. Mit Schmolke hatte ich bisher auch nur beste Erfahrungen.
Sind klar beide nicht billig, aber das ist es mir dann doch ganz gewiss wert.
 
Nach jüngsten Erfahrungen muß ich sagen, daß ich mittlerweile mehr Vertrauen in Carbon habe als in Alu. Vorausgesetzt natürlich, daß beides von Herstellern kommt die ihre Sache verstehen.
Wie Carbon "bricht" sieht nicht immer gleich aus, das kommt stark auf das genau verwendete Material und dessen Verarbeitung an, Wandstärken, Auslegung etc. Genau wie es einen Unterschied macht, ob man bei einem Alu-Rahmen auf einen dickwandigen, "weichen" Rohrsatz oder eine dünnwandige Scandium-Legierung gesetzt hat.

Was man halt bei jedwedem "Leichtbau" Teil beachten muß/sollte sind die Hersteller-Vorschriften, Drehmomente/Pflege etc. Man kann nicht am Limit bauen und dann noch Reserven bis zum Umfallen einplanen.

Kann ich unterstützen. Meine Alusattelstütze ist auch ohne Vorwarnung gebrochen und mich hat es auf den Hintern gelegt. Gott sei Dank nur ein paar Abschürfungen...
 
der Test sagt doch, dass selbst die schlechtesten Modelle 3000km in der Praxis aushalten, wobei ich mal denke, dass die Testfahrten vor Ort schon etwas härter waren, als das was der Druchschnittsfahrer normal fährt, also hält der schlechteste Lenker 5000km. Wo ist da das Risiko?
Interessant wäre es natürlich gewesen ein oder zwei Alulenker mit dazuzunehmen.

Das sind schon abenteuerliche Theorien die du da anstellst. :confused:
 
das thema bei carbon ist doch die handarbeit.

alu wird maschinell gezogen, hier kannste mit höherer wahrscheinlichkeit (nicht mit sicherheit) als bei carbon von gleichbleibender qualität ausgehen.
 
Diese Tests werden immer total überbewertet....:o
Ich fahre mit meinen schlanken 90kg bereits seit knapp 4000km einen Race Face NEXT SL Carbon Rizer und ne Race Face NEXT SL Carbon Sattelstütze in 31,6mm und das bisher absolut ohne Probleme. Und 2...3 Stürze haben die Teile auch bisher schadensfrei überlebt. :daumen:
 
Die Frage ist doch letztendlich wie gründlich einzelne Firmen prüfen. Was bei dem einen durch die Qualitätskontrolle fällt landet dann nachdem es wieder beim Hersteller war unter nem anderen Namen und günstiger auffm Markt.

Bzgl. Herstellung im "bösen Osten", hier gilt auch man bekommt das wofür man bezahlt. Fordert der Importeur bzw. die Firma die im Osten fertigen lässt ne sicher hohe Qualität bekommt er sie in der Regel auch, kostet natürlich.

Lenker/Vorbau kommt bei mir mittlerweile auch nurnoch Syntace in Frage. Die Teile sind sauber verarbeitet und die Firma macht nen gründlichen/transparenten Eindruck. Es gibt Teile da will ich nicht 2 mal kaufen weil ich billig gekauft habe ;). Wirkliche leichtbau Alu Teile (Lenker/Vorbau/Rahmen) würde ich (ohne Stürze) vorsorglich aber in kürzeren Intervallen austauschen als Carbonteile.

grüße
jan
 
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