Carbonfelgen: kaum Gewichtsvorteil? (29" Enduro)

Shefffield

Dreckskerl
Registriert
3. Oktober 2003
Reaktionspunkte
109
Ort
Markt Indersdorf
Moin!

Ich denke schon längere Zeit darauf 'rum, meinem Enduro einen Satz Laufräder mit Carbonfelgen zu spendieren (evtl. Direktimport aus China - anderes Thema). Allerdings komme ich jetzt ins Schwimmen, seit ich mir die Gewichte vergleichbarer Alufelgen angeschaut habe. Viel Unterschied ist da nicht:


Carbonfelgen:

Yishunbike ASD29-24.5-33S-DH - 480 g +/- 12 g
Breite außen 33 mm, innen 26 mm, Höhe 24,5 mm
asymmetrisches Design mit 3 mm Offset, verstärkte Nippellöcher, extra dicke Felgenhörner

Für die ansonsten gleich aufgebaute AM-Version sind 460 g +/- 12 g angegeben

Yishun RSD29-31-37S-DH - 500 g +/- 15 g
Breite außen 37 mm, innen 32 mm, Höhe 31 mm
verstärkte Nippellöcher, extra dicke Felgenhörner


Alufelgen:

Syntace W35 29" - 580 g
Breite außen 35 mm, innen 28,4 mm, Höhe ? mm

DT Swiss XM 481 29" - 525 g
Breite außen 35 mm, innen 30 mm, Höhe 21 mm

NoTubes ZTR Flow Mk3 29" - 527 g
Breite außen 32,3 mm, innen 29 mm, Höhe 16 mm

Easton ARC 27 29" - 515 g
Breite außen 31 mm, innen 27 mm, Höhe 20 mm


Wir reden hier über gerade mal rund 20-50 g Unterschied (abgesehen von den Syntace). Verglichen mit dem Gewichtsunterschied, den ich über die Reifen bekomme, ist das doch vernachlässigbar. Allein der Unterschied zwischen z.B: Hans Dampf 2,35 PaceStar zu HaDa 2,35 SuperGravity beträgt fast 300 g! Was jucken mich da 30 g an der Felge?

Was ist also dran an Carbonfelgen? In der Liste oben fällt natürlich auf, dass die chinesischen Felgen erheblich höhere Profile haben als die Alufelgen. Se sind sicher deutlich steifer. Aber - werkstoffbedingt - auch spröder. Im Fall einer stumpfen Überlastung und anschließendem Versagen der Felge wäre ich bestimmt lieber auf Alu unterwegs.

Was meint Ihr - lohnt sich die Investition in Carbonfelgen am 29er-Enduro überhaupt?



Der Fragenkatalog:
1) 29", 15 mm Steckachse vorn, 142x12 hinten
2) was reingeht, 2,3-2,4"
3) Tubeless mit Latexmilch
4) Touren, Freeride, alpine Trails, evtl auch mal Bikepark, Fahrstil ist nicht allzu grob, aber auch nicht langsam
5) 85 kg, fahrfertig mit Rucksack und Protektoren bis 90 kg
 
Hi!

Ich würde dir ganz klar abraten!
Du zahlst nen saugeld und offiziell musst du sie nach 1-2 Jahren austauschen,.. Hol dir doch lieber die Dt ex 471. wiegt 475g und ist echt klasse!
 
Weil die Hersteller sagen, dass sie danach nicht mehr garantieren können, dass keine faser gerissen ist. Das sieht man ja nicht. Diese "offizielle" Regel gilt für alle Carbon Parts am Bike.
Steht das wo, oder ist das eine Insider Info? Das hör ich zum ersten Mal!
 
Über den Sinn und Unsinn von Carbonparts am Bike (bzw. im Speziellen von Carbonfelgen) zu diskutieren ist müßig.
Dass Carbonfelgen aber grundsätzlich nach 1-2 Jahren offiziell ausgetauscht werden müssen, ist schlichtweg falsch!
 
Du vergleichst da aber auch leichte Alufelgen (alles keine 'Enduro'-Felgen) mit schweren Carbonfelgen (die in der 'DH'-Version _deutlich_ mehr aushalten sollten).
 
(...) und offiziell musst du sie nach 1-2 Jahren austauschen (...)
Diese "offizielle" Regel gilt für alle Carbon Parts am Bike.

Sagt wer ? Die Zahnfee ? Und für den Carbonrahmen gilt das bestimmt auch, oder ?
Sorry, aber die Aussage ist einfach nur Quatsch und schlichtweg falsch.

Im Übrigen kann Specialized (und andere) wahrscheinlich nicht mal bei Auslieferung des Bikes garantieren, dass nicht irgend ein Teil einen unsichtbaren Riss hat...
 
Für soetwas muss ein Hersteller, gerade Specialized garantieren können!

Und du würdest dann eine sattelstütze 5 Jahre bis zum Versagen auf dem Trail fahren?
 
Wenn Dir ein Hersteller Garantie auf *wasauchimmer* gibt, dann bedeutet das in erster Linie, dass er das Teil, sofern es innerhalb der Garantiezeit bei sachgemäßer Verwendung kaputt gehen sollte, ersetzt. Auf keinen Fall aber, dass es innerhalb der Zeit nicht kaputt gehen könnte. Nicht mehr und nicht weniger.

Selbstverständlich fahre/nutze ich Carbonteile 5 Jahre oder länger und bleibe dabei dass Deine Aussage völliger Blödsinn ist.

Ich bin übrigens staatlich anerkannter Carbon-Entsorger. Carbonteile und Rahmen die älter als 2 Jahre sind kannst Du mir zusenden und ich werde Sie kostenlos und fachgerecht entsorgen. Lediglich das Porto für den Versand musst Du selbst übernehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ne danke, ich bleibe dabei dass Carbon für mich Schwachsinn ist für den Hobby Einsatz. Falls ich bedarf haben sollte, weiß ich ja jetzt wohin ich mich wenden kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du vergleichst da aber auch leichte Alufelgen (alles keine 'Enduro'-Felgen) mit schweren Carbonfelgen (die in der 'DH'-Version _deutlich_ mehr aushalten sollten).

Die Vermutung hatte ich schon. Welche Alufelgen wären denn vergleichbar? Ist auch die Syncros 35er keine Enduro-Felge? Da sind's immerhin schon 100 g mehr verglichen mit geometrisch ähnlichen Carbonfelgen.

Was natürlich bleibt, ist die Angst vor unsichtbaren Faserrissen und einem plötzlichen Bruch der Felge. Wie hier schon angesprochen. Da wäre ich doch mal neugierig auf Erfahrungsberichte - wie oft passiert sowas in der Praxis? Wenn's zu häufig wäre, würden sich die zumeist sündteuren Carbon-LRS ja bald nicht mehr verkaufen lassen.

Je mehr ich mich in das Thema Laufräder einlese, desto spannender wird's. Anscheinend ist der sorgfältige Handaufbau wichtiger als das beste Material, so dass man auf die Idee kommen könnte, lieber einen Teil des Budgets in einen Zentrierständer und das günstige Park-Tensiometer zu stecken und einige (viele?!) Abende Freizeit zu verplanen...
 
Die Vermutung hatte ich schon. Welche Alufelgen wären denn vergleichbar? Ist auch die Syncros 35er keine Enduro-Felge? Da sind's immerhin schon 100 g mehr verglichen mit geometrisch ähnlichen Carbonfelgen.

Die Syncros 35 klingt schon mal schwer genug. Alufelgen (insbesondere 29") mit 30mm Maulweite unter zumidnest 600g (?) werden eher nicht lange halten.
Die neue EX 511 sollte z.B. mehr aushalten.
 
Für soetwas muss ein Hersteller, gerade Specialized garantieren können!

Und du würdest dann eine sattelstütze 5 Jahre bis zum Versagen auf dem Trail fahren?

Mal ein Beispiel aus der Syntace-Montageanleitung für einen Carbonlenker:

Ein regelmäßiges Auswechseln (z.B. alle 2 Jahre) von Syntace-Lenker und Syntace-Vorbau ist nach unserem heutigen Kenntnisstand nicht erforderlich. Kontrollieren Sie aber trotzdem nach einem Sturz oder Aufprall speziell Vorbau und Lenker auf Haarrisse, Kerben und Dellen bzw. ob Lenker oder Vorbau verbogen sind. Erneuern Sie beim geringsten Zeichen einer Beschädigung diese Bauteile!

Beschädigte Teile bitte nicht ausrichten oder „flicken", sondern erneuern. Andernfalls könnte das Teil versagen und ein Unfall mit schweren Verletzungen die Folge sein.

Gleiches findet sich auch bei der (Carbon-) Sattelstütze...

An den TE:
Du vergleichst hier wirklich etwas Äpfel mit Birnen, wie schon geschrieben.

Bei ähnlich stabilen Teilen haben gut konstruierte Carbonteile meist etwas mehr Gewichtsvorteil. Aber wenn der Dir zu gering ist, spricht ja nichts dagegen, bei Alu zu bleiben.
Bin auch der Meinung, dass man durch das niedrigere Gewicht keinen gravierenden Unterschied beim Fahren merkt.
Nur wenn Du AM- mit Enduro-/DH-Teilen vergleichst, dann hinkt der Vergleich.
 
Für soetwas muss ein Hersteller, gerade Specialized garantieren können!

Die halten sich an gewisse Vorgaben und Qualitätsstandards mehr nicht. Also ich glaube du hast da irgendwie falsche Vorstellungen was die Endkontrollen bei den Herstellern betrifft. Hast du gedacht das jedes Teil eine "Röntgen-Scanner-Abteilung" durchläuft bevor es vom Band fällt? Da werden allenfalls Stichproben gemacht. Alles andere wäre viel zu teuer. Die wollen das Zeug ja auch noch verkaufen können. Das gilt auch für Alurahmen, Gabeln, etc.....glaubst du wirklich das jedes einzelne Casting auf Gußfehler untersucht wird und jede CSU auf Belastbarkeit getestet wird?
 
Mach doch aus der xm481 ne ex471, die überbreite, leichte Felge fürn Enduro ist keine gute Idee. Oder eben jetzt die neue ex 511er, entspricht so etwa der 471 in breit.
BTW: meine Felgen sehen schnell vermackt und zerkratzt aus, da wäre mir Carbon zu schade.
 
Die Syncros 35 klingt schon mal schwer genug. Alufelgen (insbesondere 29") mit 30mm Maulweite unter zumidnest 600g (?) werden eher nicht lange halten.
Die neue EX 511 sollte z.B. mehr aushalten.

Now we're getting somewhere. :)

Äpfel mit Birnen vergleichen will ich natürlich nicht. Enduro-Felgen in 29" sind nur recht dünn gesät. Auch die EX 511 finde ich nur mit dem Vermerk "weder in 26" noch in 29". In 27,5 wiegt sie wohl 540 g. (http://www.mtb-news.de/forum/t/dt-swiss-ex-511.810105/#post-13919620)

Die DT Swiss E 512 ist ne 29" Enduro-Felge, aber mit nur 25 mm Maulweite. 560 g. Die 533DB, noch schmaler, wiegt 575 g. Die leichteste mit 530 g ist die EX 471, bei der DT noch ein "stabil" mit dranschreibt. Ist schon spaßig: 512 und 533: "Endurofelge", 471: "stabile Endurofelge". Weder die Geometrie noch das Gewicht legen nahe, warum das so sein sollte...

Bleibt also festzuhalten, dass bei fairem Vergleich stabile, breite Felge mit eher hohem Profil gegen ebensolche der Gewichtsunterschied eher oberhalb von 100 g liegt. Das ist dann schon eher ungefähr, was ich erwartet habe. Ob's die Investition und das (vermeintliche?) Risiko rechtfertigt, ist ein anderes Thema.

Was mich aber noch interessieren würde: die Steifigkeit. Fährt sich ein Laufradsatz mit Plastikfelgen anders? Merkt man was von der (real?) erhöhten Steifigkeit der Felgen? Ich bin ja nun nicht der leichteste, und 29er-LR sollen ja weicher sein als die kleinen. Die Posts im Erfahrungsthread machen ziemlich Lust auf Chinakohle...
 
Zuletzt bearbeitet:
Bleibt also festzuhalten, dass bei fairem Vergleich stabile, breite Felge mit eher hohem Profil gegen ebensolche der Gewichtsunterschied eher oberhalb von 100 g liegt. ...
Was mich aber noch interessieren würde: die Steifigkeit. Fährt sich ein Laufradsatz mit Plastikfelgen anders? Merkt man was von der (real?) erhöhten Steifigkeit der Felgen? ...

Ich würde den Vorteil bei Geometrieähnlichkeit noch höher beziffern. Insbesondere bei breiten Felgen.
Meine Carbonal mit Maulweite 36mm, Hookless und 3mm asymmetrisch wiegen 450 bis 460g.
http://www.carbonalbike.com/carbon-...ide-clincher-mtb-rim-tubeless-compatible.html
Davor hatte ich Spank Stiffy mit 34mm Maulweite und 660g. Die gilt als sehr robust. Es gibt Alternativen mit rund 600g, z.B. Syntace

Eine Spank habe ich schon kaputtgefahren. Auch die vorherigen Alu-Felgen waren immer sehr schnell verdellt. Die Carbonal hält.
In der Steifigkeit merke ich keinen Unterschied, was sicher daran liegt, daß die Spank eben auch sehr steif ist.

Zu Kratzern und Kratern in der Felge:
Bei Alufelgen habe ich mir oft tiefere Krater eingefangen. Bei Carbon bleibt das trotz der enormen Felgenbreite an der Oberfläche.

Mir ist klar, daß so eine Carbon-Felge auch natürlich schnell versagen kann. Bislang sind meine Erfahrungen aber sehr positiv. Zumindest so positiv, daß ich bei Versagen wieder eine holen würde.
 
Zurück
Oben Unten