Der Fatbike Schlauch und Reifenthread - Milchfrei

Zieh doch einfach die eigenen Schlüsse und handle dann entsprechend ;)

Es gibt im Endeffekt immer nur die eigene Erfahrung die zählt ...
 

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Re: Der Fatbike Schlauch und Reifenthread - Milchfrei
Ja, die werden nicht darum kommen den Reifen steifer bzw. dickere Reifenflanken und damit schwerer aufzubauen. Habe schon Lust einen sachlichen Kommentar unter dem Beitrag von Fat-bike.de reinzuschreiben.

Ich finde ein Fatbike-Reifen sollte bei 0,5-0,6 bar tubeless schon gute Eigenschaften im Gelände bzw. Trais auch in den Kurve, bei Kälte und Nässe bieten. Wenn man im Sommer nur geradeaus zur Eisdiele fährt, wofür braucht man dann ein Fatbike?
 
Marktforschung zum Thema Revoloop-Schlauch: Patrick @Pepe75 plant ja gerade in Sachen Fatbike einen Schlauch extra für uns zu produzieren. Wir rätzeln gerade bezüglich der Eigenschaften, die der Schlauch so mitbringen muss/soll. Gerade die Wandstärke ist hinterher entscheidend. Da ich keine Erfahrungen mit Fatbikereifen habe, bräuchten wir mal Eure Meinung zum Thema. Grundlegend: TPU ist ungefähr 6x so Snakebitsicher und 2x so durchstichsicher wie ein normaler Butylschlauch. Man kann ihn also im Tublessdruckbereich fahren. TPU ist etwas unflexibler als Butyl, weswegen dünnere Wandstärke mehr Komfort bringt (und natürlich Gewicht spart). Nun zu meiner Frage: Wie pannensicher ist ein Fatbikereifen im Gegensatz zu einem normalen MTB-Reifen? Wenn ich mir die Wanddicke der Standardschläuche aus Butyl so anschaue, ist die 0,8 im Gegensatz zu 1,0 im MTB-Bereich, dass würde dafür sprechen, dass wir beim Fatbike weniger Pannengefahr haben? Ist die Überlegung so richtig, oder was meint Ihr? Habt Ihr sonst Anforderungen an den Schlauch? Freue mich auf Euer Feedback!
 
Ich bin zwar überzeugter und ausnahmsloser tubeless-FatBiker, aber rein interessehalber @Frostfalke :

Wie misst bzw. ermittelt man das, das der eine Schlauch 6x snakebitesicherer und 2x durchstichsicherer ist bzw. sein soll.
Sind das theoretische Berechnungen von Materialkundlern oder werden da umfangreiche Testreihen durchgeführt oder wie muss ich mir das vorstellen?
 
Hallöchen,

Erstmal: Ich bin nicht der Hersteller, sondern nur ein "Testfahrer". Genaue Antworten auf viele Fragen gibts auch schon hier: https://www.mtb-news.de/forum/t/revoloop-schlaeuche.857290/

Die Werte sind gemessen. So ein Schlauchtest ist ja keine Zauberrei. Andere Hersteller sind im Übrigen zum gleichen Ergebnis gekommen z. B. Tubolito. Auch Roadbike hat schon über die Tubolitos damals geschrieben und getestet.

Ein 1mm dicker TPU-Schlauch würde natürlich um Welten schlechter rollen, als ein Butylschlauch. Die sind aber nur 350 µm in der Wandstärke. Ich kann jetzt nur von meinen Erfahrungen am Rennrad mit dem Revoloop white am Cyclocrosser mit dem Revoloop white und am MTB mit diversen Varianten des Blue sprechen. Früher war ich begeisterter Tubelessfahrer. Rennrad Tubless, CC Tubless und auch am MTB. Ich bin komplett umgestiegen. Warum? TPU-Schläuche sind in meinen Augen nur ein paar Prozent schlechter als Tubless und dafür viel, viel einfacher in der Handhabung. Fürs RR und für den CC kann man zusammenfassend sagen: Das System mit den TPU-Schläuchen ist leichter als ein Tublesssystem, weil man leichte Karkassen fahren kann. Der Schlauch dafür wiegt auch nur 39g. Der Schlauch erlaubt den selben Druck wie ein Tubelesssystem zu fahren. Trotz mehrfacher Durchschläge konnte ich selbst mit noch dünneren Prototypen keine Snackbites provozieren. Der Schlauch fährt sich wesentlich komfortabler als ein Butylsystem mit angepasster Härte allerdings etwas unkomfortabler als ein Tublesssystem. Er hat natürlich nicht die Milch zur Selbstabdichtung bei Durchstichen. Ich habe Oldschool Ersatzschlauch & CO2 dabei und die Sicherheit, dass ich beim Wechsel in der Wildnis keine Sauerei mit Milch habe ;o). Hab das Zeug aber noch nie gebraucht und ich spule jede Woche ca. 200 km mit den Bikes ab und das seit Anfang September. Beim MTB nimmt sich das Gewicht zum Tublesssystem hingegen fast nichts, weil man meist auch mit dem Schlauch Protection & Co-Reifen fährt. Mit den dünnen Karkassen von Conti wäre es leichter. Ansonsten gilt hier auch das oben Gesagte. Ein 29ner Schlauch wiegt unter 85g meist nur so um die 75g. Selbst meine 45g Prototypen, die ich noch im Reifen fahre, habe ich noch nicht zur Panne gebracht. Für Enduro und Co gibts auch spezielle Protection-Varianten des Schlauchs mit dickeren Wänden, was dann aber sicher zu Lasten des Komfort geht.

Bezüglich Fatbike möchte Patrick ja ein Produkt für uns auf den Markt bringen. Da ich selber keine Erfahrungen mit Fatbike habe, wollte ich die Frage zu den Eigenschaften mal in den Raum werfen. Zum Gewicht: Da können wir mitbestimmen. Ich habe gerade Prototypen mit 100g zum Testen bekommen. Das erscheint mir aber zu leicht (meine Meinung). Ich gehe aber davon aus, dass 150g - 170g ein realistisches Gewicht sind, wenn meine o. a. Thesen zutreffen ;o). Hoffe, dass hat ein wenig von den Fragen beantwortet.

Und ums gleich vornwegzunehmen: Nein ich bekomme kein Geld für irgendwas dafür ;o). Wer den revoloop-Fred liest wird auch merken, dass ich teilweise sehr kritisch über die Schläuche berichte, wenn ich teste. M. E. ist bei der Entwicklung auch noch nicht der Endstand erreicht. Warum ich da mitmache? Weil ich es cool finde neue Technik zu testen und mitzudesignen :).

Hier gibts übrigens ein Rennbericht zu TPU-Schläuchen. http://www.hibike.de/blog/hibike/test-tubolito-light-weight-tubes.html
 
Ps. Ach ja, der Rollwiederstand wird natürlich überall schlechter sein als ein Tublesssystem. Laut Hersteller Tubolito auf der Messe unter 1 Prozent mehr als mit Butyl. Patrick hat aber noch keine Messwerte dazu. Wobei die Info ist wohl eher nur fürs Rennrad interessant. Beim Fatbike wird der Rollwiederstand wohl zu 99,9 % vom Reifen kommen :D
 
Ich denke der Tubeless Vorteil liegt beim Rollwiderstand und bei der Fähigkeit des Reifens, sich perfekt an den Untergrund anzupassen. Es gibt einfach keine zweite Schicht, die sich mitbewegen muss. Also stellt sich mir die Frage: wie beweglich und flexibel ist der TPU-Schlauch?

Zum Thema einfache Handhabung: heute ist es bei der Verwendung der richtigen Felgen nicht mehr schwer, einen Fatbike-Reifen tubeless zu montieren. Das tritt dann als Argument etwas in den Hintergrund.
 
Wennse bei dem Gewicht halten, dann her damit ;)

G.:)

Das probiere ich ja gerade aus ;o). Ich berichte auf jeden Fall hier: https://www.mtb-news.de/forum/t/sal...rstlingsfatbike-o.862627/page-9#post-14976720 darüber.

Die jetzigen Prototypen haben auch noch nicht die richtige Größe, es sind 26er MTB-Ableger. Aber wir wollen erstmal Erfahrungen bezüglich anderer Faktoren sammeln. Mit TPU ist es nicht ganz einfach. Der Schlauch dehnt sich nicht wie ein Butylschlauch elastisch, sondern erst elastisch und dann plastisch (dauerhaft). Das hat auch bei Prototypen schon zu Fahrverhalten geführt, wo wir alle gesagt haben: Hähhh? Deshalb ja hier Test und Co ;o).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke der Tubeless Vorteil liegt beim Rollwiderstand und bei der Fähigkeit des Reifens, sich perfekt an den Untergrund anzupassen. Es gibt einfach keine zweite Schicht, die sich mitbewegen muss. Also stellt sich mir die Frage: wie beweglich und flexibel ist der TPU-Schlauch?

Ein aufgeblasener revoloop fühlt sich wie ein stramm aufgeblasener Luftbalon an und sieht auch so aus ;o). Rollwiederstand ist bei Tubless unangefochten. Das ist klar. Wie Du sagst, fehlt die zweite Schicht. Bei der Bodenanpassung konnte ich kein Unterschied zu Tubeless feststellen.
 
Ich weiss nun nicht ob ich den Kokopelli richtig verstanden habe und ob er auch auf dieses "walken" des Reifen hinaus wollte... Wenn ja geht's hier auch um den inneren Rollwiderstand (mir fehlen grad die passenden Worte) :ka:
Kurz gesagt: Reifen und Schlauch arbeiten immer etwas gegeneinander und diese Reibung fällt eben bei Tubeless komplett weg.
Und wenn ich mir die Tubolitos so anschaue, sind diese ja deutlich glatter als Butyl... bleiben die auch nach längerer Laufzeit so glatt?... was sehr für'ne Fatbikeversion sprechen würde
Darüber hinaus gibt's für Fatties gar nicht so die Riesenauswahl zwischen TubelessReady und LeichtKarkassen Reifen :aufreg:
 
Ja aber Gewicht ist ja nicht der alleinige Grund für Tubeless. Mit Schlauch hätte ich dieses Jahr deutlich mehr Probleme gehabt was Pannen anbelangt. Dank Tubeless ist es immer gut ausgegangen (1x spitzer Stein, 1x Holzschnitzel und 1x Nagel)
 
und was nützt das weniger an Gewicht, wenns noch schlechter rollt...
siehe Juggernaut Pro....superleicht und rollt wie ne Wurst...
ne echte Bereicherung fürs Fat, wäre ein Latex Schlauch für die tubeless Verweigerer...
 
Tubeless oder Schlauch ist eh eine Glaubensfrage ;o). Latex habe ich auch ausprobiert. Rollt auch 1-2 Watt leichter als Butyl in den einschlägigen Tests. Ist aber genauso schwer wie Butyl und hält von um 11 bis um 12 die Luft ;o). Hat also auch Nachteile. Aber noch einmal zum Rollwiederstand zwischen Schlauch und Tubless: Der Unterschied im Rollwiederstand ist vernichtend gering. Es gibt da tausende Messungen dazu, jedes Jahr wieder in den Bikezeitschriften. Der Schwalbe Pro One hat durch tubless den Conti GP 4000 II (mit Schlauch) dieses Jahr das erste Mal um 1,2 Watt bei 30 km/h geschlagen. Das sind 20 Sekunden Vorsprung auf 100 km ;o). Beim letzten Roadbiketest lagen zwischen dem dünnsten Latexschlauch und dem fettesten Protectionschlauch 8 Watt. Das merkt man nicht. Was man merkt ist, ob de Reifen 30-50 Watt mehr Rollwiederstand hat. Das ist wichtig ;o). Ich habe jetzt so viele Systeme getestet. Komfort und Pannensicherheit ist fühlbar. Vom Rollen her, habe ich noch keinerlei Unterschied merken können. Das packt man nur mit Laborgeräten ;o).
 
hm...du kannst doch jeden Fat Bike Reifen tubeless montieren, ob da nun TLR drauf steht oder nicht...
Das ist richtig. Ich wollte nur anmerken das wir bei Fatbikereifen leider nicht die Auswahl haben wie Frostfalke in den Vergleichen bei "normalen" Reifen es beschrieben hat.

Die Schläuche sind zumindest so lange ich sie im Einsatz habe wirklich glatt geblieben ;o).
... das klingt doch schon mal gut.

... Vom Rollen her, habe ich noch keinerlei Unterschied merken können. Das packt man nur mit Laborgeräten ;o).
Ich denke uns Fatbikern geht's hier ebenfalls nicht um 1-2 oder 8 Watt... Es ist eher die Fahreigenschaft die durch Tubeless den Unterschied bringt und beim Fättie deutlich spürbarer ist als am "normalen" MTB.
Vielleicht muss man's tatsächlich selbst "erfahren" ;)
 
Ich denke uns Fatbikern geht's hier ebenfalls nicht um 1-2 oder 8 Watt... Es ist eher die Fahreigenschaft die durch Tubeless den Unterschied bringt und beim Fättie deutlich spürbarer ist als am "normalen" MTB.
Vielleicht muss man's tatsächlich selbst "erfahren" ;)

Genau deshalb frage ich ja hier nach Meinungen. Wenn ich das so höre, sind also Bedenken Rollwiederstand und Bodenanpassung. Insofern sollte der Schlauch ja eher leicht und dünn produziert werden. Wie gesagt, ich halte es für ausgeschlossen, je mit einem Schlauch mit einem Tubelesssystem in allen Punkten gleichzuziehen. Den grundsätzlichen Nachteil der zweiten Schicht kann man nur mildern. Aber das heißt ja nicht, dass man nicht ein alternatives System produzieren kann, was Tubelessmuffeln eine Option gibt, die besser als Butyl und Latex ist.
 
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