Ich muss ja noch vom vorletzten zum letzten Übernachtungsplatz kommen und dann wieder zurück in die Zivilisation.
Also fuhren wir am Sonntag recht früh wieder los. Wir hatten am Abend noch Besuch bekommen, doch dank der zweistöckigen Ausführung der Unterkunft konnte das Sicherheitskonzept jederzeit eingehalten werden
Allerdings hatten die beiden Damen spätabends noch so viel zu besprechen, dass ich mir die Ohren stopfen musste und so möglicherweise das Geheul des hier ansässigen Wolfsrudels verpasst habe.
Der Vorteil des frühen Aufbruchs bestand darin, dass der Restschnee noch gefroren und somit mit unseren Fat-Gravels problemlos befahrbar war.
Und auch zwischen den Schneefeldern war es herrlich
Wir fuhren runter nach Vallorbe, wo wir uns erleichterten (ganz nach dem Motto der schottischen Wegebauer: don't have a shit and put a stone on it! Das ist seit Corona schon etwas ein Problem, was da alles rumliegt) und neue Vorräte aufluden. Anschliessend zog es uns direkt wieder in die Hügel. Wir fanden per Zufall die römische Hauptstrasse Rom-Lutetia
Und tingelten ansonsten wunderbar durch die Hügel. Schnee war eher weniger ein Thema, doch einen halben Tag später kamen wir zu einem vollen Parkplatz und zu grösseren Menschenansammlungen. Sie pilgerten alle wie auch wir zum Creux du Van:
Und hier konnten wir sogar noch ein Tierfoto machen. Nach Kängurus und Emus, biete ich jetzt Steinböcke in freier Wildbahn. Sie waren allerdings etwas weit weg und ich habe sie durch das Monokular fotografiert, darum lässt die Qualität etwas zu wünschen übrig.
Während das Steinwild sich am Sonnenhang tummelte, führte unser Weg über die Schattenseite und damit ... durch den Altschnee.
Doch es ging abwärts, holprig zwar und langsam, aber immerhin und so war der Schnee bald kein Thema mehr. In Noiraigues versuchten wir wieder, uns zu verpflegen, was mässig gut gelang. Immerhin: Gestärkt mit Boules de Berlin und Croissants au jambon erklommen wir die letzte Steigung des Tages.
Und liessen uns direkt neben dem Tête de Ran im Wald nieder. Hier war der Wind einigermassen aushaltbar und ich war so k.o. dass ich prima schlief, ja sogar verschlief. Dem Tag konnte ich guten Gewissens 10 von 10 Punkten geben. Neben den Steinböcken hatten wir noch Hirsche, Rehe und Gemsen gesehen. Es gab spannende Verbindungen und auf den Überbrückungsstrecken kaum Verkehr, weil die häufig noch in Wintersperre waren.
Weil wir verschliefen, waren wir am Montag etwas spät dran, denn wir wollten zum Mittagessen bei unseren Eltern eintreffen.
Wir schlängelten uns weiterhin ostwärts. Zuerst durch ein Osterglockenfeld #Frühlingschallenge
Dann durch Wiesen und Weiden Richtung Chasseral (mit der Antenne)
An dessen Fuss konnten wir nicht widerstehen und beschlossen, dass wir da auch noch drüber müssen, obwohl die Strasse noch gesperrt war.
Anfangs ging alles gut und es sah wahrlich nicht tragisch aus.
Doch gegen Ende wurde es knapp
Knapper
Sauknapp, aber komplett fahrbar
Ab Samstag ist der Pass offiziell offen, dann könnt ihr kommen
Wir kamen pünktlich zum Mittagessen Hause an und wurden königlich verpflegt