Zu Hause auf dem Sofa 8-)

Ich hab's geschafft! Den letzten Tag lass ich ruhig angehen. Irgendwann fahr ich dann doch in Winterthur los.
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Jetzt hab ich ja Heimspiel und kann variieren, wie ich will. Eine so tolle Tour hat einen würdigen Abschluss verdient, darum nehme ich nicht den kürzesten Weg, sondern einen schönen. Dazu fahr ich an die Töss und folge ihr bis in ihr Quellgebiet. für die ersten 35km muß ich mir den Weg durch die Sonntagmorgengondler bahnen, die - alle behelmt, so ist das in der Schweiz ;) - auch wissen, dass der Tösstalradweg ein guter Ort zum Velofahren ist.
In Steg biege ich links ab. Holzberge deuten an, dass der Zürcher Staatswald näher kommt.
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Yaks zeigen, dass ich in die Berge komme.
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Und dann genieße ich eines der schönsten Täler bei mir um die Ecke.
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An einem noch heißen Feuer grille ich Resten von gestern.
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Nun fehlt mir noch eine Stunde Weg. Zuerst muss ich steil aus dem Tal raus.
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Der kleine Pass, den ich überquere ist mit 1004m der zweithöchste Punkt der Tour. Dach der Tour bleibt der Brocken. Und dann kann ich mehr oder weniger nur noch 600hm runter rollen.
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Zu Hause werde ich von den Störchen begrüßt.
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Tja, und jetzt ist es vorbei. Danke fürs mitlesen und für die Tipps, die ich erhalten habe.
 
Ein würdiger Abschluß bei besten Bedingungen.
Danke für's Mitnehmen und die etwas andere Sicht ;)
Erhol Dich gut!
 
Ein "top Heirats Unternehmen" war das und sehr unterhaltend!

Ev. hast du dann noch ein paar Zahlen - müssten ja ziemlich Kilometer zusammen gekommen sein!?
 
Auch mir hat das Lesen viel Spaß gemacht. Auch wenn ich manchmal nicht mehr ganz durchgesehen habe :D Eine schöne Tour. Die Tourdaten würden mich ebenfalls interessieren.
 
Ich seh mir die ganze Sache grad zum ersten Mal am PC an, dass alles voller Tippfehler ist, wundert mich nicht, hab ich doch meist spät abends und immer auf der Touchtastatur geschrieben. Dass die Bilder aber so schlecht und in unterschiedlichen Grössen erscheinen, ist schon etwas schade. Hoffentlich habt ihr die Sache am Handy verfolgt ;-)

Also, Daten:
0 Platten
1x gebadet (Steckelsdorfer See bei Rathenow)
2x gestürzt, davon einmal hart aufs Knie
2x technisches Problem: rutschende Sattelstütze, Kettenklemmer
3x Notwendigkeit, die Regenjacke auf Grund von Regen anzuziehen

Distanz: Alle Tracks zusammengefügt: 1713 km, nach Glättung durch BaseCamp 1698 km
Höhenmeter: Nach Glättung durch BaseCamp 22'177m
Zeit in Fahrt: 102 Stunden und 4 Minuten, das ergibt einen Schnitt von 16,6 km/h
Pausenzeit: 261 Stunden und 37 Minuten --> Fauler Sack :-D

Den kompletten Track kann man hier ansehen.
 
Vielen Dank dafür, dass du uns an deine Reise hast teilhaben lassen!
Wenig überkandidelt und schön zu lesen. (Auch wenn ich manchmal mit der zeitlichen Abfolge nicht ganz klar gekommen bin!)

Läuft bei dir! ;-)


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Kann mich als stiller Mitleser den Vorrednern/-schreibern nur anschliessen. Hat riesig Spass gemacht dir zu folgen, war für mich wie ein täglicher Ausbruch aus dem Alltag.
 
Vielen Dank für die positiven Feedbacks.

Zum Genre Reisebericht gehört ja fast zwingend noch eine Packliste dazu. Auf dem Bild unten ist ersichtlich, womit ich am Schluss zu Hause angekommen bin. Verloren habe ich unterwegs 1x Multitool, 1x Kettenöl, 1x Duschmittel und meine Super-Do-it-all-Wäscheleine. Das geht noch so. Ich habe auch schon mal auf einer Tour einen 4l Ortlieb-Wassersack (voll!), 1.5l Platypus-Faltflasche (voll!) und das Töpfchen vom Trangiakocher (im Wildbach beim Abwaschen) verloren. Ein anderes Mal habe ich meine Handschuhe liegengelassen. Irgendwie habe ich den Kopf manchmal nicht so bei der Sache - darum ist es wohl gut, dass ich möglichst wenig auf von Autos befahrenen Strassen fahre.

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Im Alpkit 20l Sack waren jeweils der Schlafsack (Highlight AllBlack 0) das Seideninlet, die Isomatte (Thermarest Neoair xlite), ein Buff gegen das frühe Erwachen, eine Stirnlampe gegen das frühe Zu-Bett-gehen und eine Unterhose als Pyjama.
Das Schlafzimmer wurde komplettiert durch das DeschutesPlus Tarp von Six Moon Designs, aufgespannt mit einer Carbon-Stange und sieben Heringen. Als Unterlage diente eine dünne TLD PolyGround Folie, die sicher nicht so durchstichfest ist wie eine Malerfolie aus dem Baumarkt, aber schön leicht. Fast alles hing am Lenker, respektive am Triathlonaufsatz. DIe Tarpstange befestigte ich am Oberrohr und die Heringe waren in der Werkzeugtasche.
Fazit zum Schlafzimmer: Würde ich bis auf einen Hering, der zu viel war, wieder so mitnehmen.

Die Küche bestand aus einem Trangia Mini Set, dessen Brenner ich durch einen Eigenbau aus Energy-Dosen ersetzt habe. Den Wind ab und die Wärme zusammen hilet ein Windschutz aus drei 0,5l Bierdosen. Zusätzlich dabei war ein Feuerzeug, ein Minischwingbesen, eine Minipfannenschaufel, eine Minizange als Pfannenheber etc., ein Löffel und eine Gabel, ein Taschenmesser und 2,5dl Brennsprit. Im Entfertesten gehören auch die beiden 1l Flaschen zur Küche.
Fazit zur Küche: Auf dieser Tour habe ich das Taschenmesser, den Bratpfannendeckel, die Minipfannenschaufel und die Gabel nicht gebraucht und 1,5dl Sprit hätten auch gereicht (in der Mitte der Tour konnte ich ja auffüllen). Im Deckel hab ich aber auch schon Pancakes oder Lammkoteletts gebraten. Das hätte mehr Sprit und Werkzeug gebraucht, war in Deutschland aber aufgrund der grossen Bäckereien- und Dönerdichte nicht nötig. Über die Möglichkeit, schnell was kochen zu können, war ich oft froh. So konnte ich mich am Abend ganz der Schlafplatzsuche widmen und musste nicht noch zusätzlich schauen, dass ich etwas zu Essen finde.
2l Wasser haben sich als mehr als genug herausgestellt. Das lag aber sicher auch am kühlen Wetter.

Gefahren bin ich in einer Radhose mit Polster und einer Zipp-off-Überhose, Shimano-Schuhen, Socken und einem Merino-Nylon Shirt (alles nicht auf dem Bild) und natürlich mit einem Helm!
Der Kleiderschrank bestand aus einer Trekking-Hose, Unterhose, Socken, einem Kurz- und zwei Langarm-Merinoshirts, Bikehandschuhen und einer undichten Regenjacke.
Fazit zum Kleiderschrank: Hat grad so gereicht. Manchmal wäre ich um eine Daunenjacke froh gewesen. Und wenn ich im Harz nicht auf der Abfahrt wieder trocken geworden wäre, wäre es ein sehr kalter Abend geworden.

Im Bad herrschte Luxus in Form von zwei Handtüchern: einem ganz kleinen Waschlappen und einem etwas grösseren zum Abtrocknen nach dem Duschen. Das verlorene Duschmittel habe ich nicht ersetzt. Zusätzlich waren noch eine Zahnbürste, Zahnpasta, Oropax, Klopapier, Mückenspray und eine Handcrème gegen Sitzbeschwerden mit an Bord. Erst zu Hause habe ich gemerkt, dass ich die Pinzette für Zeckenoperationen nicht mit hatte. Sie war offensichtlich nicht nötig. Ein 1. Hilfe-Set hatte ich nach dem Motto: Entweder geht es ohne, oder dann muss du eh zum Arzt, nicht dabei. Dafür hatte ich Nähfaden und eine Nadel eingepackt.
Fazit zum Bad: Ohne Pinzette und Desinfektionsmittel geht eigentlich gar nicht. Um eine elastische Binde wäre ich tatsächlich froh gewesen und Schmerzmittel sind manchmal auch nicht schlecht. Auf den Mückenspray hingegen hätte ich gut verzichten können.

Neben den wohnlichen Räumen gab es auch ein Büro mit Elektronika. Da hatte ich eine Kamera (Sony RX100III) samt Ladegerät, ein Gorillapod, ein Handy samt Ladegerät, eine Ich-lade-jeden-Akku-Wäscheklammer, eine Solarzelle mit Pufferakku, das Garmin Etrex30 mit Batterien und Kopfhörer dabei. Ebenfalls elektronisch funktionieren die beiden Mini-Lämpchen für ans Bike.
Fazit zum Büro: Auch wenn die Solarzelle am Lenker natürlich mächtig expeditionsmässig ausschaut, wäre im stets bewölkten und dicht bewaldeten Deutschland ein Nabendynamo hilfreicher gewesen. Das Garmin ist nach drei Jahren hartem Gebrauch langsam aber sicher durch. Letztes Jahr hatte ich einen Wassereinbruch im schottischen Regen, von dem es sich nur noch teilweise erholte. Jetzt funktioniert der Joystick nur noch vertikal und nicht mehr horizontal. Zum Navigieren war darum das Handy angenehmer. Allerdings stellt sich da die Akkufrage. Noch ein Grund mehr für den Nabendynamo.

Küche, Bad, Kleiderschrank und Büro (ausser der Kamera und z.T. der Solarzelle) steckten in der grossen Satteltasche von Apidura. Ich war zum ersten Mal länger mit dieser Tasche unterwegs und bin nicht nur begeistert. Das Packen finde ich sehr umständlich, da die Tasche ihre Stabilität über den Inhalt erhält. Also muss man sehr satt packen.

Die Werkstatt wurde ja zum Glück kaum benötigt. Da gab es einen Ersatzschlauch, Schlauchflicken, ein Kettenschloss, Bremsbeläge, ein Schaltkabel, Isolierband und Kabelbinder. An Werkzeugen eine Pumpe, ein Manometer, Inbusschlüssel, Speichenschlüssel, Kettennieter und Pneuheber. Komplettiert wurde die Werkstatt durch einen Lappen und Kettenöl.
Fazit zur Werkstatt: Gut, wenn man nichts braucht.

Damit man mir mein fahrbares Zuhause nicht klaut, hatte ich ein Spiralschloss dabei, und weil ich kurzsichtig bin, musste neben der Sonnenbrille auch eine klare Brille mit.
 
Das ist eine ordentliche Packliste :)
Interessant wäre noch Brutto- / Nettogewicht zu erfahren. Und wie sich das Gewicht und Packung auf den Trails gemacht hat...
 
Vielen Dank für die positiven Feedbacks.
Von mir auch noch vielen Dank für die interessanten Berichte - Deutschland aus der Perspektive eines weltbewanderten Radfahrers war witzig.

Gefahren bin ich in einer [...] und natürlich mit einem Helm!
Weil du es mehrfach so explizit angesprochen hast (höre ich da missionarischen Eifer heraus?): in Deutschland liegt die Helmtragequote bei 15% (Bundesamt für Statistik, 2014). Es ist also für die hiesigen Radfahrer weder normal noch natürlich einen Styroporhut zu tragen. Die Niederländer tragen übrigens noch weniger Helme, ohne dass dies erkennbare negative Auswirkungen hätte.
 
@CC. wenn ich mich richtig erinnere, wiegt das, was du auf dem Bild siehst ca. 7kg. Dazu kommen 2l Wasser und Esswaren, also sind wir schnell bei 10kg Gepäck. Das macht die Fuhre natürlich schon träger. Den Berg hoch bremst es aber noch nicht übermässig und das Bike hat dank der zusätzlichen Kilos eine deutlich bessere Bodenhaftung - man kommt also mit weniger Akrobatik steile Anstiege hoch. Ein bisschen technischere Trails gab es auf der ganzen Tour etwa zwei, da macht das Gepäck natürlich keinen Spass und ein Rucksack wäre besser. Auf flowigen Trailabschnitten kann man das Zusatzgewicht als Schwungmasse nutzen.

@keinTrinkwasser und @rhnordpool Ich verstehe tatsächlich nicht, dass es Menschen gibt, die ohne Helm Fahrrad fahren. Ich weiss nicht, ob ich, wenn ich nie einen Helm getragen hätte, noch so Touren machen könnte, denn meine Helme haben schon allerlei abgekriegt und als Verkäufer in Bikeshops hab ich schon einige gespaltene Helme gesehen, deren Träger zwar etwas geschockt aber ansonsten fit und munter einen neuen kaufen wollten. Dies ist natürlich etwa gleich wissenschaftlich wie die Tatsache, dass die Niederlande als Staat noch existiert, obwohl da scheinbar niemand einen Helm trägt.

Ob das jetzt missionarisch ist oder nicht, sollen andere entscheiden. Tatsache ist, dass mir die unbehelmten Köpfe aufgefallen sind. In der Schweiz soll die Helmtragequote bei 47% liegen. Bei Freizeitvelofahrern - also Menschen, die Fahrrad fahren, weil sie Fahrrad fahren wollen und nicht weil sie in die Bibliothek, zum Bäcker oder an die Arbeit wollen - liegt sie bei gefühlten 99%. Wenn ich also hier unterwegs bin, sehe ich nur Velofahrer mit Helm.

Warum das so ist, weiss ich nicht. Vielleicht hängt es mit zwei anderen Beobachtungen zusammen, die ich gemacht habe:
  1. In D gibt es immer einen perfekten Radweg, der mindestens mit einem Grünstreifen von der Strasse getrennt ist.
  2. Falls man dennoch mal auf der Strasse fahren muss, sind die Autofahrer sehr rücksichtsvoll und überholen mit beeindruckendem Abstand. Daran habe ich mich gern gewöhnt. Anfangs fragte ich mich noch, warum ich auf einer normal breiten Strasse bei Gegenverkehr nicht überholt wurde. Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass der deutsche Automobilist grundsätzlich komplett auf die andere Strassenseite wechselt, um einen Radfahrer zu überholen. Zurück in der Schweiz musste ich mich dann ganz schnell wieder an die knappen Überholmanöver gewöhnen. Solange es genug Platz hat, dass der Rückspiegel den Fahrradfahrer nicht touchiert, wird hier überholt.
Wenn wir schon beim Beobachten sind, das ist mir auch noch aufgefallen:
  • Das häufigste Schild auf Radwegen lautet: Radfahrer absteigen! Das macht mich immer leicht aggressiv, weil ich mich da bevormundet fühle. Da könnte man nun politische Parallelen ziehen, aber das lasse ich jetzt.
  • Das häufigste Schild in D lautet: Betreten auf eigene Gefahr. Zuerst meinte ich ja, dass da wirklich eine Gefahr droht und war dementsprechend vorsichtig. Bald habe ich aber gemerkt, dass diese Schilder wohl nur aus versicherungstechnischen Gründen montiert sind.
  • Wege in D gehören immer zuerst dem Forst oder der Landwirtschaft; Wanderer und Radfahrer müssen dankbar sein, dass sie sie mitbenützen dürfen. Damit man sich auf Waldstrassen nicht zu wohl fühlt, sorgt der Forst dafür, dass sie in regelmässigen Abständen von Forstmaschinen komplett zerstört sind. Falls etwas zugewachsen ist, wird grundsätzlich nicht freigeschnitten.
  • Deutscher Wald ist langweilig. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Altersklassenwald vorherrscht. So richtig aufgefallen ist mir das, als ich im Randen über die Schweizer Grenze fuhr und mich sofort in einem viel reicheren Plenterwald wiederfand.
 
@olev: Ich hab schon so einige Diskussionen - auch hier im ICB-Forum bzgl. Helm oer Nicht-Helm erlebt und kann eigentlich nur sagen: Lohnt nicht, dieses Thema zu diskutieren. Eingefleischte Nicht-Helm-Biker kannst Du nicht durch Argumentation überzeugen. Und ehrlich gesagt: Ist mir auch egal, wenn sie´s nicht tun. Ich hab meine eigenen Erfahrungen und bin froh, daß ich meinen Helm hatte. Wer glaubt, er könne beim Biken (egal ob im Wald oder in der Stadt) jederzeit die Lage kontrollieren, hat bisher nur Glück gehabt. Das wünsch ich denenr dann auch, wenns nicht mal so ist. Spätestens dann werden sie nämlich zu überzeugten Helmträgern (oder das Thema hat sich für sie dann sowieso erledigt).
 
Klasse Tour, hab gerade alles in einem Rutsch durchgelesen.
Stichwort Lemberg-höchster Berg der Schwäbischen Alb, den Du verpasst hast (mein Heimatrevier): Rund um den Lemberg gibts tolle Strecken, nur wegen dem Lemberg zu kommen, rentiert sich nicht. Man ist recht schnell auf steilen Wegen (eher zu Fuß) oben und hat vom Stahlturm eine tolle Aussicht vom Schwarzwald bis zu den Schweizer Alpen.
Stichwort Helm: Mich hats vor ~30 Jahren bei einer innerörtlichen Sonntagmorgenortsrunde in einer Kurve rausgeworfen, bin mit dem Kopf auf den Randstein geknallt und als ich nach ein paar Schrecksekunden wieder aufstehen wollte, sah ich zum Erschrecken, das mein Arm, der mich aufstützen sollte, völlig unkoordiniert in der Luft rumruderte und nicht tat, was er sollte. Zum Glück ausser Gehirnerschütterung nichts gehabt. Danach habe ich bei der Fa. Globetrotter den einzig damals kaufbaren Fahrradhelm "für Weltreisende" gekauft (Internetshops gabs da noch nicht und nur die Rennradler trugen lächerliche 3-Streifen-Polster auf dem Kopf), wurde dafür auch belächelt und bin trotzdem nie wieder ohne Helm gefahren - einmal Glück gehabt, so solls bleiben.
 
Absolut beneidenswerte Tour!

Bei mir hat es im Urlaub leider nur für eine 2 Tagestour gereicht, diese endete am Kap Arkona, so das ich dein zwischenzeitliches fluchen über Lochplattenwege und Kopfsteinpflaster gut nachvollziehen kann...
Was mich noch Interessieren würde, wie groß deine Tagesdistanzen etwa waren. Ich hatte das Pech das meine geplante Übernachtungsmöglichkeit auf Rügen nicht mehr existierte und ich so noch einiges dran hängen musste.
Und gerade diese Wege haben den Spass von km 160 bis 190 deutlich geschmälert...

OT
Zu dem Helm Thema,
Stelle ich mal ne Tour ins LMB und es taucht jemand ohne Helm auf fährt diese Person nicht mit, ich habe keine Lust bei einem unbehelmte EH zu leisten wenn es sich so einfach verhindern lässt. Wird das nicht eingesehen wird garnicht gefahren...

Komme ich zu einem Unfall egal ob mit oder ohne wird selbstverständlich geholfen!

Nur auf Tour brauche ich das nicht, wenn vermeidbar....
 
das ist mir auch noch aufgefallen:
  • Das häufigste Schild auf Radwegen lautet: Radfahrer absteigen! [...]
  • Das häufigste Schild in D lautet: Betreten auf eigene Gefahr.
Ja - immer wieder faszinierend die Absicherungsmentalität hier. Als ob man ohne diese Schilder auf Verantwortung eines möglicherweise zuständigen Anderen betreten, befahren, überhaupt: leben würde. Und nicht jeder die [vermeintlichen] Gefährdungen selbst verantworten müsste, die er sich antut.
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Der extremste Fall von derartigem Risiko-Management ist in meinen Augen der Bahnübergang im 3.Foto. Da ist mal jemand ausgerutscht, mit dem Fahrrad, und hat geklagt. Seither muss man dort absteigen. Alle anderen zigtausend Gleisübergänge in D, etliche auch in flachem Winkel querend, sind noch unbeschildert - bislang.
 
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Na, damit ist ja dann die Frage von @rhnordpool beantwortet, wer hier der Taliban^H Missionar ist. Danke.

Das sehe ich so wie @delphi1507. Eben aus den gleichen Beweggründen.

Falls man dennoch mal auf der Strasse fahren muss, sind die Autofahrer sehr rücksichtsvoll und überholen mit beeindruckendem Abstand. Daran habe ich mich gern gewöhnt. Anfangs fragte ich mich noch, warum ich auf einer normal breiten Strasse bei Gegenverkehr nicht überholt wurde. Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass der deutsche Automobilist grundsätzlich komplett auf die andere Strassenseite wechselt, um einen Radfahrer zu überholen.

Der Mindestabstand beträt 1,5 m, da ist ein Wechsel auf die Gegenfahrbahn nur konsequent.
Das sieht aber in vielen Gegenden ganz anders aus. Wenn ich mal schmalbereift in Brandenburg unterwegs bin, wird auch gerne so knapp wie möglich überholt.

  • Das häufigste Schild auf Radwegen lautet: Radfahrer absteigen! Das macht mich immer leicht aggressiv, weil ich mich da bevormundet fühle. Da könnte man nun politische Parallelen ziehen, aber das lasse ich jetzt.

Diese Schilder kannst man oft ignorieren, da sie oft keine rechtliche Relevanz haben.

  • Wege in D gehören immer zuerst dem Forst oder der Landwirtschaft; Wanderer und Radfahrer müssen dankbar sein, dass sie sie mitbenützen dürfen. Damit man sich auf Waldstrassen nicht zu wohl fühlt, sorgt der Forst dafür, dass sie in regelmässigen Abständen von Forstmaschinen komplett zerstört sind. Falls etwas zugewachsen ist, wird grundsätzlich nicht freigeschnitten.

Habe ich heute auch wieder feststellen dürfen...

Der extremste Fall von derartigem Risiko-Management ist in meinen Augen der Bahnübergang im 3.Foto. Da ist mal jemand ausgerutscht, mit dem Fahrrad, und hat geklagt. Seither muss man dort absteigen. Alle anderen zigtausend Gleisübergänge in D, etliche auch in flachem Winkel querend, sind noch unbeschildert - bislang.
Interessant. Da war derjenige wohl noch in keiner Stadt mit Straßenbahn unterwegs. Da kann's auch gerne mal brenzlig werden. Vor allem mit schmalen Reifen.
 
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