jockel
Cpt.Ahab
- Registriert
- 12. August 2001
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Wie kürzlich bekannt wurde, hat sich der berüchtigte Landmaschinenschlosser El, welcher vor Zeiten in brandenburgischen Kolchosen seinen Lebensunterhalt verdiente, entschlossen, fortan fern der Heimat die benötigten Pimperlinge zu verdienen. Damit er die Heimat in bester Erinnerung behalten möge, erbot ich mich, ihm ein letztes Mal den Weg durch die brandenburgische Steppe zu weisen. Da es mir darauf ankam, ihm die Weite und vergleichsweise Unberührtheit der märkischen Landschaft vor Augen zu führen, wurde die Uckermark, jener nördliche Landstrich des Landes, als Vorzugslösung festgeschrieben.
Aufgrund diverser Verpflichtungen des ESK-Auswahlkaders, bestand das Häuflein derer, die sich der Herausforderung von 100 - teils sandigen - Kilometern stellten, nur aus drei Unerschrockenen. Außer dem verlorenen Sohn El, erschien Ritzelflitzer und natürlich ich, der ich als meine vornehmste Aufgabe ansah, die Truppe verlustfrei von Angermünde nach Fürstenberg zu bringen.
Die Anreise verlief pünktlich, so das wir kurz nach 09:00 in Angermünde den Zug verlassen konnten. Die Sonne schien, wie in letzter Zeit immer, und so konnten sofort diverse Marscherleichterungen durchgesetzt werden. Dies geschah durch Auslösung des Sommeralarms, woraufhin überflüssige Kleidungstücke, wie lange Trikots, Jacken und Ärmlinge, ohne Umschweife in die mitgeführten Rucksäcke verstaut wurden.
Die Stadt Angermünde, welche das Schicksal diverser ostdeutscher Kommunen teilt, dass ihr nach und nach die Einwohnerschaft abhanden kommt, befindet sich derzeit im planmäßigen Rückbau, wovon man sich anhand einiger Schuttberge, die dereinst prächtige Plattenbauten waren, überzeugen konnte. Unser Mitgefühl hielt sich jedoch in Grenzen, kann man doch hoffen, dass es künftig umso mehr Freiräume für das Ausüben unseres schönen Hobbys geben wird. Welcher Einwohner west- oder süddeutscher Landschaften kann schon behaupten, 100 Kilometer durch den Wald zu fahren, ohne einen nennenswerten Ort zu berühren, oder bewaffnete Konflikte mit Vertretern anderer Draußen-Freizeitverbringer zu provozieren?
El, der sich aufgrund diverser Trainingskilometer, inzwischen zu einem gefürchteten Wettbewerber auf schmalen Reifen entwickelt hat, sollte zumindest geländetechnisch die ESK-Touren als das in Erinnerung behalten, was sie sind. Nämlich Radtouristik in ihrer unangenehmsten Form: Lang, Schnell und von verzerrter Wahrnehmung geprägt. Dies gelang eigentlich ganz gut. El konnte, aufgrund seiner bizarren technischen Ausstattung, seine Körner kaum sinnvoll umsetzen. Wer kommt auch schon auf die Idee, angetan mit Schlappen und einer fast vollständig blindmachenden Schweißerbrille, auf einem Fernsehsessel auf Tour zu gehen? El, mögen die Götter mit Dir sein und Dir dort, wo Du jetzt bist, das Gelände servieren, wo ein Fernsehsessel respektive Schlafsofa das geeignete Fortbewegungsmittel ist.
Durch scheinbar unendliche Wälder, vorbei an unberührten Seen ging die Hatz. Die Zeit und mit ihr die Kilometer vergingen, dass es eine Freude war. Im pitoresken Dörfchen Gandenitz wurden in der örtlichen Schenke die Nahrungsvorräte ergänzt und etwas von vergangenen Zeiten geplauscht. Doch schon wenig später wurden die Hühner abermals gesattelt und weiter ging es durch die Mark...
Mir hätte die Tour im Großen und Ganzen gut gefallen, wäre ich nicht gezwungen worden die letzen 10 Kilometer auf der Straße zurück zu legen. Kurz vor Lychen, wurde Ritzelflitzer gewahr, dass er noch zu einem Geburtstag müsse (wie sich die Bilder gleichen) und El wollte ja auch noch Sachen packen. Da er aber nicht recht zusammenbekam, wo er denn nun seinen Ersatzschlüpper aufbewahrt, auf dessen Mitführung in die neue Heimat er nur ungern verzichten mochte, wurden angesichts der Abfahrtszeit des Zuges im ~10km entfernten Fürstenberg, fahrzeitverkürzende Maßnahmen erwogen. Strafe muss sein, und so wurde erst mal ein, für brandenburgische Verhältnisse, langer, holpriger und staubiger Anstieg eingebaut, der die Moral der Truppe etwas untergraben sollte. Doch ungebrochen wurde auf der Höhe bekundet, man wolle den Zug unbedingt erreichen. Nun gut, es konnte losgehen. Die letzten Kohlen auf den Grill gelegt und schon nach wenigen Metern konnte ich mich davon überzeugen, dass Rifli und El den schützenden Windschatten verlassen hatten, um weiter hinten ihr Ding zu machen. Am Fürstenberger Ortseingang wartete ich auf die Versprengten, welche ca. 5 Minuten vor Abfahrt des Zuges heranrollten. Diese Zeit sollte ausreichen, dachte ich mir und so wurden ein paar letzte ermunternde Worte gesprochen, worauf die Truppe geschlossen den Perron erreichte. Kaum ausgerollt, rollte der Zug ein, wir rein und ab ging die Heimreise.
Aufgrund diverser Verpflichtungen des ESK-Auswahlkaders, bestand das Häuflein derer, die sich der Herausforderung von 100 - teils sandigen - Kilometern stellten, nur aus drei Unerschrockenen. Außer dem verlorenen Sohn El, erschien Ritzelflitzer und natürlich ich, der ich als meine vornehmste Aufgabe ansah, die Truppe verlustfrei von Angermünde nach Fürstenberg zu bringen.
Die Anreise verlief pünktlich, so das wir kurz nach 09:00 in Angermünde den Zug verlassen konnten. Die Sonne schien, wie in letzter Zeit immer, und so konnten sofort diverse Marscherleichterungen durchgesetzt werden. Dies geschah durch Auslösung des Sommeralarms, woraufhin überflüssige Kleidungstücke, wie lange Trikots, Jacken und Ärmlinge, ohne Umschweife in die mitgeführten Rucksäcke verstaut wurden.
Die Stadt Angermünde, welche das Schicksal diverser ostdeutscher Kommunen teilt, dass ihr nach und nach die Einwohnerschaft abhanden kommt, befindet sich derzeit im planmäßigen Rückbau, wovon man sich anhand einiger Schuttberge, die dereinst prächtige Plattenbauten waren, überzeugen konnte. Unser Mitgefühl hielt sich jedoch in Grenzen, kann man doch hoffen, dass es künftig umso mehr Freiräume für das Ausüben unseres schönen Hobbys geben wird. Welcher Einwohner west- oder süddeutscher Landschaften kann schon behaupten, 100 Kilometer durch den Wald zu fahren, ohne einen nennenswerten Ort zu berühren, oder bewaffnete Konflikte mit Vertretern anderer Draußen-Freizeitverbringer zu provozieren?
El, der sich aufgrund diverser Trainingskilometer, inzwischen zu einem gefürchteten Wettbewerber auf schmalen Reifen entwickelt hat, sollte zumindest geländetechnisch die ESK-Touren als das in Erinnerung behalten, was sie sind. Nämlich Radtouristik in ihrer unangenehmsten Form: Lang, Schnell und von verzerrter Wahrnehmung geprägt. Dies gelang eigentlich ganz gut. El konnte, aufgrund seiner bizarren technischen Ausstattung, seine Körner kaum sinnvoll umsetzen. Wer kommt auch schon auf die Idee, angetan mit Schlappen und einer fast vollständig blindmachenden Schweißerbrille, auf einem Fernsehsessel auf Tour zu gehen? El, mögen die Götter mit Dir sein und Dir dort, wo Du jetzt bist, das Gelände servieren, wo ein Fernsehsessel respektive Schlafsofa das geeignete Fortbewegungsmittel ist.
Durch scheinbar unendliche Wälder, vorbei an unberührten Seen ging die Hatz. Die Zeit und mit ihr die Kilometer vergingen, dass es eine Freude war. Im pitoresken Dörfchen Gandenitz wurden in der örtlichen Schenke die Nahrungsvorräte ergänzt und etwas von vergangenen Zeiten geplauscht. Doch schon wenig später wurden die Hühner abermals gesattelt und weiter ging es durch die Mark...
Mir hätte die Tour im Großen und Ganzen gut gefallen, wäre ich nicht gezwungen worden die letzen 10 Kilometer auf der Straße zurück zu legen. Kurz vor Lychen, wurde Ritzelflitzer gewahr, dass er noch zu einem Geburtstag müsse (wie sich die Bilder gleichen) und El wollte ja auch noch Sachen packen. Da er aber nicht recht zusammenbekam, wo er denn nun seinen Ersatzschlüpper aufbewahrt, auf dessen Mitführung in die neue Heimat er nur ungern verzichten mochte, wurden angesichts der Abfahrtszeit des Zuges im ~10km entfernten Fürstenberg, fahrzeitverkürzende Maßnahmen erwogen. Strafe muss sein, und so wurde erst mal ein, für brandenburgische Verhältnisse, langer, holpriger und staubiger Anstieg eingebaut, der die Moral der Truppe etwas untergraben sollte. Doch ungebrochen wurde auf der Höhe bekundet, man wolle den Zug unbedingt erreichen. Nun gut, es konnte losgehen. Die letzten Kohlen auf den Grill gelegt und schon nach wenigen Metern konnte ich mich davon überzeugen, dass Rifli und El den schützenden Windschatten verlassen hatten, um weiter hinten ihr Ding zu machen. Am Fürstenberger Ortseingang wartete ich auf die Versprengten, welche ca. 5 Minuten vor Abfahrt des Zuges heranrollten. Diese Zeit sollte ausreichen, dachte ich mir und so wurden ein paar letzte ermunternde Worte gesprochen, worauf die Truppe geschlossen den Perron erreichte. Kaum ausgerollt, rollte der Zug ein, wir rein und ab ging die Heimreise.