Die Finger noch klamm

J-CooP

Eisenschweinkader
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19. Juni 2002
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Es ist noch nicht lange her, da legten wir uns Vorräte in Form von Speck an Bauch und Hüfte an. Mutti sagte immer "iß fleißig Junge, falls harte Zeiten kommen". Und Mutti sollte wie immer Recht behalten. Heute war es denn so weit - Rob hatte sich in den Kopf gesetzt uns unserer Wohlstandsbäuche zu entledigen.

Von strahlendem Sonnenschein war noch nicht viel zu sehen, als es zu Hause losging, denn es war noch fast dunkel. Doch schon im Zug wurde die gefrohrene Mark in ein güldenes Licht getaucht und man vergaß, daß es da draußen -6°C kühl war.
Nach einiger Immobilienmäklerei und ein Mal Umsteigen, kamen wir in Neu Zelle an und fuhren, nachdem die Blasen auf dem Bahnsteig entleert waren auch bald los.

Da ich nicht genau weiß, wo wir waren, schreibe ich bloß, daß wir unter anderem durch das schöne Schlaubetal, gefrohrene Moore, endlose Waldautobahnen, am Spreeufer entlang und immer der Sonne entgegen fuhren.

Auf jeden Fall war es mal wieder schön mit einer großen Rotte von 9 Leute die Wälder unsicher zu machen.

Mit von der Partie war natürlich Rob, der Führer
Nicolai mit dem Riß im Schlüsselbein
Nicolai dem wo sein Kumpel mit dem Riß in der Kettenstrebe
Pda mit Verdauungsproblemen
Menis dem irgendwann kalt wurde
El mit seinem Tee
Nautilus der nun etwa ein Jahr dabei ist
Rikman, der sich dieses Jahr mehr aufs Saufen konzentrieren will
und ich, der zum Schluß richtig platt war (wie wohl die meisten)

In der Meinung heute schon genug gemacht zu haben, geht es jetzt mit ein paar fotographischen Impressionen weiter.
 

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Original geschrieben von J-CooP
(...) nachdem die Blasen auf dem Bahnsteig entleert waren (...)

Ja ja ... :lol:

Rikman, der sich dieses Jahr mehr aufs Saufen konzentrieren will

Rob, du alte Petze! :aufreg: (Um ehrlich zu sein -- und das wird euch aufregen -- will ich dieses Jahr mehr mit dem Renner unterwegs sein, um mir wieder eine anstaendige Ausdauer anzutrainieren)

Gruesse, Marcus

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now listening to: Garbage - My Lover's Box
 
Original geschrieben von J-CooP
Rob hatte sich in den Kopf gesetzt uns unserer Wohlstandsbäuche zu entledigen.

Rob ist offenbar der Apostel der Fit-For-Fun-Sekte. :D Er war in dieser Mission kürzlich auch schon bei uns unterwegs. Übrigens mit Erfolg.

Habt ihr schon Frühling? Sieht ja sehr freundlich aus. Hier im Eichsfeld habe ich heute meine erste kleine Schneetour 2004 gefahren. :)

Rikman, der sich dieses Jahr mehr aufs Saufen konzentrieren will...

Gute Idee! Ich werde mich solidarisch zeigen. ;)

Grüße,
sketcher
 
hach, ja! was soll ich sagen: es war wunderbar!

wieso diese zusammengewürfelte gruppe seltsam entarteter gesellen immer so gut zusammen funktioniert und harmoniert wird sich mir nie erschliessen, jedoch war die ausfahrt auch heute wieder von freundschaftlichem miteinander, von gelegentlichem abhängen der müden, kranken und/oder drogenabhängigen mitstreiter, dann von kleinen rangeleien unter altersschwachen übermotivierten und ausrüstungsweltmeistern oder von stillschweigendem leiden der verletzten und der jungen neuen gekennzeichnet.

also ein tour wie immer! eine tour wie immer? nein! er fehlte. nun gut - kann man es ihm verdenken? schliesslich haben wir den weg gefunden und sind alle wieder pünktlich und auf geplanter route zuhause angekommen. das kann doch eigentlich nicht sein.

ich will euch nicht weiter auf die folter spannen. bitte betrachtet das bild von jcoop und ihr wisst - er war dabei. er hat über uns gewacht, darauf geachtet, dass alles mit rechten dingen zu geht. nagottseidank.... menis
 

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@rikman: ich hab nich gepetzt - ehrlich. der jakob liest anscheinend heimlich im classicforum mit - udn dort wars aufs SSp bezogen ;)

@sketcher: fitness interssiert mich nicht primär. mein wunsch galt der freudigen kaderzusammenführung im neuen jahr.



Die Zugfahrt war wie immer recht unterhaltsam und so vergingen die mehr als anderthalbstunden wie im Fluge. Menis gab den Gedanken um ein ESK-Dauerdomizil in der Mark ein neues, realistisches Kleid und rechnete des Finanzbedarf pro Kader aus. Demnach können wir uns in einem Jahr ein schickes Häuschen oder Schlösschen irgendwo auf dem Lande kaufen. Vielleicht auch schon zu Weihnachten, vorausgesetzt Santa Claus ist spendabel.

Wie gesagt, nach dem markieren des Terrains ging es los und die ersten 10km gingen auch ohne den, zumindestens nicht leibhaftig in Fahrradkluft anwesenden Oberst geschmeidig voran. Über Möbiskruge gelangten wir recht zügig zum Eingang in das Schlaubetal. Dies verwöhnte uns sogleich mit schnuckeligsten Singletracks, steilen Berghängen, schlängelnden Flüsschen und malerischen Seen. Einige Kilometer vor der Bremsdorfer Mühle verjüngte sich der Weg und führte mit Wurzeln gespickt nur handtuchbreit zwischen Bach und Berg am Hang entlang - unglaublich schön! Auf dem trotz des wunderbaren Wetters fast menschenleeren Trails entlang der Seen bis hinter Kupferhammer ging es weiter, die Fahrt machte großen Spaß. Kurz zuvor hat es mich sogar gemault. Hinter einer Kurve wurde der Weg plötzlich enger und ich war zu schnell, doch angemessenes Verzögern war kaum möglich, da die hinteren Beläge so runter waren, dass ich nur die Vorderbremse ziehen konnte. Das Vorderrad danke es mir auf dem überfrohrenen Laub mit einer schnellen Seitwärtsbewegung und ich stieg blitzschnell vom Gerät ab - au.

Nach kanpp 40km (davon fast 30 im Schlaubetal) verließen wir den Bach und machten uns auf, über Mixdorf, gen Neubrück. Und irgendwo hier fing mein Leidensweg. Die Beine waren kalt und hart, die Finger verfrohen und kaum durchblutet. Die Erkältung kam wieder durch und zog mir alle Kraft aus dem Körper.
Das Straßengezuckel um Neubrück wollten Rikman und ich ansich umgehen, aber die anderen waren auf den ellenlangen Forstautobahnen nach vorne entschwunden und an dem eigentlichen Abzweig standen wir allein im Wald, die anderen weit voraus. Die Überlegung, sie ihrem Pech zu überlassen und uns auf den kürzesten Weg gen Bahnhof (Bier und Döner) zu begeben (schließlich hatten wir die Karte) wurde zu Gunsten der Stimmung im Kader verworfen und wir machten uns auf nach Neubrück. Wir schlossen uns wieder zusammen und irrten im Folgenden recht unwissend aber die Haupthimmelrichtung nicht außer acht lassend durch überfrohrene Moore und immerwegs gleich aussehende Kiefermonokulturen.

Mit der Zeit gesellten sich die anderen Halbinvaliden zu Rikman und mir an das immerzu weit zurückliegende Feldende - es wurde auf die Zähne gebissen. Durch das entzückende Drahendorf ging es schnurstracks auf Fürstenwalde zu. Unser eigentliches Ziel war zwar Fangschleuse, das wir von der Zeit her auch erreichen hätten können, aber aufgrund der Leiden der Versehrten wurde darauf verzichtet. Der Knüppelweg nach FüWa schien kein Ende zu nehmen, doch mit letzter Kraft erreichten wir (ich spreche für die Kranken unter uns) den Bahnhof, deckten uns mit Bier, Döner und Kuchen ein und enterten den Zug gen Heimat.

Es war trotz der Anstrengungen eine tolle Tour in toller Runde, Menis hat sie schon treffend charakterisiert. Und das Schlaubetal hat all unsere Erwartungen übertroffen. Für die wärmeren Tage hätte ich schon eine neue Touridee...

Grüße, rob


Tourverlauf:
Neuzelle - Möbiskruge - Schnittpunkt L43/Schlaubetal - Bremsdorfer Mühle - Kupfermühle - Mixdorf - Merz - Försterei Ragow - Neubrück - Drahendorf - Fürstenwalde ~ 75km (?)
 
Back from Hell...
Kaum läßt man, aufgrund diverser Gründe, die aufzuzählen den zur Verfügung stehenden Rahmen sprengen würde, eine Zeit lang nichts von sich hören, schon schießen Gerüchte ins Kraut. Gerüchte, nach denen ich dem Verein der Edlen, namens ESK, den Rücken gekehrt hätte. Glaubt mir liebe Gemeinde, nichts von dem ist wahr. Lasset Euch nicht verunsichern und stehet zusammen wie ehedem, als es zum ersten Male galt, der Welt von der Unerschrockenheit unserer Schar zu künden.

Mein besonderer Dank gilt dem Schreiber der Zeilen, welche es mir gestatten, einen Einblick in Euer heutiges Tun zu erlangen.

Original geschrieben von rob
Menis gab den Gedanken um ein ESK-Dauerdomizil in der Mark ein neues, realistisches Kleid und rechnete des Finanzbedarf pro Kader aus. Demnach können wir uns in einem Jahr ein schickes Häuschen oder Schlösschen irgendwo auf dem Lande kaufen.
Musik in meinen Ohren.

Original geschrieben von rob
Durch das entzückende Drahendorf ging es schnurstracks auf Fürstenwalde zu.
Optimierungsmöglichkeit: Drahendorf - Kosakenberge - Lauseberge - Dubrower Berge - Rauener Berge und dann nach FüWa (oder über Rauen - Große Tränke - Mönchwinkel - nach Fangschleuse.
Ich bin sicher, auch Rob führte dies im Schilde, arrangierte sich dann jedoch mit den Kranken und Gebrechlichen, ist es ihnen - aufgrund akuter Blutarmut im Kopf - doch ohnehin egal, wo sie begraben werden.
 
Damit der Oberst himself nachpruefen kann, wo uns die Reise hingebracht hat (und damit er gleich mit Kritik ueber uns herfallen kann), habe ich mal das Overlay gezeichnet. Soweit der Tourverlauf sich mir noch erschliesst.

Wir hatten in der Tat zum Ende 75 km auf der Uhr, irgendwo im Overlay fehlen dann noch 5 km. Halb so wild.

Gruesse, Marcus

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now listening to: Kottonmouth Kings - Killa Kali
 

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Schön endlich mal wieder solch feine Berichterstattung zu lesen, das neue Jahr fängt also schonmal gut an. Und ich dachte schon die Downhillstrecke Teufelsberg und Streckenbauten in den Urwäldern um Berlin werden zum Hauptthema des Berlin-Forums. Da ich am Samstag erst aus dem winterlich verschneiten Pfälzer Wald eingeflogen bin, hatte ich Sonntag keine Muse so früh aufzustehen und bin später eine Runde durch den Gamengrund nach Leuenberg gefahren.
Aber der Winter fängt ja jetzt erst an....

Mit Freude kann ich ja nun auch allgemeine Tendenzen zur Benutzung schmalspuriger Sportgeräte in der nächsten Saison erkennen, so das ich mir um Trainings- und Tourenpartner in diesem Jahr keine Sorgen machen muss :D

OnkelW
 

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Jo, es war mal wieder richtig nett mit dem ESK eine richtige Runde zu drehen, leider hat meine Kondition doch sehr unter meiner Verletzung gelitten. Natürlich habe ich in den drei Monaten, wo ich nix getan habe, weiter gefressen was das Zeug hält, nur logisch, das man dann halt auch ein paar Kilo zu nimmt. Das machte es mir Gestern nicht wirklich leichter, nach Kilometer fünfzig waren meine Beine so dermaßen schwer, ich war sicher allerhöchstens nur noch bis zur nächsten Kurve weiterfahren zu können, ganz sicher keinen Meter mehr, so hangelte ich mich dann von Kurve zu Kurve. Ich wollte mir auf keinen Fall die Blöße geben hinter Flocke zurückzufallen, es sollte ihm ja ein glanzvolles Bild vom ESK vermittelt werden, also durfte ich kein so schwaches Bild abgeben. :eek:

Vielen Dank auch noch mal an rob, der trotz seiner Erkältung und Muskelschmerzen und wenig schlaf und was sonst noch alles eine gute Tour organisiert hat.

Gruss, Nicolai
 
Dem obigen kann ich nur auf der ganzen Linie zustimmen: Ein herrlicher Sonntag in der Natur mit Gleichgesinnten / Leidensgenossen.

Nun mein erster Versuch ein paar Bilder hochzuladen:

Zunächst irgendein Bahnhof zwischen Moskau und Ural
 

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Nananana niemand hatte an diesem tage ein plattfuß ;)
rob n rik hatten uns sooooooviel vorsprung gelassen das wir unterwegs schon mal picknik machen konnten.. tee trinken und das ein oder andere bar kalter waldluft in die federelemente hauchen konnten.Jaaaaa is schon klar sieht alles nach nem demontierten vorderrad aus :rolleyes: aber das ist nunmal so wenn man an die Fattybefüllöffnung ranwill.

Also ich muss sagen das diese ratspochtunternehmung einer der schönsten war der ich bis jetzt beigewohnt habe.Perfektes Wetter.. perfekte streckenwahl ... guter allgemeiner fitnesszustand aller beteiligten.Nicolai sah man seine strapazen gar nicht an und rik war schneller als ich ihm zugetraut hätte :D
Also lasst uns bald wieder von neuzelle nach fürstenberg pedalieren :)
 
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