Bei meinen Rollwiderstandsmessungen mit verschiedenen
Reifen (inzwischen mit Wattmesser) komme ich gleichmäßig bergauf auf maximal ca. 7% Unterschied in der Fahrzeit Butcher T9/Eli T7 gegen Ibex/Wicked Will
D.h. ca. zusätzliche 13% ergeben sich dann aus den leichten LRS und den reduzierten ungefederten Massen. Das ist schon ziemlich klar (für mich).
Hm, soll ich gemein sein? Ich probier's mal.
Ich nehme mal an, dass du deine Tests "bergauf" (schreibst du) und "gleichmäßig" (schreibst du auch) auf einer harmlosen Teststrecke, also Forststraße oder Asphalt, gemacht hast.
Wenn's so gleichmäßig ist, spielt die rotierende Masse (im Sinn von muss beschleunigt werden) eine sehr geringe, wahrscheinlich vernachlässigende Rolle. du musst die Rotationsenergie nur ein Mal aufbringen (beim losfahren), danach nie wieder. Wie geschrieben, gilt nur, wenn du gleichmäßig fährst.
Das mit der Masse (egal ob rotierend oder nicht) ist leicht zu berechnen: Wenn das Gesamtsystem aus Bike + Fahrer 90 kg hat, und du machst 0,9 kg zusätzlich dran (z.B. durch die
Reifen), erhöhst du die Gesamtmasse um 1%. Das kannst du direkt in Geschwindigkeitsverlust (oder Mehrleistung bei konstanter Geschwindigkeit) umrechnen (ca. 1%), weil du eben 1% mehr in Höhenenergie setzen musst. Mehr ist das nicht.
Wenn der Untergrund so gleichmäßig ist, spielt auch die ungefederte Masse keine Rolle. Die Federung wird da höchstens wegen dem eigenen Gehampel ansprechen, aber nicht wegen den Hindernissen. Und der
Reifen schluckt auch noch einiges, wenn der Druck passt.
Deine ca. 7% Unterschied bei verschiedenen
Reifen, alleine wegen dem Rollwiderstand, glaube ich dir sofort. Ca. 13% wegen "ungefederter Masse" und "leichtem LRS" nehme ich dir absolut nicht ab.
Ich meine, wenn man da wirklich was Präzises messen will, wird's aufwändig. So zum Beispiel mit Gewichten an der Felge, um Gewichtsunterschiede der
Reifen ausgleichen (damit die ruhende Masse immer gleich ist, genauso wie die rotierende Masse). Ob es das wert ist, wenn der ganze Rest auch mehr so Pi mal Daumen ist, bezweifle ich. Da halte ich Prüfstandmessungen für sinnvoller.
Ich bin in Finale mit 850g
Magic Mary 27,5“ (Snake Skin?) vor vielen Jahren super durchgekommen.
Es ist immer sehr schwierig, solche Aussagen einzuordnen. Keiner weiß, wie du fährst, im Vergleich zu anderen, die alles kaputt kriegen. Finale ist auch ein sehr dehnbarer Begriff, von fast geschleckt über DH-mäßig bis hin zu fast BBS-Gehopse. Hältst du bei einem Steinfeld voll drauf, oder zirkelst du da vorsichtig drüber? Keiner weiß es (außer du).
Dass man bergrunter auf einem Trail in Finale Ligure gleich schnell, bzw. minimal schneller ist mit mit einem CC LRS ist doch interessant, oder nicht?
Seine Aussage ist doch, dass die meisten Biker mit zu dicken
Reifen/LRS unterwegs sind und das speziell ungefederte Massen am wichtigsten sind. Und das „beweist“ er.
Nein, er beweist gar nichts. Er beweist nur, dass er da schneller ist. Schick mal einen DH- oder Enduro-Fahrer auf Worldcup-Niveau mit einem CC LRS da runter, der wird keinen Run bis nach unten durch kommen. Ich bin immer skeptisch, wenn jemand so was als "allgemeingültig" verkauft, und nicht personen- oder situationsbezogen.
Meine persönliche (!) Meinung ist, dass es kaum möglich ist, seriöse, aussagekräftige und allgemeingültige Feldversuche zu machen, weil der Fahrer eine große Rolle spielt. Gerade was Rollwiderstandsmessungen betrifft, sind Prüfstandtests halt unschlagbar, weil die alle anderen Einflüsse eliminieren. Ich selbst fahre auch mit eher leichten
Reifen, und mein Schluss daraus ist, dass ich nicht besonders hart fahre (und eben nicht, dass die anderen mit zu schwerem Material unterwegs sind). Den Einfluss mit zu hohem Rollwiderstand hab ich mal böse gemerkt, mit einem Kenda Honeybadger. Am Vorderrad war der noch akzeptabel, am Hinterrad habe ich genau eine Ausfahrt damit gemacht. War für meinen Einsatz als Allroundreifen Richtung BBS/Enduro völlig daneben.