Hallo Zimbo,
mein schwarzes Hardtail, das Du sicher kennst, ist auch ein DMR Trailstar LT. Das habe ich jetzt seit Mai 2003 und es ist mein mit Abstand meistgefahrenes Bike. Weil ich daneben noch verschiedene andere, recht unterschiedliche Bikes habe und ab und zu auch fahre (siehe links), kann ich die Stärken und Schwächen des Trailstar LT gut beurteilen. Aus meiner Sicht (177 cm, ca. 68 kg, wenig materialschonende Fahrweise, aber keine Drops über 2 Meter) gilt:
Für mich ist das Ding wohl wirklich "unkaputtbar". Ab dem 2005er Modell ist der Steuerrohrbereich nochmals verstärkt worden.
Zum Bergauffahren benötige ich eine 40er Sattelstütze, die fast bis zum Maximum ausgezogen werden muß. Dir würde ich daher eine sehr stabile Sattelstütze empfehlen; ich habe mittlerweile schon drei Sattelstützen verbogen...
Meine 2003er Z1 mit 130 mm (Einbauhöhe 518 mm) harmoniert sehr gut mit dem Rahmen. Der Lenkwinkel damit geht eher in Richtung 69 Grad (ohne SAG). Nervös ist das Bike damit keineswegs. Es fährt sich einfach gut, wendig und direkt, aber ruhig genug, um es auch mal richtig laufen zu lassen.
Ich bin damit schon alles gefahren: Von CC-Touren mit vielen Höhenmetern bis zum Downhill in Todtnau oder dem 601 am Gardasee. Durch den recht flachen Sitzwinkel und die kurzen Kettenstreben gewinnt man zwar kein Bergrennen, kann aber immer noch sehr entspannt hochkurbeln.
Die Reifenfreiheit reicht bei 26 Zoll für einen
Schwalbe Space (deutlich höher und breiter als ein Fat Albert, aber etwas schmaler als ein Big Betty). Ein Big Betty würde wohl zumindest am Umwerfer schleifen.
Damit man den Rahmen artgerecht bewegen kann, würde ich für hinten sowieso einen richtig durchschlagsfesten
Reifen der 1,2 kg+ Klasse empfehlen: Z.B.
Schwalbe Space DD oder Al Mighty 2,35 oder einen entsprechenden
Maxxis mit Doppelkarkasse; da die
Maxxis etwas niedriger bauen, dürfte da auch ein 2.5er kein Problem sein. Nur mit solchen
Reifen sind Drücke um 2 Bar, die bei einem Hardtail hinten schon sehr empfehlenswert sind, auch bei harter Fahrweise möglich.
Bei deutlich unter 2 Bar ist nach meinen Erfahrungen auch die Felge in Gefahr. Mit 1,7 bar habe ich mir einmal eine Felge (
Mavic D521) irreparabel beschädigt und die neue (
Mavic XE721) kurz danach nochmal ziemlich eingedellt (trotz Standardschläuchen beide Male übrigens ohne Platten, zwei Snakebites ohne beschädigte Felge hatte ich aber auch schon).
Weniger durchschlagsfeste
Reifen müssen mit deutlich mehr Druck gefahren werden - das fand ich persönlich nicht so schön. Erst seit ich hinten einen Downhillreifen mit wenig Druck fahre, vermisse ich ein Fully nicht mehr.
Neben dem traumhaften Handling ist der Hauptvorteil des Rahmens seine Wartungsarmut. Weder Schwingenlager noch Dämpfer, die ausschlagen, gewartet werden müssen oder beliebte Ursache für nervtötende Knackgeräusche sind, gibt es. Gerade, wenn man nur ein Bike hat und/oder nicht viele Euros und Zeit in Reparatur und Wartung stecken will, ein wichtiges Argument.
Angenehmer Nebeneffekt: Wenn Du mit einem Hardtail Fullyfahrer beim DH abhängst oder Drops springst, die sich Fullyfahrer nicht trauen macht das mächtig Eindruck ;-).
Neben der begrenzten Reifenfreiheit ist das recht weiche Wechselschaltauge eine kleine Schwachstelle; aber das ist ja im Falle eines Falles schnell gewechselt und außerdem bleibt das Schaltwerk ganz.
Fazit:
Ich kann das Trailstar LT nur empfehlen. Man bekommt damit ein vielseitiges Bike für wenig Geld, das einfach Spaß macht. Trotz vieler Alternativen im Bikekeller ist es immer noch mein Lieblingsbike!
Gruß
Ulrich