Doppelmoppel Leerweg einstellen

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Moin,
ich weiß, das ist ein "non-user-servicable parameter", deshalb stehts auch nicht im Manual, aber wenn man die Kiste mal auseinander nimmt um sauberzumachen stellt sich die Frage einfach:
Der Stößel, der den Kolben bewegt ist in ja mit Gewinde in die Hebelaufnahme (ich nenn die Scheibe, an die auch der Seilzug angeklemmt wird einfach mal Hebel, denn das ist ja die Funktion) eingeschraubt.
Dreht man an dieser Schraube, stellt man den Druckpunkt bzw. Leerweg ein.

Wie finde ich jetzt da den richtigen Punkt? Vielleicht gibts da ja einen Expertentrick für schnell und einfach, sonst würde ich mir folgendes vorstellen:
Beim Entlüften:
"Hebel in Ruhe" also Zug max lose/ab, die Hebel schlagen am Ende an.
Solange schrittweise zudrehen (Uhrzeigersinn, Stößel aus dem Hebel raus), bis sich kein Medium mehr durchspülen lässt (jetzt ist die Hauptdichtung schon in Hebelruhestellungüber die Schnüffelbohrung raus), dann einen Schritt zurückdrehen, damit die Schnüffelbohrung in Hebelruhe wieder offen ist.
Schrittweite hätte ich mit je einer Schraubendrehung geschätzt.

Oder kann man da mit Gewindegänge zählen auch auf "Werkseinstellung" kommen?

Ach ja, daß hier der wirklich minimale Weg eingestellt sein muss, setzte ich voraus, wenn ich am eigentlichen Bremshebel, also am Ergo, aus Geschmacksgründen Leerweg haben möchte, geb ich mehr Seil. Der (minimale) Kniehebeleffekt fordert ja, daß der Stößel im Druckpunkt möglichst tangential weggeht, um die beste Bremswirkung zu haben.
 
Hallo Whitewater,

vielen Dank für deine interessanten Fragen, die zeigen, dass du dich intensiv mit dem System beschäftigst. Dennoch ist nicht alles richtig, was du schreibst:
Die beiden Gewinde haben beim Doppelmoppel eigentlich keine Einstellfunktion, sondern nur die Funktion der Kraftübertragung auf die Messing-Tonnenmuttern. Leerweg kann man bei unseren Bremsen grundsätzlich nicht einstellen (höchstens werkseitig per Passscheiben), da wir unsere Bremsen stets auf minimalen Leerweg konstruieren und liefern.
Die beiden Hebelchen solltest du so einstellen, dass sie in der Nullstellung möglichst viel Hub machen können, sich gegenseitig aber gerade nicht berühren. Dann ist auch der von dir beschriebene tangentiale Abgang des Seiles gewährleistet. Das ist es auch schon.
Selbstverständlich müssen sie in der Nullstellung so stehen, dass man DOT durchdrücken kann - das ist ganz wichtig. Es ist darauf zu achten, dass dies auch und gerade bei montierten Bremszügen möglich ist, dass also die Kolben bis ganz in die Ruhestellung zurückfahren. Aus diesem Grund ist die Verwendung unserer hochflexiblen Seile absolut unumgänglich. Normale Seile sind nicht biegsam genug und verhindern, dass die Kolben in die Ruhestellung zurückfahren, wodurch die AGB-Bohrungen verschlossen bleiben, wodurch keine automatische Belagsnachstellung stattfinden kann, was dann stetig abnehmende (bis hin zu null!) Bremskraft zur Folge hat.

Wenn du wirklich mehr Leerweg am Ergo-Hebelende (Campa, gell?) haben willst, kannst du tatsächlich das Seil nicht komplett spannen, oder du verwendest andere Bremssättel, die auf einen größeren Luftspalt hin konstruiert sind oder größere Nehmerkolben haben. Beides verlängert den Leerweg. Wichtig: Es müssen DOT-Bremssättel sein, am besten Formula T1 (24er Kolben).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Klaus,
vielen Dank für die ausführliche Antwort, das mit dem gerade nicht berühren ist ja geradezu peinlich simpel und naheliegend:oops:
Ich schliesse daraus, daß der Anschlag der Kolben (bzw. Kolben+Stößelkugel) am Seegering bereits am optimalen Punkt liegt.
Natürlich will ich auch keinen zusätzlichen Leerweg, war nur exemplarisch, es gibt ja Leute, die stehen auf sowas.
Die Ergos sind auch der Grund, warum ich die beiden Teile noch eine Weile fahren werde. Bis Campa in Öl halbwegs abgehangen und preiswert ist wirds noch Jahre dauern. Vor allem, weil dann immer noch eine 11fach Chorus als Verschleissreserve rumliegt und aufgefahren werden will:D
Sättel sind tatsächlich aktuell Guide/Trail, die sehr schön harmonieren. Vor allem mit den Power Belägen.
 
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