Drehmomentangaben - Muss oder Kann ?

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Hallo,

seit ich meinen Drehmomentschlüssel habe, habe ich festgestellt, dass alle Schrauben vom Vorbau, Lenker, Ergongriffe unter den aufgedruckten Nm Angaben festgeschraubt waren. Dabei sind meine Schrauben immer festgezogen. Da rutscht und wackelt also absolut nichts. Einige meinen sogar ich knalle sie zu fest an. Der Drehmomentschlüssel sagt aber jetzt was anderes.

Die Vorbau/Lenkerschrauben waren mit ca. 3Nm angezogen. Aufgedruckt sind 5Nm. Habe sie nun mit 4,5Nm nachgezogen. Ob das sinnvoll war weis ich nun nicht. Mit einem normalen Inbusschlüssel ist sehr sehr fest.

Meine Carbon-Ergongriffe waren mit weit unter 2Nm angezogen. Waren trotzdem absolut fest. Aufgedruckt sind wahnsinnige 7Nm. Habe sie jetzt mit 2Nm angezogen. Mehr traue ich dem Gewinde sowieso nicht zu.

Sind nun die aufgedruckten Drehmomentwerte absolut Bedingung oder nur Maximalwerte?

Was meint bzw. wisst Ihr dazu?

Tschau
Mr. Teflon
 
Bei günstigeren Drehmo-Schlüsseln weiß man auch nicht so recht, wie genau sie gehen. Außerdem könnten das Werte ganz am unteren Ende des Schlüssels sein, da ist er auch nochmal ungenauer.

Beantwortet die Fragen nicht, aber sollte man auch bedenken.
 
eventuell ist der drehmo falsch eingestellt oder ist durch bauartbedingte tolleranzen erst garnicht zu gebrauchen, oder du hattest vorher einfach zu kurze inbusschlüssel.

genaue drehmomente können schon wichtig sein, vor allem bei leichtbau-parts, das erhöht die lebensdauer der teile enorm.

die aufgedruckten werte sind immer ein mittelwert, aber man sollte sich nicht drauf verlassen, das kann von hersteller zu hersteller auch anders sein, andere schreiben einfach nur ungenaue schätzwerte drauf.

am sonsten liegt das ganze wohl in der hand des schraubers, manche haben absolut kein gefühl dafür andere dafür umso mehr.
 
wichtiger ist es das die Schrauben alle gleichmässig angezogen sind
Beim Vorbau ist es sicherer wenn alle 4 schrauben mit z.B.: 4 nm angezogen werden anstatt 1 mit 2nm, 2 mit 4nm und 1 mit 5nm
Das gleiche ist bei der H2 kurbel das steht 11-15 nm und ich habe aufgrund Aluschrauben beide gleichmäßig mit 7nm angezogen und es hält
Drehmomentschlüssel ist schon sinnvoll
 
Hallo,

ich habe einen kleinen Drehmomentschlüssel von 1 bis 5Nm, einen größeren von 6 bis 30Nm und einen großen fürs Auto (Felgen).

Der kleine ist ein japanischer und der mittlere ist neu von Detlev Louis gekauft. Der für 40,- Euro. Sieht baugleich aus mit dem von Syntace.
Ich behaupte die gehen alle genau. ;)

Wenn ich Eure Meinungen so lese, dann ist es wohl besser ich vertraue weiterhin meinem Gefühl und nutze den Drehmomentschlüssel dazu,
dass alle Schrauben gleichmäßig angezogen sind und nicht zu fest. Sprich nicht über den Angaben.

Bisher ging es auch ohne. Meines neues Bike möchte ich jedoch noch besser behandeln als ohnehin schon. :)

Danke & Tschau
Mr. Teflon
 
Bei guten Drehmomentschlüsseln ist bekannt welche Toleranzen es gibt, Syntace und Proxxon liefern diese Werte auch mit Ihren Schlüsseln aus. Diese Toleranzen sind gering.

Ich habe meine Schrauben am Bike alle mit dem Drehmomentschlüssel fixiert. Vorbau und Bremsen definitiv so, wie es der Hersteller angibt. Schaltung und Bremsgriffe unter den Angaben, damit sie im Falle eines Sturzes wegdrehen können und nicht brechen.

Grüße, WMF
 
Ich nutze den Drehmomentschlüssel um die Angaben auf keinen Fall zu übertreffen und gleichmäßig die Schrauben anzuziehen. Bei einigen Bauteilen habe ich aus der Erfahrung niedrigere Werte als vorgegeben. Vor Jahren hat die Tour Vorbauten getestet. Damals stand auf Tom´s Vorbauten noch 10 nm drauf. Empfehlung der Tour war waren dann 4 nm. Das hat bisher immer gereicht. Ich überprüfe die Schrauben aber auch mehrmals im Jahr. Es sollte aber schon klar sein, dass zu lose Schrauben zum Bruch führen!
 
Möchte auch mal meinen Senf dazu abgeben:

Zu 90% sind die Angaben Maximalwerte, die nicht überschritten werden sollten/dürfen. (Syntace zum Bsp).

Meine Hollowtec 2 XT-Kurbeln hab ich auch nicht mit der MaxNm angezogen, sondern mit 13Nm. Hat bisher ein Jahr lang DH-Racing mitgemacht. 7Nm finde ich doch recht schwach.

Bitte wenn man unsicher ist, eine zweiten DreMo zu rate ziehen!
Vorher aber bitte beachten, dass eine bereits mit Nm angezogene Schraube beim Nachkontrollieren, aufgrund von Reibung einen höheren Nm-Wert aufweißt, als vorher beim erstmaligen festziehen!
Daher bitte die Schraube vorher exakt um eine Umdrehung (360°) öffnen, damit man einen Anhaltspunkt hat.

Grüße!
Der Mo
 
bei meinem DM-Schlüssel lag auch noch ein Prüfbericht bei, also ein Zertifikat. Habs jetzt nicht bei mir, allerdings geht das Ding extrem genau. Ist ein Gedore Rahsol 2-25 Nm um 130 Euro. Zur erhaltung der Exaktheit, muss man nach Beendigung der Arbeit die Feder wieder entspannen - d.h. auf den niedrigsten Wert zurückdrehen!

Die Angaben auf den Bauteilen sind jedenfalls Max-Angaben und ich gehe bei Vorbauten immer 0,5-1 Nm unter die Angabe.
 
Den bereits geäußerten Aussagen über den Charakter einer Maximal-Angabe gibt's nicht mehr viel hinzuzufügen...

Noch ein Praxis-Tip: (Tipp ist einfach albern) ein Drehmo erlaubt das schrittweise Erhöhen und Testen. Dies ist auch mit jahrelanger Schraubererfahrung sonst nicht oder nur stark eingeschränkt machbar.

Beispiel: Vorbau-/Gabelschaftklemmung. Angabe Syntace VRO: Max. 10 Nm. Nach dem Entfetten des Gabelschafts sind bei mir 7..8 Nm völlig ausreichend, um eine sichere Klemmung zu gewährleisten. Der Drehmo ersetzt halt das Nachdenken nicht...

Euch noch Frohes Schaffen!

Der Schlappmacher
 
Hier mal die Aussage von der Syntace FAQ-Seite:

[...]
Sind die Nm-Anzugsmomente Maximalwerte?

Ja, es ist der empfohlene Maximalwert.
Aber selbst dieser Wert beinhaltet noch eine Überdrehreserve.
In vielen Fällen ist eine ausreichend verdrehsichere Funktion schon bei ca. 80% des angegebenen Anzugsmomentes gewährleistet.
[...]


Und aus der VRO Montageanleitung:

[...]
- Ziehen Sie die Schaftklemmschrauben mit einem Drehmomentschlüssel wechselweise und in Stufen, ausgehend von 2/3 des auf dem Vorbau angegebenen Drehmoments, an.

- Machen Sie zwischendurch immer wieder eine Verdrehprobe:
Klemmen Sie dazu das Laufrad zwischen die Beine und prüfen Sie, ob der Vorbau verdrehsicher im Gabelschaft fixiert ist (soll einem Drehmoment von mindestens 60 Nm widerstehen). Wenn nötig, erhöhen Sie das Drehmoment in 0,5 Nm Schritten bis zum jeweils erlaubten Maximalwert. Überschreiten Sie jedoch niemals das maximal zulässige Drehmoment.
[...]
 
Hi, das wichtigste zu erst:

Schiess dir auf Ebay nen vernünftigen Drehmo

1. Du kannst ohne probleme alle Schrauben oder Muttern nach Hersteller angaben anziehn!!! (es sei denn die schrauben weisen irgendwelche beschädigungen auf, Schrauben und Muttern sollten nach einer gewissen zeitlichen beanspruchung auch mal gewechselt werden.)

2. Wenn möglich Schrauben und Muttern immer über kreuz anziehn!

Nur so am rande: zB. 3Nm sind 300g, das ist nix für ne schraube in vernünftiger Qualität! und mit nem imbus haste immer nen anderen hebel wie mit nem Drehmo......
 
Ich wollte damit klarmachen das bei diesem Kraftaufwand die Schrauben bzw. Muttern nicht abreissen können, da noch ausreichend reservern bei sollchen verschraubungs systemen vorhanden ist!!! ohje ja es sind ned genau 300g, also:

1Nm = 0.10197162 Kg
3Nm = 0.3059148 Kg

guckst du hier: http://www.adola.com/support/umrechnungstabelle.html

PS: Bitte versteh mich jetzt ned falsch aber ich schraube jetzt schon seid 15 jahren an Auto´s rum und da brauchst du mir sicher ned anhand von Wiki zu erklähren bei welcher Kraft ich welches Drehmoment erreiche
 
Bei den immer weiter verbreiteten Postmount Aufnahmen an den Federgabeln das Drehmoment des Gabelherstellers beachten (die Angaben der Bremsenhersteller sind teilweise höher!), und auch die Mindesteinschraubtiefe des Gabelherstellers befolgen.Schrauben die mit den Bremszangen geliefert werden sind oft zu kurz.
 
Ich habe meine Magura Louise am Hinterbau versehentlich mit 9nm am Adapter fixiert und nicht mit den angegebenen 6 nm. Die Folge war, dass das Gewinde im ALU-Adapter hin war. Ließ sich problemlos wechseln.

Nur finde ich dieAussage von Snapy irreführend. Es geht weniger um die Reserve der Schraube. Auch Gewinde können kaputt gehen oder Carbonlenker knacken. Insofern finde ich es wichtig, dass man die Herstellerangaben wirklich als ABSOLUTE MAXIMALWERTE betrachtet und in keinem Fall überschreitet.

Grüße, WMF
 
Ich habe ja auch nie behauptet das man eine Schraube bzw. Mutter über den angegebenen MAXIMALWERT anziehn soll. Und erstrecht nicht bei ALU, das ist deutlich weicher als Stahl, zumal man sich voher auch mal die gewindegänge ansehen sollte. Es kann immer mal vorkommen das teile vom Gewinde einer Schraube oder Mutter durch (über) beanschpruchung oder alterung fehlen oder beschädigt sind! Anzugsmomente bei Drehmomentschlüsseln werden immer in Nm angegeben somit kann (muss nicht) er zb. seine Vorbau/Lenkerschrauben ruhig nach Herrstellerangaben anziehn (sofern keine sichtbaren beschädigungen zu erkennen sind). Diese Angaben sollte er aber nicht überschreiten!!!

PS: Sorry habe mich getäuscht die richtige maßeinheit ist:

1 Nm = 0,7375621 ft·lb

bei meinen Aussagen oben meinte ich: Kg·m (diese Maßeinheit wird aber nicht mehr angewendet)

Kg·m wird so gut wie garnicht mehr verwendet, man findet auf den meisten Drehmo´s neben der Nm Skala nur noch die angloamerikanische ft·lb einheit.
 
und dann kommt's noch drauf an, ob das Gewinde 'geschmiert' oder 'trocken' ist :lol: :lol: :lol:

Hallo,

das ist jedoch dem Drehmomentschlüssel egal. Der schaltet beim eingestellten Moment ab bzw. macht sich akustisch bemerkbar.

Ob die Klemmung dann fest ist, ist eine andere Frage, hat aber mit dem Drehmoment in Beziehung ob Gewinde trocken oder geschmiert erstmal nichts zu tun.

Man sollte jedoch alle Gewinde vorher sauber machen. Das stimmt schon.
Neue Gewinde schneide ich sowieso erstmal nach. Danach verwende ich entweder die rote Dynamic Montagepaste oder Loctite. Je nach dem.

Tschau
Mr. Teflon
 
Hallo,um die Schrauben sollte man sich in den einzelnen Bauteilen in erster Linie keine Gedanken machen müssen.
Die meisten Schrauben,bzw. Muttern haben ausreichend hohe Zugfestigkeiten.
Worum es bei der Einhaltung der angegebenen Drehmomente geht ist eigentlich nur,daß das "Bauteil" ausreichend fest sitzt aber auf keinen Fall zerstört wird!!
 
@Mr. Teflon

mit dem Drehmoment stellst du doch nur quasi indirekt die Vorspannung d.h. die Dehnung der Schraube ein, d.h. bei einem 'geschmierten' Gewinde erreichst du, wg. der geringeren Reibung, mit dem gleichen Drehmoment eine höhere Vorspannung.

Entscheidend für die Festigkeit der Klemmung (und darum geht's doch letztendlich, oder?) ist nicht das Anzugsmoment sondern die Vorspannung der Schraube. Und die hängt halt eben entscheidend vom Reibbeiwert im Gewinde ab...

Gruß
 
Hallo,

das ist jedoch dem Drehmomentschlüssel egal. Der schaltet beim eingestellten Moment ab bzw. macht sich akustisch bemerkbar.

Tschau
Mr. Teflon

NEIN!

Eine Trockene Schraube hat eine etwa 2 mal größere Reibung als eine geölte.
Da etwa 90% der Drehmoment nur zu Überwindung der Reibung ist, und nur 10% zum spannen der Schraube ist, sollte man theoretisch eine trockene Schraube mit doppelten Drehmoment anziehen.
Was bestimmt daneben gehen würde, weil der Gewinde fressen würde.
Die angegebene Drehmoment gelten immer für "leicht geölte Schrauben".

Die Abweichung in der Reibkoeffizient ist übrigens ein großes Nachteil von der Anziehen über Drehmoment, weswegen man bei Anspruchsvolle Anwendungen gern andere Methode benutzt. Fürs Bike reicht es aber dicke.
 
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