Drei neue Trails in Stuttgart: Ende des „wilden Bikens“ in Benztown?

Drei neue Trails in Stuttgart: Ende des „wilden Bikens“ in Benztown?

Im Stuttgarter Stadtwald wurden unlängst drei Trails offiziell für Mountainbiker legalisiert – wie die Stuttgarter Nachrichten berichteten, wurden offiziell drei Strecken freigegeben. Dafür sollen die illegalen Trails in der Umgebung geschlossen werden.

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Drei neue Trails in Stuttgart: Ende des „wilden Bikens“ in Benztown?

Was sagt ihr zu der Legalisierung der Trails in Stuttgart?
 
Ich weiß, dass ich mich jetzt unbeliebt mache, aber grundsätzlich muss man auch mal bedenken:

Das Betretungsrecht erlaubt mir, in den Wald zu gehen. Damit ist aber nicht automatisch verbunden, dass ich dort alles und zu jeder Zeit machen darf, was ich machen will. Auch wenn es schwer fällt.
Man muss dann sicher auch mal zugestehen, dass es einen Unterschied macht, ob jemand auf vorhandenen Wegen "Rad" fährt, oder ob jemand "sportlich/mit sportlicher Ambition" MTB oder Rennrad fährt.

D.h., das Recht, diesen Sport überall ausüben zu dürfen gibt es so m.M.n. nicht.
Der Skifahrer kann auch nicht einfach jeden Hügel runter, der ihn anspricht. Wer sportlich Eishockey spielen oder Eiskunstlauf machen möchte, braucht eine Eishalle. Schwimmtraining findet zu bestimmten Zeiten, oder auf abgesperrten Bahnen statt und nicht mitten im gut besuchten Freibad. Motocrossfahrer dürfen nur in bestimmten Gelände fahren, der Feldbogenschütze kann auch nicht auf dem Premiumwanderweg schießen usw. usw. Und das alles auch nicht rund um die Uhr, sondern zu bestimmten (Öffnungs-)Zeiten.

Wer so etwas machen möchte, hat entweder Glück und die Möglichkeit ist direkt vor der Haustüre, oder man muss sich halt dann in den Bus, Zug, ins Auto setzen und bspw. zum Biken von Stuttgart nach Urach, Pfullingen oder Kirchheim fahren.
Das ist dann halt unbequem und aufwändig. Aber da geht es anderen schon immer genauso.

Der Skifahrer darf sehr wohl jeden Hügel rauf und runter fahren den er will. Schlechter Vergleich. Es gibt nur wenige Gründe die das Skitouren gehen verbieten. Nationalpark reicht da noch nicht um irgendwas zu verbieten.
 
Der Skifahrer darf sehr wohl jeden Hügel rauf und runter fahren den er will. Schlechter Vergleich. Es gibt nur wenige Gründe die das Skitouren gehen verbieten. Nationalpark reicht da noch nicht um irgendwas zu verbieten.
Na ja, bei uns ist der jeweilige Bauer nicht so ohne weiteres einverstanden, wenn Du seinen Hügel ungefragt runterpflügst.
Aber wenn Du schon den Skitourengeher ansprichst, dann passt das wieder wunderbar. Der einzelne Sportler der den Berg einmal hoch und einmal runter macht, wirkt sich anders aus, als der Abfahrtsfahrer, der sich ne Schanze in den Hügel baut und täglich 50x runterbrettert.

Und wie ist der Vergleich zu den anderen Beispielen von mir?
Kannst Du die auch "relativieren"?
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja, bei uns ist der jeweilige Bauer nicht so ohne weiteres einverstanden, wenn Du seinen Hügel ungefragt runterpflügst.
Aber wenn Du schon den Skitourengeher ansprichst, dann passt das wieder wunderbar. Der einzelne Sportler der den Berg einmal hoch und einmal runter macht, wirkt sich anders aus, als der Abfahrtsfahrer, der sich ne Schanze in den Hügel baut und täglich 50x runterbrettert.

Und wie ist der Vergleich zu den anderen Beispielen von mir?
Kannst Du die auch "relativiere".

Man muss ja nicht ohne Rücksicht quereldein überall runter brettern aber bedenke, keiner der bestehenden Wege ist auf natürlich Weise entstanden. Irgendwann war überall mal jemand der erste der in diese Richtung gefahren oder gegangen ist. Der Weg entsteht dann weil es ihm die folgenden Leute gleich tun. Aber vor 200 Jahren war er wahrscheinlich nicht vorhanden und spätestens wenn er 3 Jahre nicht befahren oder begangen wird, ist er wider weg. Der Eingriff in die Natur ist, wenn es sich um normalen Wald handelt lächerlich gering. Da haben die letzten Jahrzehnte Nutzwald Erschaffung und Bewirtschaftung mehr zerstört als man es mit dem Rad je könnte. Selbst in einem Ballungsraum. Ich wohne in einer 2 Millionen Stadt und die Schäden im Wald trotz unzähliger Biker sind nicht wahrnehmbar und beschränken sich auf zerbombte Trails. Wege die 1-2 Jahre nicht gefahren werden sind nicht mehr zu finden. Bombenkrater aus dem 2. Weltkrieg sind immer noch im Wald. Und Autoreifen liegen auch am Straßenrand herum und Red Bull Dosen, Taschentücher vom Kacken und Gassi Sackerln (Tüten) ebenso. Wenn man also Leute aus der Natur aussperren möchte um sie zu schützen sollte man wirklich nicht bei den Gruppen anfangen die am wenigsten Schaden anrichten.
 
So ein Quatsch, ich lebe in Stuttgart, um mich herum überall Wald. Dann werde ich doch sicher nicht an den Arsch der Welt fahren, nur um zu biken.

Plakativ geschrieben, der Wald ist für alle da! Ich sage niemandem wo Er laufen soll und mir sagt niemand, wo ich fahren soll.
Wenn dann noch alle freundlich miteinander umgehen. Gibt es gar keinen Grund für gesperrte Trails ...
 
Man muss ja nicht ohne Rücksicht quereldein überall runter brettern aber bedenke, keiner der bestehenden Wege ist auf natürlich Weise entstanden. Irgendwann war überall mal jemand der erste der in diese Richtung gefahren oder gegangen ist. Der Weg entsteht dann weil es ihm die folgenden Leute gleich tun. Aber vor 200 Jahren war er wahrscheinlich nicht vorhanden und spätestens wenn er 3 Jahre nicht befahren oder begangen wird, ist er wider weg. Der Eingriff in die Natur ist, wenn es sich um normalen Wald handelt lächerlich gering. Da haben die letzten Jahrzehnte Nutzwald Erschaffung und Bewirtschaftung mehr zerstört als man es mit dem Rad je könnte. Selbst in einem Ballungsraum. Ich wohne in einer 2 Millionen Stadt und die Schäden im Wald trotz unzähliger Biker sind nicht wahrnehmbar und beschränken sich auf zerbombte Trails. Wege die 1-2 Jahre nicht gefahren werden sind nicht mehr zu finden. Bombenkrater aus dem 2. Weltkrieg sind immer noch im Wald. Und Autoreifen liegen auch am Straßenrand herum und Red Bull Dosen, Taschentücher vom Kacken und Gassi Sackerln (Tüten) ebenso. Wenn man also Leute aus der Natur aussperren möchte um sie zu schützen sollte man wirklich nicht bei den Gruppen anfangen die am wenigsten Schaden anrichten.
Das hat irgendwie nicht so richtig was mit meinen Posts zu tun.
Zwar bin ich der Meinung, dass unerlaubter Trailbau kacke ist, denn die vorhandenen Wege sind absolut ausreichend.

Mir ging es aber um die Anspruchshaltung "ich darf im Wald machen, wozu ich Lust habe".
Und diesen Anspruch gibt es m.M.n. nicht.
 
Da möchte ich daran erinnern:
BWaldG
§ 1 Gesetzeszweck
Zweck dieses Gesetzes ist insbesondere,
1. den Wald wegen seines wirtschaftlichen Nutzens (Nutzfunktion) UND wegen seiner Bedeutung für die Umwelt, insbesondere für die dauernde Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, das Klima, den Wasserhaushalt, die Reinhaltung der Luft, die Bodenfruchtbarkeit, das Landschaftsbild, die Agrar- und Infrastruktur UND die Erholung der Bevölkerung (Schutz- und Erholungsfunktion) zu erhalten,
Und
BNatSchG
§ 1 Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege
(1) Natur und Landschaft sind auf Grund ihres eigenen Wertes und als Grundlage für Leben und Gesundheit des Menschen auch in Verantwortung für die künftigen Generationen im besiedelten und unbesiedelten Bereich nach Maßgabe der nachfolgenden Absätze so zu schützen, dass

3. die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft
auf Dauer gesichert sind;

(4) Zur dauerhaften Sicherung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie des Erholungswertes von Natur und Landschaft sind insbesondere

3. zum Zweck der Erholung in der freien Landschaft nach ihrer Beschaffenheit und Lage geeignete Flächen vor allem im besiedelten und siedlungsnahen Bereich sowie großflächige Erholungsräume zu schützen und zugänglich zu machen.
 
So ein Quatsch, ich lebe in Stuttgart, um mich herum überall Wald. Dann werde ich doch sicher nicht an den Arsch der Welt fahren, nur um zu biken.

Plakativ geschrieben, der Wald ist für alle da! Ich sage niemandem wo Er laufen soll und mir sagt niemand, wo ich fahren soll.
Wenn dann noch alle freundlich miteinander umgehen. Gibt es gar keinen Grund für gesperrte Trails ...
Genau das meine ich.
Niemand verbietet Dir in den Wald zu gehen. Du darfst da sogar Radfahren. Es werden Dir nur bestimmte Sachen/Ausprägungen dieses "Radfahrens" nicht erlaubt. Das ist ein Unterschied, den man einfach mal akzeptieren sollte.
 
Genau das meine ich.
Niemand verbietet Dir in den Wald zu gehen. Du darfst da sogar Radfahren. Es werden Dir nur bestimmte Sachen/Ausprägungen dieses "Radfahrens" nicht erlaubt. Das ist ein Unterschied, den man einfach mal akzeptieren sollte.
Ich weiß nicht genau, warum man die 2-Meter-Regel in BaWü akzeptieren sollte. Ich engagiere mich daher seit 10 Jahre für ihre Abschaffung und beachte diese - ohnehin nicht sauber definierte - Regel im Wald nicht. D.h. noch lange nicht, dass ich im Wald „tue was ich will“. Ich achte bei meinen regelmäßigen Touren ganz bewusst und explizit auf natur- und sozialverträgliches Verhalten und ein gutes Miteinander.

Ich weiß auch nicht warum man akzeptieren sollte, dass es für gut 60.000 Stuttgarter Mountainbiker (mehr als Fußballer) keine adäquaten legalen Angebote gibt. Ich engagiere mich daher seit gut 8 Jahre für legale Angebote in Stuttgart. Und zwar nicht nur, weil ich gerne legal meinem Hobby nachgehen möchte, sondern weil der jahrelange Teufelskreis aus Abriss- und Wiederaufbau zu Trail-Wildwuchs geführt hat, der als Ergebnis dieses eskalativen und destruktivem Katz-Maus-Spiels in immer abgelegenere Gebiete ausgewichen ist.

Warum soll ich akzeptieren, dass für konventionelle, beheizte und mit massig Parkplätzen ausgestatte Sportstätten nicht nur jede Menge Steuergelder ausgegeben, sondern auch satt Flächen versiegelt werden, während die vergleichsweise naturverträgliche und rRssourcen-schonende Sportart ‚Mountainbiken‘ nicht nur leer ausgeht, sonder sogar aktiv - samt ehrenamtlichem Angebot - verhindert wird?

Warum sollte ich, nicht nur als Biker, sondern auch als naturbewusster Bürger dieser Stadt akzeptieren, dass die Stadtverwaltung weiterhin mit Blockade reagiert? Und zwar obwohl es mit dem Freizeitkonzept die perfekte Bedienungsanleitung für eine ganzheitliche Lösung gibt, die in einem breit angelegten Bürgerbeteiligungs-Prozess konsensual erarbeitet wurde.

Akzeptieren und zu jeder Tour mit dem Auto fahren, statt mit dem Rad von der Haustür aus?

Nö! 🙂
 
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Ich weiß nicht genau, warum man die 2-Meter-Regel in BaWü akzeptieren sollte. Ich engagiere mich daher seit 10 Jahre für ihre Abschaffung und beachte diese - ohnehin nicht sauber definierte - Regel im Wald nicht. D.h. noch lange nicht, dass ich im Wald „tue was ich will“. Ich achte bei meinen regelmäßigen Touren ganz bewusst und explizit auf natur- und sozialverträgliches Verhalten und ein gutes Miteinander.

Ich weiß auch nicht warum man akzeptieren sollte, dass es für gut 60.000 Stuttgarter Mountainbiker (mehr als Fußballer) keine adäquaten legalen Angebote gibt. Ich engagiere mich daher seit gut 8 Jahre für legale Angebote in Stuttgart. Und zwar nicht nur, weil ich gerne legal meinem Hobby nachgehen möchte, sondern weil der jahrelange Teufelskreis aus Abriss- und Wiederaufbau zu Trail-Wildwuchs geführt hat, der als Ergebnis dieses eskalativen und destruktivem Katz-Maus-Spiels in immer abgelegenere Gebiete ausgewichen ist.

Warum soll ich akzeptieren, dass für konventionelle, beheizte und mit massig Parkplätzen ausgestatte Sportstätten nicht nur jede Menge Steuergelder ausgegeben, sondern auch satt Flächen versiegelt werden, während die vergleichsweise naturverträgliche und rRssourcen-schonende Sportart ‚Mountainbiken‘ nicht nur leer ausgeht, sonder sogar aktiv - samt ehrenamtlichem Angebot - verhindert wird?

Warum sollte ich, nicht nur als Biker, sondern auch als naturbewusster Bürger dieser Stadt akzeptieren, dass die Stadtverwaltung weiterhin mit Blockade reagiert? Und zwar obwohl es mit dem Freizeitkonzept die perfekte Bedienungsanleitung für eine ganzheitliche Lösung gibt, die in einem breit angelegten Bürgerbeteiligungs-Prozess konsensual erarbeitet wurde.

Akzeptieren und zu jeder Tour mit dem Auto fahren, statt mit dem Rad von der Haustür aus?

Nö! 🙂
Ich missachte die 2-Meter-Regel ja auch bei jeder Tour und finde sie total sinnlos.
Dennoch akzeptiere ich, dass es dort, wo es aufgrund von zu viel Nutzung, zu irgendwelchen Regelungen kommen muss.
Ebenso, wie ich akzeptiere, dass ein schnelles Befahren schmaler Wege zu Konflikten führen kann. Oder das Bauen von irgendwelchen Schanze, Anliegern etc.

Wenn die von Dir eingeforderte Gleichbehandlung mit anderen Sportarten umgesetzt werden würde, wäre die Folge, dass alle paar Kilometer ein Bikepark in den Wald gebaut wird (vergleichbar mit den Sportplätzen) und der Rest vom Wald dann nur noch für "Radtouren" aber nicht fürs Mountainbiken zur Verfügung steht. Das wäre nun nicht mein Ding.

Eine funktionierende Lösung sehe ich aktuell nicht wirklich (wobei die Abschaffung der 2-Meter-Regel ein erster guter Schritt wäre).
Aus meiner Sicht kann es aber nur nachhaltige Lösungen geben, wenn die von mir oben beschriebene Anspruchshaltung (ich darf alles...), die bei vielen MTBern sehr ausgeprägt ist und das wilde Bauen sich ändern.
 
Ich missachte die 2-Meter-Regel ja auch bei jeder Tour und finde sie total sinnlos.
Dennoch akzeptiere ich, dass es dort, wo es aufgrund von zu viel Nutzung, zu irgendwelchen Regelungen kommen muss.
Ebenso, wie ich akzeptiere, dass ein schnelles Befahren schmaler Wege zu Konflikten führen kann. Oder das Bauen von irgendwelchen Schanze, Anliegern etc.

Wenn die von Dir eingeforderte Gleichbehandlung mit anderen Sportarten umgesetzt werden würde, wäre die Folge, dass alle paar Kilometer ein Bikepark in den Wald gebaut wird (vergleichbar mit den Sportplätzen) und der Rest vom Wald dann nur noch für "Radtouren" aber nicht fürs Mountainbiken zur Verfügung steht. Das wäre nun nicht mein Ding.

Eine funktionierende Lösung sehe ich aktuell nicht wirklich (wobei die Abschaffung der 2-Meter-Regel ein erster guter Schritt wäre).
Aus meiner Sicht kann es aber nur nachhaltige Lösungen geben, wenn die von mir oben beschriebene Anspruchshaltung (ich darf alles...), die bei vielen MTBern sehr ausgeprägt ist und das wilde Bauen sich ändern.
Vorschlag: Lies Dir das Freizeitkonzept durch, dann reden wir weiter. Da steht nix von Bikepark, aber viel von Shared Trails.
 
Ich weiß nicht genau, warum man die 2-Meter-Regel in BaWü akzeptieren sollte. Ich engagiere mich daher seit 10 Jahre für ihre Abschaffung und beachte diese - ohnehin nicht sauber definierte - Regel im Wald nicht. D.h. noch lange nicht, dass ich im Wald „tue was ich will“. Ich achte bei meinen regelmäßigen Touren ganz bewusst und explizit auf natur- und sozialverträgliches Verhalten und ein gutes Miteinander.

Ich weiß auch nicht warum man akzeptieren sollte, dass es für gut 60.000 Stuttgarter Mountainbiker (mehr als Fußballer) keine adäquaten legalen Angebote gibt. Ich engagiere mich daher seit gut 8 Jahre für legale Angebote in Stuttgart. Und zwar nicht nur, weil ich gerne legal meinem Hobby nachgehen möchte, sondern weil der jahrelange Teufelskreis aus Abriss- und Wiederaufbau zu Trail-Wildwuchs geführt hat, der als Ergebnis dieses eskalativen und destruktivem Katz-Maus-Spiels in immer abgelegenere Gebiete ausgewichen ist.

Warum soll ich akzeptieren, dass für konventionelle, beheizte und mit massig Parkplätzen ausgestatte Sportstätten nicht nur jede Menge Steuergelder ausgegeben, sondern auch satt Flächen versiegelt werden, während die vergleichsweise naturverträgliche und rRssourcen-schonende Sportart ‚Mountainbiken‘ nicht nur leer ausgeht, sonder sogar aktiv - samt ehrenamtlichem Angebot - verhindert wird?

Warum sollte ich, nicht nur als Biker, sondern auch als naturbewusster Bürger dieser Stadt akzeptieren, dass die Stadtverwaltung weiterhin mit Blockade reagiert? Und zwar obwohl es mit dem Freizeitkonzept die perfekte Bedienungsanleitung für eine ganzheitliche Lösung gibt, die in einem breit angelegten Bürgerbeteiligungs-Prozess konsensual erarbeitet wurde.

Akzeptieren und zu jeder Tour mit dem Auto fahren, statt mit dem Rad von der Haustür aus?

Nö! 🙂
Wenn es tatsächlich 60000 MTBler gibt (woher stammen die Zahlen???) sollte es doch möglich sein auf die Politik bei den nächsten Wahlen Einfluß zu nehmen. Von den angeblichen 60000 sind doch bestimmt auch Leute dabei die in der Politik aktiv sind.
Könnte doch ein Ansatz sein genau diese Personen anzusprechen!
 
Wenn es tatsächlich 60000 MTBler gibt (woher stammen die Zahlen???) sollte es doch möglich sein auf die Politik bei den nächsten Wahlen Einfluß zu nehmen. Von den angeblichen 60000 sind doch bestimmt auch Leute dabei die in der Politik aktiv sind.
Könnte doch ein Ansatz sein genau diese Personen anzusprechen!
Mountainbiker oder Mountainbike-Besitzer, die damit Radtouren fahren?
Hier am Albtrauf kommen gefühlt auf 1 MTB, das nen Trail runterfährt bestimmt 10, die auf den Waldautobahnen Strecke machen. Und mit denen meine ich jetzt nicht die gemütlichen Radausflügler, sondern Tourenfahrer ohne Trailbedarf.

Und zur Zahl der verglichenen Fußballer in Stuttgart:
Sind nur weniger als 60.000 in Vereinen organisiert, oder sind da auch die ganzen Kids auf dem Bolzplatz, Freizeitkicker etc. ohne Verein mitgezählt?
 
Mountainbiker oder Mountainbike-Besitzer, die damit Radtouren fahren?
Hier am Albtrauf kommen gefühlt auf 1 MTB, das nen Trail runterfährt bestimmt 10, die auf den Waldautobahnen Strecke machen. Und mit denen meine ich jetzt nicht die gemütlichen Radausflügler, sondern Tourenfahrer ohne Trailbedarf.

Und zur Zahl der verglichenen Fußballer in Stuttgart:
Sind nur weniger als 60.000 in Vereinen organisiert, oder sind da auch die ganzen Kids auf dem Bolzplatz, Freizeitkicker etc. ohne Verein mitgezählt?
Die Fragen mußt du an die Person stellen die diese Aussage in den Raum gestellt hat!
 
Der Flächenverbrauch der Trails ist lächerlich gering.
Wenn man überhaupt von Verbrauch reden will.
Sind bessere Trampelpfade und nach 2 Jahren nichtgebrauch verschwunden.

Im Vergleich zu Ski, Golf, Fußball würde ich die Trails als vorbildlich bezeichnen.
Ja, es gibt Kickerbauwerke, aber das sind doch die Ausnahmen.
Jede Holzfällaktion verwüstet nachhaltiger.

Und wenn man nicht gerade seine Runde Sonntag um den Bärensee zieht gibt es auch kaum Konflikte mit Fußgänger.

Und wenn doch mal welche auf dem Trail sind, abbremsen, Schrittgeschwindigkeit und freundlich grüßen.
 
@robzo @Yeti666
Nö, ich suche Euch jetzt nicht die genauen Quellen raus (Allensbacher, DIMB) und ich diskutiere mit Euch auch nicht darüber, ob von den 60.000 die regelmäßig (!) in Stuttgart Mountainbike fahren, vielleicht 35.000 oder doch auch 5.000 damit eigentlich nur auf Schotter fahren und früher oder später zur Eisdiele abbiegen. Es geht um Verhältnissmäßigkeiten. Und „Null Angebot“ für Mountainbiker ist angesichts der von der Stadt erhobenen, aber bisher nicht veröffentlichten Nutzungszahlen der Trails, auf denen Zählstellen eingerichtet wurden, definitiv nicht verhältnismäßig und einer der Gründe, warum ich sicherlich nicht - wie hier vorgeschlagen - akzeptieren werde, dass ich erst nach Fellbach & Co fahren muss, um legal meinem Sport nachgehen zu dürfen.

Noch zu dem Hinweis auf den demokratischen Prozess: Ja. Es gibt glücklicherweise keine Mountainbiker-Partei und es gibt auch deutlich wichtigere Themen als ein Hobby, nach denen man seine Wahl ausrichtet. Die 2mR wurde von der CDU ins Leben gerufen und von Grün beibehalten. Die Legalisierung einer Breitensportart ist daher so oder so nichts, was man mit dem Stimmzettel beeinflussen müsste, sondern was in einem demokratisch gewählten Gemeinderat nach Bedarf und Sinnhaftigkeit entschieden wird.

Und der Stuttgarter Gemeinderat hat entschieden: Für legale Angebote. Das Budget ist inkl vorherigem Bürgerbeteiligungs-Prozess inkl. Konsens aller Beteiligten bewilligt. Das zum demokratischen Prozess.

Das Problem ist - wie man hier, wenn man nicht nur mitschwätzen will, mitlesen konnte - die Blockade in der Verwaltung.

Was ich dagegen mache (ehrenamtliches Engagement) und was ich trotzdem mache (biken), habe ich beschrieben.

Was genau wollt Ihr beiden denn jetzt eigentlich genau zum Ausdruck bringen?
 
P.S.: Man sollte nicht immer von sich selbst ausgehen. Oder von den Verhältnissen in seinem Heimatrevier. Da Ihr beiden offenbar von auswärts kommt, beende ich hiermit meine Aufklärung in Sachen „Biken in Stuttgart“.

Ich will Euch nicht belehren. Aber bitte belehrt mich auch nicht. Wir haben hier auch ohne schlaue Einwände von außen genug Aufklärungsarbeit zu leisten. 🙂
 
P.S.: Man sollte nicht immer von sich selbst ausgehen. Oder von den Verhältnissen in seinem Heimatrevier. Da Ihr beiden offenbar von auswärts kommt, beende ich hiermit meine Aufklärung in Sachen „Biken in Stuttgart“.

Ich will Euch nicht belehren. Aber bitte belehrt mich auch nicht. Wir haben hier auch ohne schlaue Einwände von außen genug Aufklärungsarbeit zu leisten. 🙂
Das war nur ein ernstgemeinter Vorschlag, ich wollte niemand belehren oder beleidigen, aber gut, dan bleibt einfach in Stuttgart und bleibt von meinen/ unseren Trails weg und lasst euch hier nicht mehr blicken!!!
 
P.S.: Man sollte nicht immer von sich selbst ausgehen. Oder von den Verhältnissen in seinem Heimatrevier. Da Ihr beiden offenbar von auswärts kommt, beende ich hiermit meine Aufklärung in Sachen „Biken in Stuttgart“.

Ich will Euch nicht belehren. Aber bitte belehrt mich auch nicht. Wir haben hier auch ohne schlaue Einwände von außen genug Aufklärungsarbeit zu leisten. 🙂
Ich muss hier auch niemanden belehren. Mir ging es darum, auch mal etwas sich selbst mit seinen Ansprüchen zu reflektieren. Das fällt manchem - damit meine ich explizit nicht Dich - in dieser Diskussion schwer.

Darüberhinaus bin ich der Meinung, dass es keine Stuttgarter Lösung, sondern eine BW-Lösung oder Deutschland-Lösung braucht. Und man kann sich ziemlich sicher sein, dass es in Ballungsräumen immer zu Konflikten kommen wird, egal, was vereinbart wurde.
 
Darüberhinaus bin ich der Meinung, dass es keine Stuttgarter Lösung, sondern eine BW-Lösung oder Deutschland-Lösung braucht.
Absolut! Und daran wird u.a. seitens der DIMB gearbeitet (Waseg Papier, Angleichung der Landeswaldgesetze).
Und man kann sich ziemlich sicher sein, dass es in Ballungsräumen immer zu Konflikten kommen wird, egal, was vereinbart wurde.
Das ist gleichzeitig der Grund, warum es in manchen Ballungsgebieten aufgrund der Nutzungsart- und -dichte zusätzlich auch ein lokales Trailkonzept braucht. Ohne 2-Meter-Regel wäre das sehr viel leichter umzusetzen, aber auf die Abschaffung können wir in Stuttgart nicht warten. Zumal die Stadtverwaltung gerade wieder mit Sperrungen eskaliert.
 
Solange Ihr über deutschlandweite Lösungen diskutiert, gehe ich biken.

Möglichst vor der Haustür! Der Stuttgarter Kessel bietet alle Möglichkeiten und für die meisten wird was dabei sein. Da muss immer noch niemand, an den Arsch der Welt fahren, nur um mal biken zu dürfen.

Regeln die nicht in Ordnung sind, z.B. der 2m Regel, muss man entgegentreten. Das funktioniert am besten, indem sich niemand an so einen Quatsch hält. Und das hat nichts mit "meinen" Ansprüchen als biker zu tun.
 
Das war nur ein ernstgemeinter Vorschlag, ich wollte niemand belehren oder beleidigen, aber gut, dan bleibt einfach in Stuttgart und bleibt von meinen/ unseren Trails weg und lasst euch hier nicht mehr blicken!!!
Als Beleidigung habe ich das auch nicht empfunden, als Belehrung hingegen schon. Ist ja nicht so, dass wir den demokratischen Rahmen nicht kennen und nutzen. Ist aus dem ganzen Thread ja auch ersichtlich, dass das in Stuttgart seitens der Biker gemacht wird.

Was das mit „Deinen/Euren“ Trails zu tun hat und warum man die nicht nutzen darf, wenn man bei manchen Ratschlägen auch mal ‚Stopp’ sagt, verstehe ich hingegen nicht. 🤷‍♂️
 
Darüberhinaus bin ich der Meinung, dass es keine Stuttgarter Lösung, sondern eine BW-Lösung oder Deutschland-Lösung braucht. Und man kann sich ziemlich sicher sein, dass es in Ballungsräumen immer zu Konflikten kommen wird, egal, was vereinbart wurde.
Das ist ja genau der Punkt, warum ich hier mitlese: Die Probleme in Stuttgart finden sich überall in Deutschland, und bei mir auch direkt vor der Haustür. Deshalb ist das Ergebnis von Stuttgart für uns alle (deutschlandweit) so wichtig. Wenn die Verwaltung damit durch kommt, kommen diese Regelungen überall. Bei mir im Landkreis gibt es Bestrebungen, BaWü-Verhältnisse zu schaffen (MTB nur auf wenigen zugelassenen Wegen, ansonsten nur alles > 2,50 m).

Es geht hier auch nicht darum, "das zu machen, was ich will". Ich habe den Eindruck, dass die hier im Forum, die in Stuttgart auch mehr als nur fahren, sprich auch mal eine Schaufel mit nehmen, durchaus verantwortungsvoll mit der Situation umgehen. Natürlich muss ich so was "offiziell" ablehnen. Aber nachvollziehen kann ich das mehr als gut.

Das Problem ist halt, dass überall vorhandene Wege (also welche, die seit Jahrzehnten, vielleicht sogar Jahrhunderten existieren) "plötzlich" für MTB verboten sind, und dass die Begründungen der Verbote absolut nicht nachvollziehbar sind. Das ist aber eine der Grundlagen, damit Regeln (egal ob Ge- oder Verbote) eingehalten werden: Ihre Nachvollziehbarkeit. Ich darf z.B. in Bayern zu Fuß quer durch den Wald latschen, egal ob Landschaftsschutz- oder Naturschutzgebiet (wenn nicht anders geregelt). Mit dem MTB soll ich aber nicht einmal die vorhandenen Wege verwenden dürfen? Schon mal einen Harvester oder eine Holzseilbahn durch's Unterholz im LSG ackern sehen? Wo ist da die Verhältnismäßigkeit? In meiner Region ist halt zusätzlich immer der Konflikt, wenn das Geld winkt, geht alles. Ein gesamtes LSG wurde umgegraben, um das Skigebiet perfekt mit Schneekanonen zu präparieren. Ein Bauer, der seine Wiese nicht mehr für ein Skigebiet zur Verfügung stellen wollte, weil die Entschädigung weit unter den tatsächlichen Kosten gewesen wäre, wurde per Gericht zur Öffnung gezwungen. Winkt ein Investor mit einer großen Wohnsiedlung, wird sofort ein Stück aus dem LSG heraus genommen, "weil es eh nicht wirklich schutzwürdig ist". Diese Sachen bringen dann die Biker dazu, sich um keine Regeln mehr zu scheren. Und ich kann es bestens verstehen.

Egal, wie hoch die Anzahl der Biker in Stuttgart (und anderswo) wirklich sind: Es sind viel zu wenige organisiert, und ohne Organisation passiert hier in der Politik leider nichts. Die fehlende Organisation der Biker ist für mich das zentrale Problem in Deutschland.
 
Damit ist aber nicht automatisch verbunden, dass ich dort alles und zu jeder Zeit machen darf, was ich machen will.
Das stimmt, aber das behauptet auch niemand. Im übrigen kannst Du das auch mal Fußgängern erzählen.
Man muss dann sicher auch mal zugestehen, dass es einen Unterschied macht, ob jemand auf vorhandenen Wegen "Rad" fährt, oder ob jemand "sportlich/mit sportlicher Ambition" MTB oder Rennrad fährt.
Die Grenze ist dermaßen unscharf, dass das keine praktische Bedeutung haben kann.
Der Skifahrer kann auch nicht einfach jeden Hügel runter, der ihn anspricht.
Doch.
Schwimmtraining findet zu bestimmten Zeiten, oder auf abgesperrten Bahnen statt und nicht mitten im gut besuchten Freibad. Motocrossfahrer dürfen nur in bestimmten Gelände fahren, der Feldbogenschütze kann auch nicht auf dem Premiumwanderweg schießen usw. usw. Und das alles auch nicht rund um die Uhr, sondern zu bestimmten (Öffnungs-)Zeiten.
Keine dieser Beschäftigungen fällt unter das betretungsrecht, insofern ist der Vergleich einfach unpassend.
Mir ging es aber um die Anspruchshaltung "ich darf im Wald machen, wozu ich Lust habe".
Und diesen Anspruch gibt es m.M.n. nicht.
Das weiß fast jeder.
Bitte vergessen. Oder nur die positiven Dinge daraus entnehmen.
Egal, wie hoch die Anzahl der Biker in Stuttgart (und anderswo) wirklich sind: Es sind viel zu wenige organisiert, und ohne Organisation passiert hier in der Politik leider nichts. Die fehlende Organisation der Biker ist für mich das zentrale Problem in Deutschland.
In BaWü und Bayern ist es vielleicht anders, aber ich meine, hier in Sachsen ist der Organisationgrad der Radfahrer genauso hoch (oder besser gesagt gering) wie der der Fußgänger. Die Reiter dagegen sind sehr gut organisiert und denen geht es in Sachen Restriktionen erheblich schlechter.
 
In BaWü und Bayern ist es vielleicht anders, aber ich meine, hier in Sachsen ist der Organisationgrad der Radfahrer genauso hoch (oder besser gesagt gering) wie der der Fußgänger. Die Reiter dagegen sind sehr gut organisiert und denen geht es in Sachen Restriktionen erheblich schlechter.
Ich sage nicht, dass ein guter Organisationsgrad eine Garantie für alles ist. Aber ich meine, dass es eine sehr wichtige Voraussetzung ist, um überhaupt was bewegen zu können.

Was wir nicht direkt beeinflussen können, sind die üblichen Seilschaften aus der Politik zu Jägern, Almbauern, Studienspezln etc. . Da bräuchte es einen kompletten Wechsel aller Beteiligten, und ich hoffe, dass manches im Lauf der zeit sich von selbst verbessert.
 
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