Drei neue Trails in Stuttgart: Ende des „wilden Bikens“ in Benztown?

Drei neue Trails in Stuttgart: Ende des „wilden Bikens“ in Benztown?

Im Stuttgarter Stadtwald wurden unlängst drei Trails offiziell für Mountainbiker legalisiert – wie die Stuttgarter Nachrichten berichteten, wurden offiziell drei Strecken freigegeben. Dafür sollen die illegalen Trails in der Umgebung geschlossen werden.

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Drei neue Trails in Stuttgart: Ende des „wilden Bikens“ in Benztown?

Was sagt ihr zu der Legalisierung der Trails in Stuttgart?
 
ich glaub mir war die bisherige Mischung aus Katz & Maus mit Teilduldung lieber. Vor allem wenn man künftig auf die schönsten Trials verzichten muss :rolleyes:

Im Remstal zeigen sie eindrücklich wie eine ordentliche Legalisierung funktionieren kann, letztendlich wird es nur Funktionieren wenn das Angebot gleich oder sogar besser wird als das bisherige "Wilde"
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von ExcelBiker

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Stuttgart (schwäbisch Schduágórd; ursprüngliche Bedeutung: Stutengarten[3]) ist die Landeshauptstadt des Landes Baden-Württemberg und mit 626.275 Einwohnern (31. Dezember 2021) dessen bevölkerungsreichste Stadt. Die sechstgrößte Stadt Deutschlands bildet das Zentrum der rund 2,8 Millionen Einwohner zählenden Region Stuttgart (wikipedia: 20.4.2023)

3 Trails, in Worten Drei, werden natürlich genug sein um illegalen Trails endgültig den Gar auszumachen. Kommt mir alles irgendwie bekannt vor *husthust Wien.
 
Allein das Wort "Legalisierung" ist doch ein Schlag ins Gesicht..

Ich hoffe, dass das Bauen jetzt richtig eskaliert.. erst durch den Druck sah sich hier bei uns die Gegenseite gezwungen ein echtes Angebot zu schaffen und nicht wie im vorliegenden Beispiel mit Hinhaltetaktik und fadenscheinigen Ausflüchten tausenden von Sportlern ins Gesicht zu lachen.
 
Es ist ja schön, dass versucht wird, Trails zu schaffen, die die Gegenseite akzeptiert. Das Wort legal oder illegal hängt von der Ziehung der Systemgrenze ab. Und das Argument, Trails dürfen nicht durch FFH , Naturschutzgebiete usw verlaufen ist doch ein Witz. Was ist dann mit den Straßen und Waldwegen? Bauen wir dann im Gegenzug auch die B500 im Schwarzwald zurück? Da oben ist doch alles Naturschutzgebiet, Nationalpark und sonstige wertlose Zertifikatsbezeichnungen. Solche Argumente lass ich nicht mehr gelten.
 
Allein das Wort "Legalisierung" ist doch ein Schlag ins Gesicht..

Ich hoffe, dass das Bauen jetzt richtig eskaliert.. erst durch den Druck sah sich hier bei uns die Gegenseite gezwungen ein echtes Angebot zu schaffen und nicht wie im vorliegenden Beispiel mit Hinhaltetaktik und fadenscheinigen Ausflüchten tausenden von Sportlern ins Gesicht zu lachen.
Genau man, Aktivist#innen sind nun gefragt. ✊
:mexican:
 
3 Trails, in Worten Drei, werden natürlich genug sein um illegalen Trails endgültig den Gar auszumachen. Kommt mir alles irgendwie bekannt vor *husthust Wien.
Schön, dass du Wien erwähnst. Letztes Jahr war ich bei einem Vortrag dabei, der das "System Wienerwald" erklärt hat. Kurz die Eckpunkte davon:
  • Ohne ausreichendes Angebot wird schwarz gebaut. Im Wienerwald wird die Anzahl der illegalen Aktivitäten als Gradmesser für den Erfolg genommen. Nach Eröffnung der legalen Trails sind die illegalen Aktivitäten auf fast Null zurück gegangen.
  • Das Angebot muss einen großen Teil der Biker abholen - realistisch sind da 80%. Der Rest ist zu spezialisiert (DH, BBS, ...) als dass das vom Aufwand gerechtfertigt wäre.
  • Wenn es sauber gemacht ist, können auch im FFH und Natura2000-Gebiet Trails angelegt werden. Der Wienerwald ist überwiegend durch solche Naturschutzgebiete abgedeckt, und genau dort sind auch die neuen, legalen Trails entstanden.

Und in jeder Stadt, in jedem Landkreis werden diese Erkenntnisse und Erfahrungen ignoriert, weil die ja alle alles viel besser wissen :wut: . Ich kenne im bayerischen Alpenraum auch vergleichbare Situationen. Lernfähigkeit: Null.
 
Ist doch immer das selbe Spiel. Man will die Biker dort wo man sie sehen / kontrollieren kann.
Leute, lasst euch nicht verarschen. Wenn sie die Wälder sperren, dann trefft euch halt zum urban freeride. Bin mal gespannt auf die Reaktionen wenn man statt auf Trails die Stuttgarter Innenstadt unsicher macht :D
Sind 2 unterschiedliche Arten zu Biken. Street vs Trail. Der Schritt geht aber in die richtige Richtung. Ggf. könnte man sich auch mal Freiburg als Vorbild nehmen. 🤟😎
 
ich kann hier aus Zürich berichten, die neuen "legalen" (hier wars eigentlich niemals illegel) Trails haben eher dazu geführt, dass jetzt die Hölle los ist wo vorher die paar wenigen die die inoffiziellen kannten Gefahren sind. Die offiziellen werden zu schnell Langweilig ( da flowtrail murmelbahn) und es entstehen seither nochmehr Sachen als schon vorher.
 
Schön, dass du Wien erwähnst. Letztes Jahr war ich bei einem Vortrag dabei, der das "System Wienerwald" erklärt hat. Kurz die Eckpunkte davon:
  • Ohne ausreichendes Angebot wird schwarz gebaut. Im Wienerwald wird die Anzahl der illegalen Aktivitäten als Gradmesser für den Erfolg genommen. Nach Eröffnung der legalen Trails sind die illegalen Aktivitäten auf fast Null zurück gegangen.
  • Das Angebot muss einen großen Teil der Biker abholen - realistisch sind da 80%. Der Rest ist zu spezialisiert (DH, BBS, ...) als dass das vom Aufwand gerechtfertigt wäre.
  • Wenn es sauber gemacht ist, können auch im FFH und Natura2000-Gebiet Trails angelegt werden. Der Wienerwald ist überwiegend durch solche Naturschutzgebiete abgedeckt, und genau dort sind auch die neuen, legalen Trails entstanden.

Und in jeder Stadt, in jedem Landkreis werden diese Erkenntnisse und Erfahrungen ignoriert, weil die ja alle alles viel besser wissen :wut: . Ich kenne im bayerischen Alpenraum auch vergleichbare Situationen. Lernfähigkeit: Null.
Hahahha. Oje So viele haha kann ich nicht tippen. Illegale Aktivität ist auf fast Null zurück gegangen? Ich weiss grad nicht wann ich im Wienerwald das letzte Mal ausschließlich legal unterwegs war. Aber ich schätze mal nur wenn ich in Trailcenter Hohe Wand Wiese bin.
 
Illegale Aktivität ist auf fast Null zurück gegangen? Ich weiss grad nicht wann ich im Wienerwald das letzte Mal ausschließlich legal unterwegs war.
Das war eben auch eine Aussage letztes Jahr: Die illegalen Aktivitäten würden wieder zu nehmen, also müssen sie das legale Angebot erweitern.

So wie ich es verstanden habe, ist es bei den "illegalen Aktivitäten" tatsächlich ums Buddeln gegangen, nicht um bestehende illegale Wege. Kann also schon sein, dass sowohl du als auch der Vortragende Recht haben.
 
Was heißt legalisiert?
Nur geöffnet - legalisiert ist da noch überhaupt nix!:streit:

Artikel der Stuttgarter Zeitung
Stimmt, steht dort aber nicht mehr so explizit wie ursprünglich bei der Veröffentlichung des Artikels. Da wurde noch klar geschrieben, dass "geöffnet" nicht legalisiert bedeutet, sondern nur das Befahren nicht geahndet wird. Der Textteil wurde justiert. Seltsam.

Wie auch immer: "geöffnet" ist dann wohl das neue "geduldet".
Die Frage ist, ob dann alle geduldeten Trails auch geöffnet sind. :ka:

Und in jeder Stadt, in jedem Landkreis werden diese Erkenntnisse und Erfahrungen ignoriert,
Stimmt nicht ganz. Es gibt positive Ausnahmen wie Freiburg oder den Rems-Murr-Kreis oder Baiersbronn. Und wenn man die fragt, sind dort alle Seiten mit dem Ansatz "legale Angebote statt Katz-und-Maus-Spiel" zufrieden. Das inoffizielle Biken und Bauen ist dort vielleicht nicht auf Null zurück gegangen, aber deutlich weniger und wenn hat die Kommune die Bikevereine als Ansprechpartner. In Freiburg werden aber eben auch immer mal wieder neue Strecken genehmigt, um auf die inoffiziellen Aktivitäten nicht einfach nur mit Verboten zu reagieren.
 
ich kann hier aus Zürich berichten, die neuen "legalen" (hier wars eigentlich niemals illegel) Trails haben eher dazu geführt, dass jetzt die Hölle los ist wo vorher die paar wenigen die die inoffiziellen kannten Gefahren sind. Die offiziellen werden zu schnell Langweilig ( da flowtrail murmelbahn) und es entstehen seither nochmehr Sachen als schon vorher.
Würdest Du denn dann als Biker sagen, dass es besser ist, wenn man keine legalen Angebote bekommt, sondern weiter "inoffiziell" unterwegs ist? Freiburg zeigt eigentlich, dass es auch anders geht.
 
Würdest Du denn dann als Biker sagen, dass es besser ist, wenn man keine legalen Angebote bekommt, sondern weiter "inoffiziell" unterwegs ist? Freiburg zeigt eigentlich, dass es auch anders geht.
mittlerweile fast ja.
Legal zieht zu viele Leute an, dann muss man baulich eben Murmelbahnen bauen weil alles andere sonst zu schnell durchgerockt ist.
Und Murmalbahnen hats genug mittlerweile.
Keep it real :)
 
Leider wird von Seiten der Stadt und insbesondere des Gemeinderats ständig der Eindruck erweckt, dass hier mitten in unberührter Natur Trails entstanden sind. Tatsächlich fahren Jahr für Jahr die Erntemaschinen kreuz und quer durch den Wald, die mehrjährige Diskussion um die paar Trails hat nach meinem Dafürhalten deshalb nichts mit Naturschutz oder möglichen Konflikten im Wald zu tun sondern sind eher ideologisch motiviert.
Bin mal gespannt was die Förster jetzt machen oder auch nicht, schließlich gibt es eine Menge alteingesessener Trails die bisher niemanden gestört haben.
 
Also der „Bericht“ hier hat mal 0,0 Prozent Informationsgehalt um sich überhaupt irgendeine Meinung zu bilden :ka:
Der taugt nur für unqualifizierte Meinungsmache:wut:

Also ich übersetze das ganze für mich mal so, dort wird sprichwörtlich Schei💩 fabriziert, zum Leidwesen der eigentlichen Mountainbiker.

G.:)
 
Das war eben auch eine Aussage letztes Jahr: Die illegalen Aktivitäten würden wieder zu nehmen, also müssen sie das legale Angebot erweitern.

So wie ich es verstanden habe, ist es bei den "illegalen Aktivitäten" tatsächlich ums Buddeln gegangen, nicht um bestehende illegale Wege. Kann also schon sein, dass sowohl du als auch der Vortragende Recht haben.
Mag sein. Die Realität hier sieht so aus, dass vielleicht wirklich 90% der Radler nur noch auf den 6(!) legalen Trails unterwegs sind. Aber jeder der den Sport ernsthaft betreibt eben fast überhaupt nicht auf diesen Trails zu finden ist. Bis auf 2 Trails im Großraum sind alle Trails die mich hier interessieren sind illegal. Die legalen Dinger sind 90% mit dem Gravel fahrbar.
 
Es wird halt darauf ankommen wie mit den "illegalen" Trails umgegangen wird. Bleibt der Stand einfach wie bisher und es werden vielleicht nur ein paar Verbotsschilder davor gestellt, die noch mal das vermitteln was ohnehin ins Gesetz interpretiert wird, nämlich dass man dort nicht biken darf, ändert sich ja eigentlich nichts. Bzw. es ist formell sogar eine Verbesserung weil es neben den nach wie vor "illegalen" (aber von allen gern genutzten) Trails jetzt eben die drei legalen oder geduldeten oder geöffneten... gibt.

Werden die Trails, deren "Illegalität" jetzt noch mal betont wird, hingegen wieder ständig zerstört und führen wieder Cops Personenkontrollen rund um die Trailausgänge durch, wäre das eine Eskalation die für niemanden was gutes mit sich bringt: Weiterhin und verstärkt wilder Bau neuer Trails und Nutzung der unzähligen, die weiter irgendwo existieren werden, ohne Möglichkeit eines umweltverträglichen Trailnetzes, zunehmend weniger Lust sich mit den unfähigen und ahnungslosen Bürokraten zu einigen etc.

Die ganze Debatte ist, wie schon angemerkt wurde, ohnehin ziemlich seltsam in Anbetracht dessen wie wenig die Natur unter uns BikerInnen im Vergleich zur kommerziellen Holzwirtschaft etc. leidet und wie wenig die Verantwortlichen in den Ämtern überhaupt gegen Zehntausende BikerInnen, die Lust auf Sport und Natur haben, bewirken können. Im Prinzip gehen die uns einfach etwas auf die Nerven, erhöhen mit den Rückbauten die Unfallrisiken, sorgen für noch vollere Wege wenn gerade wieder ein Trail zerstört ist und man sich deswegen mit SpaziergängerInnen andere Wege in dem Gebiet teilen muss um zum nächsten Trail zu kommen. Gelöst oder verbessert wird mit ihrem Handeln überhaupt nichts.
Daher war der Bikefrieden eigentlich eine gute Basis, dazu die Aktivitäten der Szene inkl. gemeinsamer Säuberung der Wälder an Aktionstagen etc. Bleibt zu hoffen das es real jetzt nicht einen Schritt zurück gibt, sondern mit der offiziellen "Duldung" der drei Trails eher einen Schritt nach vorn. Ich bin eher skeptisch aber schauen wir mal.
 
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Die Realität hier sieht so aus, dass vielleicht wirklich 90% der Radler nur noch auf den 6(!) legalen Trails unterwegs sind. Aber jeder der den Sport ernsthaft betreibt eben fast überhaupt nicht auf diesen Trails zu finden ist.
OK, aber das könnte man ja auch als Erfolg bezeichnen. Z.B. wenn man als Stadtverwaltung eine Lenkung erreichen will.

Wie geht man denn bei Euch mit den 10% "ernsthaften Bikern" und den verbliebenen inoffiziellen Trails um? (Wobei ich diese Differenzierung in ernsthafte und nicht so ernsthafte Bikern etwas unglücklich finde. Es gibt halt unterschiedliche Biker. Das muss man vielleicht nicht gleich bewerten.)
es werden vielleicht nur ein paar Verbotsschilder davor gestellt, die noch mal das vermitteln was ohnehin ins Gesetz interpretiert wird, nämlich dass man dort nicht biken darf, ändert sich ja eigentlich nichts.
So rein faktisch und rechtlich ändert sich durch Verbotsschilder vielleicht nichts, aber es könnte ziemlich unangenehme Nebenwirkungen für die Atmosphäre und das Miteinander im Wald haben. Mehr Diskussionen, ob und wo man fahren darf. Mehr Stöckchenleger. Vielleicht auch mal wieder ein Draht. Mehr Aggression und Gegeneinander. Auch das wäre nicht nötig gewesen.
 
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