Druckverlust bei Kälte

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Hallo zusammen,
habe gerade am WE einen kleinen Gabelservice an meinem Edison gemacht (BJ ~2009). Dabei ist mir aufgefallen, dass ich wohl die letzten Monate mit zu wenig Luft gefahren bin. Was auch erklärt, dass ich des öfteren mit den Pedalen aufgesetzt bin und mir die Überquerungen von Baumstämmen immer das große Kettenblatt aufsitzt.

Das es mir erst jetzt aufgefallen ist, spricht nicht für meinen sensible Art :cool: .....und dafür, dass Federweg und wohl (teilweise) überbewertet ist ....duck und weg :)

Wie dem auch sei, ich bin regelmäßig im Winter gefahren und ich habe de Eindruck, dass die Luft in der Kälte entwichen ist.
Ich habe einen Drucktest gemacht (11bar) und über Nacht stehen lassen, der Druck ist nicht gesunken.
Jetzt meine Frage: Habt ihr auch die Erfahrung gemacht, dass das Bionicon-System bei Kälte (bin unter Null gefahren) Luft verliert oder muß ich auf eine (kostspielige Fehlersuche) gehen?

Happy Trails!
 
ja schon, hast recht, aber jetzt ist das System ja dicht und es ja wieder warm...dachte, dass sich evtl die Dichtungen geringfügig zusammenziehen, wenn man ein paar Stunden bei Minusgraden fährt und dann etwas Luft entweicht. Jetzt ist das System ja dicht und hält den Druck. :confused:
 
Ich würde das beobachten. Ich glaube nicht, dass es Luftgabeln gibt, die absolut dicht sind. Meine alte R7 musste ich auch gelegentlich nachpumpen (auch im Sommer). Nur wenn der der Luftdruck zu schnell fällt, würde ich mir Sorgen machen.
Ich mache eigentlich vor jeder Fahrt einen kleinen Test, indem ich mit vollem Gewicht auf den Lenker springe. Wenn da was nicht stimmt, merke ich es schon.
 
Zunächst einmal ist ein Gas und dessen Druck ganz vereinfacht gesagt bei (1.) gleichbleibendem Volumen und (2.) gleichbleibender Masse Temperaturabhängig nach folgender Formel:
p1/p2 = T1/T2 (p=Druck und T=absolute Temperatur in Kelvin [ = momentane Temperatur in °C + 273K])
Wie jedes Material dehnt sich nämlich auch ein Gas mit höherwerdender Temperatur aus.
Wenn du also bei höherer Temperatur deine Gabel oder deinen Dämpfer aufpumpst, und dann in die Kälte gehst, dann nimmt der Druck des Gases im Dämpfer ab ab.
Nehmen wir an du pumpst deinen Dämpfer im Sommer bei 25°C mit 10bar auf und gehst dann bei -5°C fahren, ohne dann wieder aufgepumpt zu haben (erfüllt 1. und 2.), dann hast du wesentllich weniger Druck in deinem Dämpfer.
In diesem Beispiel:

p2 = p1*T2/T1
p2 = 10bar*268K/298K
p2 = 9 bar

Es ist also schon normal, dass man im Winter scheinbar "weniger" Luft im Dämpfer hat, wenn man nicht bei der entsprechenden Temperatur nachpumpt. Es muss also nicht sein, dass dein Dämpfer Luft verloren hat.

Dennoch lass(t) dir (euch) gesagt sein, dass gelegentliches Prüfen des Luftdrucks im Dämpfer nicht schadet, denn wie ein Vorredner schon richtig vermutet: Gabeln oder Dämpfer sind niemals 100% dicht. Diffusion is immer und überall. Wenn man da mal ein halbes Jahr nicht nachpumpt dann kann man so etwas schon merken.

Ich empfehle sowieso zusätzlich vor jeder Fahrt kurz das Bionicon System neu zu "resetten". Dazu braucht man keine Pumpe, und das Ganze dauert keine 10 Sekunden:
1. Hebel an der Gabel auf
2. Knopf drücken und Gabel und Adapter ausfahren lassen
3. Mit gedrücktem Knopf das Bike wieder in "Normalstellung" ("Downhillstellung") bringen und dort halten
4. Hebel wieder zu machen
5. Fertig

@ mzonq:
Ich nehme mal an, dass du das Aufsetzten mit den Pedalen auf den Dämpfer bezogen hast, der dann zu weich war und zu viel Sag hatte. In diesem Fall, hat sowieso das Bionicon-System nichts damit zu tun. Denn deinen Dämpfer pumpst du immer noch gesondert von der Gabel auf, oder? ;)

Hoffe das hat geholfen.

Gruß
Sacki
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Sacki, WOW
danke für die lange Antwort. :o)
Hast schon recht, man (ich) sollte von Zeit zu Zeit den Luftdruck prüfen. Das schreib ich mir auch auf die Fahne. Das kam wohl zu kurz.
Ich denke einfach, dass wie die Vorredner erkannt haben, eine Gabel - und dann noch mit Leitungen und dem B-Adapter dran - auf Dauer einfach nicht dicht sind. Das zuammen mit zu wenig Druckprüfung ergibt das geschilderte Phänomen.

Jetzt weiß ich aber nicht, ob die Bodenfreiheit nicht doch was mit dem B-System zu tun hat...senkt sich nicht das Tretlager ab, wenn man in Uphill Position geht? Und wenn zu wenig Luft im System ist, ist das System nicht eher "Richtung Uphill" unfreiwillig eingestellt?

Na ja, egal, ich denke jetzt passt es und noch mal vielen Dank für die Antworten und Anregungen.

Gruß
MZONQ

EDIT: Da steht eigentlcih nciht das was ich rüberbringen wollte: Vor dem Drucktest habe ich über die Dämpferpumpe komplett die Luft aus dem B-System entweichen lassen: Da merkt man deutlich, wie das Rad "in sich zusammen sackt", also das Tretlager nach unten wandert. Übertragen auf etwas zu wenig Luft im System, müßte das doch auch eine vergleichware, wenn auch geringere Wirkung haben.

So. Schluß jetzt, werde das ganze heute Abend auf dem Hometrail testen :o)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den Bionicons ist es eben so, dass du nur sehr geringe Änderung der Tretlagerhöhe hast, wenn du in uphill gehst, da die Gabel sich zwar absenkt, aber gleichzeitig der Adpater ausfährt und somit den Hinterbau anhebt. Man dreht gewissermaßen "um" das Tretlager.
Wenn du aber Druck in der Gabel vermisst, weil du spürst, weniger Bodenfreiheit zu haben, dann ist da schon verdammt wenig drin, aber ich glaube nicht, dass so wenig Luft verloren ging.
Aber trotzdem: Immer schön alle paar Wochen mal kontrollieren.

Das Gabeln über die Zeit Luft verlieren liegt nicht an den Anschlüssen oder Schläuchen. Das ist kein Bionicon-spezifisches Phänomen. Jede Luftgabel wird wohl über die Zeit ein wenig Luft verlieren, genau wie auch jedes Federbein.
Praktisch ist das aber auch nicht relevant oder spürbar. Denn bevor es wirklich spürbar würde, hat man doch mal wieder ein neues Setup ausprobiert, oder das Bike war mal beim Service ;)

Ich kann wirklich nur empfehlen viele unterschiedliche Drücke zu probieren, denn jedem gefällt etwas anderes. Und nur über Ausprobieren findet man raus, was einem wirklich taugt.

Da muss man kein Profi für sein.
 
Das Gabeln über die Zeit Luft verlieren liegt nicht an den Anschlüssen oder Schläuchen. Das ist kein Bionicon-spezifisches Phänomen. Jede Luftgabel wird wohl über die Zeit ein wenig Luft verlieren, genau wie auch jedes Federbein.
Praktisch ist das aber auch nicht relevant oder spürbar. Denn bevor es wirklich spürbar würde, hat man doch mal wieder ein neues Setup ausprobiert, oder das Bike war mal beim Service ;)
So ist es. Dass jemand bei 25°C aufpumpt und dann im Winter bei -10°C noch so fährt, ist eher unwahrscheinlich. Die üblichen Temperaturunterschiede machen i.a. nicht mehr als eine Zeigerdicke auf dem Manometer der Pumpe aus.

Die Hauptrolle spielen nach meiner Erfahrung die Dichtungen (Gummi, O-Ringe). Deren thermische Ausdehnung ist um eine Zehnerpotenz größer als die der Metalle. Wenn sie sich bei Kälte zusammenziehen, kann so ein schwaches Leck entstehen. So fing ja auch die Challenger Katastrophe an. Mir selbst ist es mehrfach bei meinem Ghost passiert, mit dem ich seit Jahren im Winter fahre, dass die Luft im Dämpfer bei -10° ~ -15° C bei einem einmaligen Federvorgang fast ganz entwichen ist.
Das Ersetzen der O-Ringe hat dann das Problem für den nächsten Winter erledigt.
 
"Bei -5 Grad bikes????? Da hilft nur eins, auswandern "

==>Hi Hi witzig, das hast Du anscheinend schon hinter Dir :)

Wir waren im März auf La Palma, und wenn es auf Teneriffa so saugeil ist wie dort, dann haste alles richtig gemacht.
 
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