Easton Carbon Lenker zerstört durch Syntace Superforce Vorbau?

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Ich habe einen Easton EC70 Carbon Lenker 31,8. Dieser scheint nicht in einen Syntace Superforce 31,8 Vorbau zu passen, weil der Lenkerdurchmesser zu dick ist. Mit der Schieblehre messe ich den Lenker auf 31,9mm, also 0,1mm zu dick. Mir scheint, dass der Easton Carbon Lenker noch eine 0,1mm dicke Beschichtung an der Oberfläche hat.

Hab ihn trotzdem montiert. Mit grober Gewalt reingedrückt, nun sieht der Lenker so aus. Sieht auf den Bilder heftig aus, scheint aber nur diese Oberflächenbeschichtung zu sein, die weggekratzt ist.

Ist sowas normal bei Easton Carbon Lenkern?

Muss dazu sagen, dass ich vorher schon nen Aluminium Lenker in dem Syntace Vorbau hatte, der ging auch schwer rein, aber nicht so schwer, dass er dabei zerkratzte.

Kann ich da noch bedenken los damit fahren oder kann ich das Ding wegschmeißen? Was sehr ärgelich wäre, der Lenker hat mich immerhin über 100 Euro gekostet.

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Ich fahre einen Easton Haven in einem Syntace Megaforce 2. Vorher war der Haven in einem Thomson Elite X4, und vor dem Haven ein XC70 im Thomson. Hat alles problemlos und ohne Beschädigungen gepasst.
 
Daß Lenker bei den Syntace Vorbauten etwas schwerer "reinploppen" ist normal und so gewollt und liegt an dem "200° Kopf".

Ich an deiner Stelle hätte hier nicht mit roher Gewalt gearbeitet, aber nu ist es ja schon zu spät...Ich kenn mich mit Carbonlenkern nicht so aus, aber wenn nur die Beschichtung/Lackierung und nicht die Fasern beschädigt sind, kannst du bestimmt so weiterfahren.

Und deine Überschrift klingt ein bischen mißverständlich, der Vorbau ist ja unschuldig.
 
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Carbon ohne Beschichtung (Klarlack) ist aber sehr empfindlich, was chemische Zersetzung angeht. Die Kohlefasern oxidieren und verlieren dadurch ihre Festigkeit. Daher sollte man Lackplatzer an Carbonrahmen auch immer überpinseln, damit es nicht irgendwann einen Hoppla-Effekt gibt. Wegschmeißen musst du den Lenker deswegen nicht. Am besten mit klarem Nagellack die blanken Stellen überpinseln. Der fließt besser, wenn man ihn mit Aceton verdünnt. Danach kannst du den Lenker bedenkenlos weiterfahren. Aber versuch das nächste Mal den Lenker von der Seite reinzuschieben, wenn der Vorbau eine Klemmung >180° hat.
 
Die Kohlefasern oxidieren und verlieren dadurch ihre Festigkeit.

Bei 400°C fangen Kohlenstofffaser an Sauerstoff zu oxidieren :rolleyes:

@TE: ich würde die Stelle mit feinem Schleifpapier glätten und das Teil verbauen.

edit: bevor das Thema Wasseraufnahme kommt:

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Quelle: DLR Braunschweig, Institut für Strukturmechanik

#Zu sehen ist hier folgendes:

Eine Spannung ist eine Kraft bezogen auf eine Fläche, eine Dehnung eine Längenänderung bezogen auf eine Ausgangslänge. Man kann also das Diagramm auch erstmal als Kraft und Verlängerung ansehen, wenn man mit dem Spannungsbegriff nicht so vertraut ist.
#Dargestellt ist ein EP-Harz mit unterschiedlichen Feuchtegraden.
#Wichtig! 0% Feuchte ist ungünstig, Festigkeit sinkt, aber Steifigkeit ist maximal
#die Kurven werden flacher mit Feuchtezunahme, d.h die Steifigkeit sinkt, die Bruchdehnungen nehmen zu, die Festigkeiten steigen. Heiner hat also recht, die cfk-Bauteile werden höher belastbar, aber auch etwas "weicher" , (...diese Aussage ist etwas vereinfacht, Kohlenstofffasern tragen die Hauptlast, es ist zwischen des Festigkeit Längs, Quer zur Faser zu unterscheiden etc.)
#Nicht-Linearitäten nehmen zu
#Es ist besser nach dem Tempern, Bauteile etwas liegen zu lassen, bevor sie verwendet werden. Es bauen sich auch Eigenspannungen ab.

Achtung:
#Gilt nur für moderate Anfeuchtungen und Temperaturen!
#80 Grad und mehr, kombiniert mit Feuchten senken die Belastbarkeit
#Wassereinlagerung in Poren kann beim Einfrieren zu Delamination führen
 
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An Luft glaube ich dir das. Aber wenn andere Chemikalien wie Öl, Aceton, Petroleum oder Reinigungsmittel an die beschädigten Stellen kommen, dann kann das schon ganz anders aussehen. Vielleicht war es auch keine Oxidation. Aber man sollte offen liegende Carbonfasern definitiv vor Fremdmedien schützen, weil sie relativ reaktionsfreudig sind.
 
100€ vs. die eigene gesundheit...

du kannst nicht innen rein schauen. du weißt nicht, ob und wie sich die blanke stelle auswirkt
das ding kann jahre problemlos halten. oder an der nächsten bodenwelle weg brechen
ich persönlich setze bei sicherheitsteilen lieber nochmal das geld als meine gesundheit zu riskieren
 
Hau wech den Sch****.

Lenker sind sicherheitsrelevante Bauteile. Syntace hat bei deren Lenkern ein Titan-Mesh als Armierung. Da kann das nicht passieren.
 
Wenn du weißt das der Lenker zu dick ist, wieso montierst du ihn dann mit Gewalt ? Wenn ich merke das irgendwas nicht passt versuche ich doch eine Lösung zu finden (vor allem bei der Lenkzentrale) und versuchs nicht mit Gewalt ?
 
Hau wech den Sch****.

Lenker sind sicherheitsrelevante Bauteile. Syntace hat bei deren Lenkern ein Titan-Mesh als Armierung. Da kann das nicht passieren.

Das finde ich nun auch übertrieben.
Wie einfach platzt denn die Klarlackschicht am Lenker weg? Man braucht bloß mal eine Schelle zu fest anziehen. Schon hat man leichte Kerben im Lenker. Den deswegen jedesmal wegzuschmeißen wäre auf Dauer eine verdammt teure Angelegenheit. Nene, Lackplatzer allein sind kein Thema, solange mal bissl neuen Lack draufmacht. Erst wenn die Schäden tiefer werden, sich also entweder schon einzelne Fasern herauslösen, deutlich sichtbare Oberflächenmacken durch einen Sturz entstanden sind oder man ungeflickte Stellen weiter lustig belastet, dann ist ein Neuteil empfehlenswert.
 
Nach dem Bekunden der Fred Erstellers hat er den Lenker mit Übermaß in den Vorbau gequetscht. Demnach gehe ich davon aus, daß der Lenker auch ganz schon verformt wurde. Also ist nicht nur die Klarlackschicht betroffen.
 
Da die Stellen genau im Bereich des Klemmspalts sind, hat die Vorbauklemme vermutlich nur den Lack abgeschabt. Mit Verformung ist da nicht viel. Zumal er ja gesagt hat, dass es 0,1mm Übermaß waren. Das reicht nicht um eine gravierende Verformung hervorzurufen.
 
Also ich würde mit so einem Ding nicht mehr herumfahren. Aber es muss ja jeder selbst entscheiden und selbst seine Fre... hinhalten, wenn das Ding plötzlich nachgibt. Viel Spaß auch ...
 
Easton Havoc Carbon + Megaforce2 ist bei mir problemlos. Letztendlich isses so, dass die Fasern betroffen sind wenn Du versuchst die Beschädigung rauszuschleifen und der schleifstaub schwarz wird. Das muß aber auch nicht heißen, dass der Lenker dann nichtmehr sicher fahrbar ist.

Wende dich an den Hersteller des Lenkers. Wäre zumindest meine Taktik.

grüße,
Jan
 
Danke für die zahlreichen Antworten. Also ich habe mir den Lenker heute nochmal zu Gemüte geführt und der wird jetzt gefahren.

Hab mit feinem Schleifpapier etwas daran rumgeschliffen und die Stellen dann richtig sauber gemacht.

Was da abgekratzt ist, kann ich einfach mit dem Fingernagel weiter abkratzen. Ist also nur eine Beschichtung. Wo die Beschichtung weg ist, blitzt mir jetzt wunderschönes makelloses glänzendes Schwarz entgegen. :) Eine Carbonstruktur ist auch nicht zu sehen, vermutlich ist da sogar nochmal ne härtere Beschichtung dazwischen.

Der Lenker hat an den beschichtungsfreien Stellen 31,8mm Durchmesser, so wie es eigentlich sein soll.

Lackieren werde ich die Stellen nicht, weil ja erstens Carbon empfindlich auf Chemikalien (Nagellack ist auch ne Chemikalie) sein soll und zweitens der Lack dann beim montieren des Lenkers im tollen Superforce Vorbau sowieso wieder abgekratzt würde.
 
Wieso sollte der abgekratzt werden? Du kannst nur ein Rundprofil nicht durch eine Vorbauöffnung schieben, wenn die kleiner als 180° weit geöffnet ist. Bei Syntace sind es ja anscheinend nur 160°. Dann musst du den Lenker von der Seite reinschieben.
Mein Ritchey hat sogar nur eine 100° Öffnung. Da wird es natürlich umso deutlicher.

Und Nagellack oder Lackstifte werden Carbon nicht schwächen. Überleg doch mal, bei der Herstellung wird das Ding ja auch irgendwie lackiert. Dann würden ja alle Lenker bei der Auslieferung schon geschwächt sein...
 
Wieso sollte der abgekratzt werden? Du kannst nur ein Rundprofil nicht durch eine Vorbauöffnung schieben, wenn die kleiner als 180° weit geöffnet ist.Bei Syntace sind es ja anscheinend nur 160°. Dann musst du den Lenker von der Seite reinschieben.

Seite reinschieben geht nicht, der Lenker ist gekröpft. Wegen dem Vorbau, schau mal hier:
http://www.syntace.de/index.cfm?pid=3&pk=1510

Der 200° Kopf von dem Superforce Vorbau ist einfach das Problem, da geht jeder Lenker schwerer rein, wie garbel richtig bemerkt hat. Bei den Megaforce2 Vorbauten scheint es kein 200° Kopf mehr zu geben? Zumindest steht davon nix in der Produktbeschreibung bei Syntace.
 
Du wirst es kaum glauben, aber ich habe wie gesagt eine 260° Klemmung und fahre genau denselben Lenker. Die Kröpfung ist vollkommen egal, denn der Lenker ist erst da gekröpft wo der Durchmesser schon wieder verjüngt ist. NICHT im 31,8mm Klemmbereich.
 
Ah, wieder was gelernt. ;) Aber das würde auch nix bringen, wenn der Lenker mit dem Klemmbereich im Kopf ist, sitzt der Lenker schon so fest, dass jede Bewegen im Kopf sofort den Lack wieder abkratzen würde. Dein Ritchey scheint da mehr Spielraum zu haben?

Kann mir keine Montageart bei dem Superforce Vorbau vorstellen, wie ich den Easton Lenker kratzerfrei reinbekommen hätte.
 
Ich würde eher behaupten, dass bei mir beide Bauteile der Norm entsprechen. Habe weder den Vorbau noch den Lenker nachgemessen. War aber auch nicht nötig, da er gleich beim ersten Versuch gut rein ging. Viel Spiel hast du bei der Methode natürlich nicht und man muss den Lenker mit Geduld und Vorsicht reinschieben, damit er nicht verkantet und die Carbonoberfläche gleich wieder verkratzt. Aber der sollte sich schon reinschieben lassen. Prüfe vielleicht auch mal, ob dein Vorbau vielleicht irgendwelche Grate hat. Dann mal mit Schleifpapier dran gehen. Beide Flächen gründlich reinigen und die Lackplatzer nach dem neu lackieren auch kurz glattschleifen (falls die Lackoberfläche uneben sein sollte, was schnell passiert).
 
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