Empfehlung Reifen für Tourenfully

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Hallo,

ich brauche mal euren Rat für mein Rad.

Ich fahre seit kurzem ein Trek Fuel Ex 9.8 130/130mm mit Nobby Nic vorne und hinten.
Nun suche ich einen tourenfreundlichen Reifen, der auch den Weg, auf Schotter und Strasse gut wegsteckt, auf dem Trail, Forstautobahn usw. aber genug Grip hat.
Übliche Touren 40-60 km bis zu 1.500HM.

Die Nobby Nic finde ich etwas übetrieben für mein Einsatzgebiet im Weserbergland und auf der Strasse "schmieren" sie mir zu viel, da ich aber von zuhause rund 5-7 km Strasse fahren muß um im Wald anzukommen, geht es leider nicht anders.

Auf meinem Hardtail bin ich NobbyNic/Racing Ralph auf Conti Race King gewechselt, schon ganz okay der Reifen aber evtl für das Fully etwas gripschwach auf dem Trail und mir persönlich in 2.2 etwas schmal.

Was habt Ihr für Empfehlungen?
Die Kombi Nobby Nic/racing Ralph würde ich ausschließen wollen.
Die NN würde ich mir für Winter und/oder grobes Gelände beiseite legen.
 
Du suchst einen Reifen, der sein Profil den Gegebenheiten anpasst. Das Problem: Der wurde noch nicht erfunden. :(

Wenn du auf Stollen (im rutschigen Matsch mitunter ganz nützlich) verzichten kannst, ist vielleicht der Hookworm (mit MaxxPro-Mischung) was für dich. Den fahre ich z.Zt. mit ca. 1 bar, und bin trotzdem noch sehr schnell auf Asphalt. Die Dämpfung der dickwandigen Karkasse ist erstklassig und die griffige Mischung kombiniert mit der großen Auflagefläche klebt auf den meisten Oberflächen bombenfest. Allerdings ist fraglich, ob der in Rahmen und Gabel passt. (etwas mehr als 60 mm breit und hoch)

Eine gängigere Empfehlung wäre z.B. hinten X-King 2.4, vorne Mountain King II 2.4, jeweils RaceSport oder Protection. Rollt gut auf der Straße, aber die Stollen schmieren in der Kurve auch weg. Und die Dämpfung ist sehr schwach.
 
naja, so hatte ich es noch nicht gesehen. ein reifen, der sein profil anpasst, interessant.
Nein, so schlimm bin ich nicht. Ziel sollte es sein, etwas entspannter über die Strassentransfer-Passage zu kommen.
Semislick wäre nicht meine erste wahl.

Conti Mountain King ist das Pendant zum NN? X-King sieht interessant aus.Evtl ist das eine gute Lösung. Wenn es den race sport in 2,4 geben würde, wäre das eine alternative für mich.

Oder vorne den NN weiterfahren und hinten etwas leichtlaufenderes, kleinstolligeres drauf?
 
Ich wohne in Göttingen, nicht weit von Dir. Den perfekten Ganzjahresreifen gibt es hier leider nicht. Dafür haben wir zu viel Lehm und Ton im Boden. Der Hookworm ist klasse, ich fahre ihn auch, aber er kommt im schmierigen Matsch hier auf den Trails an seine Grenzen. Ein schöner Reifen für´s Hardtail für die trockeneren Tage und laaaange Touren! Geht wirklich viel mehr mit als man denkt! Für´s Fully sind X-King und Mountainking in 2,4 eindeutig eine gute Empfehlung für das Hinterrad! Dort entsteht der meiste Rollwiderstand. Mehr muß es im Sommer hier nicht sein! Im Winter allerdings schon, jedenfalls auf den schwierigeren Trails. Zwei Drittel des Gewichts und die Antriebskraft sind hinten. Der Vorderreifen darf und sollte deswegen ruhig gröber sein, der Hintereifen im Gegenteil nur so grob wie gerade nötig. Ich empfehle Dir den 2,3er Maxxis Highroller in der Maxxpro-Mischung (=Shore-Härte 60a) vorne. Ein großartiger Vorderreifen für diese Gegend hier! Nach allem was man liest soll der neue Maxxis Minion DHR II auch vorne sogar noch etwas besser sein, wäre auf jeden Fall einen Versuch wert.
 
Wenn es mehr Richtung Nobby Nic gehen soll, dann Specialized Ground Control. Der GC läuft etwas leichter wie der NN bei ansonsten ähnlichen Eigenschaften. Mehr Richtung RaceKing geht der XKing. Läuft recht flott, mit Abstrichen bei Bremsgrip und Spurtreue.
 
Bleibe einfach beim NN. Der ist für mich immer noch der beste Kompromiss für alle Fälle. Ich fahre den 2,25er Evo auf Felgen mit 25er Innenweite, wodurch der nur 560 Gramm leichte Reifen auch richtig breit wird.
 
hmm, interessant, was ihr empfehlt.
ich glaube ich mache folgendes: Fully bleibt tatsächlich bei NN, bis der hinten runter ist, dann überlege ich mir etwas neues.
Den Hookworm finde ich spannend. Wäre evtl was für HT, da ich mit dem fast nur noch strasse fahre und den croozer ziehe.
wobei das gewicht in 26*2,5 schön echt hart ist mit über 1200g. momentan daher prinzipiell auch raus.
 
Für nur Straße ist der Hookworm auch viel zu schade. Da gibt's andere Kandidaten. Das Gewicht ist aber absolut angemessen. Versuche mal, mit einem leichteren Reifen mit 1 bar über Wurzeln zu fahren...
 
Als Hinterreifen finde ich den Nobby zwar auch unterdurchschnittlich, aber zum runterrauchen akzeptabel. Vorne geht er gar nicht. Das Gewicht des Hookworm ist enorm, das stimmt. Aber genau deswegen kann man mit ihm auch Trails befahren, weil nur die gute Eigendämpfung bei niedrigsten Drücken es ermöglicht, mit riesiger Auflagefläche zu fahren, ohne daß der Reifen zu sehr schwabbelt. Und damit kommt man dann tatsächlich sehr viel weiter als nur über Forstautobahnen, je nach Fahrkönnen gehen damit auch richtig schwierige Strecken. Wenn Du nur Asphalt und perfekte Forstautobahnen heizen willst, ist ein Tom Slick etc. die bessere Wahl. Weniger Gewicht heißt jedoch nicht automatisch weniger Rollwiderstand! Und nur der macht Dich wirklich langsamer. Gewicht an den Reifen spielt alleine beim Bremsen eine Rolle, wenn die investierte Energie "vernichtet" wird.
 
Weniger Gewicht heißt jedoch nicht automatisch weniger Rollwiderstand! Und nur der macht Dich wirklich langsamer. Gewicht an den Reifen spielt alleine beim Bremsen eine Rolle, wenn die investierte Energie "vernichtet" wird.
Das sehe ich aber ganz anders, schlieslich wird hier MTB gefahren und nicht Rennrad. Beim Rennrad versucht man natürlich immer schön konstant das Rad bei hoher Geschwindigkeit rollen zu lassen.
Bei MTB ist es dagegen eher eine ständige Geschwindigkeitsänderung, wobei dann jedesmal die überflüssige rotierende Masse auch beschleunigt werden muss. Und das zerrt bei einer langen Tour ganz schön an den Kräften.

Beim Bremsen dagegen arbeitet nur die Bremse, oder hast Du ne 'Fussbremse'? ;) Leichtbau am falschen Fleck.:D
 
Wobei die 0,5 kg Unterschied zwischen einem 500g-Reifen und einem 1000g-Reifen durch die Tatsache, daß es sich um rotierende Masse handelt, nicht verzehnfacht wird, sondern der Faktor ist beim Reifen kleiner als 2. Das entspricht also dem Unterschied zwischen einer vollen und einer leeren Trinkflasche. Und dieser Faktor betrifft nur Beschleunigungsvorgänge bei denen der Reifen zusätzlich seine Drehgeschwindigkeit ändert, und nicht die Schwerkraft.
Wenn man am eigenen Körper 20 kg zuviel hat, wird man am Ende der Tour nicht wegen 1 kg mehr Reifengewicht kaputt sein. In Abhängigkeit vom Einsatzzweck (und Druckwahl) ist es aber sehr wahrscheinlich, daß man die Vorteile eines hochwertigen und absichtlich schweren Reifens sehr deutlich spürt. :D
 
So eine Diskussion gab's auch schon im Leichtbau-Bereich, wobei es schon klar wurde, daß die meisten einen deutlichen Vorteil bei leichten Laufrädern sehen, wozu selbstverständlich auch die montierten Reifen zählen.
 
Der TE sucht Reifen, die eine fette Optik haben sollen und auf dem Trail gripstark sein sollen. Auf ruppigen Trails trägt die Reifendämpfung zum Grip bei. Also lassen sich die Anforderungen nur erfüllen, indem man sich nicht um das zur fetten Optik gehörende Gewicht herum mogelt.
Schmale Reifen haben auch ihre Vorteile, und sind mMn der bessere Weg, wenn das Gewicht gedrückt werden soll. Mit der Kombination leicht+breit habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht, was Dämpfung angeht.
 
... leeren Trinkflasche ... Wenn man am eigenen Körper 20 kg zuviel hat, wird man am Ende der Tour nicht wegen 1 kg mehr Reifengewicht kaputt sein ... :D
Vor dem Biberg wird noch ein Schluck genommen und dann die Trinkflaschen entleert.

Ein KG kostet bei einem 12%igen Anstieg von 500 Sekunden etwa 8 - 12 Sekunden. Damit kann man einen gleichstarken Fahrer restlos aufarbeiten, wenn dieser nicht abreissen lassen möchte.


... Auf ruppigen Trails trägt die Reifendämpfung zum Grip bei ...
Welcher Hersteller steht in Bezug auf Dämpfung ganz schwach da? Bitte schreib es Du! :)
 
Von Rennen habe ich keinen blassen Schimmer. Aber hier geht's ja um Touren. ;)

[...]
Welcher Hersteller steht in Bezug auf Dämpfung ganz schwach da? Bitte schreib es Du! :)
Conti. Aber das macht Nichts, weil der Rollwiderstand auch dementspr. gut ist. Etwas vereinfacht würde ich sagen: Conti = Hinterreifen, Maxxis = Vorderreifen.
 
Das sehe ich aber ganz anders, schlieslich wird hier MTB gefahren und nicht Rennrad. Beim Rennrad versucht man natürlich immer schön konstant das Rad bei hoher Geschwindigkeit rollen zu lassen.
Bei MTB ist es dagegen eher eine ständige Geschwindigkeitsänderung, wobei dann jedesmal die überflüssige rotierende Masse auch beschleunigt werden muss. Und das zerrt bei einer langen Tour ganz schön an den Kräften.

Beim Bremsen dagegen arbeitet nur die Bremse, oder hast Du ne 'Fussbremse'? ;) Leichtbau am falschen Fleck.:D

Solange Du nicht bremst, ist die Energie im Laufrad gespeichert. Wenn Du nicht bremst, sondern ausrollst, dann rollst Du entsprechend länger aus, bis die Energie aufgebraucht ist und sparst währenddessen wieder Energie. Die ist erst futsch, wenn Du in die Bremse greifst. Und selbst dann spielt sie eben nur in den Sekunden beim wieder Beschleunigen eine Rolle, und gerade da ist der Rollwiderstand von Stollenreifen, wo sich die Stollen kraftzehrend verbiegen, am höchsten. Ein Slick ist logischerweise sehr rollwiderstandsarm. Und der Rollwiderstand ist eben immer da, nicht nur beim Beschleunigen. Und gerade deswegen ist der Hookworm ein sehr angenehmer Tourenbegleiter, weil er wirklich leicht rollt. Egal ob auf Schotter oder auf Asphalt. Volumen und gute Dämpfung und Leichtbau: Wähle zwei, alles zusammen ist unmöglich.
 
Ich fasse zusammen: Vorne den Hookworm für maximalen Grip und hinten den Hookworm - auf links gezogen - für minimalen Rollwiderstand :daumen:
 
Im Grunde richtig: Vorne den Hookworm mit 1,0 Bar für optimalen Grip und hinten mit 4,0 Bar für superwenig Rollwiderstand auf top-ebenem Asphalt. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen und ist es wirklich wert, sie am Zweitbike auszuprobieren. Wenn das fette Ding in Rahmen und Umwerfer paßt.
 
In der Gruppe "Potsdam Feierabendtouren" gibt es genügend Biker, die es bestätigen können: Ich bin im letzten Jahr in Potsdam ALLES mit dem Hookworm gefahren. 15 cm Pappschnee bis Sulzschnee im März, extrem tiefen Pulversand im Sommer und Matsch im Herbst. Mal locker 75 km nach Berlin rein und zurück? Trotz ca. 60 (!) Ampeln in wirklichen 3 Stunden. Auf der Landstraße mit 32er Schnitt von Adelebsen nach Göttingen (25 km mit einigen Höhenmetern). Hier in Göttingen, hügeliges Harzvorland zwischen 150 und 430 m.ü.NN, gibt es keinen Trail, den ich bei trocken bis pappig-feucht nicht damit fahren kann. Ich habe einen Keller voller Reifen (Michelin, Ritchey, IRC, Schwalbe, Conti, Maxxis, Kenda, Nokian usw.) und habe noch keinen anderen gefunden, mit dem das so möglich ist. Noch dazu ist er ordentlich pannensicher und langlebig. Klar, er hat einen sehr sehr schmalen Grenzbereich. Ja, auf schmierigem Lehm über hartem Untergrund kommt er an seine Grenzen (jeder Reifen mit feinem Profil allerdings auch). Und mit der Vorderradbremse umgehen können sollte man natürlich auch, wenn man mit dem Hookworm steile Trails fährt. Rein für Asphalt mag es noch schnelleres geben. Aber wenn man ein Bike für´s grobe hat und nach einem Reifen für´s Hardtail sucht, also für Stadt, Grundlagentrainig, normale Trails usw., ist der Hookworm echt ein herausragender Reifen, wie ich noch keinen anderen gefunden habe.
 
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