Wie gewünscht ( @Gmiatlich ) meine Erfahrungen mit dem
Maxxis Ikon 3C EXO 2.2:
Beim Aufziehen dacht ich noch der HeavyBiker will mich veräppeln. Wie soll den so ein Noppenkondom funktionieren.
Die ersten Testfahrten waren auf nassen Mischwaldboden, teilweise matschig. Erwartet habe ich nicht viel als ich die kleinen Noppen das erste Mal sah. Doch der Ikon schlug sich recht gut. Wenn es matschig wird, also Richtung Nutella geht, rutscht er natürlich ordentlich. Die Stollen sind einfach zu kurz. Aber man kommt zurecht. Nasser Waldboden, Schotter ect. macht ihm dagegen weniger. Er ist da ziemlich gut zu fahren und Zusetzen gibt's nicht. Die Noppen sind weit auseinander und kurz, da hängt nicht viel fest. Vor allem der Kurvengrip überrascht doch ordentlich.
Dann kamen Touren auf trockenem und leicht feuchtem Boden. Hier in Würzburg haben wir links vom Main einen großen Lärchenwald. Der Boden dort ist selbst bei Regen kaum matschig und nach einer Nacht wieder trocken. Vornehmlich Waldboden, durchsetzt mit viel Kalksteinbruch und auch steinige/felsige Abschnitte. Hängende Kurven mit Geröll und Wurzeln überall. Dort ist der Ikon super, bietet viel Grip und sehr guten Kurvenhalt. Ich habe mich oft gefragt, wie das eigentlich geht, mit den kleinen Noppen. Auch bei groben Schotter/Geröll hält er gut die Spur. Es gibt kaum Abstriche zum Advantage 2.25. Die Bremstraktion ist auch immer ausreichend. In groben Abschnitten springt der Ikon natürlich deutlich mehr. Die dämpfende Gummischicht ist einfach zu dünn. Er fährt sich sehr direkt und straff. Das fluffige, dämpfende Verhalten von dicken hohen Stollen fehlt eben. So ist das aber auch bei Larsen TT und Co.. Rollverhalten ist schon auf Teer recht leicht, im Gelände dann, wie bei
Maxxis üblich, nochmal deutlich leichter. Zusammen mit dem geringen Gewicht ist das schon super spritzig. Die EXO Karkasse macht einen stabilen Eindruck und ist ähnlich wie beim
HighRoller 2.
Es fällt mir schwer, den Ikon in einem solchen Thread zu empfehlen. Bei dem Einsatzbereich hier ist der Ikon eigentlich fehl am Platz. Nicht jeder kommt mit vorne Enduroreifen, hinten CC Pelle zurecht. Ich denke man sollte schon einen erfahrenen und sauberen Fahrstil haben und die Strecken kennen. Der Ikon hilft einem nicht viel, die Reserven sind geringer.
Reifen mit dicken Stollen gleichen da einfach mehr aus. Auch muss man mit Gewichtsverlagerung ect. dem Springen etwas entgegen wirken, sonst hoppelt es hinten wie ein Tennisball und man verliert schnell den Grip. Das ist auch das Hauptproblem, das einige haben werden und dem
Reifen dann fälschlicher Weise fehlenden Grip attestieren. Auch für wirklich schweres Endurogelände denke ich, sind die Reserven zu gering. Er ist auch nix für Fahrer, die relativ "blind" irgendwo lang ballern. Außerdem nicht für Fahrer die immer und bei jedem Wetter fahren gehen. Für Mistwetter ist er nicht gedacht. Man kommt zurecht, aber der Spaß kommt dann zu kurz.
Aber für Trailriding und alles was man im Mittelgebirge so an "Enduro" findet, kann man den Ikon gut empfehlen. Sauberer Fahrstil und Erfahrung mit solch einer Reifenkombi vorausgesetzt. Dann findet man wirklich erstaunlich viel Grip in diesen vielen mickrigen Noppen. Ich mag ihn sehr und behalte ihn entgegen den anfänglichen Bedenken bestimmt ziemlich lange. Außer im Matsch konnte mein schwerer rollender Advantage 2.25 nicht wirklich viel mehr. Danke @HeavyBiker für den Tip!
Stollenhöhe Mitte: 2,5mm
Seite: 3,5mm
Breite gesamt: 55mm
Höhe gesamt: 54mm
(gefahren auf einer DT EX500 mit 21mm Maulweite, mit Eclipse
Schlauch und 2,2bar, vorn
Maxxis HighRoller 2 EXO 3C 2.4, fahrfertig 95kg)