Erstes Mal

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17. Februar 2008
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Hallo Ihr,

ich liebäugel dieses Jahr im Sommer während mein Schulferien vom 02.07. - 14.08 eine Transalp zu fahren. Bin noch nicht im Training und habe noch kein Fahrrad (bis ende der Woche sollte ich eins haben), aber nicht unsportlich. Ich denke, dass ich mit eiserner Disziplin und hartem Training bis zum besagten Zeitraum "transalpfähig" bin.

Die Route sollte nicht mehr als eine Woche in Anspruch nehmen und "anfängertauglich" sein, ABER die "Musts" sollten drin sein.

Da ich mich mit meinen 16 Lenzen nicht zu den Reiseerfahrensten zählen kann, meine Urlaube beschränkten sich bislang auf Pauschalreisen mit meinen Eltern oder ähnlichem, kann quasi nichts vorausgesetzt werden. Ich weiß so gerade, dass ich evtl. eine Zahnbürste mitnehmen sollte ;)

Das, was ich alles wissen muss, damit ich halbwegs sicher über die Hügel da unten im Süden komme, würde wahrscheinlich ein ganzes Buch finden.

Daher die Frage: hat vielleicht jemand einen Buchtipp ?


Equipment ist außer Helm und Handschuhe natürlich auch nichts vorhanden. Ich bräuchte also auch dahingehend ein paar wertvolle Tipps.

Mit welchen Kosten müsste ich da "ungefähr" rechnen ? Da ich ja kein Auto fahren kann aufgrund meines Alter, reise ich am besten mit der Eisenbahn bis nach - hm, bis wohin fährt man da ? ^^

Wie ihr seht es wird immer wirrer - mache dann besser Schluss für heute ;)

Ansonsten bin ich natürlich für jegliche konstruktive Ratschläge offen und wünsche mir diese sehr ;)

lg

wannebex2
 

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Re: Erstes Mal
Traumtouren Transalp heißt dein Buch.
Steht alles drin, mit CD zur Tourenplanung.
Kannst Karte, Roadbook usw. ausdrucken.
Ist einfach und sehr informativ.
 
Wenn du mit der Bahn an/abreisen willst kannst eigentlich überall an den klassischen Orten starten wo du mit der Bahn hinkommst. Zurück kommst du gut & günstig wenn du vom Gardasee (sofern der Ziel ist) mim Rad oder mim Bus (ca 15km) nach Rovereto fährst und von da mim Zug auffn Brenner, von dort mim Rad nach Innsbruck runter, da biste dann für 16-17 Euro schonmal wieder in Innsbruck, von da entsprechend weiter. Genaue Bahnkosten kannst ja unter www.bahn.de rausfinden.

Du brauchst aufjedenfall nen gescheiten Rucksack, da kannst hier mal die Suchfunktion bemühren. Ein Klassiker mit dem du eigentlich nichts falsch machen kannst ist der Deuter Transalpine 25 oder Transalpine 30, kostet zwischen 60 und 90 Euro, jenachdem wo du kaufst. Das Fahren von Tagestouren (>6 Stunden) mit Rucksack um die 6kg solltest du vorher auch ausprobieren, wenns Probleme macht den Rücken ggf. noch trainieren.

Ansonsten gibts massig Packlisten & Topics zu dem Thema hier im Forum. Die Kosten für die Klamotten die du noch brauchst hängen massiv von deinen Ansprüchen ab und können zwischen 150 und ziemlich viel mehr Geld liegen. Wie gesagt, guck dir verschiedene Packlisten hier an.

Wenn du keinen besonderen Wert auf Luxus legst sondern einen Mix aus Hütten und guten Pensionen im Tal haben willst kannst du je nach Sparwillen auf der Tour zwischen 35 (wobei das schon massivste Pfennigfuchserei ist) und 60Euro (damit klappts mMn ohne nennenswerte Abstriche) je Tag rechnen.

grüße
Jan
 
Ach ja:
Für den Rückweg kannst du auch bei den bekannten Reiseveranstalltern nachfragen.
Die bieten oft noch Plätze im Bus für die Rückfahrt an.
Geht dann direkt am Gardasee los, Bike geht mit im Anhänger.
Den Startort kannst du vielleicht direkt von deren Rückfahrstationen wählen.

Musst dich nur rechtzeitig anmelden.
 
Hi!

Stöber ein wenig hier durch dieses Sub-Forum - Fragen ähnlicher Art kommen ständig und sind meist auch gut beantwortet.

Tipp: Trainier erst mal, bis Du dich halbwegs fit fühlst (auch etwas an die Fahrtechnik denken! Und ich mein nicht unbedingt Wheelies :D) und mach dann die "klassische Karwendelrunde".
Geht üblicherweise ab Mittenwald/Scharnitz los und ist - wie der Name schon sagt - ne Rundtour. Es gibt auch einige Alternativen und kann je nach Kondition 1 bis 3 Tage gefahren werden. (Erweiterung Falkenhütte/Lamsenjochhütte/Plumsjoch usw.). Der Schotteranteil ist recht hoch und so kann man die paar Trails auch mal schieben, ohne mit der Zeit völlig ins Hintertreffen zu geraten. Aber auf jeden Fall mit mind. einer Hüttenübernachtung angehen.

Dabei kriegt man ein gutes Gefühl für das tatsächliche "Kampfgewicht", wie man mit Wasser haushalten kann etc.

An Klamotten reichen zu Anfang auch no name Trikots vom Supermarkt, nur bei den Regensachen solltest Du auf Bewährtes setzen. Und IMHO sind Regenjacke und -Hose Pflicht bei mehrtägigen Bergtouren...

Und noch ein kurzer Rat: Bei der Titelwahl das Thema etwas weniger allgemein halten "ERSTES MAL TRANSALP" wär z.b. schön :daumen:

Gruß
Andi
 
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such dir ein paar leute, bei denen du mitfahren kannst.

Ich wollte mit 2 Freunden fahren. Beide sind zwar unerfahren, aber das klappt schon ;)

Wie macht ihr das mit der Navigation bzw was würdet ihr mir empfehlen ? GPS (+Papierkarte natürlich) ?



Könnte jemand eine einfache Alpenüberquerung exemplarisch posten ?



Und zum Threadtitel: Der ist natürlich ganz bewusst gewählt ;)
 
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Ich fahre mit Roadbook aus dem Buch/ CD und habe zusätzlich Karten 1:50.000 dabei.
GPS geht auch, hat aber auch so seine Tücken.
 
Hallo!
Auf jeden Fall kriegst du das dieses Jahr noch hin! Was du dir aus den Kopf schlagen sollst, sind die "musts". Absoluter Schmarrn. Du kannst in deinem Leben noch so oft über die Berge fahren, dass du alle Pässe der Alpen 20 mal fahren kannst. Warum sollte man da die angeblichen Favoriten von irgendwelchen Leuten zusammen tragen und auffädeln wollen? Fährst halt nächstes Jahr eine andere Route. Ich persönlich bin dazu übergegangen Rundkurse zu fahren, weil ich mich dann um den Heimweg nicht mehr kümmern muss. Dies sollte man aber erst dann mache, wenn der Traum DER Alpenüberquerung manifestiert wurde und die "Trophäe" an der Wand hängt.
Ich fahr inzwischen nur mehr mit GPS Gerät. Ich genieße das Privileg ein Schluchti zu sein und schieße somit mindestens die Woche 3 Mal durch die Berge und das seit über 3 Jahren mit GPS und hatte noch nie ein Problem mit meinem GPS. Geht net - gibts bis jetzt net. Ich habe da inzwischen vollstes Vertrauen in die Technik und selbst wenn diese versagen sollte, kann man sich vor Ort immer noch ne Karte kaufen und die Routen, die ich gefahren bin, sind alle mit Wegweisern voll genagelt gewesen. Die Alpen sind inzwischen schon recht zivilisiert.
Wenn ich eine Tour starte habe ich ein GPS mit Kartenmaterial, das Höhenprofil, eine Liste mit den Orten, Hotels und Hütten entlang des Weges, so ne Art mini Roadbook, dabei. Also pro Tag ein Stück Papier, wo drauf steht, was kommen wird. Den Track habe ich zweimal im Gerät. Einmal als Activelog und einmal als Tagesfiles - das habe ich deshalb so gemacht, weil 2 Wochen vor meiner ersten GPS Alpenüberquerung mein Freund sich das Activelog beim herumspielen gelöscht hat und ich mir dacht, dass mir das auch passieren könnte und da will ich die Tracks einfach als Reserve noch einmal mit haben. Von anderen Tücken kann ich nicht berichten. Ich habe mir aber auch nicht das Gerät 2 Tage vor Aufbruch gekauft, sondern bin die ganze Saison damit gefahren. Ich wüßte jetzt nicht, was für Tücken das 60CSx haben sollte.

Im Handy speichere ich die Rufnummern der Notdienste in den jeweiligen Ländern ab. Sollte jemand mal einen Rundflug durch die Alpen benötigen, ist es recht angenehm, wenn man Hilfe per Handy holen kann. Des weiteren würde ich dir eine Versicherung, die eine Bergung abdeckt ans Herz legen. Hier gibt es viele Möglichkeiten. Die meisten wählen den Weg über den Alpenverein, da man die Hütten, die entlang des Weges liegen auch günstiger bekommt.

Ich will niemanden raten ohne Papierkarten zu fahren. Ich sehe für mich aber die Möglichkeit, bei schlechtem Wetter und Ausfall sämtlicher Technik heil von einem Berg in den Alpen runter zu kommen. Was ich in der Tat schon öfters gemacht habe. Auf dem Weg bleiben und wenn möglich eine Hütte ansteuern und das Tagesziel fallen lassen. Die Hütten findet man auch ohne Karte wenn eine da ist, da sie beschildert sind und wenn man wärend der Fahrt etwas acht gibt, weiss man, dass vor 3 km ein Schild stand ".... Hütte 2 Std.". Die Zeitangaben sind für Fußgänger mit normaler Schrittgeschwindigkeit. Wenns Blitzt nicht der höchste Punkt im Gelände sein und auch wenn es dumm aussieht: Bei Unwettern hin legen und die 5 Minuten warten, bis das Gröbste vorbei ist. Im Karwendel wird fast jedes Jahr jemand frittiert, weil er die 5 Minuten am Boden nicht warten konnte. Wie es dann weiter geht, sieht man in der Hütte oder im Tal und dort gibts meist einen Kiosk oder Zeitschriftenhändler, der eine Karte hat. Durch den Tourismus in den Alpen ist man da eigentlich rel. sicher unterwegs. Ganz besonders dann, wenn ich mit dem Radl rauf bin und mich auf einem beschilderten Weg bewege, was meist der Fall ist. Außerdem können die meisten Leute entlang des Weges irgend eine Form von Deutsch. Manchmal nicht ganz einfach zu verstehn, aber es ist Deutsch. Ein schnelles "Griaß Enk" und eine daran gehängte frage wird meist übergenau beantwortet. Der Dialekt ist halt meist etwas streng. Kurz vor dem Gardasee kann es mal vorkommen, das man kein Deutsch versteht, da ging es bei mir aber mit Englisch weiter.

Der Tipp mit einer Variante der Via Claudia war eigentlich eh schon ganz gut. Die Albrecht Route erscheint mir auch recht zivil und ist für sportliche Einsteiger mit Training machbar. Die Tour ist hier beschrieben: http://www.transalp.biz/mtb2009.php. ... der Albrecht ist kein Menschenschinder.

Ich persönlich finde das Buch Traumtouren Transalp recht gut. Ist auf Grund des Textes und der Fotos im Winter ein guter Leckerbissen.
 
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Hey Tiroler,
guter ausführlicher Beitrag!

Ich meinte mit GPS "Tücken" nicht die Funktion.
Vielmehr habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich Leute komplett auf die Technik verlassen und keine Karten haben.

Ich schon oft Leute getroffen, die an jeder Kreuzung/ Abzweigung usw. langsam machen mussten und auf das Gerät gestarrt haben.
Am Roadbook konnte ich halt sehen, dass es zum Beispiel 5km auf Waldboden beragab geht.
Die Strecke kann ich dann genießen und muss nicht dazwischen an jedem Abzweig langsam machen und aufs Gerät schauen.

Wer sich etwas mit Karten beschäftigt, für den ist GPS bestimmt eine super Sache.
Aber einfach einen Track runter laden und nachfahren, na ja.

Ich bin übrigens mit einer Gruppe von Bikern, die über die Alpen wollten, eine Probetour per GPS in der Eifel gefahren.

Nach 2h hat man sich gewundert, dass schon die Mittagsrast erreicht war.
Es stellte sich heraus, dass wir die Runde einfach falsch herum gefahren und hatten nach Mittag 4h mit vollem Bauch vor uns.
 
Hallo!
Das Herunterladen von Touren verleitet natürlich dazu, sich mit der Tour etwas weniger auseinander zu setzen. Da gebe ich dir recht. Ich muss mich aber bei einem kompletten Track dennoch mit der Tour auseinandersetzen, da ich aus dem kompletten File die Tagesfiles raus schneide und allein durch diese Arbeit die meisten größeren Ort entlang der Route schon auswendig kann.
Ob man bei einem GPS ständig drauf kucken muss oder nicht, hängt eigentlich davon ab, wie oft man es verwendet und wie sehr man die Art der Darstellung gewohnt ist. Ich beschäftige mich generell viel mit dem GPS Gerät, plane viel mit digitalen Karten und zeichne bei OSM selber mit. Ich denke mal, dass ich dadurch ein etwas anderes Gefühl fürs Kartenlesen habe.
Einen GPS Track in die falsche Richtung fahren ist ein typisches Anfängerproblem. Bei Files, die ich nicht selber geplant habe, umgehe ich es, indem ich es in Google Earth oder in Kompass einfach einmal in der 3D Ansicht abspiele. Da kann ich dann mitfliegen und sehe, in welche Richtung begonnen wird. Das kann aber bei einer Alpenüberquerung nicht geschehen, er weiß ja wo er anfangen will. Könnte ihm aber bei einem einwöchigen Rundkurs passieren und das wär schon blöd, wenn du den in die falsche Richtung fährst. Ist halt eine Frage der Vorbereitung.
Wobei ich sagen muss: Ich bewundere Leute, die nach Roadbook fahren können. Ich bewundere aber auch Leute, die einen Rechenschieber noch bedienen können.
 
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