ESK auf Tour, Auswertung

jockel

Cpt.Ahab
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12. August 2001
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Entsprechend der neuen ESK-Doktrin, welche es u.A. beinhaltet, das Kaderinterna unter keinen Umständen an die Öffentlichkeit kommen dürfen, wurde für den zurückliegenden Sonnabend eine Übung anberaumt. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit, wurden gezielt einzelne, als vertrauenswürdig einzustufende Kader per Meldekette informiert, wann sie sich wo einzufinden hätten. Die Zustiegsstellen zum ÖPNV der Hauptstadt wurden hierbei bewusst dezentral vorgegeben, um eventuellen Attentatsplänen nur kleine Ziele zu geben. Erst am vereinbarten Startort wurde die volle Truppenstärke erreicht. Folgende Mitglieder waren anwesend:

  1. Herr R aus B
  2. Herr P aus B
  3. Herr J aus L
  4. Herr J aus B
Weitere, in die genannte Meldekette einbezogene Elemente, zogen es vor, entweder mit blutjungen Dingern, auf einsam gelegenen Gehöften wer weiß was anzustellen, oder in trauter Zweisamkeit Dinge zu testen, auf welche es in weiterer (bei erfolgreichem Verlauf: gemeinsamer) Zukunft eventuell noch ankommen wird. Startort der Übung war, wie schon des Öfteren das Städtchen F an der H. Es sollte am gestrigen Tag nicht darum gehen, Neuland zu betreten, sondern eher, schon Bekanntes neu zu kombinieren und dabei das effektive Zusammenspiel der einzelnen Teilverbände unter realistischen Bedingungen zu erproben. An dieser Stelle sei bereits erwähnt, dass dies, entsprechend den hohen Erwartungen, hervorragend klappte:

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Die Reisegesellschaft beim Fototermin (alle noch guter Dinge)

Bereits nach rund fünfminütiger Reparaturzeit war die gesamte Technik insoweit einsatzbereit, dass sie im nahegelegenen Forst untergezogen werden konnte.

Herr R aus B hatte im Vorfeld von den neuesten technischen Entwicklungen Gebrauch gemacht und sein ohnehin schon ultramodernes, vollsuspensioniertes Zweirad mit einem aus der Modellbahnbranche bekannten Geräuschgenerator ausgerüstet. So ausgestattet, war es ihm ein Leichtes, sich unbemerkt anzunähern, glaubte doch der Vorausfahrende, sich in trügerischer Sicherheit wiegend, ihm folge ein in die Jahre gekommenes Damenrad aus volkseigener Produktion.

Dessen ungeachtet, wurden fleißig Kilometer gemacht und die erste Pause erst anberaumt, nachdem bei Herrn J aus L ein bereits seit längerem schwelendes Kriegsleiden aufgebrochen war. Einer ersten Auswertung zufolge waren zu diesem Zeitpunkt bereits rund 45km unter unseren Reifen verbrannt und das bei einer gefühlten Einsatzzeit von 50-60 Minuten. Eine genaue Beschreibung der Strecke erspare ich mir an dieser Stelle, da außer dem bereits genannten Startort (F an der H) nur die Ortschaften Z und B direkt durchfahren wurden, alle weiteren Weiler, wie bespielsweise das malerisch gelegene L oder die Dörfchen T und M wurden mehr oder weniger weiträumig umfahren.

Nach kurzer Reaktivierungszeit ging es weiter, erst mal kurz Fuß. Doch bereits nach wenigen gerollten Metern, offenbarten sich erste materielle Defizite. Nach Behebung derselben ging es in gewohnter Manier weiter. Ortschaften mit Namen wie T, H, W oder G wurden maximal tangiert, ansonsten umgab uns stets der schützende Forst, einer der treuesten Weggefährten des ESK.


3_G.sized.jpg


Allgemeines Gebastel

Unter Auslassung einer kleinen, im Vorfeld angedrohten Nordschleife wurde direkt nach Süden geschwenkt und in F diverse Getränke sowie Kuchen requiriert. Die Bevölkerung nahm es gelassen, konnte sich das ESK doch ein weiteres Mal auf die tief in der örtlichen Bevölkerung verankerten Sympatie verlassen.

So gestärkt ging es ohne zu zögern an die weiteren Tagesabschnitte, welche fortan in südlicher Richtung zu finden sein sollten. G wurde durchfahren, in D die Gleise der Bahn überwunden. Um bereit nach wenigen Kilometern in K festzustellen, was die neue Zeit aus einstmals schmucken Bauernhäusern zu machen vermag. Es schien, als wäre es einem örtlichen Baumarkt gestattet gewesen, sein gesamtes Sortiment zu präsentieren. Angefangen bei Dachkippfenstern, bis hin zur üblichen, blassrosanen Beton-Hofpflasterung. Unangenehm berührt wurde S erreicht, um einem Befehl der Tourleitung zu entsprechen und noch eine klitzekleine Runde Entdeckungsrunde in weiterhin südlicher Richtung anzuhängen. Die Stimmung der Truppe wurde durch in Aussichtstellung von allerlei Labsal am Zielort ausreichend gehoben, so das die Weiterfahrt fast ohne Murren und mit nur ganz vereinzelt schräg gestellten Köpfen vonstatten ging. Nachdem am südlichen Umkehrpunkt festgestellt wurde, dass man in eine Sackgasse eingefahren war, sank die Stimmungauf einen gewissen Tiefpunkt. Die Führung konnte durch forsches Auftreten das Heft des Handelns in der Hand behalten und die Truppe bereits nach wenigen rückwärts gewandten Metern auf den rechten Weg führen. Dies erkennend, hob sich die Stimmung wieder und die wenigen verbleibenden Kilometer vergingen unter Absingen diverser Hymnen wie von selbst.

Die Auswertung der Tagesereignisse erfolgte anschließenden in einer als vertrauenswürdig einzustufenden gastronomischen Einrichtung am Marktplatz der Stadt F an der H.

Die Rückfahrt verlief problemlos, alle Einsatzkräfte erreichten planmäßig ihre Ruhestellungen und sind derzeit offensichtlich mit intensiver Nachbereitung beschäftigt.




Alles in Allem, kann das gesetzte Ziel als erreicht gelten. Einzelne zutage getretene Schwachpunkte sind erkannt und werden bei den weiter anstehenden Übungen gezielt trainiert.
 
Herr J., sollte man sich mal wieder in B treffen würde ich gerne die weiteren Einzelheiten von A bis Z erfahren. Ich war übrigens in W und dort ist es auch sehr nett!

Gruß

Herr A. aus B.
 
wunderbar! so scheint es doch zum einsatz der truppe gekommen zu sein. um zukünftig auch für den ernstfall besser gewappnet zu sein, erscheint es dennoch sinnvoll, die liste der defekte detailierter darzustellen. kam es etwa zu reifenschäden? knarrte womöglich der rahmen, etwa 5cm hinter dem lenkkopf?

ich selbst bemühte mich stundenlang die scharr der jungen heuner zusammenzuhalten. schwer war es, kann sich die heutige jugend doch nur kaum mit dem unterhaltungsangebot ländlicher einrichtungen anfreunden. still erhoffte ich den einfall der manövergesellschaft in r. bei g., um eventuell den jungen hern j. (nein, leider nicht dich...) den gierigen geburtstagsgästen zum frass vorzuwerfen.

doch es kam wie es kommen musste! zunächst blies ein scharfer wind, dunkle wolken zogen auf, ein unheimliches beben kündigte ihn an - und dann erschien er am horizont! der weisse barbar lies es sich nicht nehmen, die junge schar höchst persönlich zu inspizieren! lautes geschrei und flehendliche rufe wurden vernommen, doch der henker von pankow vollzog sein werk. nachdem er die hühnersuppe geschlürft und den kaffee getrunken hatte, zog er sich wieder an und verlies stolz und in der gewissheit der vollzogenen mission das land um r. in richtung süden.

hart, aber gerecht. bis bald... menis
 
Menis schrieb:
still erhoffte ich den einfall der manövergesellschaft in r. bei g., um eventuell den jungen hern j. (nein, leider nicht dich...) den gierigen geburtstagsgästen zum frass vorzuwerfen.
Wir waren uns der Tragweite unseres Fernbleibens bewusst. Bewusst waren wir uns allerdings auch der appetithemmenden Gerüche, welche von unseren durchschwitzten Funktionsfasern aufstiegen. Das konnten und wollten wir der fröhlichen Schar der jugendlichen Geburtstagsgästinnen nicht zumuten. Andere warn da wohl unverfrorener.

Menis schrieb:
doch es kam wie es kommen musste!... der weisse barbar lies es sich nicht nehmen, die junge schar höchst persönlich zu inspizieren!
Mein Gott, die armen Eltern. Gab es denn kein Entrinnen???
 
Sehr schön, wie ich lese, ist die Veranstaltung vom Sonnabend also als gelungen einzustufen. Wenn ich die verschwommenen Geheimbilder richtig deute, lassen die einzelnen Individuen der Truppe auf eine ordentliche Reisegeschwindigkeit schließen, oder gab es etwa Heulbojen? Schade, daß ich nicht dazustoßen konnte, aber die Ausfahrt mit meiner Süßen gestaltete sich ebenfalls als äußerst reizvoll, überrascht sie mich doch immer wieder aufs Neue mit steigender Ausdauerfähigkeit und technischer Raffinesse bei der Befahrung unwegsamer Passagen. Doch bei all der Liebe zum naturnahen Radwandern hörte ich nicht nur einmal die Worte: "...gern mal ein rennrad ausleihen...". Und ich kann nichts dafür. :cool:

Tja, der lauschige Sonntag. Da ging er also ins Land. Hier und da lagen restalkoholisierte Partygäste, meist weiblicher Gattung. Es wurde sich an Kuchen und Kaffee gelabt, während der treusorgende Familienvater Menis unter seiner mobilen Wohnburg einige Leichtschäden zu beheben versuchte. Täterätätä - Acke roch das liebliche Gebäck und den köstlichen braunen Baumfruchtsaft schon, als er in die Einfahrt zur friedlich chillenden Hofgesellschaft einbog. Menis ward schnell unter seinem Kraftwagen hervorgezerrt und in die Küche geschickt, während sich Acke auf der Terrasse ein erstes Bild der anwesenden Personen machte. Beide Geburtstagskinder wurden entsprechend ihres Alters mit Glückwünschen gesegnet, bevor Menis und Ackle an der langen Gartentafel bei Hühnersüppchen und Kaffee über den Sinn und Unsinn des Zweiradsports philosophierten.

Bezeichnende Szene an der Gartentafel:

Julia setzt sich zu den beiden Herren Menis und Acke, die bereits an den Kaffeetassen schlürfen.
Sie: Na Ihr beiden?
Menis: (Gibt Ihr einen Kuß) Sag mal, Acke, die Cosmic Carbone, ja? Wie kann man die denn...
Acke: Nun ja, bei den Boras ist das dann...
Sie: (steht gelangweilt auf und geht zu ihrer Hängematte zurück)
 
Ackebua schrieb:
Sie: Na Ihr beiden?
Menis: (Gibt Ihr einen Kuß) Sag mal, Acke, die Cosmic Carbone, ja? Wie kann man die denn...
Acke: Nun ja, bei den Boras ist das dann...
Wie sich unschwer erkennen ließ, war die Unschuld der jungen Dinger bei derlei lähmenden Themen zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Ich bin beruhigt.
 
@jockel: du glaubst also, dass sich ein henker zunächst sympathisch dem opfer nähert, indem er von seiner leidenschaft schuhe zu sammeln, kindern zu helfen und/oder mode zu studieren schnattert - bevor er sich seiner aufgabe widmet? naiv, jockel, dass ist naiv... menis
 
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