So. Mittlerweile bin ich ja schon ein ganz paar km/hm mit dem Rad unterwegs gewesen. Z.B. hier:
https://www.mtb-news.de/forum/t/galerie-mit-dem-29er-unterwegs.464451/post-18226354
und natürlich in der Heide und der Umgebung. Ich dachte mir ich gebe mal ein bisschen Feedback zu den verbauten Komponenten und damit es nicht so langweilig ist nur Text zu lesen lockere ich das ganze noch ein bisschen auf mit ein paar Bildern die ich hier noch nicht gezeigt hatte.
Höhenmeter sammeln macht damit genau so viel Spaß wie die sich anschließenden Tiefenmeter. Das ist wirklich wunderbar. Das Rad ist für mich wesentlich vielseitiger nutzbar als das Fully. Allerdings muss man natürlich ehrlich sein, bergab ist es natürlich etwas anstrengender ohne gefederten Hinterbau (aber nicht wirklich langsamer) - Landungen nach Sprüngen ebenfalls je nachdem wie man die Landung trifft. Die Ausfahrten mit dem Bike merke ich auch hinterher länger in den Beinen. Hat sich also gelohnt - ich habe länger etwas davon
Komponentenmäßig bin ich übrigens mehr oder weniger zufrieden. Das Deore-Schaltwerk funktioniert gut mit der Deore Kassette und dem XT-Shifter. Bei der anfänglichen Feineinstellung muss man muss nur verinnerlichen, dass das Verstellrädchen am Schalthebel genau umgekehrt zum
SRAM-Versteller funktioniert
Da hatte ich Anfangs meine Mühe und wunderte mich. Es lies sich dann aber gut einstellen und es schaltet alles so wie es soll. Von der Ergonomie mit den Matchmaker-Schellen passt es für mich wunderbar.
Auch der
Shimano-Dropper-Hebel erledigt seine Aufgabe mit der One-Up-Stütze wunderbar unauffällig. Im Vergleich zur 150mm OneUp-Stütze muss man die 180er allerdings etwas öfter nachschmieren. Die obere Dichtung sitzt schon ziemlich straff. Das ist sicherlich gut damit wenig Dreck rein kommt aber mir wäre eine immer leichtgängige Stütze lieber da ich auch nicht mit vollem Druck fahre.
Die Entscheidung auf den 31,8er Title-Lenker zu gehen bereue ich keine Sekunde. Durch den kleineren Durchmesser ist er ähnlich nachgiebig wie mein 35er OneUp am Fully. Das gefällt mir. Allerdings fahre ich die Gabel am Hardtail in 150 mm minimal straffer als am Fully in 160 mm. So gesehen fordert einen das Marino etwas mehr. Für mich passt das aber super zur eher lang ausgelegten Geometrie und man wird belohnt wenn man es einfach laufen lässt und sich und das Bike ein bisschen pusht.
Die
Magura Bremsen tun was sie sollen und ich bin genauso zufrieden wie am Fully. Etwas mehr BlingBling (polierte Bremssättel?
) wäre nett aber letztenendes passt es ganz gut, dass sie unauffällig aussehen und sich ebenso verhalten.
Am Cockpit wären silberne Hebel noch ganz nett - allerdings mag ich die Kanten an den Alu-Hebeln nicht und möchte die Kunststoffhebel gern behalten.
Die
Reifen von Kenda sind übrigens super. Da sie nicht zu schwer sind geht es ziemlich gut nach vorn und trotzdem dämpfen sie Schläge von unten ordentlich weg. Ich fahre vorn 1,4 bar und hinten ca. 1,55-1,6 bar. Das taugt mir gut. Der Kenda Hellcat lässt sich tubeless übrigens sehr einfach per
Standpumpe aufziehen. Der Nevegal2 braucht leider etwas mehr Nachdruck und am besten einen Kompressor. Danach halten die
Reifen problemlos dicht.
Vom Grip habe ich keine Wünsche - manchmal wäre es höchstens nett wenn der Hellcat (2,4 Zoll) vorne etwas breiter wäre. Beim hereinlegen in Kurven und dem "fühlen" des Grips ist der DHF in 2,5 Zoll gefühlt "runder". Mal sehen ob ich irgendwann mal auf 2,6 Zoll
Reifen tausche. Passen würde es.
Die Komponente mit der ich wirklich etwas hadere ist der Laufradsatz - konkret das Speichengerüst. Leider ist mir schon eine Speiche gerissen (Ast - da kann der Laufradbauer nichts dafür). Nach dem Tausch lässt sich das Hinterrad allerdings nicht mehr
100% rund zentrieren ohne das die Speichenspannungen zu weit auseinander liegen. Vorn ist es auch nicht mehr ganz gerade.
Ich habe das Gefühl, dass die Speichen sowohl vorn als auch hinten auf beiden Seiten ca. 2 mm zu lang sind
Die Gewinde sind ziemlich weit in den Nippeln. Die Felgenringe selbst sind frei von Dellen und man bemerkt die leichen Unwuchten beim Fahren natürlich nicht. Deshalb fahre ich den LRS einfach weiter und schaue mal wie lange das ganze so hält.
Der chinesische Freilauf tut übrigens genau was er soll. Die 60 Einrastpunkte und der damit relativ kleine Leerweg beim Antreten machen es sehr angenehm zwischendurch mal kurz die Kurbelposition zu korrigieren. Ich habe die Zahnscheiben zwischendurch einmal ausgebaut um zu schauen wie es ihnen geht. Sie zeigten bisher aber keinerlei erkennbaren Verschleiß. Passt also erstmal.
Das Rad fährt sich hinsichtlich Sitz/Stehposition so gut, dass ich irgendwie Lust hätte mich auch beim Alltagsrad weg vom Gravel und hin zum Hardtail mit Starrgabel/Frontgepäckträger zu orientieren. Zum Glück habe ich das Marino nicht mit Schutzblech/Gepäckträgerbefestigung geordert
Sonst käme ich nur auf dumme Idenn es umzubauen. Wäre ja schade um das schicke Trailbike.