Fahren nach Topographischen karten

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13. Juni 2011
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Hey.

Ich habe mir vor einer woche eine Topo von unserer Gegend 1:25tsd. gekauft und bin losgeradelt.

hatte mir ne schöne Strecke ausgesucht, aber Pustekuchen:

Eingänge in Wald die es nicht gibt, Sackgassen wo Wege eingezeichnet sind.

Komische Wegverläufe und noch mehr.

Kennt ihr soetwas? Stand der karte ist 2009, November. 1 Woche alt.

Ich würde gerne öfters nach karte fahren, aber wenn das überall so ist?
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Oder ist das Zufall und ich wohne in einem Gebiet was halt schlecht kartographiert ist?

Oder sagen wir mal so: Muss man mit soetwas rechnen?

Bin gespannt auf eure Erfahrungen!
 
Na ja, 2009 ist schon ne Weile. (oder^^?) Da kann ja auf einmal ne Autobahn durch den Wald gehen :D Aber im Ernst, meist fahre ich grob in die Richtung und versuche "schöne" Wege zu finden. Die Karte dient dann für mich meist nur zur Orientierung dass ich nicht zu weit abkomme und umliegende Orte identifizieren kann. Wenn du auf Wanderwegen fährst, die sind ja auch meist halbwegs gut markiert mit den bekannten Zeichen an Bäumen usw.

Aber mal was anderes, ne topographische Karte ist ja laut wikipedia nur "zur genauen Abbildung der Geländeformen (Topografie) und anderer sichtbarer Details der Erdoberfläche". Sind da eigentlich richtige Wanderwege oder Radwanderwege oder was auch immer eingetragen? Zu dem Thema an sich kann ich aber leider nicht viel sagen, da ich noch keine reine topographische Karte genutzt habe. Nur meist das Gedöns aus den Touri-Infos abgestaubt, was bisher gereicht hat. Manchmal sind da auch paar topographische Details eingezeichnet und das hat auch meist gut geklappt.
 
Amtliche topographische Karten sollten schon genau sein, dazu müssen sie aber auch aktuell sein.
Hier in Bayern ist es aber auch so, daß ca. 95% der Wege passen, die restlichen 5% der eingezeichneten Wege veraltet sind (also z.B. zugewachsen sind) und dann weitere 5% Wege neu dazugekommen sind.
Deshalb benutze ich reine topographische Karten nicht mehr. Ich nehme da lieber die "Umgebungskarten 1:50.000" (UK ... vom bayerischen Vermessungsamt) mit eingezeichneten Wanderwegen oder spezielle "Wanderkarten 1:50.000 - 1:10.000" (Fritsch, Kompass) her. Da findet man dann zumindest die Wege, die auch gepflegt/erhalten werden. Und natürlich auf dem Edge 705 die Topo 2010 Deutschland von Garmin, die eine sehr gute Mischung aus all den erwähnten Karten darstellt.
Auch sehr hilfreich sind die OSM Karten, die sind zu 99.9% genau und aktuell, aber halt häufig lückenhaft.
 
Handelt es sich dabei um eine amtliche TK25?
Die privaten Kartenverlage basieren auf den amtlichen TK, kümmern sich aber um ihre eigene Aktualisierung. Sprich: Du hast entweder veraltetes Kartenmaterial erworben oder es existiert schlichtweg nichts aktuelles. Für TK bis 100k sind die LVbehörden zuständig, dort erhälst du auch Infos über aktuelles amtl. Kartenmaterial und kannst damit vergleichen. "Schlecht" kartographiertes Material gibt es nicht, nur veraltetes. Und wenn eben kein Geld für Luftbildaufnahmen (bzw. deren Verarbeitung) vorhanden ist, kann eben nur auf veraltetes Material zurückgegriffen werden.
 
Meine Karte 2009 November ist die aktuellste die es gibt. Sagt zumindest die Fachbuchhändlerin. (haben ein Buchladen der alle amtlichen karten hat.)

Oder hat sie unrecht und ich eine alte karte?

Wie weiß man eigentlich das man eine aktuelle Version in der hand hält?
Wie oft kommen diese raus?

Anrufen beim Vermessungsamt bayern ist nur eine Möglichkeit die mir jetzt einfällt. Aber wie kriegt man das sonst raus?
 
...
Anrufen beim Vermessungsamt bayern ist nur eine Möglichkeit die mir jetzt einfällt. Aber wie kriegt man das sonst raus?

Händler können dir viel erzählen. Daher am besten bei der zuständigen LVbehörde anrufen! Die können dir das ganz genau sagen. :daumen:

Edit: LV = Landesvermessung
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Bayernviewer siehst du die topographischen Karten vom bayerischen Landesvermessungsamt. Oder Luftbilder. Oder historische Karten.
 
Auf den amtlichen Karten sollte irgendwo am Rand ein Vermerk "Fortführungsstand" sein.
Da drin steht dann z.B: B 1988 und das heisst "Berichtigung 1988" oder N 1992 für "Nachtrag 1992". Dazu gehören Angaben, auf welchen Teilbereich der Karte sich das bezieht, das muss nicht die ganze Karte sein.

Dann sollten da noch irgendwo Vermerke sein wie "Herausgeber" und "Grundlage" in denen auch Jahreszahlen angegeben sind. In meiner Beispielkarte steht unter Grundlage: LVA Schleswig-Holstein - Ausgabe 1983

Ähnliche Angaben machen auch manche - aber nicht alle - Verlage.

Da der Nachdruck in der Regel erfolgt, wenn der Bestand der vorherigen Auflage abverkauft ist können viele Jahre ins Land gehen, bevor die aktuellen Daten beim Endverbraucher ankommen.
Und da ich mir nicht alle 5 Jahre neue Papierkarten im großen Maßstab leisten will aktualisiere ich meinen umfangreichen Bestand auch nur bei bestimmten Anlässen - mein Material ist daher duchweg völlig überaltert.

Die oben genannte Karte Blatt 2427 im Maßstab 1:25.000 tut übrigens bei mir als Planungskarte nach wie vor treue Dienste.
Manche dort eingezeichneten Wege erkennt man bei gaaanz genauem Hinsehen noch daran, dass die Bäume nicht ganz so groß sind wie rechts und links davon und die neu gebauten Umgehungsstraßen übersieht man ja ohnehin nicht.
Die "modernen" Ergänzungen finde ich in diversen anderen Publikationen, z.B. den von lix genannten Themenkarten, den wohlfeilen Autokarten im Maßstab 1:200.000 oder eben Online- oder Vektorkarten.

Fazit:
Karten können enorm bei Planung und Orientierung helfen.
Sich auf Merkmale nur einer Karte in allen Details zu verlassen ist spätestens in dünn bevölkerten und wenig besuchten Gegenden nicht zweckmäßig.
Das gilt im Grundsatz für alle Kartenwerke, also auch beliebige moderne Vektorkarten, egal ob kommerziell oder frei.
Abhilfe schafft im gewissen Rahmen die Verwendung mehrerer Karten - wobei dann gelegentlich das Rätselraten einsetzt, welche der unterschiedlichen Darstellungen die Realität besser beschreibt.

Da hilft dann irgendwann nur hinfahren, selber nachsehen und sich das Ergebnis merken.
Diese Neugier hat mir schon zu vielen schönen Touren verholfen.
 
Da hilft dann irgendwann nur hinfahren, selber nachsehen und sich das Ergebnis merken.
Diese Neugier hat mir schon zu vielen schönen Touren verholfen.

Die von dir genannte Neugier ist eine gute Voraussetzung um sich bei OpenStreetMap zu beteiligen. ;) Finds auch immer wieder "interessant" wenn ich beim mappen für die Openstreetmap auf Wege (laut topo Karte) treffe auf denen "mittlerweile" 15m hohe Fichten ("wild") stehen. Das der Forst/Gemeinde aus betrieblichen Gründen nicht ständig jeden Weg in Schuss hält wo er 'aktuell' nicht arbeitet ist natürlich verständlich. Bei Wald sind die Zeiträume zum Teil zwangsläufig entsprechend lang.

OpenStreetMap ist in der Regel aktueller als andere Karten, zum anderen kennt sie mehr Unterscheidungsstufen von Wegtypen ("Zustand") bei Wirtschaftswegen und Trails, so das man eher weis wo man dran ist im Gegensatz zu den üblichen Topo-Karten. Da die Ämter bei Topo-Karten einen großen Teil von Luftbildern abzeichnen sind natürlich insbesondere bei Waldgebieten die Wege selten aktuell da lange keiner hin kommt. Selbst die mittlerweile verfügbaren 5cm Auflösungen (was ca. das 10 fache der google earth Auflösung ist, die aerowest Luftbilder bei manchen Städten aussen vorgelassen) hilft da nicht weiter.
 
Hey.

Ich habe mir vor einer woche eine Topo von unserer Gegend 1:25tsd. gekauft und bin losgeradelt.

hatte mir ne schöne Strecke ausgesucht, aber Pustekuchen:

Eingänge in Wald die es nicht gibt, Sackgassen wo Wege eingezeichnet sind.

Komische Wegverläufe und noch mehr.

Kennt ihr soetwas? Stand der karte ist 2009, November. 1 Woche alt.

Ich würde gerne öfters nach karte fahren, aber wenn das überall so ist?
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Oder ist das Zufall und ich wohne in einem Gebiet was halt schlecht kartographiert ist?

Oder sagen wir mal so: Muss man mit soetwas rechnen?

Bin gespannt auf eure Erfahrungen!


Ja, kenne ich auch. Ist auch so bei uns in Nordbaden. Ich bin/war auch ein 'Zugereister' und hab' auf dem Wege die Gegend kennen lernen wollen, möglichst inkl. schöner Singletrails...
Imho liegt das auch daran, dass viele sehr kleine Wege im Wald und im Feld Wege auf Privatgrund sind und je nach Bewirtschaftung auch mal ein Acker ist, wo früher ein Weg durchging, ein Waldweg einfach aufhört (zugewachsen oder bewusst zugeräumt), oder eine neuer geschlagen wurde, etc.
Wie sollte das im amtlichen Karten aktuell 100% aktuell sein können?

Manche Wege sind auch z.T. Gemarkungsreformen zum Opfer gefallen, Fragmente davon gibt es aber noch (z.B. viele alte schöne Hohlwege, die aber keine Bedeutung mehr als durchgehender Weg haben.

Ich finde es aber immer noch spannend mit so einer Karte und 'ner daraus abgeleiteten Grobstrategie loszufahren und dann zu erleben, wie es dann ausgeht. Hab' so schon viele schöne Wege gefunden...
Möchte aber auch meine Handynavigation nicht mehr missen, denn damit weis ich dann wenigstens immer wo ich mich befinde, wenn der Weg dann doch abweicht und/oder eine Umweg einen sonstwohin führt.

Greetz,
Roland
 
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