Vorab, gilt mein Dank den zwei Menschen ohne deren Betreuung, Aufopferung, Hilfe, Motivation und Freundschaft mein 24h-Abenteuer wohl schon im Ansatz gecheitert wäre:
Iris
und Volker
Hier mal, sogar mit Rennbike, unser Team:
Während ich mit Nebensächlichkeiten wie den Startvorbereitungen und dem menthalen Selbstbetrug beschäftigt war, widmeten sich Volker und Iris den wirklich wichtigen Dingen:
Ich meine natürlich Pavillion mit Lichterkette aufstellen, Zelt aufbauen, Familienmatratze aufblasen, Kuchen essen, meine Klamotten und Vorräte sondieren, ...
Um 14:00 Uhr ging es dann bei gefühlen 40°C los. Gestartet wurde in Le Mans
Aufstellung. Hier das Platzieren des Bikes:
Und hier die Startaufstellung bzw. der Start:
Gestartet wurde übrigens in einem CC-verdächtigen Tempo; Als ob das Rennen nur eine Stunde dauerte. Wir Einzelstarter haben uns davon ein wenig anstecken lassen. So lag mein Schnitt nach einer Stunde noch über 18 km/h.
Und das war noch niedrig; Der später Sechstplatzierte hat mich in den ersten drei Stunden bereits drei mal überrundet (?!).
Nach 6 Stunden hatte sich bei mir der Schnitt und die Rundenzeiten eingependelt, der/die sich in etwa gleich bis zum Schluss halten sollten.
16,6 km/h.
Nach ca. 7 h gab's die erste Pause. Volker hatte gegrillt und Iris hatte bereits die Dusche klargemacht. Dringend nötig nach der Hitzeschlacht des Nachmittags:
Obwohl Volker lecker gegrillt hatte und die Dusche meine Verspannungskopfschmerzen etwas gemildert hatte, bekam ich nichts runter.
Hatte wohl doch'n kleinen Sonnenstich; Mir war übel und die Kopfschmerzen kamen wieder. Mit Mühe und Not konnte ich eine Banane bei mir behalten.
Schätze die Hitze war zu heftig. Hab' zwar genug getrunken. Hätte aber noch kühlen müssen; Z. B. mit einem feuchten Tuch unterm
Helm und ab und zu Wasser in den Nacken, ...
2. Block, 22:3o - 02:30, Temperatur geht auf 12° Grad zurück. Der Schnitt auch. Am Ende des Blocks 16,2 km/h. Lichtverhältnisse sind, dank Vollmond o. k. Fahre im Mondschein mit einer 5er LED-Lampe (Cateye Opticube) und schalte im schwierigen Downhill eine Zweite dazu. Das reicht. Am Ende sind die Kopfschmerzen wieder da. Schätze durch die ewige Schüttelei.
Hier mal unser Basislager bei Nacht:
Das Tempo ist Nachts nur wenig langsamer als Tagsüber. Zwar wird der Downhill etwas langsamer befahren (obwohl ich ihn fast blind fahren könnte)

, dafür geht's aber bergauf schneller. Das Panorama bei Vollmond im Schatten der Schaumburg ist großartig. BTW: Bikekillers Trikot fällt sogar Nachts auf.
Gegen halb Drei in der Nacht (Iris hatte tapfer die Versorgungs-/Motivations-Stellung gehalten

) bekam ich durch die ewige Schüttelei wieder Kopfschmerzen und entschied mich etwas zu schlafen.
Ich konnte wirklich mal drei Stunden schlafen. Werde vom Krach der Vögel wach. Steige in die klammnassen Klamotten. Irgendjemand meiner zwei treuen Begleiter hat den Autoschlüssel und ich weiß nicht, dass die Karre offen ist. Naja, nasse Klamotten bei 12° Grad machen hart gegen den inneren Schweinehund.
Verpflegung ist noch reichlich an unserem Verpflegungspunkt. Also lasse ich Iris und Volker ihren wohlverdienten Schlaf und mache mich um halb sechs alleine auf den Weg:
Iris ist schon früh auf den Beinen und fährt, wie schon am Vortag einige Runden mit; Schleppt meine Getränke und unterhält sich mit mir. Sagt ich sei gut drauf.
Irgendwann wird auch Volker wach:
Ich fühle mich super. Kopfschmerzen weg und der Puls ist endlich da wo ich ihn haben will. Bergauf bei ca. 140 und bergab bei ca. 120 bpm. Am Vortag war er ca. 15 Schläge zu hoch. Kann aber an der Hitze gelegen haben. Innerhalb weniger Runden bringe ich den Durschschnitt wieder auf 16,6 km/h wo er bis zum Schluss bleibt.
Apropos Schluss.
Am Ende war's für mich Platz 2 bei 19 h Netto-Fahrzeit mit einem 16,6er Schnitt und 7.800 Höhenmetern.
Spaß hat's trotz aller Anstrengung und einigen Rückschlägen gemacht.
Besonders weil zwei sehr liebe Freunde dabei waren. Ich habe viel gelernt und werde nächstes Jahr alte Fehler vermeiden aber vielleicht Neue machen ;-)
Danke nochmal an Iris und Voker für die Übernahme lästiger Arbeiten, die Motivation, Euren Schlafentzug, Eure Begleitung auf vielen Runden, Euren superflinken Pannenservice, Bikewartung, ... einfach dafür, dass Ihr da wart.
Michael