Federgabel in 29er wenn nicht dafür ausgelegt?

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Hallo,

ich überlege gerade, ob es sinnig wäre in ein Raleigh XXIX / Univega Ram Solo 29er von 2008 eine Federgabel einzubauen. Die Originalgabel ist 43cm kurz mit 40mm Offset. Da fällt mir momentan keine Gabel ein, die mehr als 3cm Federweg mitbrächte bei unveränderter Geometrie.

Hat jemand schon Erfahrungen mit dem Fahrverhalten nach dem Einbau einer solchen Gabel gemacht? Ist anzunehmen, dass das Fahrverhalten / der Lenkwinkel und Radstand sich zum Nachteil verändert?

Gruß und danke!
 
Ich hab das damals in den 90ern mit meinem Klein-Hardtail auch mal gemacht, das funktionierte ganz prima. Ich hab in den Rahmen, der für eine 60 mm Federgabel ausgelegt war, eine 100 mm Votec Gabel reingedengelt.

Aber die Voraussetzungen waren andere. Der Rahmen hatte einen sehr steilen Lenkwinkel, da ging das. Ich hab dann noch eine Sattelstütze ohne Versatz benutzt und einen kürzeren Vorbau und alles war gut.

Bei den Rahmengeos heute funktioniert das nicht mehr so ohne weiteres. Du könntest aber trotzdem Sitz- und Lenkwinkel messen, dann weißt du genau, was geht und was nicht.
 
Ha, never trust the Angabe im Beipackzettel! Die Einbaulänge der Gabel ist tatsächlich nachgemessene 45cm, also 2cm länger als vom Hersteller angegeben. Wenn mich nicht Alles täuscht, hat eine Reba 29 mit 80mm doch 48cm Einbaulänge, und somit eine Änderung des Lenk- und Sitzwinkels von 1,5 Grad zur Folge, oder?! Dann wären es ja nach Einbau einer 80er Reba 69,5 Grad Lenkwinkel. Ist das im üblichen Rahmen bei 29ern, oder ist das zu flach und damit zu träge für 70mm Vorbau und 68cm Lenkerbreite? Wobei ja auch der SAG noch einkalkuliert sein will. Dann käme ich ja bei 2cm SAG schon wieder in gewohnte Gefilde, oder?
 
Haste denn den Lenkwinkel jetzt mal gemessen? Ein Geodreieck mir einem "Lot", bestehend aus Zwirnsfaden und kleiner Mutter als Gewicht, funktioniert ziemlich gut. Den Faden einfach an der "Null" mit Klebeband fixieren. Die Ablesegenauigkeit reicht locker für 0,5 Grad (Rad waagerecht stellen nicht vergessen...)

Zum Foto: Stell dir vor, an der linken Seite wäre das Steuerrohr, das hätte einen Winkel von 72 Grad.
 

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Ich fahre meinen Cube Kathmandu Trekker, der ursprünglich mit einer 63mm Federgabel kam, seit kurzem mit einer 100mm Reba. Eigentlich war ich davon ausgegangen, daß ich sie auf jeden Fall auf 80mm umbauen muß, aber die 100mm funktionieren prima. Lenkwinkel? Keine Ahnung, ist flacher als vorher, wirkt sich aber nicht negativ aus, das Rad ist nicht unhandlicher geworden. Länge ist übrigends 49,5 cm (gerade noch im Keller nachgemessen).
 
So, ich habe mal nachgemessen. Mit der Geodreieck-Methode wären es angeblich 69 Grad. Das würde dann ja der G2 Geo entsprechen, richtig? Nur steht auf deren Homepage was ganz anderes. Zumindest beim baugleichen Raleigh XXIX, denn Univega hat das RAM Solo von der Homepage genommen.

@GuidoH: Ich habe schon 2 Rahmen "live" brechen sehen, weil eine zu lange Gabel eingebaut war. Es waren jeweils auch so um die 3-4cm mehr als ab Werk, und beide Male sind meinen Bekannten die Steuerrohre vom Unterrohr abgerissen. Sehr hässliche Sache. Und da reden wir von dicken MTB Rohren, nicht von filigranen Trekking Rohren.
 
Bau doch vorn ein 26" Rad mit Gabel ,mehr Federweg bei gleicher Einbauhöheund unveränderten Lenkwinkel,hinten die kompletten 29" Eigenschaften Tracktion usw
und die Auswahl ist auch noch größer.
Gruß Eugen
 
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@GuidoH: Ich habe schon 2 Rahmen "live" brechen sehen, weil eine zu lange Gabel eingebaut war. Es waren jeweils auch so um die 3-4cm mehr als ab Werk, und beide Male sind meinen Bekannten die Steuerrohre vom Unterrohr abgerissen. Sehr hässliche Sache. Und da reden wir von dicken MTB Rohren, nicht von filigranen Trekking Rohren.

Naja, so filigran ist der Rahmen nun nicht. Möglicherweise ist er sogar stabiler als ein hoch gewichtsoptimierter MTB-Rahmen. Außerdem ist die Reba im Gegensatz zur orginal verbauten Suntour eine Gabel, die tatsächlich ernstzunehmend federt und damit auch den Rahmen besser vor harten Spitzenbelastungen schützt.
Das Problem dürfte eher sein, das das Rad nicht nur so genutzt wird, wie ursprünglich geplant :).
 
Naja, so filigran ist der Rahmen nun nicht. Möglicherweise ist er sogar stabiler als ein hoch gewichtsoptimierter MTB-Rahmen. Außerdem ist die Reba im Gegensatz zur orginal verbauten Suntour eine Gabel, die tatsächlich ernstzunehmend federt und damit auch den Rahmen besser vor harten Spitzenbelastungen schützt.
Das Problem dürfte eher sein, das das Rad nicht nur so genutzt wird, wie ursprünglich geplant :).

Ist zwar ggf. OT, aber das muss ich Dir unbedingt mit auf den Weg geben. Beide gerissenen Rahmen waren von Cube, beide MTBs, einer war ein Fully. Die Gabel beim Fully war 4cm länger als original, und wir fuhren banal einen Bordstein herunter, als es "krack!" machte. Die Gabel war eine 120er Manitou Black, die deutlich softer ansprach, als die serienmässige Suntour. Das Gefühl der Softheit hat also nichts mit dem längeren Hebel zu tun, der auf das Steuerrohr wirkt. Daher frage ich ja hier nach Sinn oder Unsinn des Umbaus auf Federung.

Beim Hardtail war es eine lediglich 2cm längere Gabel, die zum Riss führte. Zum Glück ist keinem von Beiden was passiert, nur dem Material. Das Lehrstück war aber beide Male eindrucksvoll.
 
Univega hat mittlerweile zurückgemeldet, dass vom Einbau einer Federgabel abgeraten wird "weil ich wahrscheinlich ansonsten mit dem Fahrverhalten nicht mehr zufrieden sein würde". What ever that means.
 
Mist, jetzt bist Du schon der Zweite, der´s merkt. War echt beliebt der Latexfreund ;-)) Ich dachte halt, die Gehirnschnecke, die uns öfter mal von diversen Lobbys aufgesetzt wird, passt besonders gut zur derzeitigen weltpolitischen Situation.

Jetzt ist er wieder da - auf phielphachen Wunsch sozusagen...
 
Ah, da isser wieder, sehr gut :D

Das ist eines der besten Benutzerbilder, das kannst du doch nicht so still und heimlich verschwinden lassen, ts. Bist du das?
 
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Moin,

Ich fahre nen BeOne Axigon Rahmen in 21" mit 71° Lenkwinkel und 460mm Gabeleinbauhöhe. Ich hatte anfangs ne OnOne Carbongabel drin mit 470mm Einbaulänge und 47mm Vorbiegung. Damit war das Fahrrad zwar sehr Geschwindigkeitsstabil, aber recht träge. Bin daraufhin auf eine exotic 445mm Aluminiumgabel mit 42mm Vorbiegung gegangen - das fuhr sich meiner Meinung nach sehr gut in dem Rahmen. Mit einer testweise verbauten 425mm Kinesis Maxlite war ich von der Geometrie her nicht ganz so zufrieden, war irgendwie in dem Rahmen weder Fisch noch Fleisch. Weniger zwar, aber ich hab die Stabilität bei höheren Geschwindigkeiten auch vermisst.

Mittlerweile hab ich auch ne Federgabel drin weils mir für die Strecken sonst einfach zu heikel geworden wäre. Ich hab ne Suntour NRX-S 700 RLD drin, die hat 480mm Einbaulänge minus sag bei 75mm Federweg. Damit fährt sich das Bike nicht mehr ganz so träge wie mit der 470mm OnOne, aber auch nicht mehr so schön wie mit der 445mm exotic. Ich habe mich bisher aber noch nicht an den Dämpfer rangetraut um ihn mal auf die möglichen 63mm herunter zu traveln um zu sehen was dann los ist. Das sollte dann schon sehr nahe an die Starrgabel kommen. Ich kann dann ja nochmal Feedback geben. Ergo, mit 60mm Federweg ist ne Federgabel in so nem Rahmen wahrscheinlich gut fahrbar. Aber es sind halt nur 60mm und obs für dich reicht ist ne andere Sache. Für mich wirds irgendwann auch nen anderen Rahmen für ne größere Gabel geben und der jetzige ein Tourenrad werden. Ist halt nur ne Sache des Geldes.

Gruß
Christian
 
Nachdem ich mich jetzt bezüglich der Details wie Offset, Nachlauf und Einbaulänge abzüglich SAG belesen habe, bin ich - äääähhm - keinen Tick schlauer. Eher im Gegenteil. Es scheint aber immerhin so zu sein, dass ich mit einer Gabel mit 47-48cm Länge und passendem Offset ggf. doch zu der gleichen Geometrie und dem gleichen Lenkverhalten kommen könnte. Immerhin gibt es das XXIX auch mit einer Reba ab Werk.

Es gibt Gabeln mit 38mm Offset (alte RS Reba), 40mm Offset (DT Swiss), 46mm Offset (aktuelle Rebas) und so ziemlich Alles dazwischen. Mit eingerechnetem SAG von 2cm und einem passenden Offset dürfte sich die Geo nicht wirklich ändern. Ob sich das Lenkverhalten aber ändert, da bin ich noch nicht durchgestiegen. Und welcher Offset optimal wäre, ist mir auch noch ein Rätsel.

Anyone with ideas is welcome ;-)
 
Bei gleichem Lenkwinkel gilt: Je größer der Offset (auch Gabelvor"biegung" oder Vorlauf genannt), desto agiler das Lenkverhalten, da sich der Nachlauf verkleinert. Man sagt auch "Vorlauf frißt Nachlauf".

Welcher Offset bei welchem Lenkwinkel welchen Nachlauf erzeugt, kann man am Einfachsten aufzeichenen und rausmessen. Müßte man nur noch wissen, welcher Nachlauf bei einem 29er MTB-Vorderrad als träge, neutral und agil gilt.

Ich kenn mich da nur beim Rennrad ein bischen aus, aber das kann man ja nicht aufs MTB übertragen.

Hat dich jetzt auch nicht viel schlauer gemacht, ne...
 
Hat dich jetzt auch nicht viel schlauer gemacht, ne...
Och, geht so :D

Bei diesem Wissensstand bin ich auch angekommen, nur dass mich die Theorie alleine noch nicht ans Ziel gebracht hat. Am Liebsten wäre mir eine Aussage wie z.B. "bei Originalgabellänge 450mm und Offset 40mm ist die Federgabel X mit Einbaulänge Y cm minus 2cm SAG und Offset Z am Ehesten vergleichbar". Es gibt ja auch einen Onlinerechner für diese Angaben. Aber der ist wohl für Liegeräder gemacht, und ob man die dortigen Angaben 1:1 umsetzen kann, ist mir noch nicht ganz klar, siehe hier:
http://www.kreuzotter.de/deutsch/lenk.htm

Die Meinung von Einem, der ein ähnliches oder gleiches Bike schon mal mit ähnlichen Rahmenbedingungen (ha, ein versteckter Wortwitz!) umgebaut hat, wäre optimal, aber das Bike ist hier in Deutschland eher selten, und die Version, die ab Werk eine Reba hatte, hat u.U. eine minimal andere Geometrie.

Hier mal ein Bild vom aktuellen Evolutionsstand, ggf. hilft das beim Bewerten:
Univega29er_2.JPG
 
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