Firewall für's Heimnetzwerk - idealerweise auf Raspi

Blenden wir mal kurz aus, dass das Landen auf Youporn quasi niemals aus Zufall passiert:
Vielleicht ist YP ein schlechtes Beispiel, aber ich kann mir vorstellen, was sich die Kinder später für Links zumailen oder per Whatsapp schicken. Natürlich wird da die Neugierde siegen. ABer ich will es nicht zu einfach machen.
Beim Spielen mit Lego oder dem Puppenhaus fehlt mir die Phantasie um etwas zu finden, wo sich jemand aus versehen in eine "Ecke" manövriert, die vorher mit einem Filter oder mit einer Beaufsichtigung verhindert werden könnte/sollte.
Schon klar. Darum gehts aber doch auch nicht. Es geht darum, dass die Kinder was machen können, ohne dass die Eltern dabei sitzen müssen. Wir Eltern haben ja hin und wieder auch mal was anderes zu tun. Aber den Kindern zu verbieten, mal ins Web zu gehen, nur weil die Eltern mal keine Zeit haben, kann es auch nicht sein.
Um deine anderen Vergleiche heranzuziehen: Gibt es bei einer 8 Jährigen absolut kein Spielraum auch mal am Abend TV zu gucken? Ist das ein 100%iges Verbot in deinem Haushalt?
Nein, natürlich nicht. Die zeitliche Begrenzung, die da im MS-Account angelegt wird, ist aber auch keine alternativlose Grenze. Sondern, wenn die Zeit um ist, blendet Win 10 einen Dialog ein, in dem angeboten wird, den Rechner in ein paar Minuten runter zu fahren, so dass noch Zeit zum Sichern von geöffneten Daten bleibt, und einen zusätzlichen Knopf, in dem um mehr Zeit gefragt werden kann. Das kann dann ein Elternteil an dem Kinder-Rechner per seinem Passwort gewähren, und/oder es wird auf dem Rechner der Eltern (muss natürlich auch Win 10 sein) ein Dialog eingeblendet, auf dem man das quasi aus der Ferne erledigen kann. Das geht sogar per Email, die an die Eltern geschickt wird, den darin angegeben Link anklicken, schon gibts mehr Zeit. Es erscheint da ein Menü, wo man nochmal 30, 60, ... zusätztliche Minuten gewähren kann, ohne die genrelle Regel außer Kraft zu setzen.
Egal was kommt.. oder gibt es da den Spielraum, dass z.B. in den Ferien auch mal mitgeguckt werden kann, wenn die Eltern eh was Jugendfreies gucken?
Wirst du auch einer 15 Jährigen bis aufs Blut verbieten ein FSK16 Konsolenspiel zu spielen?
Ich kann das Alter ja auch als 16 angeben.
Ist das alles so strickt wie ein Filter?
Das ist flexibler, als du denkst.
Sorry.. aber die Stricktheit eines pauschalen Filters dient nur dem Komfort der Eltern und nicht der Erziehung.
So strikt ist es nicht, es erleichtert aber die ganze Sache.
Dann lieber weniger Konsum.. Zugang generell zeitlich einschränken auf Zeiten wenn man dabei sein kann.
Auch das ist damit möglich.
Allerdings halte ich es, egal wie man es einschränkt, für vollkommen Weltfremd, wenn man glaubt, einem 8 Jährigen Mädel youporn vorenthalten zu können.
Du solltest es mal ausprobieren, du wirst dich wundern, wie gut das funktioniert.
Wenn die das will, kommt sie da ran.. selbst wenn sie in einem komplett analogen Haushalt lebt. Sie wird so oder so auf Pornos im Netz stoßen.. vollkommen autark oder durch Freunde. Wäre es da nicht sinniger, sie hat zuhause mit Mama/Papa gelernt, was da los is, was das bedeutet, wie man damit umgeht, etc. etc.. statt sich nicht damit zu beschäftigen und einfach zu hause einen Filter zu installieren?
Ganz verhindern lassen wird es sich sicherlich nicht. Auch in meiner Jugend, ganz ohne Internet wurden im Freundeskreis entsprechende Videokassetten weiter kopiert. War zwar die X-te Kopiegeneration, grottenschlechte Bildqualität, aber es wurde gemacht. Aber auch da musste das im Verborgenen passieren, wehe die Eltern hätten das mitbekommen... Mit dem Internet ist es heute aber heute viel einfacher, an solche Sachen in excellenter Bildqualität dran zu kommen, wenn keine Kontrolle da ist. Gelegentlich reicht ein Dreher in der Schreibweise einer beliebten Webseite um an richtig schweinisches - um an verbotenes Material (z.B Pädofiolie, Verfassungs-feindliche/extremistische Inhalte, Terrorismus, ...) zu gelangen, das muss echt nicht sein. Da kannst du wenn du Pech hast, die Justiz am Hals haben, nur weil du versehnetlich auf so eine Seite gelangst (Buchtabendreher im Domain-Name) - bist und deine IP auf dem Server mitgeloggt wurde - mir ist das vor Jahren mal passiert. Da bin ich froh, dass mir eine Whitelist hilft, vielleicht das Schlimmste zu verhindern. Ganz verhindern lässt es sich niemals, aber es wird schwerer. Und das macht es mir als Vater die Sache tatsächlich etwas leichter.
Das Thema Sexualität durch einen Filter zu sperren bedeutet auch, Sexualität in eine "Schmuddelecke" zu verdrängen. Da wird das Thema dann nochmal doppelt interessant, wenn es von gleichaltrigen thematisiert wird. Und mit einem ungeübten Bewusstsein zu dem Thema, geht dann recht schnell das "Sexting" im Freundeskreis los. Ja, auch mit 8. Teils schon früher. Mit 8 ist das Thema Sexualität definitiv als Elternteil nicht mehr zu vernachlässigen. Ein Filter hilft? Ich behaupte, dass ein Filter das Gegenteil bewirkt.
Hat nix mit Schmuddel zu tun. Sondern mit Reife. Ende der 3. Klasse ist das Thema in der Schule dran, und ich stelle mir mit Grauen vor, was wohl passieren würde, wenn ein Schüler dann ganz unbefangen sagt, dass er/sie zuhause solche Webseiten (alleine!) schon geschaut hat? Da hast du heute sofort das Jugendamt am Hals. Es hindert ja nicht, wenn solche Fragen aufkommen und man nicht drumherum kommt, dass man mal am Eltern-Account mal was zeigt, und darüber redet, aber unkontrolliert alleine auf keinen Fall, vor allem in dem Alter nicht. Solche Seiten vermitteln ein völlig falsches Bild von menschlicher Beziehung.

Es gibt aber viele gute Portale für Kinder, wo man die auch mal alleine dran lassen kann. Sei es Seiten von (öffentlich-rechtlichen) TV-Sendern und Sendungen speziell für Kinder (z.B. Maus), Youtube-Kids, diverse Spiele oder auch die Leseförder-Seite Antolin, wo Kinder animiert werden, Bücher zu lesen, und dann zu dem gelesenen Buch Fragen beantworten können und Zusatzinformationen bekommen. Sowas ist super, aber da muss ich nicht dabei sitzen.
 
Ich glaube, wir reden aneinander vorbei =)
Meine Beispiele sollten verdeutlichen, dass sonst auch keine strikte Regeln in der Erziehung existieren und das es immer Ausnahmen gibt.

Ich zitier mich nochmal von meinem ersten Beitrag dazu:
Nicht falsch verstehen: Antiautoritär bedeutet nicht, dass es keine Regeln gibt. Sondern, dass Regeln reflektiert werden und nicht nur deswegen Bestand haben, weil sie Person X aufgestellt hat. Regeln müssen verinnerlicht und nicht indoktriniert werden.

Es geht mir eben absolut nicht darum, dass die Kids vollkommen alleine gelassen werden mit einem ungefilterten Internet. Sondern darum, dass sie von den Eltern an dieses Medium so gut herangeführt werden, dass sie auch ohne Filter und ohne Eltern nicht gleich in Schock-starre oder totaler Euphorie verfallen, wenn sie auf einer Seite landen, die sie Inhaltlich (noch) nicht erreichen sollte.

Ich denke ich hab alles dazu gesagt, was mir "auf der Seele brennt". Daher als biete ich einen Schlussstrich hiermit an:
Mein Grundtenor: Verbietet nicht, sondern vermittelt wissen. Beschäftigt euch mit euren Kindern und ihren Bedürfnissen und Interessen.
Simple Formel: Erziehen heißt vorleben! Entweder ihr lebt ihnen etwas vor, oder es tun andere - die Entscheidung darüber liegt bei euch.

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p.s. ich bin in dem Thema tiefer drin, als du anscheinend denkst. Ich kenne sowohl die technischen "Lösungen" für Helikopter-Eltern als auch die oftmals wirklich schlechten vermeintlich-pädagogischen Portale. Die sind allesamt mit Wirtschaftsinteresse gestrickt worden und nicht von Pädagogen. Und selbst wenn da mal Pädagogen beteiligt wurden, sind das in aller Regel welche die man in die Tonne treten kann.
Vernünftige Pädagogen raten eben nicht zu einer (Filter)Blase/Insel für Kinder, sondern zu einer Erziehung welche Reflektionsfähigkeit und Mündigkeit im Umgang mit dem Medium fördert - und zwar dem Internet so wie es ist.

p.p.s.
VHS-Tapes? pfffff!!!
Ich sag nur Sex-Games aufm C64!!
(youtube is dein Freund)
 
Allerdings.

Übrigens habe ich die Tage herausgefunden, dass auch Apple eine ähnliche Funktion wie MS über seine iCoud unterstützt, auch dort kann man Kinderkonten einrichten, und diese recht detailliert konfigurieren. Auch dort werden Webseiten gesperrt, welche Apple (oder deren Dienstleister) für Kinder für ungeeignet hält. Die Einrichtung funktioniert so ähnlich wie bei MS, und umfasst mindestens iPads und iPhones. Ist allerdings Wahnsinn, seinen Kindern ein 1000 Euro iPhone in die Hand zu drücken...
 
Hallo zusammen,
aus der einfachen Frage nach einem Firewallsystem ist hier eine interessante Diskussion entstanden. Wie wir aber alle, die wir Kinder haben wissen, wird man hier immer anderer Meinung sein was das richtige ist.

Deshalb wollte ich nur zum eigentlichen Thema etwas beisteuern. Ich selbst habe bei mir im Heimnetzwerk eine kostenlose Variante einer Businessfirewall im Einsatz. Sophos Home-UTM. Sophos bietet die Software, nach Registrierung (keine Werbemailflut), zum Download und Installation auf einem Rechner mit mindestens zwei Netzwerkkarten an.
Ich habe mir sehr günstig so einen Rechner besorgt: Pfsense Box Mi19W-S2 Intel Celeron J1900,2M Cache 2.0Ghz, 4Gb Ddr3 Ram 32Gb Ssd With Wifi, Fanless Passively Cooled,Windows Os,Linux Pfsense https://www.amazon.de/dp/B06XS27B33/ref=cm_sw_r_cp_api_dVI9BbM25706E

Ich bin Systemadministrator und habe mich mit der, zugegeben sehr guten Firewall der Fritzbox zu unflexibel gefühlt. Das ist selbstverständlich nur ein subjektives Empfinden und abhängig von dem was man machen möchte.
Ein System wie das von Sophos erfordert auf jeden Fall dass man sich mit den Thematiken einer Firewall näher beschäftigt, bietet aber dann sehr viele Möglichkeiten.
Ich nutze die Firewall auch um mein WLAN damit zu betreiben, dazu Bedarf es aber der Accesspoibts vom Hersteller, welche nicht ganz billig sind aber sehr gute Sendeleistungen bieten.
Die kostenlose Version der FW ist auf, ich glaube 50 IP Adressen im Heimnetzwerk beschränkt.
 
Als günstige Alternative zur Sophos (die garantiert noch mehr kann, aber auch noch mehr Wissen verlangt) könnte man die Ubiquiti USG-3 mit einbeziehen: https://www.amazon.de/Ubiquiti-USG-...?ie=UTF8&qid=1544132593&sr=8-6&keywords=unifi

Lässt sich IMHO grundsätzlich mal leichter bedienen, kann aber auch bis ins Detail konfiguriert werden, wenn man das will und kann. Bietet aber gleichzeitig im ersten Anlauf weniger "Angriffsfläche" für Fehler. Natürlich wird auch hier das Sytem richtig rund, wenn man W-Lan auch mit deren Accesspoints und Switches (dann wird´s IMHO richtig einfach, ist aber nicht zwingend nötig) bedient. Meiner Meinung nach, stimmt da durchgehend Preis/Leistung richtig gut.
 
Den ersten Artikel hab ich gelesen, einiges Geschwurbel aber übersprungen. Die grundsätzlichen Gedanken sind gut. Ich sehe die Vorgabe, die ich in meiner Tochter ihrem Win 10 Account vorgegeben habe auch eher als tägliche weiche Grenze. Sie kann ja jederzeit mehr Zeit einfordern, kurz bevor die Zeit abläuft, und wenn sie sonst alle ihre (Haus-)Aufgaben erledigt hat und vor allem wenn sie was vernünftiges mit dem Rechner anstellt, dann bekommt sie aich mehr Zeit, die Anforderung wird ja bei uns Eltern in Echtzeit eingeblendet, wenn wir selbst an unsereren Lappis sind. Wenn wir die Extrazeit mal nicht gewähren, dann wird das bisher aber aktzeptiert. Aber es gibt Tage, wo sie auch so garkeine Zeit dafür hat. An Weihnachten gibts nen Lego Boost Robotik Kasten.
 
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Sämtliche Metadaten im System grad im Browser zu deaktivieren und auch bsp. Firefox in einer Ramdisk auszuführen währe sicherlich auch das I Tüpfelchen.

Eindeutig die bessere Wahl gegenüber Zensur und virtuele Selbstgeiselung
 
An Weihnachten gibts nen Lego Boost Robotik Kasten.

Lässt aber nur Tablets als Steuerung zu:

Lego setzt für die Nutzung von Boost zwingend ein Tablet voraus, worauf auch gut sichtbar auf der Verpackung hingewiesen wird. Auf dem Tablet werden sowohl die Bauanleitungen dargestellt als auch die Programmierung der Modelle vorgenommen – eine gedruckte Anleitung ist nicht vorhanden. Die Mindestanforderungen für Geräte fehlen auf der Verpackung jedoch: Die Software ist kostenlos für Android ab Version 5.0 und für iOS ab Version 10.3 erhältlich und erfordert eine Display-Größe von mindestens 8 Zoll – bei Tablets von Amazon mit Fire OS ist die App bereits ab 7 Zoll Diagonale nutzbar. Bluetooth 4.1 oder höher ist ebenfalls Pflicht, Windows-Nutzer sind außen vor. Auf Android sollten Nutzer mindestens 252 Megabyte Speicher freihalten, bei iOS müssen es sogar 971 Megabyte sein.
 
Es gibt dafür auch eine Win 10 Metro App.Und da kann ich die Nutzungszeit steuern, womit sich der Kreis wieder schließt.

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