Fragenkatalog Laufrad-Kaufberatung

Geisterfahrer

unplugged
Registriert
23. Februar 2004
Reaktionspunkte
18.958
Ort
Nordbaden
Hallo Gemeinde!

Nachdem der knapp einjährige Testlauf beendet ist und noch ein paar Erfahrungen mit einfließen konnten, war Martin M so nett, den Thread anzupinnen.

Laufräder sollen perfekt rund sein. Sie sollen leicht sein und am besten nichts kosten. Es sollen keine "Achter" oder gebrochene Speichen auftreten. Dies alles unter einen Hut zu bekommen, ist nicht möglich. Jedes Laufrad stellt einen Kompromiss dar, der im Idealfall auf den Fahrer und sein Einsatzgebiet abgestimmt ist. Dazu sind die richtige Teilewahl und ein sorgfältiger Aufbau erforderlich.
Das habt Ihr bereits erkannt, darum fragt Ihr hier. Um Euch bei der Teilewahl helfen zu können, ist es daher erforderlich, möglichst genau herauszuarbeiten, was Ihr wollt, braucht und Euch leisten könnt/wollt. Darum bitten wir in Eurem eigenen Interesse, den nachfolgenden Fragekatalog möglichst genau zu beantworten. Auch soll vermieden werden, dass alle möglichen Vorschläge "ins Blaue hinein" gemacht werden, die letztlich, nachdem alle Daten vorliegen, gar nicht mehr ins Raster passen.

Wer also auf der Suche nach einem neuen Laufradsatz ist und hier im Forum Beratung sucht, bitte einen neuen Thread mit einigermaßen aussagekräftigem Titel (Nicht: "Laufrad gesucht" "!?!" "Sehr wichtig!!!!!!!!" oder dergleichen) aufmachen, den Katalog reinkopieren und soweit möglich ausfüllen.


1) Laufradgröße? Welche Einbaubreite/welches Achssystem wird benötigt? (vorne/hinten) Umbaumöglichkeiten auf andere Standards erwünscht?
2) Welche Reifenbreite soll gefahren werden?
3) Welches Reifensystem soll genutzt werden? "Normaler" Reifen mit Schlauch? Tubeless mit Latexmilch? Geklebte Schlauchreifen? UST
4) Bitte den Einsatzbereich und Fahrstil so genau wie möglich beschreiben. Die Singletrail-Skala bietet ein paar Anhaltspunkte
5) Körpergewicht des Fahrers/der Fahrerin? (Adams-/Evakostüm, falls mit schwerem Rucksack unterwegs bitte mit angeben)
6) Bisher hatte ich folgende Laufräder: Mit denen hatte ich folgende Probleme: Im übrigen hat mich gestört...
7) Budget - was darf's kosten? Hierzu auch Punkt 7 beachten
8) Wo soll gekauft werden? Händler vor Ort? Laufradbauer? Discounter? Eigenbau? Egal
9) Klar sollte sein, dass nicht alle Wünsche zu jedem günstigen Preis realisiert werden können. Die Frage ist dann, an welchem Punkt man am ehesten bereit ist, Kompromisse einzugehen. Dies wird oft umschrieben mit einem Zitat von Keith Bontrager: "Strong, light, cheap - choose two." Daher: Bitte gewichten, was dem Käufer am wichtigsten ist (mit dem wichtigsten anfangen):
- Stabilität - Gewicht - unbedingte Zuverlässigkeit - Steifigkeit - Optik
10) Sonstige Wünsche: Etwa Farbwünsche, lauter/leiser Freilauf, bestimmte Zielvorstellung des Laufradgewichts ...
11) Bisher im Rennen sind bei mir folgende Laufradsätze (mit Link), über die ich mich bereits über die Suchfunktion informiert habe:


Ein korrekt ausgefülltes Formular könnte dann etwa so aussehen:

1) 26", 15mm Steckachse/9mm Schnellspanner. Umbaumöglichkeit kein Fehler, aber auch kein Muss.
2) ca. 2,25"
3) Normale Reifen mit Schlauch, ggf. später Latexmilch (Tubeless), geklebte Schlauchreifen sind mir zu aufwendig, UST zu schwer
4) aggressives Cross Country, lange Touren - also Trails bis ca. S2, Wurzeln, Steinstufen bis ca. 30 cm Höhe, bergab auch mal schneller über Wurzelteppiche. Fahrstil verbesserungsbedürftig, treffe auch mal neben die Ideallinie und nehme eine Kante mit, die ich eigentlich umfahren wollte, lasse es ordentlich laufen
5) 80kg, nur mit kleinem Tagesrucksack unterwegs
6) Shimano XT mit DT Champion und 4.2d-Felge. Die hintere Felge ist nach 500km im Felgenbett gerissen. Gestört haben mich auch das hohe Gewicht und die schlechte Kompatibilität mit Tubeless via Latexmilch.
7) ca. 450 €¬
8) Egal, Hauptsache gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Eigenbau traue ich mir nicht zu.
9) Zuverlässigkeit, Stabilität, Gewicht, Steifigkeit, Optik
10) blaue Naben wären toll, muss aber nicht unbedingt, wenn das Budget nicht reicht. < 2kg ist Pflicht, darüber wird nichts gekauft
11) Mavic Crosstrail DT 240S

Jetzt liegen die meisen Daten vor, die man braucht, um sinnvoll Vorschläge machen zu können. Davon profitiert auch Ihr, weil nicht zig Vorschläge kommen, die eigentlich völlig ungeeignet für Eure Bedürfnisse/Wünsche sind.

********************************************************************************************************************************************************************************************

Ergänzt: Hier noch eine Lektüreempfehlung: Ein ausführlicher Artikel von Martin Kraus (Wurzelpedaleur) zum Thema, der die Grundlagen gut aufbereitet erklärt.


Kurzfassung für Eilige:
Ein bißchen Theorie für noch nicht so versierte Ratsuchende, die es etwas genauer wissen wollen:
(An alle Naturwissenschaftler/Foristen mit technischem Ausbildungshintergrund: Wenn sich Euch bei den nachfolgenden Begrifflichkeiten - Speichenspannung z.B. - die Zehennägel hochrollen - seid versichert, der Autor weiß es erstens nicht besser und hat zweitens auch kein Interesse daran, die wissenschaftlich korrekten Termini zu verwenden. Dies soll keine wissenschaftliche Abhandlung in einem Maschinenbauforum werden, sondern hier geht es um eine Kaufberatung für Mountainbiker. Daher soll mit den gängigen Vokabeln gearbeitet werden, die auch ansonsten im Forum sowie allgemein im Laufradbau üblich sind.)



Steifigkeit im Laufrad wird gewünscht, damit die Räder nicht jeder Spurrille hinterherlaufen, sondern lenkpräzise sind. Die Laufradsteifigkeit wird von Nabe, Speichen und Felgen beeinflusst. Wenn man absolute Steifigkeit als einzig wahren Idealfall setzen wollte, müsste man schwere 24" Hochprofilfelgen mit 36 dicken Speichen und einer symmetrisch aufgebauten V-Brake-Vorderradnabe mit weit auseinanderstehenden, hohen Flanschen aufbauen. Alles, was davon abweicht, wird weniger steif.
Daran, dass wir alle unproblematisch mit anderen Rädern unterwegs sind, sieht man, dass absolute Steifigkeit nicht erforderlich ist, sondern etwas Flex durchaus nicht schadet.
Übermäßige Steifigkeit kann auch anstrengend sein, die Laufräder lassen sich dann zwar sehr präzise lenken, verhalten sich aber nicht so gutmütig, so dass man auf einer anstrengenden Abfahrt mehr Kraft braucht. Daher werden z. B. steife Carbonfelgen oftmals mit weniger und dünneren Speichen aufgebaut. Manche Felgenhersteller wiederum versuchen gerade, ihre Felgen weniger steif zu machen, z. B. Zipp beim 3Zero Moto, und nehmen dafür sogar erhebliches Mehrgewicht in Kauf.


Speichenspannung: Speichen reißen im Regelfall nicht, wenn sie zu fest gespannt sind, da macht vorher die Felge schlapp. Speichen reißen, weil sie zu locker sind und beim Fahren mehrfach ganz entlastet werden. Dieser Wechsel von hohem Zug und komplettem Lockerlassen ist Gift für die Speiche. Dem begegnet man, indem man den Speichen genügend Vorspannung mitgibt, so dass sie im Fahrbetrieb möglichst nicht komplett entlastet werden. Das Maximum wird dabei durch die Freigabe des Felgenherstellers festgelegt, im Regelfall zwischen 900 und 1200 N.
Abhängig von der Wahl von Felgen und Naben ergibt sich hieraus, wie stark jede einzelne Speiche gespannt sein muss bzw. darf. Bei einem Disc-Vorderrad ist der linke Nabenflansch im Vergleich zum oben definierten Ideal weiter Richtung Nabenmitte eingerückt, um Platz für die Scheinbremsaufnahme zu bekommen. Daraus ergibt sich, dass die linken Speichen steiler stehen als die rechten. Wenn man jetzt beide mit 1000N anziehen würde, würde das Laufrad nicht mehr mittig zwischen den Ausfallenden laufen, sondern wäre nach rechts versetzt. Die Speichen vorne links brauchen also mehr Vorspannung als die rechten.
Entsprechend ist es beim Hinterrad umgekehrt, wo rechts Platz für die Kassette gebraucht wird und der rechte Flansch entsprechend weiter nach links eingerückt ist.
Um hier anzugleichen, kann man z.B. vorne links und hinten rechts dickere Speichen (z.B. 2,0-1,8 -2,0 mm, etwa DT Competition oder Sapim Race) verbauen als vorne rechts und hinten links (da dann z.B. 2,0-1,5-2,0, etwa DT Revolution oder Sapim Laser).

A propos Speichen: Viel hilft viel gilt hier nicht unbedingt. Dickere Speichen machen ein Laufrad nicht automatisch haltbarer. Dünnere Speichen sorgen vielmehr dafür, dass im Betrieb auftretende Lasten besser im Laufrad verteilt werden können und nicht nur punktuell eingeleiet werden. Das schont Speichen und Felge. 32 dünne Speichen sind daher im Zweifel die bessere Wahl als 24 dicke. Wenn das restliche Material passt und der Fahrer nicht gar zu schwer ist, sind 32 dünne auch besser als 32 dicke.

Gegen z. B. Steinschläge sind dünnere Speichen allerdings wiederum anfälliger als dickere. In dieser Hinsicht sind Messerspeichen besonders anfällig, da sie an der Schmalseite sehr dünn sind und bei Beschuss leichter zu Ausbrüchen neigen als Rundspeichen. Ansonsten weisen Messerspeichen eine hohe Dauerhaltbarkeit aus und haben beim Aufbau den Vorteil, dass man sie gegenhalten kann, so dass sie sich beim Drehen der Speichennippel nicht verdrehen.

Asymmetrische Felgen: Sind ein probates Mittel, um die Speichenspannungen auf beiden Seiten anzugleichen. Die Felge rückt aus der Mitte zwischen den beiden Aufnahmepunkten am Rahmen - vorne nach rechts, hinten nach links. Dadurch werden die Winkel, in denen die Speichen von der Felge abgehen, angeglichen, und das oben geschilderte Problem, dass die Speichen auf der Seite mit dem flacheren Winkel (zu) schwach gespannt sind, wird stark vermindert. Bei einem V-Brake-Vorderrad ist das natürlich im Regelfall Quatsch, da die Nabe ohnehin symmetrische Speichenwinkel zulässt. Nachteil von asymmetrischen Felgenprofilen ist oft, dass sie nicht so gut mit ProCore harmonieren. Ob sie weniger haltbar sind als symmetrische Felgen, da gehen die Meinungen auseinander, ebenso darüber, ob man unterschiedliches Fahrverhalten beim Einlenken zur einen oder zur anderen Seite merkt.

Rundlauf: Den Rundlauf kann man auch als Laie unproblematisch beurteilen. Alleine die Tatsache, dass ein Laufrad rund ist, heißt jedoch noch nicht, dass es auch gut ist. Es soll ja auch auf Dauer rund bleiben und nicht nach kurzer Zeit anfangen zu eiern. Das klappt dann am besten, wenn die Speichen auf einer Seite möglichst gleichmäßig gespannt sind. Rund bekommt man ein Rad auch, wenn eine starke Streuung vorliegt. Das Rad sieht dann gut aus, ist es aber nicht.
Absolutes Ebenmaß ist allerdings kaum zu erreichen: Minimale Produktionsschwankungen insbesondere der Felgen führen dazu, dass man sich entscheiden muss: Rundes Laufrad oder gleichmäßige Speichenspannung. Gut ist ein Rad dann, wenn beides auf einem hohen Niveau ist.
Jeder der schon einmal Laufräder gebaut hat, weiß, dass es eine Heidenarbeit ist, das so hinzubekommen, die mehrere Stunden in Anspruch nimmt. Inzwischen gibt es auch Maschinen, die diese Arbeit übernehmen, aber auch hier gilt: Je genauer gearbeitet werden soll, desto länger dauert es und desto teurer ist das Resultat. Nach derzeitigem Stand werden die besten Laufräder wohl immer noch von erfahrenen Laufradbauern mit großem Zeitaufwand in Handarbeit gebaut. Ob jeder einen solchen Laufradsatz braucht oder will, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Maulweite: Dieses Maß meint die innere lichte Weite zwischen den beiden Felgenhörnern (umgangssprachlich: Felgenbreite; ist aber ungenau, weil mit der Breite eigentlich das Außenmaß gemeint ist und eine breite Felge nicht automatisch auch eine entsprechende Maulweite hat.) Im Prinzip gilt: Je größer, desto besser.
Hintergrund ist folgender (zur Veranschaulichung übertrieben dargestellt): Eine Felge mit geringer Maulweite führt zu einem nahezu kreisrunden Reifen, der - im Querschnitt betrachtet - nur an zwei sehr nah beieinanderliegenden Punkten gehalten wird. Das heißt, er kann stark nach rechts und links wabbeln. Genau das passiert beim Fahren auch, vor allem, wenn mit niedrigem Luftdruck gefahren wird. Eine breitere Felge stützt den Reifen stärker ab, er nimmt eher einen halbkreisförmigen Querschnitt an. Hin- und Herwackeln kann er nicht so sehr. Insbesondere in Kurven, in denen das Rad geneigt wird, kippt er nicht so stark ab. Wie nötig ultrabreite Felgen tatsächlich sind, ist im Forum umstritten: Es gibt ein Lager, das der Ansicht ist, auch ein 2,1"-Reifen müsse mindestens auf einer Felge mit 30 mm Maulweite sitzen, darunter sei unfahrbar. Andere Mitglieder fahren auch auf 19mm-Felgen 2,4"-Reifen. Die Wahrheit dürfte wie üblich irgendwo in der Mitte liegen. Mit steifer Reifenkarkasse wirken sich die Unterschiede auch nicht so stark aus wie mit nachgiebiger Seitenwand. Zuviel Maulweite bei dafür nicht geeigneten Reifen führt zu eckigem Reifenprofil und Seitenstollen an der falschen Stelle, was auch nicht Sinn der Sache ist. Die Felge sollte schon breit genug sein, aber man muss auch nicht völlig übertreiben. Da die Hersteller seit einiger Zeit aber immer breitere Felgen anbieten, sollte man sich nicht scheuen, eine solche zu verbauen. Auch aus Gewichtsgründen ist es nicht mehr nötig, auf Felgen mit nur 17mm Maulweite zu setzen. Klar ist allerdings auch, dass alle Materialien ihre Grenzen haben und die Felge mit 30 mm Maulweite und 330g Gewicht in 29", die für DH geeignet ist, wohl eher Wunschtraum bleiben wird, auch wenn die neueren Carbonfelgen immer besser werden und man recht niedrige Gewichte und große Maulweite bei erstaunlicher Haltbarkeit bekommt. Nicht alles, was viel Maulweite hat, ist allerdings auch für die härtere Gangart geeignet.

Gewicht: Wird oftmals als das Kaufkriterium verwendet. Dabei wird dann gerne darauf hingewiesen, dass rotierende Masse sich ganz besonders bemerkbar macht. Dieses Argument ist gut und nützlich, und man sollte es insbesondere gegenüber dem Ehepartner, dem gegenüber man die Neuanschaffung rechtfertigen muss, auch anschaulich erklären können. Wie sehr man leichtere Laufräder im Betrieb tatsächlich merkt, ist allerdings umstritten. Persönlich merke ich nicht wahnsinnig viel davon, stelle aber auch nicht in Abrede, dass dies bei anderen - auch nach Abklingen der ersten Anfangseuphorie nach Ausgabe einer beträchtlichen Geldsumme - tatsächlich anders ist. Auch hier sollte man allerdings nicht völlig übertreiben. Wer selbst 150kg auf die Waage bringt, sollte im Bikepark lieber keine Podium MMX-Felgen fahren. Wenn der Aufbau gut genug ist, müssen die Teile allerdings auch nicht völlig überdimensioniert sein.

Laufradbauer im Forum: Sind teils umstritten. Viele sind froh, dass von Leuten, die professionell damit beschäftigt sind und die auch entsprechende Praxiserfahrung mitbringen, Tips kommen. Persönlich habe ich als ausschließlicher Hobbybastler stark hiervon profitiert, habe von allen, die ich angefragt habe, immer freundliche und gute Antworten bekommen.
Manchen geht das Auftreten gewisser Laufradbauer gegen den Strich, manche stören sich insgesamt daran, weil sie davon ausgehen, dass jeder Tip nur Werbung in eigener Sache ist. Das wurde bereits an einigen Stellen diskutiert.
Wichtig für den Ratsuchenden ist jedoch in jedem Fall: Im Forum werden nur Tips gegeben. Konkrete Angebote sind im Forum nicht gestattet, und daran wird sich auch gehalten. Es steht jedem frei, die Homepages der jeweiligen User aufzusuchen und über die dort angegebenen Kommunikationswege Angebote einzuholen, aber im Forum sollten keine Kaufangebote ausgetauscht werden.

Wer mehr wissen möchte: Sheldon Brown z.B. ist immer eine Empfehlung wert, nicht nur für Laufräder.
Ein absoluter Klassiker der Laufrad-Literatur ist auch das Buch "Die Kunst des Laufradbaus" von Gerd Schraner, auch wenn sich technisch mittlerweile einiges getan hat, so dass wohl nicht mehr allen darin vertretenen Auffassungen blind gefolgt werden muss.

Danke an alle, die mitgeholfen haben, diesen Katalog mitzuentwickeln, insbesondere sun909, Wurzelpedaleur, rzOne20 und wengertflitzer!
Ich hoff, er erfüllt seinen Zweck. :)

Edit 19.08.2016: Zerschossene Sonderzeichen der besseren Lesbarkeit halber wieder in Ordnung gebracht.
Edit 08.12.2020: Paar neuere Erkenntnisse mit eingefügt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Geisterfahrer

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Hi,
wäre hervorragend, wenn so etwas GANZ oben angepinnt würde!

Dann könnte man die Glaskugel mal in den Urlaub schicken :)

Ein Hinweis auf die Suchfunktion wäre auch prima...

Hinweis:
zu 1: Umbaumöglichkeit auf andere Größen (SP/15mm/20mm etc.)
zu 3: Verweis auf singletrailskala?
zu 4: mit Gepäck und Kleidung ODER nackig
zu 5: Hinweis auf "strong-light-cheap, choose two" (wenn ich das so richtig in Erinnerung habe?
neuer Punkt 9: sonstiges (z.B. lauter Freilauf oder leise, Farben

grüße
sun909
 
Gute Vorschläge, habe sie umgesetzt. Ein Begleittext, in dem erklärt wird, was der ganze Zirkus soll, muss natürlich mit rein. Da dann auch ein deutlicher Hinweis darauf, dass die meisten Fragen schon einmal da waren und sich vieles über die Suchfunktion klären lässt - der Suchende will schließlich etwas und nicht die Tips-Gebenden, also kann auch ein bißchen Eigeninitiative erwartet werden.
 
In den Begleittext vielleicht noch ne kurze allgemeine Erklärung zu Laufrädern, weil sich das ja auch immer alles wiederholt.
zB
- Felgen-&Reifenbreite/ abstützen bei niedrigem Luftdruck.
- Systemlaufräder im Niedrigpreisbereich und individuelle Zusammenstellung klassischer Komponenten bei hoherpreisigen Laufrädern meist sinnvoller.
- Felgen werden nach Einsatz, Fahrergewicht&Reifenbreite und weniger/nicht nach Wunschgewicht gewählt
- Warum belastungsgerechte Speichenwahl sinnvoll ist.
- gleichmäßige, hohe Speichenspannung bei gutem Laufrad.
- Müssen Naben auf verschiedene Achsstandards umbaubar sein? Generell Nabenwahl nach Budget.
 
@RzOne20: Umgesetzt, danke!

@Wurzelpedaleur:
Genau, so ist es gedacht. Wobei ich aufpassen muss, ich möchte zum einen weder, dass am Schluss ein Buch dabei herauskommt, das realistisch betrachtet ohnehin keiner liest. Es wird eh einer gewissen Hartnäckigkeit bedürfen, erwartungsgemäß faule Fragesteller dazu zu bringen, sich mit der Geschichte erst einmal selbst auseinanderzusetzen und einigermaßen diszipliniert die Fragen zu beantworten.
Zum anderen werden diverse Punkte ja auch hier im IBC kontrovers diskutiert (z.B. Dein zweiter Punkt, auch wenn ich persönlich zustimme). Hier möchte ich keine Meinung absolut setzen, auch nicht meine. Und ich möchte auch weder dem einen, noch dem anderen Händler in die Hände spielen oder ihm das Geschäft kaputt machen. Das soll keine (Anti-)Werbung werden. Der Fragenkatalog mit Kurzerläuterung soll einzig und alleine dazu dienen, vom Rad-Suchenden einigermaßen strukturiert die nötigen Informationen zu bekommen, die man braucht, um dann einigermaßen sinnvoll beraten zu können. Wenn dann einzelne User dies oder das empfehlen, Läden, mit denen sie (un-)zufrieden waren und so weiter, finde ich das in Ordnung. Aber in das Grundposting, das quasi "allgemeingültig" darüber steht, gehört es m.E. nicht rein.
Ich werde mich bemühen, möglichst viele Informationen möglichst neutral einzufügen. Natürlich soll es auch für Anfänger noch einigermaßen verständlich bleiben. Dabei bin ich weiter auf Eure Mithilfe angewiesen, weil man ja selber nur aus seiner eigenen beschränkten Sicht darauf schaut.
 
@geisterfahrer

hast du das anliegen mal an nem Mod gerichtet?! (zwecks festpinnen)
übrigens, klasse sache
:-)

für neulinge wäre es dazu noch leichter zu finden, wenn die festgepinnten threads mit -fetter schrift- unterlegt wären.
die oberen threads gehen trotzdem in der masse an threads und forenbereichen unter. gerade als neuling wird man von all dem erschlagen
:-p
 
Noch nicht, wollte noch abwarten, ob noch Vorschläge oder Einwände kommen. Muss auch noch eine Kurzerklärung tippen, wie von Wurzelpedaleur angeregt, dazu bin ich noch nicht gekommen. Wahrscheinlich reicht es heute abend nach der Arbeit. Dann könnten übers Wochenende noch Anregungen, Vorschläge, Änderungswünsche gepostet werden, und nachdem sie eingearbeitet sind, würde man dann einem Mod den Vorschlag machen, das ganze oben anzupinnen. Mal schauen, was man davon hält.
 
So, mal ein Vorschlag, wie die grobe Einleitung aussehen könnte. Meines Erachtens noch stark verbesserungsbedürftig, und dabei zähle ich auf Euch:

Laufräder sollen perfekt rund sein. Sie sollen leicht sein und am besten nichts kosten. Es sollen keine "Achter" oder gebrochene Speichen auftreten. Dies alles unter einen Hut zu bekommen, ist nicht möglich. Jedes Laufrad stellt einen Kompromiss dar, der im Idealfall auf den Fahrer und sein Einsatzgebiet abgestimmt ist. Dazu sind die richtige Teilewahl und ein sorgfältiger Aufbau erforderlich.
Das habt Ihr bereits erkannt, darum fragt Ihr hier. Um Euch bei der Teilewahl helfen zu können, ist es daher erforderlich, möglichst genau herauszuarbeiten, was Ihr wollt, braucht und Euch leisten könnt/wollt. Darum bitten wir in Eurem eigenen Interesse, den nachfolgenden Fragekatalog möglichst genau zu beantworten.

Ein bißchen Theorie vorneweg für noch nicht so versierte Ratsuchende, die es genauer wissen wollen:
(An alle Naturwissenschaftler/Foristen mit technischem Ausbildungshintergrund: Wenn sich Euch bei den nachfolgenden Begrifflichkeiten - Speichenspannung z.B. - die Zehennägel hochrollen - seid versichert, der Autor weiß es erstens nicht besser und hat zweitens auch kein Interesse daran, die wissenschaftlich korrekten Termini zu verwenden. Dies soll keine wissenschaftliche Abhandlung in einem Maschinenbauforum werden, sondern hier geht es um eine Kaufberatung für Mountainbiker. Daher soll mit den gängigen Vokabeln gearbeitet werden, die auch ansonsten im Forum sowie allgemein im Laufradbau üblich sind.)



Steifigkeit im Laufrad wird gewünscht, damit die Räder nicht jeder Spurrille hinterherlaufen, sondern lenkpräzise sind. Die Laufradsteifigkeit wird von Nabe, Speichen und Felgen beeinflusst. Wenn man absolute Steifigkeit als einzig wahren Idealfall setzen wollte, müsste man schwere 24" Hochprofilfelgen mit 36 dicken Speichen und einer symmetrisch aufgebauten V-Brake-Vorderradnabe mit weit auseinanderstehenden, hohen Flanschen aufbauen. Alles, was davon abweicht, wird weniger steif.
Daran, dass wir alle unproblematisch mit anderen Rädern unterwegs sind, sieht man, dass absolute Steifigkeit nicht erforderlich ist, sondern etwas Flex durchaus nicht schadet.


Speichenspannung: Speichen reißen im Regelfall nicht, wenn sie zu fest gespannt sind, da macht vorher die Felge schlapp. Speichen reißen, weil sie zu locker sind und beim Fahren mehrfach ganz entlastet werden. Dieser Wechsel von hohem Zug und komplettem Lockerlassen ist Gift für die Speiche. Dem begegnet man, indem man den Speichen genügend Vorspannung mitgibt, so dass sie im Fahrbetrieb möglichst nicht komplett entlastet werden. Das Maximum wird dabei durch die Freigabe des Felgenherstellers festgelegt, im Regelfall zwischen 900 und 1200 N.
Abhängig von der Wahl von Felgen und Naben ergibt sich hieraus, wie stark jede einzelne Speiche gespannt sein muss bzw. darf. Bei einem Disc-Vorderrad ist der linke Nabenflansch im Vergleich zum oben definierten Ideal weiter Richtung Nabenmitte eingerückt, um Platz für die Scheinbremsaufnahme zu bekommen. Daraus ergibt sich, dass die linken Speichen steiler stehen als die rechten. Wenn man jetzt beide mit 1000N anziehen würde, würde das Laufrad nicht mehr mittig zwischen den Ausfallenden laufen, sondern wäre nach rechts versetzt. Die Speichen vorne links brauchen also mehr Vorspannung als die rechten.
Entsprechend ist es beim Hinterrad umgekehrt, wo rechts Platz für die Kassette gebraucht wird und der rechte Flansch entsprechend weiter nach links eingerückt ist.
Um hier anzugleichen, kann man z.B. vorne links und hinten rechts dickere Speichen (z.B. 2,0-1,8 -2,0 mm, etwa DT Competition oder Sapim Race) verbauen als vorne rechts und hinten links (da dann z.B. 2,0-1,5-2,0, etwa DT Revolution oder Sapim Laser).

A propos Speichen: Viel hilft viel gilt hier nicht unbedingt. Dickere Speichen machen ein Laufrad nicht automatisch haltbarer. Dünnere Speichen sorgen vielmehr dafür, dass im Betrieb auftretende Lasten besser im Laufrad verteilt werden können und nicht nur punktuell eingeleiet werden. Das schont Speichen und Felge. 32 dünne Speichen sind daher im Zweifel die bessere Wahl als 24 dicke. Wenn das restliche Material passt und der Fahrer nicht gar zu schwer ist, sind 32 dünne auch besser als 32 dicke.

Rundlauf: Den Rundlauf kann man auch als Laie unproblematisch beurteilen. Alleine die Tatsache, dass ein Laufrad rund ist, heißt jedoch noch nicht, dass es auch gut ist. Es soll ja auch auf Dauer rund bleiben und nicht nach kurzer Zeit anfangen zu eiern. Das klappt dann am besten, wenn die Speichen auf einer Seite möglichst gleichmäßig gespannt sind. Rund bekommt man ein Rad auch, wenn eine starke Streuung vorliegt. Das Rad sieht dann gut aus, ist es aber nicht.
Absolutes Ebenmaß ist allerdings kaum zu erreichen: Minimale Produktionsschwankungen insbesondere der Felgen führen dazu, dass man sich entscheiden muss: Rundes Laufrad oder gleichmäßige Speichenspannung. Gut ist ein Rad dann, wenn beides auf einem hohen Niveau ist.
Jeder der schon einmal Laufräder gebaut hat, weiß, dass es eine Heidenarbeit ist, das so hinzubekommen, die mehrere Stunden in Anspruch nimmt. Inzwischen gibt es auch Maschinen, die diese Arbeit übernehmen, aber auch hier gilt: Je genauer gearbeitet werden soll, desto länger dauert es und desto teurer ist das Resultat. Nach derzeitigem Stand werden die besten Laufräder wohl immer noch von erfahrenen Laufradbauern mit großem Zeitaufwand in Handarbeit gebaut. Ob jeder einen solchen Laufradsatz braucht oder will, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Maulweite: Dieses Maß meint die innere lichte Weite zwischen den beiden Felgenhörnern (umgangssprachlich: Felgenbreite; ist aber ungenau, weil mit der Breite eigentlich das Außenmaß gemeint ist und eine breite Felge nicht automatisch auch eine entsprechende Maulweite hat.) Im Prinzip gilt: Je größer, desto besser.
Hintergrund ist folgender (zur Veranschaulichung übertrieben dargestellt): Eine Felge mit geringer Maulweite führt zu einem nahezu kreisrunden Reifen, der - im Querschnitt betrachtet - nur an zwei sehr nah beieinanderliegenden Punkten gehalten wird. Das heißt, er kann stark nach rechts und links wabbeln. Genau das passiert beim Fahren auch, vor allem, wenn mit niedrigem Luftdruck gefahren wird. Eine breitere Felge stützt den Reifen stärker ab, er nimmt eher einen halbkreisförmigen Querschnitt an. Hin- und Herwackeln kann er nicht so sehr. Insbesondere in Kurven, in denen das Rad geneigt wird, kippt er nicht so stark ab. Wie nötig ultrabreite Felgen tatsächlich sind, ist im Forum umstritten: Es gibt ein Lager, das der Ansicht ist, auch ein 2,0"-Reifen müsse mindestens auf einer Felge mit 21 mm Maulweite sitzen, darunter sei unfahrbar. Andere Mitglieder fahren auch auf 17mm-Felgen 2,4"-Reifen. Die Wahrheit dürfte wie üblich irgendwo in der Mitte liegen. Die Felge sollte schon breit genug sein, aber man muss auch nicht völlig übertreiben. Da die Hersteller seit einiger Zeit aber immer breitere Felgen anbieten, sollte man sich nicht scheuen, eine solche zu verbauen. Auch aus Gewichtsgründen ist es nicht mehr nötig, auf Felgen mit nur 17mm Maulweite zu setzen.

Gewicht: Wird oftmals als das Kaufkriterium verwendet. Dabei wird dann gerne darauf hingewiesen, dass rotierende Masse sich ganz besonders bemerkbar macht. Dieses Argument ist gut und nützlich, und man sollte es insbesondere gegenüber dem Ehepartner, dem gegenüber man die Neuanschaffung rechtfertigen muss, auch anschaulich erklären können. Wie sehr man leichtere Laufräder im Betrieb tatsächlich merkt, ist allerdings umstritten. Persönlich merke ich nicht wahnsinnig viel davon, stelle aber auch nicht in Abrede, dass dies bei anderen - auch nach Abklingen der ersten Anfangseuphorie nach Ausgabe einer beträchtlichen Geldsumme - tatsächlich anders ist. Auch hier sollte man allerdings nicht völlig übertreiben. Wer selbst 150kg auf die Waage bringt, sollte im Bikepark lieber keine Podium MMX-Felgen fahren. Wenn der Aufbau gut genug ist, müssen die Teile allerdings auch nicht völlig überdimensioniert sein.

Laufradbauer im Forum: Sind teils umstritten. Viele sind froh, dass von Leuten, die professionell damit beschäftigt sind und die auch entsprechende Praxiserfahrung mitbringen, Tips kommen. Persönlich habe ich als ausschließlicher Hobbybaster stark hiervon profitiert, habe von allen, die ich angefragt habe, immer freundliche und gute Antworten bekommen.
Manchen geht das Auftreten gewisser Laufradbauer gegen den Strich, manche stören sich insgesamt daran, weil sie davon ausgehen, dass jeder Tip nur Werbung in eigener Sache ist. Das wurde bereits an einigen Stellen diskutiert.
Wichtig für den Ratsuchenden ist jedoch in jedem Fall: Im Forum werden nur Tips gegeben. Konkrete Angebote sind im Forum nicht gestattet, und daran wird sich auch gehalten. Es steht jedem frei, die Homepages der jeweiligen User aufzusuchen und über die dort angegebenen Kommunikationswege Angebote einzuholen, aber im Forum sollten keine Kaufangebote ausgetauscht werden.

An alle, die bereit sind, hier mitzwirken: Legt los! Vielen Dank, ich geh jetzt nochmal biken. :lol:
 
Hi,

habe ich den Aspekt "Felgen- oder Scheibenbremse" und bei Scheibenbremse gewünschten Scheibendurchmesser und Befestigungsart (6-Loch, Centerlock) übersehen? Wenn nicht, dann passend ergänzen.

Keep on rollin'! :cool:
 
Darf ich die Liste mal ausprobieren? Ihr könnt dann an einem echten Praxisbeispiel testen, ob Ihr mich mit den Infos beraten könntet.

1) Laufradgröße? Welche Einbaubreite/welches Achssystem wird benötigt? (vorne/hinten) Umbaumöglichkeiten auf andere Standards erwünscht?

26 Zoll, 100mm vorne, 135 hinten, Schnellspanner. Umbaumöglichkeit uninteressant.

2) Welche Reifenbreite soll gefahren werden?

2,2 bis 2,4.

3) Welches Reifensystem soll genutzt werden? "Normaler" Reifen mit Schlauch? Tubeless mit Latexmilch? Geklebte Schlauchreifen? UST

Mantel + Schlauch. Tubless nicht nötig.

4) Bitte den Einsatzbereich und Fahrstil so genau wie möglich beschreiben. Die Singletrail-Skala bietet ein paar Anhaltspunkte

Cross-Country in den Alpen. S0/S1 bei defensiver Fahrweise. Meine Stärke liegt in Bergauffahren.

5) Körpergewicht des Fahrers/der Fahrerin? (Adams-/Evakostüm, falls mit schwerem Rucksack unterwegs bitte mit angeben)

Fahrer: ca. 80 kg, meist ohne Rucksack, manchmal mit schwerem Rucksack bis 20 kg, dann aber nur gut fahrbare Wege (S0).

6) Budget - was darf's kosten? Hierzu auch Punkt 7 beachten

400 Euro. Bei guter Begründung auch mehr.

7) Wo soll gekauft werden? Händler vor Ort? Laufradbauer? Discounter? Eigenbau? Egal

Entweder selber aufbauen oder möglichst günstige Bezugsquelle.

8) Klar sollte sein, dass nicht alle Wünsche zu jedem günstigen Preis realisiert werden können. Die Frage ist dann, an welchem Punkt man am ehesten bereit ist, Kompromisse einzugehen. Dies wird oft umschrieben mit einem Zitat von Keith Bontrager: "Strong, light, cheap - choose two." Daher: Bitte gewichten, was dem Käufer am wichtigsten ist (mit dem wichtigsten anfangen):
- Stabilität - Gewicht - unbedingte Zuverlässigkeit - Steifigkeit - Optik

Ich kann die Unterschiede zwischen Stabilität, Steifigkeit und unbedingte Zuverlässigkeit nicht so wirklich erfassen. Nach meiner Vorstellung ist ein stabiler Laufradsatz auch ausreichend steif und damit zuverlässig.

Also meine Reihung von wichtig nach unwichtig: Stabilität (sehr wichtig) - Gewicht (wichtig) - Optik (unwichtig)

9) Sonstige Wünsche: Etwa Farbwünsche, lauter/leiser Freilauf, bestimmte Zielvorstellung des Laufradgewichts ...

Felgen schwarz, gute Naben, vorallem ein schnell und zuverlässig einrastender Freilauf (daß Shimano-Freiläufe öfters krachend eine Raste durchrutschen hasse ich). Breite Felgen gegen schwammiges Fahrgefühl bei niedrigem Druck. Ich fahre 2,25er hinten mit 1,6 bar und vorne mit 1,4 bar. Das ist bei meinem derzeitigen 19C-Laufradsatz von der Schwammigkeit gerade noch zu ertragen, aber dieser niedrige Druck beschert mir ausgezeichnete Traktion und gute Dämpfung, daher möchte ich nicht höher gehen. Diesbezüglich hätte ich gerne eine Verbesserung.

10) Bisher im Rennen sind bei mir folgende Laufradsätze (mit Link), über die ich mich bereits über die Suchfunktion informiert habe:

Ich habe nur eine grobe Vorstellung. Felgen z.B. Pacenti TL28 oder die Fun Works AM Ride 25, 32 Loch.

Was in der Tat fehlt: Bremsen.


Scheibenbremsen. System weiß ich nicht. Ich habe derzeit eine Avid Elixir CR, würde aber gerne auf Shimano XTR gehen und Shimano-Scheiben verwenden wollen. Da will ich mir nichts verbauen. Entweder 180/160 oder 203/180.

Weiter Punkt (sofern Ihr das als relevant anseht): die Laufräder kommen an ein Hardtail.

Eventuell noch aufzunehmen: Systemlaufrad oder konventioneller Aufbau.



 
So, mal ein Vorschlag, wie die grobe Einleitung aussehen könnte. Meines Erachtens noch stark verbesserungsbedürftig, und dabei zähle ich auf Euch:



An alle, die bereit sind, hier mitzwirken: Legt los! Vielen Dank, ich geh jetzt nochmal biken. :lol:

Geisterfahrer for President! Haste schön gemacht. Ich denke, so reicht es auch und mehr muss für den Testlauf erst mal nicht rein. Grübel grad wie man dann auf eine Frage eine nachvollziehbare Antwort geben kann ohne zu viel schreiben zu müssen. Nur persönliche Vorlieben nennen hilft ja auch keinem...
 
Darf ich die Liste mal ausprobieren? Ihr könnt dann an einem echten Praxisbeispiel testen, ob Ihr mich mit den Infos beraten könntet.

Für 400€ kann man sich etwas Schönes, haltbares bauen. Für teure Leichtbaunaben wie Tune oder DT 240s reicht es noch nicht. Auch beim Laufradbauer dürfte es knapp werden. Deshalb Entscheidung ob du dir einen guten Aufbau mit dünnen Speichen zutraust oder etwas günstiges maschinell gebautes nimmst und wenigstens die Speichenspannung etwas angleichst.

Mein Vorschlag für Selbstaufbau
1.Nabe:
a)Priorität Zuverlässigkeit: Hope Pro 2 Evo (Set ca 500g), sehr guter Freilauf, Laut!!!

b)Priorität Preis: Superstar Switch Evo (=Novatec 4in1 mit Aluachse und Alufreilauf) Set knapp 500g, nur ca. 120€
Gibt Berichte von gerissenen Freiläufen, aber kostet nur 25€ und ist einfachst zu tauschen; zur Not ist auch ein Stahlfreilauf für Gewalttreter erhältlich)

2. Felge:
Da 2,4er Reifen, wenig Luftdruck und du hier eine spürbare Verbesserung möchtest, würde ich nicht unter 24/25mm Maulweite gehen. Breite Felgen wiegen. Deshalb gibt's hier kaum noch absoluten Leichtbau mit LRS unter 1500g.
-Haltbar, bewährt, sehr stabil: Spank Subrosa Evo, 535g, 24,5mm, ca 55€ - eigentlich für AllMountain/Enduro gedacht.
Alternativen: Notubes ZTR Flow Ex (teurer, wenig leichter, noch sehr neu auf dem Markt)
Sicher gingen auch noch etwas leichtere und bisschen schmalere Felgen. Ich persönlich würde bei der Felge aber nie absolut an die Grenze gehen und von dem extrem leichten Zeug (Pacenti) abraten, wenn du etwas haltbares suchst und auch mal 100kg wiegst. Nichts ist ärgerlicher als eine Felge, die im normalen Betrieb ohne Bruchlandungen den Geist aufgibt oder bei 1,4 bar eine Delle nach der anderen kassiert. Damit müsstest du sicher vorsichtig fahren. (Ich merke auch nicht ob ein LRS 100g leichter ist, aber dass die Felge 3mm breiter ist schon) Die normale Flow oder Alex Supra 30 halten dich bei 100kg auch, aber sind nur 22,6 bzw. 23mm. FunWorks Felgen kenn ich nicht. Aber warum ausprobieren, wenn die guten Spank günstiger sind.

Speichen: je 32 Sapim CX-Ray oder günstiger: D-Light/Laser belastungsgerecht mit D-Light vorn links und hinten rechts. 290g, ca.50€
Nippel: Sapim Polyax Alu 20g
Gesamtgewicht: ca. 1880g (sehr stabil/haltbar, ordentlich breit, günstig und dafür auch leicht)

Zu deiner Bremsenfrage: Centerlock-Naben gibt's nicht viele. Mir fallen nur Shimano und DT ein. DT-Naben, insbesondere die gute 240er, sind preislich nicht drin und auch nicht nötig.
Deshalb Shimano-6Loch-Scheiben kaufen oder zB die Tektro Pro Scheiben nehmen - funktionieren bei mir gut mit Shimano Bremsen.

PS:
Und diese Antwort gefällt mir so überhaupt nicht. Dauert zu lang und übersichtlich ist's auch nicht wirklich geworden.
Würde dir als Antwort auch reichen?:
"Selbstaufbau mit Hope Pro 2 Evo - Spank Subrosa Evo - D-Light/Laser = stabil; mit Superstar Naben günstiger aber mit möglichen Haltbarkeitsabstrichen und mit Flow Ex Felge und CX-Ray Speichen als leichtere aber teurere Variante"
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

habe ich den Aspekt "Felgen- oder Scheibenbremse" und bei Scheibenbremse gewünschten Scheibendurchmesser und Befestigungsart (6-Loch, Centerlock) übersehen? Wenn nicht, dann passend ergänzen.

Keep on rollin'! :cool:

Ups...:p
Danke!

@xc_fahrer: Stimmt, die Punkte überschneiden sich relativ stark. War so gedacht: Stabil sind z.B. auch Laufräder mit Doubletrack-Felgen und lausig gedichteten Naben, jedoch nicht unbedingt zuverlässig. Dauerhaltbar bekommt man auch einen relativ weichen, flexenden Laufradsatz hin. Der ist dann halt nicht besonders steif.

Ich schau's mir später nochmal genauer an.
 
Super Sache! Genau meine Fragestellung.
Ich les mir die Einleitung mal durch und such die Daten zusammen. Meld mich wieder (Thread oben halten ;-)

Herzlichen Dank an Alle, die etwas zum Inhalt beigetragen haben
wam
 
so, hat ein bisschen gedauert, aber jetzt habe ich meine Daten zusammen und mich ein bisschein eingelesen.

Also ihr Experten, jetzt bin ich mal gespannt, was ihr einem Neuling hier und Ausrüstungsanfänger wie mir vorschlagt.
Auf jeden Fall schon mal herzlichen Dank für hilfreiche Rückmeldungen.


Grundsätzlich: Ich habe den Ehrgeiz mein über 10 Jahre altes Canyon Fully wieder fit zu machen. Die Laufräder haben so lange gehalten, aber mittlerweile reißen hinten immer öfter Speichen. Außerdem sind die Felgen sehr schmal.

1)
26 Zoll, Schnellspanner, v 100 mm, h 135 mm, Umbaumöglichkeit muss nicht sein
2)
2,2 bis 2,4. breitere Reifen passen nicht
3)
Reifen mit Schlauch. Tubeless ready sinnvoll? muss aber nicht, Was ist UST?
4)
Meistens hügelig bis Mittelgebirge (Kraichgau, Odenwald, Nordschwarzwald) mit geringem Asphaltanteil. Am liebsten auf Trails flowig bergab mit winzigen bis kleinen Sprüngen. S1 und S2. Öfters auch spielen in der Stadt (Treppen, kleine Drops <1m). 1x im Jahr auch ein bisschen heftiger, am Gardasee oder so)
Ist das genau genug beschrieben?
5)
80 kg
6)
Habe im aktuellen BIKE einen LRS für 400,- Euronen vorgeschlagen gesehen. Geht es auch für 350,- oder sogar 300,-? (s. 11). Wie das halt meistens so läuft, würde ich mich bei einer begründeten Notwendigkeit auch zu 400,- euro hinreißen lassen.
7)
ist eigentlich wurscht. Eigenbau dann nicht durch mich, sondern durch einen Fahrrad-Händler meines Vertrauens (einspeichen 40,- pro Rad)
Wenn's passt, darf's von mir aus auch ein Systemlaufradsatz sein. Muss nicht individuell sein.
8)
Guter Punkt. strong + cheap bzw. stabil + steif (sehr wichtig) - Zuverlässigkeit (soll am besten wieder 10 Jahre halten) - Gewicht (weniger wichtig, s. 9) - Optik (man kann nicht alles haben)
9)
wie gesagt tolle Optik ist super, aber hat einen hohen Preis. Daher wohl am besten schwarz (wenn ich mal träumen dürfte, wären rote oder gelbe Naben und Speichennippel auch nett ;-)
Gewicht unter 2 kg. Ich möchte keinen 14 kg-Bomber aufbauen
oh ja, bitte einen leisen Freilauf !!!!
10)
immer noch die alte Magura Julie, die mich nicht im Stich lässt. 6-Loch. v 180mm, h 160.
11)
wie gesagt, habe die Veltec AM One für 399,- im BIKE empfohlen gesehen. 20.5 mm breit, 1713 Gramm leicht hört sich gut an. Die Frage ist, ob es die auch für Schnellspanner gibt, und ob es etwas vergleichbares bzw. für mich passendes für einen günstigeren Preis gibt.
Wie könnte ich denn suchen? einfach googeln ergibt z.B. die DT Swiss X-1600 XC für 300,-. Könnte ich mit Adapter von CenterLock auf 6-Loch montieren. Aber die ist doch nicht passend für meine Ansprüche, oder?
12)
Shimano-Rotor (oder wie man das nennt)
13)
Vielleicht noch interessant: Ich werde dieses Jahr vermutlich 1200 bis 1500 km mit dem MTBN fahren.

Ich brauche keine Erklärungen für jeden einzelnen Punkt, würde mich aber über Hinweise auf Widersprüche in meinen Aussagen freuen. Oder auch über kurze Hinweise bei wichtigen Aspekten.

Hab ich schon geschrieben, dass ich diesen Ansatz genial finde? So habe ich mir die wichtigen Punkte gezielt anlesen können und habe die Chance auf einen unabhängigen Tipp. Herzlichen Dank. Ist das spannend!
wam
 
Hi, ich antworte mal kurz:
Das Budget reicht gut, wenn du alles selbst baust. Für machen lassen, sollten die Teile schon nach Preis/Leistung ausgewählt werden.

Naben: gehen deine noch und lohnt die Weiterverwendung? zB mit Lagerwechsel.
Sonst zB gelb Nuke Proof Generator: http://www.chainreactioncycles.com/Models.aspx?ModelID=85824
(Ich hatte sie noch nicht, aber sie wurde hier schon mehrfach als mit Hope vergleichbar gelobt und ist leise.)
Günstiger und auch gut: Superstar Switch Evo (120€ das Set). Da ist der Freilauf nicht so gut gemacht, aber kostet nur 20-25€ als Ersatzteil und ist in 3 Minuten gewechselt. Hatte aber noch nie einen Defekt! Stahlfreilauf gibts auch.

Felgen: Da Gewicht nicht alles ist und Steifigkeit wichtig, würde ich zu ca. 25mm Maulweite
tendieren. Günstig, gut und sehr stabil: Spank Subrosa Evo.
Teurer und bissel leichter, aber auch sicher nicht mehr ganz so stabil: zB Flow Ex, Fun Works Amride. Aber werden bei deiner Beschreibung auch noch lang halten.

Speichen: Bei Stabiler Felge (Subrosa) und gesichertem, guten Aufbau: Sapim Laser, Sonst Laser/D-Light belastungsgerecht.

Gewicht für Subrosa, Superstar Naben und Sapim Laser: ca. 1850g (+-30g je nach dem wie die Felgen ausfallen)

Bei Actionsports gibts gelegentlich Sonderangebote für 300€ mit der Amride. Zur Aufbauqualität sind die Meinungen da durchwachsen. Aber da kannst du dir nur bei den wenigen Profis sicher sein, dass das perfekt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Wurzelpedaleur,

geil. Ich werde mir die Teile mal anschauen und mal rechnen.

Herzlichen Dank erstmal.
wam
 
Das müsste doch passen:

Superstar Custom Wheelset Generator - Pair of Wheels
- Adaptor Inc F - SWITCH/TESLA QR Adaptor
- Adaptor Inc R - SWITCH/TESLA QR Adaptor
- Hub Type Front Switch EVO Front Hub - Red
- Hub Type Rear Switch EVO Rear Hub - Red
- Nipples Brass
- Rim Stans Flow EX Black - Instock
- Rimtape Tube Type - Free of Charge
- Spokes Sapim D-light Spokes Black

284,- Pfund (326,- euro)

Der Preis des Versands aus England ist nicht ganz klar. Hat jemand Erfahrung mit dem Versand von Superstar? Ist die Qualität in Ordnung?

Nix mit ride on. Stattdessen Schnee ...
winterliche Grüße
wam
 
Ja, ist doch gut. Ich habe vor längerer Zeit mal wegen Felgenversand angefragt. Da wollten sie 16 oder 18 Pfund. Ein Freund hat Laufräder aber auch schon mal für deutlich weniger bekommen. Bestell einfach und dann sagen Sie dir die Versandkosten.
Hatte bisher 2 mal Laufräder von denen zur Kontrolle. Waren beide nicht so dolle gebaut. Also wenn du auf Nummer sicher gehen willst, lass sie von jemanden überprüfen/Speichenspannung checken.

Für wenig mehr, bekommst du vielleicht auch schon einen Hope Hoops mit der Felge. Das sind von Hope selbst gebaute Laufräder. Üblicherweise bekommt Hope einen guten Aufbau hin. Ob man da auch Speichen auswählen kann, weiß ich nicht. Vermutlich nur mit Sapim Race.
Mal im Bikemarkt schauen oder bei Speer Laufräder.
 
Hi, super Sache hier. Wäre für Meinungen / Hinweise sehr dankbar. Insbesondere bzgl. Sinnhaftigkeit des Wechsels von einem Alex FD19 LR mit DT Swiss Speichen und XT Nabe.

1) Laufradgröße? Welche Einbaubreite/welches Achssystem wird benötigt? (vorne/hinten) Umbaumöglichkeiten auf andere Standards erwünscht?

26 Zoll, 15mm Steckachse vorne, Schnellspanner hinten. Umbaumöglichkeiten interessant, aber nicht zwingend.

2) Welche Reifenbreite soll gefahren werden?

2,2 bis 2,4.

3) Welches Reifensystem soll genutzt werden? "Normaler" Reifen mit Schlauch? Tubeless mit Latexmilch? Geklebte Schlauchreifen? UST

Tubeless mit Latexmilch (bestehende NN Evo in 2,25), bei Panne Möglichkeit auf Schlauch mit SV Ventil zu wechseln (geht bei UST nicht, richtig?)

4) Bitte den Einsatzbereich und Fahrstil so genau wie möglich beschreiben

Mittelgebirgstouren, Trails bis S2, Treppen, Wurzelteppiche, kleine Drops, WICHTIG: alpencross. 75% aber Touren auf Forst-ABs.

5) Körpergewicht des Fahrers/der Fahrerin? (Adams-/Evakostüm, falls mit schwerem Rucksack unterwegs bitte mit angeben)
Mit Gepäck 80kg, beim Alpencross mit entsprechendem Rucksack

6) Budget - was darf's kosten? Hierzu auch Punkt 7 beachten

max. 500 EUR

7) Wo soll gekauft werden? Händler vor Ort? Laufradbauer? Discounter? Eigenbau?
Egal, aber siehe 6. Nicht im Ausland.

8) Klar sollte sein, dass nicht alle Wünsche zu jedem günstigen Preis realisiert werden können. Die Frage ist dann, an welchem Punkt man am ehesten bereit ist, Kompromisse einzugehen. Dies wird oft umschrieben mit einem Zitat von Keith Bontrager: "Strong, light, cheap - choose two." Daher: Bitte gewichten, was dem Käufer am wichtigsten ist (mit dem wichtigsten anfangen):
- Stabilität - Gewicht - unbedingte Zuverlässigkeit - Steifigkeit - Optik

Stabilität, Gewicht, unbedingte Zuverlässigkeit, Optik

9) Sonstige Wünsche: Etwa Farbwünsche, lauter/leiser Freilauf, bestimmte Zielvorstellung des Laufradgewichts ...

Gute Naben, kein so lauter Freilauf
Gewicht bis max. 1800g, gerne leichter aber siehe 8)
Tubeless Felge mit Möglichkeit auf Schlauch zu switchen wenn Panne
Maulweite die bis zu 2,4 bei Tubeless zulässt.


10) Bisher im Rennen sind bei mir folgende Laufradsätze (mit Link), über die ich mich bereits über die Suchfunktion informiert habe:
Shimano XT Trail (WH-M788). Frage: Wie haltbar sind die XT Naben? Reicht dieser LRS für meine Zwecke. Kann man den LRS bei Speichbruch selbst reparieren (da Systemlaufrad)
Mavic Crosstrail.

11) Bremsen
vorne Centerlock Aussenverzahnung
hinten Centerlock Innenverzahnung

12) Bike
Sollen an mein AMR 7500

Motivation: Wechsel auf Tubeless, Gewichtsersparnis gegenüber Originalfelgen (auch durch Tubeless)

Danke!
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten