Hallo Leute,
ich möchte hier dieses Thema gerne nochmal aufnehmen.
Vorweg: Diese Diskussion auf den Letzten Seiten war irgendwie voll für den Po. Es ist völlig richtig: wir sollten zusammenhalten, Widerstände von außen gibt es genug. Und meiner Meinung nach sind die, die radikal gegen etwas sind genau so bescheuert, wie die, die radikal dafür sind. Ich hab das schon bei verschiedensten Hobbys erlebt. Der Spaß ist immer dann vorbei, wenn Spinner Regeln aufstellen wollen, was das wahre Mountainbiken, Musikmachen,Autofahren, Urlaubsziel usw. ist. Wir sollten uns unseren geliebten Sport (und dieses Forum) nicht von Typen mit übersteigertem, aber unerfülltem Geltungsbedürfnis versauen lassen.
Wenn man hier mal was postet, hat man Ruck Zuck eine saudoofe Antwort bekommen. Das traut sich bei mir niemand, der vor mir steht, das geht nur im Forum. Komischerweise sind genau die Gruppen immer am wenigsten tolerant, die eigentlich auf Toleranz der Unbeteiligten angewiesen sind. Damit meine ich uns.
Hier wird debattiert, welcher
Helm (und damit welche Philosophie) der richtige ist, aber die Biker die ich immer sehe, sind auf dem Bahnhofsklo großgeworden. Mir ist *******gal ob einer in Spandex rumfährt, und manche machen mit Pellwurst-Langnesekombi auf dem Hardteil Sachen die ich mich nicht traue, und zwar mit
Sattel oben. Viele Kollegen meinen aber, der Style zählt, und nicht der Spaß.
Als ich 1990 mit dem Biken anfing, hatten alle irgendwie ähnliche Räder und die selben Klamotten an. Es ging um Spaß und den hatten wir. Nur weil es jetzt verschiedene Räder und Klamotten gibt, wüsste ich nicht, was es mich anginge was andere anziehen oder welches Rad sie fahren.
Was mich aber z.B. ankotzt:
Der Typ im Lohmarer Wald, groß, und mit tollem Schnauzbart, der keine
Klingel am Rad hat, dafür aber auf dem Ho Chi Minh vor unübersichtlichen Kurven, vorsorglich, laut und sehr männlich "ACHTUNG FAHRRAD" brüllt. Klasse! Als Fußgänger würde ich nur antworten "Achtung Ellbogen!" Mann, mach Dir ne
Klingel ans Rad.
Und die Unfreundlichkeit vieler Biker ist echt unverständlich. Ich dachte, alle übertrieben ehrgeizigen Arschgeigen fahren Rennrad und nicht MTB.
So, sorry, jetzt zu meiner Frage:
Wir waren kürzlich auf dem Flowtrail Stromberg, und mir hat das super gefallen. Der Trail ist ja noch naturnah, und die Kicker und die wenigen Holzbauten verschandeln doch nicht den Wald?!? An unserem Ho Chi Minh, den ich auch noch als Jägerpfad kenne, sind m.M. nach manche Stellen, mit denen fahrerisch nur ein Trialfahrer noch was anfangen kann. Z.B. die Abfahrt in die letzte Sandgrube, die wäscht sich immer weiter aus, die Wurzeln des Baumes oben liegen frei. Einige haben da schon wieder eine neue Spur aufgemacht, so dass ich als sicher annehme, dass der Baum in ca. 2 Jahren unten im Bach liegt. Wenn man hier so eine Northshore-artige Umfahrung bauen würde, ließe sich das besser fahren, und der Trail wäre vor dem weiteren Verfall geschützt. Da kann doch nicht im Ernst einer hier etwas dagegen haben? Wen muss man für so etwas fragen? Wer schaufelt denn da bisher? Das Einverständnis des Eigentümers sehe ich natürlich als unabdingbar an. Ich finde auch, illegal buddeln steigert nur unsere Chancen auf Hessische Verhältnisse im Wald.
Vielleicht könnte man doch aus dem HCM etwas machen, das allen Spaß macht, und keinem wehtut. Alles möglichst naturnah, natürlich legal, und auch bitte nicht so extrem, dass man es nicht wiedererkennt. Es muss auch nicht jede Kurve zum Anlieger umgebaut werden, das wäre meine einzige Kritik an Stromberg. Anlieger gibt es in der Natur so gut wie gar nicht, und ich finde es auch schön, normale Kurven zu fahren.
Und zuletzt nochmal: Wenn jemand extra an Seite geht, oder seinen Hund ranholt, damit man vorbeifahren kann, dann sollte man sich als Biker auch bedanken. Und grüßen sollte eh selbstverständlich sein.