FTP Test korrekt durchgeführt? Puls sehr hoch

Registriert
27. August 2004
Reaktionspunkte
28
Ort
Ruhpolding
Guten Tag,

ich habe heute zum ersten mal einen FTP Test auf der Rolle durchgeführt.
Trainer: Elite Turno.

Testablauf:
1. 10 Minuten warmfahren
2. 5 Minuten beinahe all-out
4. 5 Minuten locker weiter fahren
5. 20 Minuten FTP Test

Hier das Ergebnis grafisch dargestellt:
pqwl29rn.jpg

Die Auswertung ergab nachdem die üblichen 5% abgezogen wurden einen FTP-Wert von 204. Dies entspricht 3,09 w/kg bei 66kg Körpergewicht.

Soweit so gut, allerdings hatte ich einen Durchschnittspuls in Höhe von 191 Schlägen. Mein Maximalpuls liegt bei 205 Schlägen. Diesen habe ich ein paar Sekunden nach der höchsten Belastung auch erreicht. Von daher denke ich bin ich den Test schon nicht ganz verkehrt gefahren.

Jetzt habe ich gelesen, dass der Durchschnittspuls des FTP Tests ca. die IANS wiederspiegeln soll.
Bisher kam ich mit 185 bpm über längeren Zeitraum immer gut klar, 191 erscheint mir zu hoch.

Achja: Der Elite Turno liefert keine Wattwerte, sondern errechnet diese nur aus Trittfrequenz und Geschwindigkeit. Von daher ist mir klar, dass ich die Wattwerte nicht nach "draußen" übertragen kann. Für das Wintertraining auf der Rolle sollte das aber ja egal sein.

Sollte ich Geld in eine Leistungsdiagnostik mit Spiroergometrie investieren um einen exakteren Wert zu bekommen, oder würdet ihr mit dem festgestellten Wert "arbeiten"?

Ziel ist natürlich die Trainingszeit optimal zu nutzen. Bin da mit den 3,09 w/kg nicht wirklich zufrieden, vielleicht liegt es aber auch an der Jahreszeit die für so einen Test sicher nicht die beste ist...

Danke und guten Rutsch!
 
Wie Du selbst schon sagst, hier kommt kein sinnvolles Ergebnis bei raus. Ich fahre sowas grundsätzlich immer draußen mit Wattmesser am Rennrad.

Ich weiß, dass ich 2 Stunden mit einer Durchschnittsleistung von 290W im Rennen fahren kann. 20 Minuten fahre ich deshalb mit konstant 320W. Das hat auch den Vorteil dass ich da nicht in Pulsbereiche komme wo ich überpacen muss. Du brauchst lediglich einen längeren Berg mit konstanter Steigung den Du 20 Minuten fährst.

Alternativ wäre eine LD beim Arzt. Da erreiche ich aber nicht meine maximale Leistung.
 
Wie willst Du auf der Rolle trainieren wenn Dir keine Watt angezeigt werden...die theoretische Berechnung ist Murks. Somit kannst Du nur nach Puls fahren. Dann brauchst Du auch keinen FTP test. Eine LD durchführen macht auch nur bedingt Sinn wenn Du im Alltag ohne Powermeter unterwegs bist. Woher willst Du dann wissen in welchem Bereich Du Doch gerade befindest ? Der Puls hat so viel Abhängigkeiten...Streß, Essen, vorherige Belastung, Wetter, Temperatur, Krankheit...die Watt sind aber immer gleich, egal wie es Dir gerade geht.

2h mit 290W und 20min mit nur 320W....d.h. Du fährst bewußt "nur" 320W, weil eigentlich müßtest Du mehr W über 20min können ?
 
Wie gesagt 290W im Rennen sind hat etwas anderes als ein FTP Test ohne den Druck im Rennen. Jeder der Rennen fährt weiß dass man die maximale Leistung im Training nicht bringen kann. Was da nicht zusammen passen soll weiß ich nicht.

Fahre am besten mit einem Leistungsmesser im Rennen und dann ab und zu Strava Segmente. Dann siehst Du sehr schnell wie Deine Leistung ist. Es war ja auch nur ein Beispiel bei Dir kann das natürlich anders aussehen.
 
Elite Turno soll eine relativ genaue Schätzung haben, Elite kennt die Leistungskurve seiner Geräte und kann daher weit zuverlässigere Aussagen treffen wie Strava und co.
 
Es geht um einen Wattmesser am Bike mit dem sollst Du Strava Segmente fahren. Da rechnet Strava nichts, da wird der Wert vom Wattmesser genommen. Ist das wirklich so schwer zu verstehen?
 
Nimm einfach den Puls zur Steuerung längerer Intervalle, für kürzere das Belastungsempfinden. Die errechneten Werte sind -wie beschrieben- kaum belastbar. Dein Plan ist wohl kaum die minutiöse Vorbereitung auf den Stundenweltrekord, sondern das Erreichen einer soliden Basis. Der Puls ist zwar von vielen Variablen abhängig, aber bei Belastungen im L4 und L5 Bereich spielt das keine so große Rolle. Du wirst schon spüren, was am jeweiligen Tag geht. Wenn du es präzise willst, führt letztlich kein Weg am Powermeter vorbei. Nach Jahren des wattgesteuerten Trainings bin ich aktuell an einem Punkt angelangt, wo ich das ganze als sinnvolle, aber keinesfalls notwendige Unterstützung seh. Zumal die Anforderungen im MTB Bereich von Rennen zu Rennen Schwankungen unterliegen, die ein Verfolger oder reiner Zeitfahrer so nicht kennt.
 
Puls kommt mir auch recht hoch vor, aber das soll ja von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein.
Ich komme mit einem Schnitt von ca. 170 bpm auf 3,4 W/kg bei 68 kg (Elite Drivo), also recht ähnliche Werte.

Allerdings war das erst mein zweiter FTP Test, und nur zum Spaß, da ich am Outdoor-Rad keinen Leistungsmesser habe. Mir fehlen also Vergleichswerte und Erfahrung. Aber der Test ist recht gut gelaufen, da ich am Ende noch etwas Luft für einen kurzen Sprint hatte und dann aber komplett am Ende war.

Wichtig ist ja nur, dass Du Deine eigene Leistung vergleichen kannst. Der Vergleich zu anderen Leuten mit anderen Messsystemen und Voraussetzungen wird nie funktionieren. Auch wenn Deine gemessenen Watt-Werte falsch sind - ist doch egal - Hauptsache sie sind immer gleich falsch. Du kannst auch die Einheit Watt durch "Gummibärchen" ersetzen. Wenn Du heute 8 Gummibärchen fährst und beim nächsten Test 9 Gummibärchen, dann bist Du besser geworden.
 
Es geht um einen Wattmesser am Bike mit dem sollst Du Strava Segmente fahren. Da rechnet Strava nichts, da wird der Wert vom Wattmesser genommen. Ist das wirklich so schwer zu verstehen?

Nein es geht um einen Elite Turno Trainer, der hat laut Elite eine Genauigkeit von 4%, richtige Wattmesser wie du einen verwendest haben 1-2%. Die Rolle dürfte mit ihrem Ergebnis für die meisten Nutzer ausreichend gebau sein um das Training darauf abzustimmen. Verwende selbst einen Elite Direto Trainer, der soll 2,5% Gebauigkeit haben, laut Dc Rainmaker sogar deutlich besser sein.
 
Das ist, mit Verlaub, ziemlicher Unsinn.
"Ziemlicher Unsinn" ist das nicht. Als Hobbybiker kann man im Rennen, durch die zusätzliche Motivation und durch die Vorbereitung, mehr aus sich rausholen, als man es freiwillig im regulären Training oder beim FTP-Test machen würde/könnte.

Hauptsache ist doch, dass das Ergebnis für einen selbst immer vergleichbar bleibt, oder?
 
Das mag ja bei ähnlich langen Belastungen vielleicht der Fall sein, aber dass man sich im Training nicht 20 Minuten voll verausgaben kann, dafür im Rennen über 2 Stunden aber umso mehr, ist eher nicht so realistisch.
Rein auf den FTP-Test bezogen stimmt das natürlich. Die besten 20 Minuten aus dem 4-Stunden-Rennen kann man natürlich nicht als FTP-Test verwenden.

Aber mal zurück zum eigentlichen Thema. Wie geht man denn einen FTP-Test jetzt richtig an. Ich habe bei meinem letzten Test (Heimtrainer, Elite Drivo) Wattwert "xyz" eingestellt; eigentlich mit dem Vorhaben gegen Ende noch etwas zu steigern. Jetzt hat der Startwert aber schon so gut gepasst, dass ich am Ende fast vom Rad gekippt bin und garnicht mehr ging. Eigentlich optimal, oder? Wie gehe ich jetzt den nächsten Test mal an? Mit dem gleichen Wert starten und zum Ende steigern, oder sollte ich statt der Leistungsvorgabe nur den Widerstand einstellen und nach Gefühl fahren?
 
Letzteres. Widerstand einstellen und los gehts, denn mal soll, sofern noch möglich, die letzen 3 Minuten nochmal sprinten Wenn Du einen Wattwert fest einstellst geht das nicht. Vieles ist auch Kopfsache. Du siehst denn eingestellten Wattwert und die noch verbleibende Zeit. Da macht man eher mal zu als wenn nach oben noch alles offen ist.
 
Kauft Euch irgendeinen Garmin Computer und fahrt ein Rennen mit einer Wattkurbel. Der Garmin filtert die besten 20 Minuten heraus und berechnet die FTP. Einfacher geht es nicht und das bekommt man mit ziemlicher Sicherheit nicht mit einem sterilen FTP Test hin.

Alternative Strava und ein langes Segment fahren. Den Rest macht der Garmin.
 
Ich starte so, dass ich bei konstantem Widerstand gegen Ende über die Trittfrequenz steigern kann wenn noch was geht.
 
Elite Turno soll eine relativ genaue Schätzung haben, Elite kennt die Leistungskurve seiner Geräte und kann daher weit zuverlässigere Aussagen treffen wie Strava und co.

Aus der Erfahrung der Konstruktion und Entwicklung technischer Geräte erlaube ich mir den Einwurf, dass solche Dinger ohne eine Kalibierung kaum genauer sind, als 2%..3%, insbesondere bei mittleren Leistungen. Das gilt für Bänder, Getriebe, Zahnräder etc. Allein die Ölfilme und deren Dicke machen sehr viel aus. Hinzu kommt die Alterung. Am Ende driften solche Geräte locker 1..2% pro Jahr weg. Lässt sich der Elite Trainer kalibieren? Wie?


"Ziemlicher Unsinn" ist das nicht. Als Hobbybiker kann man im Rennen, durch die zusätzliche Motivation und durch die Vorbereitung, mehr aus sich rausholen, als man es freiwillig im regulären Training oder beim FTP-Test machen würde/könnte.

Hauptsache ist doch, dass das Ergebnis für einen selbst immer vergleichbar bleibt, oder?

Alles Motovationssache. Ich kann im Training auf 5min Zeit voll losballern, weil ich weiss, dass ich ausrollen kann. Im Rennen hast du die Meute hinter dir, welche dir beim Abbruch ins Rad fahren, oder du hast sie vor dir und sie stehen dir im Weg. Im Rennen kommt keine kontrollierte Situation zustande. Richtig ist aber, dass man vernlasst wird, im Mittel sich stärker auszupumpen, vor allem gegen Ende hin. Wenn der Stress der Zielanfahrt bei Tempo 60 die Endorphine schiessen lässt, gibt es keinen Schmerz mehr.
 
Herzfrequenz ist was vollkommen individuelles und da sind die Werte kaum aussagekräftig.
191 scheint extrem hoch ... aber das ist halt individuell...
Als ich mal 192 hatte nach nem all out sprint hatte ich das gefühl ich kann die Adern einzeln kurz vorm Platzen fühlen..... (192 is das höchste was ich im 30+ Alter je hatte)
Wenn ich meine FTP fahre bin ich so bei durchschnittlich 176hf (geht so bei 170los nach paar Minuten und steigert sich dann langsam gegen Ende auf 181 rum)

Deine Werte sind also nicht ungewöhnlich...... 191/ 205 bei mir 176/192


Was mir etwas komisch erscheint ist dass du am Ende nochmal 380 watt raushauen konntest.....
normalerweise solltest du nach 20minuten halbtot vom Rad kriechen und nicht nochmal von 200 auf 380 watt drauflegen können....
Bei mir persönlich isses so , dass ich am Ende gerademal noch von 280 auf ~ 305 steigern kann und das auch nur für ~ 15sekunden bevor dann gar nix mehr geht...

Es scheint also , dass du dich mehr anstrengen hättest können, auch wenn die HF erstmal suggeriert , dass du dich etwas zu stark angestrengt hast.

Was lernen wir daraus ?

HF sagt eben kaum etwas aus......
Wattmessung die nicht gemessen sondern errechnet ist sagt auch kaum etwas aus....
Trotzdem
Was du mitnehmen kannst -> Vermutlich liegt deine FTP ganz grob irgendwo zwischen 200 und 230........

Das ist schonmal eine erste Einschätzung.
Da deine Werte in einem Bereich liegen der jenseits von jedem Wettkampf ist , macht eine Leistungsdiagnostik imo keinen Sinn. Du hast die FTP einens durchschnittlichen Hobbyfahrers der ohne Ambitionen einfach so regelmäßig rumfährt.
Wozu eine Leistungdsdiagnostik ?


Was ich machen würde :

Spontan 215 Watt als FTP festlegen (wie gesgat du hattest am Ende noch zu viel Luft) und darauf mein Training aufbauen.

Das wird von der Realität vielleicht abweichen , aber innerhalb deines Messsystems ist es schon denke ich recht "genau"
Und zum besser werden brauchst du erstmal nur den Systeminternen Vergleich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht einmal eine professionelle Untersuchung mit Spiroergometrie und exakter Leistungskurvenmessung mit Herzfrequenz und Blutdruck machen lassen. Dann kriegt man eine Idee, wo es fehlt, welche individuellen Besonderheiten man hat und wo die aktuelle Leistungskurve liegt, bzw eventuell Probleme hat. Danach kann man auch eine Weile alleine weitermachen und die eigene Leistungsmessung ins Spiel bringen, bzw. die HF und Wattwerte entsprechend interpretieren.
 
Zurück
Oben Unten