Nachdem hier einige meinen, bei einem Sturz könnte sofort jemand auf der Haftungsfrage rumreiten, habe ich ein eigenes Beispiel.
Ich habe mal zwei Sommer Alpenüberquerungen geführt, für eine Firma, also professionell. Bei einer Tour hatte ich zwei größere Unfälle.
Beim ersten Unfall war das Versagen beider
Bremsen schuld (habe leider nie erfahren was da los war), und der Einschlag war so heftig, dass ich erst gemeint habe, jetzt hätte ich einen Toten vor mir. Zum Glück hatte er nur eine verhältnismäßig kleine Schnittwunde und massig starke Prellungen. Wir haben den Krankenwagen geholt, dadurch ist auch die Polizei gekommen (wird in diesem Fall in Österreich automatisch gerufen).
Beim zweiten Fall hat der Teilnehmer auf ausdrücklichen eigenen Wunsch (dokumentiert durch die anderen Teilnehmer) die Tagesetappen ohne Gruppe bzw. Guide weiter fahren wollen. An einem Abend ist er dann mit Arm in der Schlinge daher gekommen, Schlüsselbeinbruch.
Und was waren die Konsequenzen wegen Haftung? Keine! Keine Versicherung, keine Polizei, niemand hat sich für meine Guidetätigkeit oder eine Haftung daraus interessiert.
Wenn sich im professionellen Umfeld keiner dafür interessiert, warum sollte dann bei einer privaten Tour jemand so massiv auf der Haftung rumreiten? Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, wenn der mit der größeren Erfahrung nicht jemand wissentlich in große Gefahr bringt (siehe Gewitter-Beispiel), wird da kaum jemand nachfragen. Und schon gar nicht bei sportbedingten Risiken.