Gabel-Verhalten anpassbar, oder Neukauf?

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Hallo zusammen,

ich fahre eine 2018er Pike RCT3 mit 150 mm und war bislang mit der Performance eigentlich ganz zufrieden.
Im Rahmen eines Festivals bin ich nun diverse Räder gefahren, welche entweder eine Lyrik oder eine Fox 36 mit gleichem Federweg eingebaut hatten.
Unabhängig von der übrigen Charakteristik der Bikes ist mir aufgefallen, dass an allen Bikes die Front wesentlich ruhiger war, als in meinem aktuellen Set-up, was sich vor allem in wesentlich entspannteren Händen & Armen geäußert hat, sowie in mehr Traktion.
Mir war ebenfalls aufgefallen, dass die neuen Federgabeln in schnellen Wurzelpassagen mehr Federweg freigeben als meine aktuelle Gabel, bei Drops jedoch weniger. (Aktuelle Gabel: Vollgas ins Wurzelfeld nutzt den Federweg zu 60-70%, mittlere Drops dafür 90%. Mit den neuen Gabeln waren die Verhältnisse genau andersrum).
Um dieses deutlich angenehmere Fahrverhalten zu erreichen, stellen sich mir zwei Fragen:
  1. Kann ich die aktuelle Gabel so einstellen, dass Sie sich "beruhigt"? Der Rebound wäre offensichtlich, passt aber eigentlich gut, daran liegt es eher nicht. Habe ich auch schon in verschiedenen Settings durchgetestet. Eventuell einen Space mehr rein und den Druck verringern? HSC lässt sich leider nicht einstellen, nur die LSC. Andere Ideen?
  2. Oder sind die neuen Gabeln einfach so viel besser und massiver, dass sie deswegen so viel ruhiger sind als meine Aktuelle?

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!
 
Welche Luftkammer hast du verbaut - a1, b1, c...? Mal in der Trailhead App nachschauen!

Meine 2016 Pike 140 rct3 hat noch a1, sie verhält sich ungefähr so wie du es beschreibst (und das passt an sich ganz gut zum Einsatz am Hardtail).
Die Fox 34 am Fully (ebenso 140mm) federt so, wie du es von deinen Vergleichen beschreibst, super flubbrig über Wurzeln, taucht schnell weg aber mit spürbarer Progression zum Ende. Die LSC (einfache Dämpfung) muss ich daher fast ganz zu drehen.

Größere Negativ-Luftkammern haben ihre Nachteile, sind aber generell viel komfortabler.

Wenn du keine B oder C Luftkammer hast, die ist schnell nachgerüstet. Die Feinheiten bei diesen älteren RS Luftkammern sind hier schon weidlich ausdiskutiert. Mir gefiel (an einer Lyrik mit 170mm) die B Luftkammer überhaupt nicht, aber an einer Pike ist die aktuellere C sicher nicht verkehrt.
 
Danke dir!
Ich hatte im Zuge einer Verlängerung von 140 mm auf 150 mm einen B1 Airshaft eingebaut.
So wie ich das hier lese wäre die B Kammer jedoch auch die geeignetere als die C Luftkammer, oder?
Siehe hier z.B.: https://www.mtb-news.de/forum/t/roc...raendern-travel-anpassen.931549/post-16989855
Das heißt über die Luftkammer kann ich nichts mehr rausholen, sondernmüsste noch an den Settings rumspielen, oder?

Mein Problem ist im Prinzip, dass die Gabel "springt" wenn ich schnell in Wurzelfelder reinfahre. Gefühlt jedoch nicht, weil der Rebound zu stark is, sondern weil die Gabel den Schlag nicht aufnehmen kann.
 
Ja, den B1 hatte ich genau deswegen aus der Lyrik damals raus getan. War eine 2018 RC, selbst mit Charger2.1 RC2 lief sie nie gescheit und bockte in Wurzelfeldern.

Meine Pike ist A1 und funktioniert damit prima, ich bin auch schon Madonna della Guardia mit dem Hardtail und der Pike runter, das ging ganz ordentlich - den Lenker muss man aber schon gut festhalten, komfortabel ist anders. Den LSC Versteller eher weit auf, und nur 1 Token drin.

Wenn die Gabel sonst gut läuft (Service?), würde ich mal mit dem Luftdruck spielen.
 
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PS: weil ich meine rct3 grad auseinander hatte - Öl im Dämpfer schon mal gewechselt? Meiner war nämlich schon wieder (ca 2 Jahre) übervoll, und drückte sich gegen die Standrohre.
Die letzten Zentimeter Federweg ist das wie ein HBO, fühlt sich stark überdämpft an.
Irgendwann macht das die Bladder nicht mehr mit und platzt.
 
Wenn deine gabel von 2018 ist, wie alt ist das Rad an sich? Denn:
ist mir aufgefallen, dass an allen Bikes die Front wesentlich ruhiger war, als in meinem aktuellen Set-up, was sich vor allem in wesentlich entspannteren Händen & Armen geäußert hat, sowie in mehr Traktion.
Kann und wird sicher auch aber nicht ausschließen an der gabel liegen sondern die gesamte Geometrie der Räder spielt da mit Sicherheit auch mit rein
 
Kann und wird sicher auch aber nicht ausschließen an der gabel liegen sondern die gesamte Geometrie der Räder spielt da mit Sicherheit auch mit rein
Da hast du sicherlich recht und natürlich haben sich die neuen Räder in diversen Aspekten anders angefühlt als mein 2018er Rad. Aber besonders auffällig war eben, dass es mir den Lenker nicht so stark nach oben schlägt bei größeren Wurzeln/Steinen und ich gefühlt mehr Traktion am Vorderrad hatte. Gleichzeitig habe ich gemerkt, dass ich durch die neuen Geometrien und noch nicht daran angepasste Haltung weniger Druck auf dem Lenker/Vorderrad habe, als bei meinem aktuellen Rad. Somit sollte ich durch den höheren Druck aktuell ja eigentlich mehr (gefühlte) Traktion am Vorderreifen haben, oder?

Erklären würde ich das dadurch, dass meine Gabel den Schlag durch die Wurzel eben nicht kompensiert, sondern abhebt und ich daher auch keinen Lenkimpuls geben kann. Intuitiv würde ich also die HSC öffnen, wenn meine Gabel diese Option anbieten würde.

@cxfahrer: kleinen Service habe ich im März gemacht, die Gabel spricht auch gut an beim Einfedern im Stand. Großer Service ist schon etwas länger her und das habe ich auch nur machen lassen und nicht selbst durchgeführt, daher kann ich zum Öl im Dämpfer nichts sagen. Wäre aber ein guter Punkt. HBO = hydraulic bottom out? Bei den Drops fühlt sich das volle Ausnutzen des Federwegs eigentlich recht smooth an. Nur bei schnellen Wurzeln springt es eben und der Federweg wird kaum genutzt.

Zu deinem alternativen Vorschlag mit dem Luftdruck, wie würdest du da vorgehen? Wenn ich den Druck absenke habe ich nicht mehr genug Federweg für die Drops, wenn ich den Druck erhöhe, spricht die Gabel in den Wurzelfeldern ja noch schlechter an. Also mehr Spacer rein und Druck erhöhen?


Letztendlich muss man eventuell auch ehrlich sein und sagen, dass es "nur" eine Pike ist, während ich auf dem Testament nur Lyrics und 36er gefahren bin, ich in voller Montur 95 kg auf die Waage bringe und meinen Fahrstil als aktiv, mit sehr viel pumpen beschreiben würde. Fehlt mir da bei der Pike einfach die häufig thematisierte "Steifigkeit" im Vergleich zu einer Lyrik/36er, bei der mir bislang immer unklar war, wie die sich im Fahrgefühl äußert?
 
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Ich wiege 85 netto, und habe bei A1 140mm ~80-90psi. Ein Token. Bei 1m Drop to flat kein Durchschlag, aber 100%. LSC weiss ich grad nicht, kommt aber auch aufs Öl an. Pumpen geht gut.
In Tests früher wurde das wenig satte Verhalten auf ruppigen Trails bemängelt, bei A1. Ist auch so, liegt IMHO am Charger Dämpfer.
Sie ist spürbar steifer als meine Fox34, und auch steifer als damals die Lyrik mit 170. Hatte mal eine Fox36 mit 190mm, die fuhr Schlangenlinien.
 
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