Geschichten aus dem Arbeitsleben eines Fahrradmechanikers

Kunde: "Ich brauch ne neue Sattelstütze"
Ich: "Ok, welche Farbe, welche Länge, welcher Durchmesser?"
Kunde, deutet mir mit den Handflächen ungefähr die Länge an, dann" Ja, ungefähr so lang, schwarz ist sie, puh Durchmesseer, hab ich jetzt nicht gemessen, so ca. 3 cm"
Ich erkläre ihm, daß Durchmesser bei Sattelstützen in Zehntel mm gemessen werden und genau auf den Innendurchmesser des Sitzrohres passen müssen, weil es sonst nicht hält.
Kunde" Puh, das ist ja kompliziert. Dann muß ich nochmal wiederkommen"

Ob er nochmal da war, keine Ahnung...
 

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Re: Geschichten aus dem Arbeitsleben eines Fahrradmechanikers
Vor zwei Wochen ...
...
Mal sehen was heute Nachmittag so abgeht :D
Vielleicht waren ja allerbilligste Bremsschenkel von Alhonga dran und er wollte dafür aber Originalersatzteile.
Selbst mit Erstauststatterqualität (seiner womöglich Hochqualitäts AlhongaV-Brake und die bezögen die Bremsschuhe eventuell selber fremd) wird er sich sicherlich nicht zufrieden geben.

Oder vielleicht braucht er ja sogar für eine RASANT Seitzugbremse ein paar neue Bremsschuhe.
 
Vielleicht waren ja allerbilligste Bremsschenkel von Alhonga dran und er wollte dafür aber Originalersatzteile.
Selbst mit Erstauststatterqualität (seiner womöglich Hochqualitäts AlhongaV-Brake und die bezögen die Bremsschuhe eventuell selber fremd) wird er sich sicherlich nicht zufrieden geben.

Oder vielleicht braucht er ja sogar für eine RASANT Seitzugbremse ein paar neue Bremsschuhe.
Ich werde es leider nie erfahren und es bereitet mir schlaflose Nächte!
 
Kundin kommt rein: "Hallo, ich hab vor ein paar Wochen das Schloß hier gekauft, da geht jetzt der Schlüssel irgendwie total schwer rein und es hakelt. Das war am Anfang nicht."

Ich, probiere das aus, ja es hakelt. "Moment, ich versuch mal was...". Ich hole die Dose Kriechöl, sprühe einmal kurz in das Schloß, stecke den Schlüssel rein, drehe ein paarmal rum. "So, das flutscht jetzt wieder"

Kundin, schaut mich an, als wär ich der liebe Gott und hätte gerade das Wasser geteilt "Suuuuper, daaaanke. Muß ich da jetzt nochwas machen?" Ich "ja, vorne im Verkauf das Kriechöl kaufen und wenn es mal wieder hakelt, genau das machen, was ich eben gemacht hab" Kundin "Ok, mach ich" und geht völlig beseelt von dannen.

Machmal kann man auch mit Kleinigkeiten Menschen glücklich machen.
 
Vor zwei Wochen auch nen Kunden gehabt. Ich war an der Werkstatt Theke, er kommt in den Shop rein gepoltert und zu mir und es resultierte folgender Ablauf:
Kunde: "Ich brauche neue Bremsbeläge".
Ich: "Für welche Bremse denn?"
Kunde: "Was weiß ich welche Bremse ich habe!"
Ich: "Was haben Sie denn dann für ein Fahrrad?`"
Kunde: "Achselzucken"
(Wenn Jemand Bremsbeläge sagt bin ich pedantisch und gehe von Scheibenbremse aus)
Ich: "Schauen Sie, hier sind diverse Bremsbeläge, da steht drauf mit welchen Bremsen kompatibel"
Kunde: "Hä, ich hab doch keine Scheibenbremse!!"
Wir haben nur eine Sorte Bremsschuhe auf Lager, die lege ich ihm hin.
Kunde knallt die Bremsschuhe auf den Tresen mit der Aussage "Was ist das denn für ein Schrott??"
Ich sage was anderes hamma ned, die sind gut, hab ich schon verbaut. Kunde dampft schnaufend ab.

Stunde später kommt Kunde mit ähnlicher Einstellung. Es gibt so Tage ...

Mal sehen was heute Nachmittag so abgeht :D
Und genau solche Kunden sind der Grund, dass ich mich bisher gescheut habe einen Laden aufzumachen.
Sind diese Art von Kunden eher die Regel oder eher Ausnahme? Oder 50/50?
Überhaupt würde ich gerne von euch richtigen Schrauben im Laden wissen welche Art von Kunden es gibt und wie die Verteilung ist. Ist bestimmt sehr anhänglich von Laden, der Lage des Ladens und sein Konzept, aber dennoch finde ich das ganz interessant.
 
Und genau solche Kunden sind der Grund, dass ich mich bisher gescheut habe einen Laden aufzumachen.
Sind diese Art von Kunden eher die Regel oder eher Ausnahme? Oder 50/50?
Überhaupt würde ich gerne von euch richtigen Schrauben im Laden wissen welche Art von Kunden es gibt und wie die Verteilung ist. Ist bestimmt sehr anhänglich von Laden, der Lage des Ladens und sein Konzept, aber dennoch finde ich das ganz interessant.
Ich würde mir mehr Gedanken über den ganzen offiziellen Kram (Gewerbeanmeldung, Handwerkskammer, Berufgenossenschaft, nötige Ausbildung, Berufshaftpflicht) machen als um die Kunden.
 
Ich würde mir mehr Gedanken über den ganzen offiziellen Kram (Gewerbeanmeldung, Handwerkskammer, Berufgenossenschaft, nötige Ausbildung, Berufshaftpflicht) machen als um die Kunden.
Stimmt.
Um Kunden musst man sich erst Gedanken machen, wenn man auch welche hat und kann sie dann verprellen. ;)

Das andere Klientel hat einen ja direkt in der Mangel. :o
 
Und genau solche Kunden sind der Grund, dass ich mich bisher gescheut habe einen Laden aufzumachen.
Sind diese Art von Kunden eher die Regel oder eher Ausnahme? Oder 50/50?
Überhaupt würde ich gerne von euch richtigen Schrauben im Laden wissen welche Art von Kunden es gibt und wie die Verteilung ist. Ist bestimmt sehr anhänglich von Laden, der Lage des Ladens und sein Konzept, aber dennoch finde ich das ganz interessant.
Also solche Kunden sind mEn eher die Ausnahme. Natürlich kommt es immer wieder mal vor, auch so Sachen das man gefragt wird wo denn der Schalthebel sitzt. Da heißt es Nerven behalten.

Was ich auch immer verrückt finde sind die Leute die sich ein Rad mit Skinwall Reifen kaufen und die dann noch vor Abholung auf schwarze Seitenwand bestehen - ich sag dann immer, hobel die doch erstmal runter denn das geht schneller als man denkt.
Oder das es unbedingt ein XT Schaltwerk sein muss - was aber oft an einem Deore Shifter hängt und somit kaum Vorteile bringt außer ein paar Gramm an einem 24 kg Bike.
 
Kunde mittleren Alters kommt in den gut ausgestatteten Bike-Shop. Dann in etwas lauteten Tonfall: Habt ihr Fahrräder zu verkaufen?
Kollege antwortet spaßeshalber: Nöö

Kunde dreht sich auf auf dem Absatz um, sagt wiederum sehr laut: das ist aber Schade, und verlässt den Laden.
Ein leichtes Schulterzucken und Kopfschütteln unter der Belegschaft weicht schnell in ein kundenfreundliches ( so daß er es nicht hören kann) Gelächter.
 
Kunde mittleren Alters kommt in den gut ausgestatteten Bike-Shop. Dann in etwas lauteten Tonfall: Habt ihr Fahrräder zu verkaufen?
Kollege antwortet spaßeshalber: Nöö

Kunde dreht sich auf auf dem Absatz um, sagt wiederum sehr laut: das ist aber Schade, und verlässt den Laden.
Ein leichtes Schulterzucken und Kopfschütteln unter der Belegschaft weicht schnell in ein kundenfreundliches ( so daß er es nicht hören kann) Gelächter.
Da Zynismus das Schmiermittel ist auf dem ich durch das Leben gleite und meinen Filialleiter oft irritiere - manchmal wenn die Tür aufgeht sag ich zu Kunden "was kann ich gegen Sie tun?"
Oder s.o. wenn Kunde reinkommt und sagt "ich suche ein Fahrrad" und meine Antwort ist dann "da sind Sie hier falsch" :D
Unsere Filiale war vorher ein Pflanzenhandel und wir sind nun ein Jahr dort drin aber es kam auch schon vor das Kunden rein kamen und ich meine, es steht alles voll mit Bikes und dann wird man gefragt wo die Pflanzen stehen. Im Sommer wird man jeden Tag dran erinnert das man in einer Art Gewächshaus steht.

Nun gut, gestern keine besonderen Vorfälle in der Werkstatt. Lediglich ein Vater mit seinem Sohn der das Konzept von Öffnungszeiten nicht versteht und auch als wir das Licht reduziert hatten noch nicht gehen wollte.
 
Kunde: "Ich brauch ne neue Sattelstütze"
Ich: "Ok, welche Farbe, welche Länge, welcher Durchmesser?"
Kunde, deutet mir mit den Handflächen ungefähr die Länge an, dann" Ja, ungefähr so lang, schwarz ist sie, puh Durchmesseer, hab ich jetzt nicht gemessen, so ca. 3 cm"
Ich erkläre ihm, daß Durchmesser bei Sattelstützen in Zehntel mm gemessen werden und genau auf den Innendurchmesser des Sitzrohres passen müssen, weil es sonst nicht hält.
Kunde" Puh, das ist ja kompliziert. Dann muß ich nochmal wiederkommen"

Solche Kunden sind normal, gibt es in jeder Branche. Haben keine Ahnung, brauchen Beratung. Kaufen im Laden, nicht online.
Da muss der Verkäufer professionell mit umgehen. Wenn er das nicht kann, ist er ein Amateur. Dann besser in der Werkstatt bleiben...
 
Solche Kunden sind normal, gibt es in jeder Branche. Haben keine Ahnung, brauchen Beratung. Kaufen im Laden, nicht online.
Da muss der Verkäufer professionell mit umgehen. Wenn er das nicht kann, ist er ein Amateur. Dann besser in der Werkstatt bleiben...
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