«Radquerfahren», sagt Flückiger, «ist, wenn du deinen inneren Schweinehund überwinden musst.» Flückiger muss es wissen, wie Frischknecht, denn auch er hat die Aussensicht, auch er ist Mountainbiker von Beruf. Mit Radquerfahren hält er sich den Winter über auf Trab. An manchen Sonntagen, wenn der Nebel dick wie Melasse über den Feldern hängt, möchte er am liebsten im Bett verkrochen bleiben, anstatt an einem Radquer zu starten, von denen es in der Schweiz noch gut ein Dutzend gibt. Aber wenn das Rennen dann vorüber ist, weiss er wieder, warum es ihn zum Trainieren nicht wie andere Mountainbiker in wärmere Gefilde gezogen hat. «Wenn das Rennen vorüber ist», sagt er, «macht sich eine tiefe Zufriedenheit breit.» Radquerfahren heisst auch, einen gewissen Stolz in sich zu tragen.
Radquerfahren heisst, dem Zeitgeist zu trotzen. «Ich frage mich oft, warum es immer noch Junge in diesen Sport zieht», sagt Flückiger. Es muss mit der Faszination an der Andersartigkeit zusammenhängen, mit dem Gefallen am Urchigen und Archaischen. Radquer kommt ohne Sponsoring Packages und Hospitality aus, ohne Big Screens und TV Coverage, und wer sich finanziell beteiligt, denkt nicht primär an den Return of Investment, sondern allenfalls daran, sich mit dem einen oder anderen Geschäftskunden auf ein Bier im Verpflegungszelt zu treffen.