Ich denke, zunächst einmal sollte man unterscheiden zwischen "Langzeithaltbarkeit", d.h., wie lange hält und funktioniert ein Teil,
und der Haltbarkeit bei extremer hoher Beanspruchung (hohe Sprünge, Stürze etc.)
Für zweiteres gilt: kaputt gehen kann ALLES. Selbst ein Teil, das
dauerfest ist! Nur die Beanspruchung muss halt höher sein als die Prüfkraft (in der das Teil seine Dauerfestigkeit bewiesen hat).
Des weiteren sind meines Wissens nach keine Fahrradteile dauerfest, sondern nur betriebsfest, d.h. auf eine bestimmte, sinnvolle Betriebsdauer ausgelegt.
Zur Langzeithaltbarkeit: in meinen Augen waren die Teile früher "haltbarer", das kann natürlich ein stark subjektiver Eindruck sein...
Suntour-8fach-Ritzelpakete 11-28 haben bei mir 40000km gehalten, insgesamt sind da nur 2 Ketten drauf gelaufen. Heute muss ich meinen Kunden erzählen "Kette hält je nach Umweltbedingungen 1000-2000km, nach spätestens 3 Ketten sind die Ritzel durch"
Am Stadtrad:
Shimano-UG-Ritzel, die Kette darauf wollte und wollte einfach nicht verschleissen. leider wurd mir das Rad neulich geklaut, ich denke, sonst hätt ich in 10 Jahren noch damit fahren können
Ein altes Suntour GG-Innenlager hält bei mir schon ca. 50000km, und läuft noch immer seidenweich. Mag sein, dass ein heutiges hollowtec-2-Lager deutlich steifer ist, aber 50000km?
Mavic-Schraubsteuersatz, mit einzelnen Kugeln drin (nein, keine "Industrielager"). Im MTB ohne Federgabel, zig-tausend km, und nein, das Ding hat noch immer keine Rasterpunkte
ich hab hier noch Scott-Mathauser (Mudhauser? k.a.)
Bremsbeläge, die mit den Kühlrippen dran

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Bremsen wie Teufel, und sind seit 1993 an diversen Rädern von mir gelaufen. Naja, die Hälfte des Belags ist schon runter....
Meiner Meinung nach sind das Teile, die der "Unzerstörbarkeit" schon nahe kommen. Kein Vergleich mit heutigen Teilen und Rädern. Wenn ich ein aktuelles MTB für ~2000Euro kaufe, habe ich tolle Technik, geringes Gewicht, Federung etc.... nach einem halben jahr muss die Kette neu, die
Bremsbeläge sind auf, irgendwo knackt und quietscht es, und mindestens eins der verbauten Teile ist bereits Opfer einer Rückrufaktion geworden...
Ein MTB von vor 15 Jahren, das damals 4000DM gekostet hat, hat vielleicht keine Federung, ist 2 Kilo schwerer, beim Schalten muss man etwas entlasten, und an den Bremshebeln muss man noch mit zwei Fingern ziehen. Aber es funktioniert noch heute
sodele, ist etwas länger geworden, sorry
