meinen Senf zu den Unterschieden "handmade" und Roboterfertigung habe ich schon im Thread "MFR-Ride" im Stuttgarter Lokalforum gegeben, deshalb hier nicht nochmal. Nur so viel: ein Großserienbike wird wahrscheinlich (je nach Qualitätskontrolle des Herstellers) tatsächlich weniger Fehler aufweisen. Ginge ich danach, müsste ich mir ein Scott, Kona, Specialized etc. kaufen. Über Nicolai habe ich vor meinem eigenen Bikekauf so viel Schlechtes gehört, dass ich dachte, diese Räder könne man nicht mal mit dem Arsch angucken. Dito Cheetah (siehe einschlägige Beiträge in diesem Forum). Dito Hot Chili. Gut, dass ich nicht alles geglaubt habe! Denn ich finde die Konstruktionen und das Konzept von Cheetah und Nicolai (Helius) einfach überzeugend und passend für meinen Einsatzzweck, meine Körperspezifika und mein optisches Ästhetikempfinden. Kurz: diese Räder gefallen mir einfach und mir gefällt es, auf diesen Bikes zu fahren. Wäre Nicolai vor Ort (oder ich wohnhaft in der Nähe des Weserberglandes) und wären die Räder nicht so teuer, hätte ich vielleicht auch ein Nicolai genommen - egal wie viele Leute mir von schiefen Hinterbauten, Chaos-Service oder unsauberen Kettenführungen erzählt haben (es sei denn, es wären tatsächlich echte Helius-Fahrer gewesen, die überwiegend üble Erfahrungen gemacht haben). Da ich aber näher dran an Cheetah bin und viele Aspekte für das MFR gesprochen haben, entschied ich mir dafür. Nachdem ich zunächst das Rad von einem Freund ausgiebig gefahren bin (der übrigens keine Probleme mit dem Rad hatte) und dann noch bei Cheetah vor Ort eine Testfahrt gemacht habe. Ich geb nichts auf die Sprüche hier im Forum, denn meine Erfahrungen mit dem MFR sind ausgezeichnet, ebenso das Service-Verhalten und die Beratung bei Cheetah. Diese Meinung teile ich mit mindestens vier anderen Leuten, wow, ich sage: vier ganze Leute. Die ich persönlich kenne. Und die ein MFR fahren. Und die kennen erstmal welche, die welche kennen. Und deren Cousins und Kollegen, die kennen einen, der ist auch zufrieden mit dem MFR (Hinweis: diese Aussagen sind genauso wenig repräsentativ wie jede Aussage im Internet, sofern überhaupt "Zeugen" und deren Anzahl benannt werden.) Also, glaubt mir oder nicht, es gibt kein besseres, solideres, schöneres, perfekteres Rad auffe Welt als das Cheetah

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Mir kommt es so vor, als ob hier manche das (DDD-)Forum missbrauchen, um gezielt Antipropaganda gegen bestimmte Firmen zu machen, die ein Unwissender nicht differenzieren kann. Beruflich habe ich schon mal ein anderes Forum im Zweiradbereich redaktionell betreut. Andere Produkte, gleiche Muster. Ist jemand unzufrieden mit seinem Händler/Hersteller, wird gehetzt ohne Ende (mit welchem Ziel? Weil sie meinen, weltweite Aufmerksamkeit zu bekommen? Lächerlich.) Teilweise sehr armselig, was im Internet passiert. Ich habe den Herrlinger auf die Forumsbeiträge angesprochen. Genau, wie ich auch die Motorradhersteller bzw. Händler wegen der aus dem Netz aufbrodelnden Gerüchte interviewen musste. Meist mit dem gleichen Ergebnis: Selten hatte ein Gerücht Bestand, meist war es eine große Luftblase. Teilweise hat der unzufriedene Kunde einen Beitrag gestartet, sich mit anderen Logins (Fakes) an seiner eigenen Diskussion beteiligt und sich natürlich selbst Recht gegeben. Fragt man sich, was er davon hat. In dem Medium Internet gibt es keine Kontrollinstanz. Bei Zeischriften gibt es Leserbriefe mit ähnlichen Inhalten wir hier im Forum. Etwa zwei Drittel der Leserbriefzusendungen erweisen sich nach kurzer Recherche als blanker Unsinn, offenbaren hingegen mangelnden Sachverstand. Deshalb: nicht alles glauben, was irgendwo steht, ohne dass es geprüft werden kann.
Was nicht heißen soll, dass das Internet nicht das perfekte Medium ist, um sich auszutauschen, gerade wenn es um TechProbs, Insiderwissen etc. geht. Finden sich vernünftige Leute zusammen, kann man sehr viele Vorteile aus dem Netz ziehen.
@Mankra: Ich bin mir nicht sicher, ob das Cheetah-Rahmenkonzept für einen Downhiller ideal ist. Keine Ahnung, ob die Nadellager (beim MDH01 noch Gleitlager?; das kann ja auch nicht gutgehen) den Belastungsspitzen beim DH standhalten. Ebensowenig traue ich meinem MFR irgendeine Hardcoreaktion a la Bender zu, auch wenn Extrem-Freeride gemeinhin immer noch unter der Kategorie "Freeride" eingeordnet wird. Mit Monsterdrops (womöglich noch ins Flat) bekommt man übrigens jedes Lager/Rahmen/Teile kaputt (bei mir wohl zuerst die Knochen, deshalb lasse ich es

). Ich würd mir jedenfalls für Extrembelastungen keinen nadelgelagerten Mehrgelenker kaufen.
Zum MFR: Bin eigentlich generell skeptisch mit dieser Art der Lagerung (was die Haltbarkeit betrifft), die Funktion überzeugt mich jedoch absolut. Deshalb ist es in diesem Sinne schon ein Selbstversuch, wie lange bei meinem Einsatzzweck (Freeride im klassischen Sinne: also dort auch tatsächlich hinzustrampeln, wo es nett bergab geht; Kicker, Sprünge bis max. 4-5 Meter, Drops ins Flat bis max 1,5 Meter, Drops in saubere Landezone bis

, Speedabfahrten über grobes Geröll oder Wurzelwerk). Das Rad muss für mich einen Kompromiss aus Tour und Spaß erzeugen, einen DH-Wettbewerbskurs zumindest verkraften können, ebenso mal eine missglückte Landung nach einem Sprung. Das hat mein MFR nach einem Jahr Fahren, viel Matsch, einigen Stürzen und vielen, vielen Tourenkilometern bewiesen.
Sollte ich irgendwann mal nur noch bergauf schieben wollen, regelmäßig in den Bikepark gehen oder irgendwelche Action-Videos (Kranked, NWD etc.) nachspielen wollen (können?

), nehme ich ein entsprechend ausgelegtes Rad. Muss dann nicht zwangsläufig ein Cheetah sein. Gibt ja so schöne Geräte auf dem Markt. Werd mich dann hier wieder an das oberschlaue DDD-Forum wenden, was gerade in und out ist

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Jetzt habe ich aber keinen Lust mehr auf MFR-Gejammer, sondern schwinge mich auf eben welches und werde damit in den Wald zum rocken gehen.
